Heimliche Insekten-Pulver-Beimengungen in Lebensmitteln ab jetzt erlaubt - Vorsicht Allergiker!

Hallo.
Backmischungen aus dem Labor mit allerlei Zusatz- und Hilfsstoffen sind ja gerade keine zusammengesetzten Lebensmittel.
Dann dreht sich das zudem darum, was ein "zusammengesetztes Lebensmittel" im Sinne dieser Gesetzesdefinition wäre. Salz mit Rieselhilfe wird im Gesetz als Beispiel für ein zusammengesetztes Lebensmittel konkret genannt. Das Salz als ein Lebensmittel zählt, kann ich verstehen.
Ich fände es jetzt sehr spektakulär, wenn Mehl kein Lebensmittel sein sollte.
Analog wird eine Backmischung auch dazu zählen. Wenn Rieselhilfe mit Salz zusammengesetzt ist, ist Enzyme mit Eiweißgranulat und Mehl wohl ebenso zusammengesetzt.

Die Definition für zusammengesetzte Lebensmittel/Erzeugnisse nach Art. 2 Nr. 14 DelVO (EU) 2019/625 kann es eindeutig nicht sein, die o.g. verwendet wird, weil in Rieselhilfe mit Salz kein Tier drin ist:
Zusammengesetzte Erzeugnisse (ZE) sind definiert als „Lebensmittel, die sowohl Erzeugnisse pflanzlichen Ursprungs als auch Verarbeitungserzeugnisse tierischen Ursprungs enthalten“"

Zweitens und drittens erlauben
[..] oder für den Produktcharakter (z. B. Natronlauge bei Laugengebäck) oder aus technologischen Gründen (z. B. Ascorbinsäure) unabdingbar sind.
das alles. Im gewissen Maße wirkt das dann auch reziprok zurück, auf das was als ein "üblich" betrachtetes zusammengesetztes Lebensmittel angesehen wird.

Und ob jemals irgendjemand kontrollieren oder ganz penibel etwas anprangern würde, von den viel zu wenigen Lebensmittelkontrolleuren in den Ländern, wenn die fast gesamte Branche samt Verband so agiert und sich darauf stützt muss stark bezweifelt werden.
Ich sehe das wie in dem Link als weiteres Whitewashing und inflationäre Herabsetzung von Qualitäts-assoziierten Begrifflichkeiten.

Peace out.
 
Zweitens und drittens erlauben

[..] oder für den Produktcharakter (z. B. Natronlauge bei Laugengebäck) oder aus technologischen Gründen (z. B. Ascorbinsäure) unabdingbar sind.

das alles. Im gewissen Maße wirkt das dann auch reziprok zurück, auf das was als ein "üblich" betrachtetes zusammengesetztes Lebensmittel angesehen wird.
Naja, wenn du wirklich denkst, etwas wird dadurch "üblich" im juristischen Sinne, weil jemand behauptet, es sei technologisch unabdingbar, dann kann ich dich daran nicht hindern. Ich halte das für unsinnig, zumal man sich dann fragen müßte, wozu der Abschnitt über "Traditionelle Rezeptur/Traditionelle Herstellung" überhaupt nötig wäre und welche Intention damit verfolgt würde. Dann könnte sich ja einfach jedes Brot so deklarieren. Offensichtlich wollte man aber die Lebensmittelkennzeichnung einschränken.

Der gesamte Text findet sich übrigens hier:

Da geht es auch darum, welches Brot sich "Weizenbrot" oder "Vollkornbrot" nennen darf. Das heißt, es geht in diesen Leitsätzen nicht um erlaubte Zutaten oder Herstellungsverfahren, sondern nur um den Werbesprech gegenüber den Kunden. Wahrscheinlich ist das auch nicht mal eine Verordnung, sondern gehört zur Selbstverpflichtung des Bäcker-Berufsstandes. Das überprüft also eh nicht das Amt, sondern allenfalls klagt der Konkurrent.
 
Naja, wenn du wirklich denkst, etwas wird dadurch "üblich" im juristischen Sinne, weil jemand behauptet, es sei technologisch unabdingbar, dann kann ich dich daran nicht hindern. Ich halte das für unsinnig, zumal man sich dann fragen müßte, wozu der Abschnitt über "Traditionelle Rezeptur/Traditionelle Herstellung" überhaupt nötig wäre [...]
Ja, mit dem unsinnig sind wir uns da einigermaßen einig. Ganz nüchtern betrachtet gibt leider die o.g. Verordnung/Gesetzgebung/Leitlinie den Freiraum, und zwar in vollem Einklang, das alles so nachteilig zu machen und zu bewerben und so gilt das rechtlich schließlich.

