Hallo Uta,
Hallo Manfred,
Du schreibst immer sehr viel; deshalb finde ich es relativ schwierig, Dir auf alle Punkte zu anworten. Und deshalb antworte ich in dieser Form direkt in Deinem Beitrag.
eine nette Vorstellung mit dem Bauch des Forums! Weiß Marcel davon? Aber recht hast Du! Der Bauch des Forums ist mit der Zeit richtig dick geworden. Über die "Suche" oder google (dann mit "symptome.ch *......*) finden sich manchmal Beiträge, wo ich nur staune, was da schon stand.
Was sind denn Kriebelmücken und unterscheiden die sich von den Mücken, die es z.B. in Thüringen gibt? Und haben die Dich schon früher auch gestochen, nur nicht mit den Reaktionen? Diese Mistviecher sind winzig klein, man sieht sie eigentlich gar nicht, man hört sie auch nicht. Sie fliegen vor allem in grünen Landschaften gerne an (schlimm ist es früh am Morgen und in der Dämmerung abends), stechen und sind weg. Bei mir schwellen diese Stiche oft stark an. Das einzige Gel, das da zuverlässig hilft, ist bei mir Crotamitex-Gel. Es gibt einen Thread hier von Difi, die üble Reaktionen auf diese Mücken bekommt...
Das Gespräch der 2 Asthmatiker passt gut zu meiner Urlaubserfahrung. Keiner von uns aber kennt die Ursachen. Woran könnte man denken?
Vielleicht
- das Essen, aber was da genau? Ich habe bisher keine blasse Ahnung! Ich habe mich einfach den Köstlichkeiten hingegeben, allerdings unter Beibehalten meiner Daosinkapsel vor dem Essen.
- Die Füße? Wenn ich hier in der warmen Jahreszeit Wandern gehe und keine Antihistaminika vorbeugend nehme, und die Füße in den Wanderschuhen/den Strümpfen/dem Schweiß ihre Arbeit leisten, merke ich um die Mittagszeit, wie meine Füße und Unterschenkel ganz unangenehm anschwellen mit Fortschreiten am Körper nach oben. Die Kräfte lassen nach und das zunehmende Gewicht macht mich träge. Außerdem bekomme ich einen roten Kopf und Atemnot bei der geringsten Steigung. Dies alles läuft wesentlich moderater ab, wenn ich Sandaletten ohne Strümpfe trage. - Und im Urlaub am Meer? Da laufe ich nur barfuß oder mit Sandalen ohne Strümpfe im Sand, oft im Salzwasser mit dem ungewohnten angenehmen Gefühl von ganz trockenen Füßen. Niemals habe ich das Gefühl wie zuhause, dass Sandalen an den Fußsohlen ankleben. Könnte es sein, dass der Körper seinen eigenen Schweiß verabscheut? Ich hatte ja auch schon mal die Beobachtung gemacht, dass meine Badelatschen, die geradezu schweißtreibend schnell an meinen Füßen kleben, mir mächtige Histaminschübe verpassten. Schwitzt ein HIT-Mensch evtl. massenhaft „Gifte“ über die Füße aus, die er schnellstens los werden muss? Und was ist, wenn das die Bekleidung verhindert?
- Der fehlende PC?? Mehr Bewegung!! Ach ja, die Luft! Sollte man die Lüftung des PC nach draußen leiten? Ich denke, daß die gute Luft am Meer (ständig Wind, Salz in der Luft) gut tut. Kaum oder keine Pollen, Entspannung, Bewegung ....Passt dann auch noch das Essen, sind das viele Punkte, die für Entspannung sorgen.
- Hat jemand noch eine Idee? ---
Zitat:
... ich merke deutlich, wenn die Bauern Pestizide ausbringen oder manchmal auch Dünger. Allerdings ist das dann nicht unbedingt nur histaminbedingt sondern - so denke ich - eine Reaktion über den Weg der MCS. - Wobei MCS in den gleichen Formenkreis gehört (denke ich) wie eben auch Allergien und Intoleranzen.
Gestatte, dass ich den Satz mal etwas auseinander nehme.
- Pestizide/Dünger ausbringen: woran „merkst“ Du das? Atmest Du dann sichtbaren Staub oder riechst Du das oder schließt Du das aus früheren Begegnungen und den von da bekannt gewordenen Symptomen?
Dünger und Pestizide rieche ich erst einmal. Wenn ich aber in der Nähe der Felder bin, merke ich, wie meine Nase zu laufen anfängt, ich werde kribbelig und schaue, daß ich nach Hause komme. Manchmal muß ich auch auf einmal husten.
