Lehrbuch der Toxikologie, Hrsg.: H.Marquard, S.G. Schäfer, Wissenschaftsverlag Mannhein, Leipzig, Wien , Zürich, 1993 , 1.Auflage
Auszüge erstellt von
mir:
Das "Grenzwertdenken ist geschichtlich zu erklären (Pettenkofer).
Paul Ehrlich: "Nur greifbare Körper wirken".
Es gab und gibt eine Zusammenarbeit von Werksärzten und großen chemischen Fabriken. Die
chemische Industrie band medizinisches Wissen und ärztliche Experten-angeblich zum
Schutze der Arbeiter. (Möglicherweise liegt hier eine geschichtlich zu erklärende Ursache des
Herunterspielens von Gefahren , CK).
Gase mit hoher Wasserlöslichkeit werden im oberen Respirationstrakt resorbiert und
schädigen die Schleimhäute, z.B. Chlor (Schwimmbäder) und Formalin (Formaldehyd).
Die Resorption ist durch die Haut zumeist viel geringer und langsamer als durch die
Schleimhäute. Allerdings werden viele Pestizide, z.B. Phosphorsäureester, durch die Haut
resorbiert.
Unpolare Substanzen, wie Fette und Öle werden durch die Haut kaum resorbiert. Hier erreicht
man eine Resorptionssteigerung durch Verbände und harnstoffhaltige Zubereitungen.
Fremdstoffe werden oft an Protein gebunden. Albumin ist das wichtigste Plasmaprotein, das
eine Vielzahl von Fremdstoffen bindet.
Lipophile Substanzen werden stark an Albumine gebunden, chlorierte Cholenwasserstoffe
binden an Lipoproteine.
"Die Ausscheidung sehr lipophiler Substanzen wird durch die Gabe von Mineralölen erhöht"
(Paraphinöl), S. 49.
Im Lehrgebiet "Bioinformatik" der Uni Hannover wird das Merkmal "Alkalische Phosphatase" in
subchronischen Toxizitätsuntersuchungen an Ratten untersucht. (Bei mir findet man seit
Jahren eine Erhöhung der Alkalischen Phosphatase , ohne dass das bislang zu erklären war,
CK).
Lipohpile Substanzen passieren die Bluthirnschranke , werden schon im Mund (Nase)
resorbiert, werden dadurch direkt in den großen Kreislauf aufgenommen, ohne zunächst die
Leber ("first Pass") zu passieren.Die lipophilen Substanzen werden ausgeschieden und mit der
Galle rückresorbiert. Es kommt zur "Hepatischen Enzephalopatie" durch den Anstieg des
Ammoniakgehaltes im Blut.
Entgiftungsenzyme
Cytocrom 450 (CYP)
CYP 1A-Familie
1A1
1A2
2E1
3A-Subfamilie
Epoxidierung von Olefinen und Aromaten
Hydroxylierung von Aliphaten und Aromaten
Oxidation von Heteroatomen
N-Oxidation (Bildung von Hydroxylamin)
S-Oxidation (Bildung von Sulfoxid undSulfon)
Desalkylierung von Heteroatomen
Ersatz von Heteroatomen durch Sauerstoff (oxidative Desaminierung, oxidative
Entschwefelung, oxidative Dehalogenierung
Flavin-haltige Monooxygenase (FMO)
Monoaminooxidase
Dehydrogenasen
Reduktasen
Menadion-Oxidoreduktase
Hydrolasen
Esterasen, Amidasen
Darmflora kann den Fremdstoffmetabolismus beeinflussen - Antibiotikagabe!!
Freie Radikale
Können mit Neurotransmittern oder Coenzymen in Wechselwirkung treten und diese
inaktivieren.
Können auch auf zelluläre Makromoleküle und Membrane wirken und diese inaktivieren
Freie Radikale weisen eine besondere Reaktivität gegenüber Aminosäuren auf: Tryptophan,
Tyrosin, Phenylalanin, Histidin, Methionin und Cystin.
Enzyme können ihre katalytische Funktion verlieren durch freie Radikale
Radikalische Zwischenstufen organischer Fremdstoffe können mit Nukleobasen kovalente
Bindungen eingehen und zu DNA-Schäden führen.
Die Lipidperoxidation
Lipide mit mehreren Doppelbindungen können oxidativ zerstört werden (lipophile radikalische
Metabolite)
Membranphospholipide in den Zellmembranen können geschädigt werden (ihre mehrfach
ungesättigten Fettsäuren werden von Radikalen geschnappt und der Zelluntergang kann die
Folge sein.
Ascorbinsäure kann als Oxidans reagieren in Gegenwart von Übergangsmetallionen (Fe3+,
Cu3+).
Vit. E unterbindet Lipidperoxidationsreaktionen
Antioxidantien: A,C,E,Selen, Gluthathion
Das waren die enzymatischen und nichtenzymatischen Schutzsysteme.