Guter Fund. Wenn ich zuhause eine Pizza oder ein Brot auf Kunststein als Backgutträger in den normalen Einbau-Stahlblechbackofen schiebe, habe ich per Definition schon ein "Steinofenbrot" / eine Steinofenpizza ("auf Backgutträgern gebacken, die aus Natur- und/oder Kunststein, Schamott oder sonstige geeignete steinartigen Materialien bestehen.")
Möchte ich aber Brot aus einem wirklichen, rundum steinernen Ofen, so muss ich ein "Holzofenbrot" suchen ("Die Backräume des Ofens bestehen aus steinernem oder steinartigem Material", Holz- oder Pelletbefeuert).
Das ist doof, weil es die gewerbliche Verbreitung von gasbefeuertem Steinöfen effektiv unterbindet. Solche wären hinsichtlich der Luftfeuchtigkeit im Backraum ähnlich den holzbefeuerten Öfen, aber eben viel weniger aufwendig als deswegen nur von wenigen, ländlichen Bäckereien (und auch Pizzerien) feilgebotene Holzbefeuerung.​


Peace out.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, (werbe)kulturkritisch betrachtet, wird es oft so sein, daß diejenigen, die ihr Brot wirklich traditionell erzeugen, nicht mit dieser Phrase werben, und die damit werben, bei denen sollte man genauer hinschauen.

Traditionell:
 
Habt ihr auch diese große Plakatwerbung zur Grillsaison von Kaufland gesehen? "IHR WOLLT GRILLEN? IHR BEKOMMT GRILLEN."

🙃
 

Aldi führt Insektenlebensmittel ein: Verbraucher reagieren gemischt​

Artikel von Jan Schmid • Vor 45 Min.

Aldi hat kürzlich begonnen, Lebensmittel auf Insektenbasis zu verkaufen, und die Reaktionen der Kunden sind gemischt. Einige loben die Nachhaltigkeit dieser Produkte, während andere sich unwohl fühlen. Wie wird sich dieser neue Trend in der Lebensmittelindustrie entwickeln?

Insekten in Lebensmitteln: Aldi tritt dem Trend bei

Die Supermarktkette Aldi hat ihren Kunden eine Reihe neuer Produkte vorgestellt – Lebensmittel, die Insekten enthalten. Obwohl Insekten in vielen Kulturen rund um den Globus als Delikatesse gelten, war ihre Einführung in Deutschland bisher eher zögerlich. Nun hat Aldi diesen mutigen Schritt gemacht und bietet Insektenlebensmittel an.


Gemischte Reaktionen der Verbraucher

Die Reaktionen der Kunden auf die neuen Produkte sind gemischt. Während einige die Einführung von Insektenlebensmitteln als einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigere Lebensmittelproduktion begrüßen, reagieren andere weniger positiv. Manche Verbraucher zeigen sich irritiert oder gar abgestoßen von der Vorstellung, Insekten zu essen.


Mich würde interessieren, weshalb das manche Menschen als "gut" betrachten können?

Ich habe große Bedenken, dass es anfangs zwar noch gekennzeichnet sein muss, ob im jeweiligen Produkt Insekten enthalten sind, aber mit der Zeit diese Kennzeichnung nicht mehr nötig sein wird.
Ich finde es ekelhaft.
 
Ich fürchte, der ganze Artikel ist frei erfunden. Der erste Link führt auf eine Seite, auf der Insektenschutzmittel getestet werden. Woher man die angeblichen Reaktionen der Kunden kennt, darf man sich ausdenken. Vielleicht hat sie sich der Redakteur auch nur ausgedacht. Denn daß Reaktionen gemischt sind, ist ja nun nicht sonderlich überraschend und auch ganz sicher nicht falsch.

Um welche Lebensmittel handelt es sich? Was heißt "nun"?
 
--- Anm. Kate ---

Hier gibt es eine Umfrage zum Thema:


--- Ende Anm. Kate ---
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt übrigens ein Gutachten der EFSA dazu, wie ich soeben in einem - allerdings uralten (2015) - Artikel auf der Codecheck-Seite gelesen habe.

Codecheck schreibt:
Der zugegeben – etwas krabbelige Vorschlag und erste Studien dazu wurden deshalb an die Europäische Kommission versandt, die wiederum eine Risiko-Beurteilung der EfSA verlangte. Dieses Gutachten zum Insektenverzehr, herausgegeben von einer working-group des wissenschaftlichen Komitees der EFSA, beurteilt diesen Vorschlag eher verhalten. Die Wissenschaftler identifizierten „potenzielle biologische und chemische Störfaktoren“ und stellten „allergische Reaktionen bei einzelnen Menschen, ausgelöst durch den Verzehr von Insekten“, fest. Zudem adressierten sie „problematische Faktoren, die in Zusammenhang mit der Aufzuch“ stehen, insbesondere bei der Fütterung und Haltung der Insekten.