- nicht unbedingt nur histaminbedingt sondern - so denke ich - eine Reaktion über den Weg der MCS: das „nur“ legt nahe, dass Du an mindestens 2 Wege denkst, zu Deinen Symptomen zu kommen, wobei Dir nur einer von beiden histaminverdächtig ist und der andere (nur) MCS-verdächtig?
Ich differenziere da nicht weiter: ich weiß, daß ich durch Chemie Schäden erlitten habe (Holzschutzmittel, Permethrin, Kleber u.a., Amalgam, Palladium, Gold) und daß sich bei mir dadurch Allergien und Intoleranzen entwickelt haben. Da durch diese Chemie ja nicht nur die Atemwege geschädigt werden sondern auch der Magen-Darm-Trakt einschl. Bauchspeicheldrüse und Leber/GAlle und Schilddrüse, werden sich die Symptome auch danach richten, wo der größere Schaden angerichtet wurde.
Letztlich führt das dann auch zu den Forschungen von Pall und dem "Nitrosativen Stress", das die ganze Schädigung mit Folgen in einem größeren Rahmen anschaut.
Ich denke Du setzt voraus, dass der Kontakt über das Einatmen erfolgt - möglich wäre allerdings auch über die Augenschleimhaut. In diesen Fällen ist aber Histamin generell als unmittelbarer Symptomauslöser zu betrachten. Durchaus auf 2 Wegen. Weil Histamin bei Reizung der Nerven beispielsweise a) des Respirationstraktes mit einer autonomen Entscheidung lokal, am Ort der Reizung, ausgeschüttet wird, ebenso wie b) beim Reiz des Riechnervs. Hier wird aber im Falle einer etablierten MCS über eine Entscheidung des ZNS - aufgrund einer schlechten Erfahrung - zusätzliches Histamin in relativ großen Mengen global im Blutkreislauf freigesetzt. Die Kombination von b) mit a) im speziellen Fall ist sicherlich für das Gehirn ebenfalls ein Erkennungs- und Alarmsignal. Beim Atmen mit zugehaltener Nase wärest Du wahrscheinlich ohne die MCS-Symptome davon gekommen. In diesem Fall hätte sich das Ganze auf den asthmatischen Formenkreis beschränkt. Aber immer ist es Histamin, das sich in leichteren Fällen mehr auf die betroffene Lokalität beschränkt, aber bei anhaltendem Reiz Verstärkung durch zunehmende Freisetzungen in das Blut erhält. Damit wird schließlich der ganze Körper mit zusätzlichem Histamin belastet. Und dies ist das Unnötige und Schädliche. Im Falle einer Intoleranz wird dieses zusätzliche Bluthistamin sofort freigesetzt. Im Falle von Reizen mit zerstörerischem Einfluss auf Teile des Nervensystems (ich denke da an die Myelinscheide, aber auch an hochakute Entzündungsherde, z.B. bei einer Arthritis) geschieht dies in Höchstmengen.
- MCS, Allergien und Intoleranzen - gleicher Formenkreis?: ein interessantes Thema! Ich denke mal ganz spontan, dass der etwas unsichere Begriff „Formenkreis“ nur auf die Symptome zutrifft, die der aus unterschiedlichen Ursachen stammende Histaminanteil an der Gesamtbilanz auslöst und pathologische Zustände erzeugt, sobald eine Verträglichkeitsschwelle überschritten ist. Die Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Ursachen, die den Körper zu Histaminfreisetzungen bringen, besteht allein in der Belastung der Histaminbilanz. Individuelle Unterschiede gibt es aber
a) in den Ursachen für den Histaminüberschuss,
b) in der Empfindlichkeitsschwelle ab welcher pathologische Reaktionen einsetzen und
c) in dem „Formenkreis“ der histaminbedingten Pathologie.