Vielleicht ist das Gutachten trotzdem interessant für die grundsätzlichen Fragen (kann gerade selbst nicht reinschauen):
 
Das Gutachten selbst klingt ganz anders als der Artikel, der angeblich darüber berichtet:
Die EFSA kommt zu dem Schluss, dass bei Fütterung nicht verarbeiteter Insekten mit derzeit zugelassenen Futtermittel-Ausgangserzeugnissen das mikrobiologische Gefahrenpotenzial voraussichtlich dem anderer nicht-verarbeiteter Proteinquellen entspricht.
Das Auftreten von Prionen [...] ist bei Insekten voraussichtlich gleich oder geringer als bei herkömmlichen Proteinquellen
Das Risiko für die Umwelt durch Insektenzucht ist voraussichtlich ebenfalls vergleichbar mit dem anderer Tierproduktionssysteme.

Und selbstverständlich darf man das Gutachten "gegen den Strich" lesen und die Risikopunkte darin besonders herausstreichen, aber dann soll man nicht behaupten, man gebe das Gesamturteil der EFSA wieder.
 
Auch ich hatte beim Überfliegen gesehen, dass der EFSA-Artikel über das Gutachten anders klingt als der Artikel von Codecheck.

Bin allerdings nicht dazu gekommen, das Gutachten selbst anzuschauen. Du?

Zusammenfassungen scheinen selten gut zu sein bzw. oft irgendwie tendenziös.
 
Ich fürchte, der ganze Artikel ist frei erfunden. Der erste Link führt auf eine Seite, auf der Insektenschutzmittel getestet werden. Woher man die angeblichen Reaktionen der Kunden kennt...
Das kann durchaus sein, es gibt mehrere Artikel darüber.
Dennoch ist das möglichweise nicht weit davon entfernt, was uns erwartet.
 
Bin allerdings nicht dazu gekommen, das Gutachten selbst anzuschauen. Du?
Anschauen ja, durchschauen natürlich nein. Aber die Online-Zusammenfassung der EFSA ist zugleich auch das Summary des Gutachtens selbst, also dürfte es schon das Endergebnis des Gutachtens abbilden.
 
Die Regierenden sorgen fleißig dafür, dass es immer weniger Fleisch in der Zukunft gibt.

Die Bauernproteste, die derzeit Schlagzeilen machen, sind kein deutsches Phänomen, sondern ein Symptom einer im gesamten Westen umgesetzten Politik zur Umverteilung der landwirtschaftlichen Flächen von Kleinbauern an große Konzerne. Aber das ist nur ein Teil eines viel größeren Programms.

Die Kürzungen, gegen die die deutschen Bauern derzeit protestieren, fügen sich dabei in das Gesamtbild ein, das man in fast allen Ländern des kollektiven Westens beobachten kann. Und auch die deutsche Regierung, namentlich Bundesumweltminister Özdemir, arbeitet daran, die Zahl der von Bauern gehaltenen Nutztiere zu verringern, was ebenfalls in den meisten westlichen Länder das Ziel ist. Die niederländische Regierung will die Zahl der gehaltenen Nutztiere gar um bis zu 50 Prozent reduzieren.


Weg vom Fleisch, hin zu Insekten?

Auch die WHO fühlt sich inzwischen berufen, über das Thema zu sprechen und natürlich ist der Vorwand wieder der Klimawandel. Die Nahrungsmittelproduktion trägt laut WHO-Chef Tedros Ghebreyesus zu über 30 Prozent der Treibhausgasemissionen bei und ist für fast ein Drittel der weltweiten Krankheitslast verantwortlich. Daher müsse die Nahrung weltweit umgestellt werden.

Warum die kleinen Bauernhöfe im Westen in die Pleite getrieben werden und worum es wirklich geht – Anti-Spiegel


www.anti-spiegel.ru
www.anti-spiegel.ru
 
Anti-spiegel.ru ist eine prorussische Propagandaseite.