Zu a): Hierzu zählen besonders solche Ursachen, die der Körper bereits - teils berechtigt, teils unberechtigt/unnötig - als gefährlich eingestuft hat und für die es folglich gespeicherte Erregungsmuster gibt. Also die Toxine von bereits bekannten Erregern und Parasiten, leider auch Nahrungsbestandteile, die er „glaubt“ nicht vertragen zu können oder die er aus konstitutionellen Gegebenheiten (z.B. Pilzbefall) nicht vertragen kann (*), sowie Umwelteinflüsse aller Art in Gestalt von chemischen, biologischen, physikalischen und emotionalen Reizen. - Alles Reize, auf die er mit Histaminfreisetzungen reagiert. Dabei ist es für die Histaminbilanz egal, ob wir seine Reaktionen als Allergien oder Intoleranzen bezeichnen. Wichtig ist aber, mit welcher Empfindlichkeit/Histaminmenge er reagiert. MCS ist eine Chemikalienintoleranz, die wohl über den Magen-/Darmtrakt ausgelöst werden kann, besonders aber über die Atmungsorgane oder die Haut. LM-Unverträglichkeiten wohl nur über den Verdauungstrakt. Die Histaminintoleranz ist nicht mit diesen Unverträglichkeiten gleichzusetzen. Sie ist vielmehr deren Folge. Besser wäre ja sowieso die Bezeichnung HÜIT = Histaminüberschussintoleranz, weil ja Normalmengen an freiem Histamin allgemein toleriert werden, außer in den weit selteneren Fällen einer Histaminabbauschwäche.
Zu b): Dies ist die Vorstellung vom Fass, das überläuft. Wie hoch war es bereits gefüllt, gab es schon lange eine zu hohe Grundlast und gelegentliches Überlaufen schon bei geringem Anlass? (Immer mal Entzündungen hier und da? Weshalb habe ich so häufig Verspannungen, weshalb macht sich schon wieder mein HWS/mein Ischias bemerkbar? Mal vertrage ich einen Käse und mal nicht?) Warum gibt es so wenig Überlaufreserven? Weshalb reagiert der Körper manchmal so hektisch mit übergroßen Histaminmengen? Ist dafür eine Allergie oder eine Unverträglichkeit zuständig? - Aus diesen Fragen erkennt man, dass die Empfindlichkeitsschwelle individuell und zeitlich großen Unterschieden und Schwankungen unterworfen ist. Außerdem auch dem Zufall, mit welchem histaminträchtige Ereignisse zusammentreffen.
Zu c): Hier nur kurz der Hinweis darauf, dass es in der Pathologie des jeweils Betroffenen Schwerpunkte aus der histaminbedingten Gesamtsymptompalette gibt und dass es dort auch Symptome gibt, die ihn gar nicht betreffen. Ich habe an mir festgestellt, dass es bei meiner MCS sogar stoffbedingte Schwerpunkte gibt. So lösen Menthol und bestimmte Waschmittel bei mir vorwiegend asthmatische Zustände aus, Formaldehyd dagegen lässt alle schon einmal erlebten Entzündungen wieder aufleben.
Diese verschiedene Reaktionsweise würde ich mit damit erklären, daß manch ein Organ schlimmer geschädigt bzw. sensibilisiert ist als ein anderes. Ist das Hirn geschädigt, gibt es neurologische Folgen. Ist die Bauchspeicheldrüse geschädigt, gibt es eher Blutzuckerprobleme oder/und Verdauungsprobleme.
(*) Dies ist einen Extragedanken wert: bleibt dieses auf der Basis eines bestehenden Pilzbefalls entstandene Reaktionsmuster (die Nervenspezialisten reden von Erregungsmustern) bestehen, wenn der Pilz erfolgreich bekämpft wurde? Das wäre doch dann eine Unverträglichkeit, deren Ursache niemand mehr findet mit der einzig wichtigen Frage an die Nerven-/Hirnforscher: gibt es Möglichkeiten der Löschung dieses Erregungsmusters? Dann wäre nämlich der Hauptgrund für die ganze Pathologie des Betroffenen, das überlaufende Histaminfass, beseitigt! Und gleich befällt mich wieder meine Lieblingsidee: könnte da an Stelle des Pilzes auch Vitaminmangel stehen???
Ich denke, daß jede pathologische Belastung des Körpers und der Seele Reaktionen auslöst. Je nach Sensibilsierung eines Menschen (ich würde auch statt Sensibilisierung "Schwachstelle" sagen,) entwickeln sich dann Störungen bzw. Krankheiten, die ohne diese pathologischen Belastungen wohl leicht bekämpft werden können, womit der Mensch dann schnell wieder in den Normalzustand zurückkommt.
Damit genug! Ich hoffe, die Länge schreckt niemanden ab! Auch kürzeste Antworten sind mir willkommen. „Ja, das habe ich auch“ oder „nee, das ist ganz anders, weil...“ oder so. Ich schreibe hier nämlich auch meine spontanen Einfälle, was bei vielen wohl oft verpönt ist, und bin da auf Eure Reaktionen angewiesen.
Viele Grüße, speziell an Dich, Uta, und Dank für Deinen Beitrag, der mir als Aufhänger diente, und übersteht mir ja die heißen Tage!
Manfred