Thomas Röper (* 26. November 1971 in Bremen[1]) ist ein in Sankt Petersburg lebender deutscher Sachbuchautor und Blogger. Er gilt als „Kreml-treuer“ Verbreiter von Desinformation wie nachweislich falschen Behauptungen, Verschwörungstheorien und russischer Regierungspropaganda. Seit 2018 betreibt er das Blog Anti-Spiegel.[2][3] Er arbeitet mit dem russischen Staatssender RT DE zusammen.[4]
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Röper
 
Umverteilung der landwirtschaftlichen Flächen von Kleinbauern an große Konzerne
und
arbeitet daran, die Zahl der von Bauern gehaltenen Nutztiere zu verringern
ist ja nun ein exakter Widerspruch. Denn die großen Konzerne sind es, die riesige Zahlen an Nutztieren halten. Der kleine bäuerliche Betrieb sollte gefördert werden, und da kann eine Verringerung der erlaubten Tierzahlen eigentlich nur sinnvoll sein. So ist es ja auch bei Bio-Betrieben:die dürfen nicht mehr Tiere halten, als ihrer Fläche und ihrem Futteranbau entspricht.
 
Wenn man echte (und sehr kritische) Informationen zu Özdemirs Plänen will, dann kann man sie z.B. hier nachlesen:

Es geht tatsächlich um Flächenbindung, also Koppelung von Tierzahlen an die bewirtschaftete Fläche und macht es unmöglich oder schwieriger, einfach 50.000 Schweine in eine "Fabrik" zu stellen und mit importiertem Futter zu füttern.

Nach meinem Empfinden eine sehr sinnvolle Regelung, gegen die natürlich die großen Betriebe am meisten Widerstand leisten werden.
 
ist ja nun ein exakter Widerspruch. Denn die großen Konzerne sind es, die riesige Zahlen an Nutztieren halten. Der kleine bäuerliche Betrieb sollte gefördert werden, und da kann eine Verringerung der erlaubten Tierzahlen eigentlich nur sinnvoll sein. So ist es ja auch bei Bio-Betrieben:die dürfen nicht mehr Tiere halten, als ihrer Fläche und ihrem Futteranbau entspricht.
selbstverständlich wäre das das Beste, für Mensch und Tier.

Glaubst du tatsächlich, dass unsere Regierenden das interessiert?
 
Die Grünen interessiert das ganz extrem:

Die Grünen werden in ihrem Wahlprogramm deutlich konkreter. So soll der Verbrauch von Boden in Natur und Landwirtschaft noch lange vor 2030 auf unter 30 Hektar pro Tag reduziert werden. Das System der Direktzahlungen soll schrittweise durch eine Gemeinwohlprämie abgelöst werden, die Landwirte für ihre Umweltleistungen erhalten sollen.

Die Hälfte aller Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik sind bis 2028 an ökologische Zwecke zu binden. Vielfältige Fruchtfolgen und resiliente Anbausysteme werden gestärkt, Stickstoffüberschüsse deutlich verringert. Bis 2030 soll der Ökolandbau auf 30 Prozent angewachsen und der Einsatz von Pestiziden und Antibiotika halbiert werden. Auch gibt es Pläne für ein Renaturierungsprogramm für Moore. Extensive Weidewirtschaft und Paludikultur sollen gestärkt, eine nachhaltige nasse Landwirtschaft auf genutzten Moorböden ermöglicht werden.

Ein "Tierschutz-Cent" auf tierische Produkte soll den Umbau tiergerechter Ställe fördern. Denn im Stall soll die Tierzahl begrenzt werden. Neue Ställe sollen nur nach den Vorgaben der EU-Ökoverordnung genehmigt werden. Um den Tierschutz "wirtschaftlich" zu machen, sollen faire Preise und verpflichtende Haltungskennzeichnungen auf tierischen Produkten den Stallumbau unterstützen. Angestrebt wird eine Flächenbindung mit maximal zwei Großvieheinheiten (GVE) je Hektar. Über eine Abgabe soll die Reduzierung chemischer Pflanzenschutzmittel erreicht werden. Deren Ausbringung ist in Natur- und Trinkwasserschutzgebieten ohnehin komplett verboten.

Die Agrarforschung für eine Ökologisierung der Landwirtschaft soll stark gefördert werden, ebenso die zu ökologischen Züchtungsverfahren, die Züchtung robuster Sorten und ein vielfältiges patentfreies Saatgut. Ziel ist eine vielfältige Kulturlandschaft. Gentechnikfreie Produktion und Wahlfreiheit für Verbraucher sollen durch eine Kennzeichnungspflicht gestärkt werden.

Neben einem gerechten Einkommen für Bäuerinnen und Bauern ist den Grünen laut Wahlprogramm Regionalität bei der Herstellung der Lebensmittel und deren Vermarktung wichtig. Bodenspekulation und der Ausverkauf landwirtschaftlicher Flächen sollen der Vergangenheit angehören. Zu diesem Zweck will man die Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungsgesellschaft (BVVG) in eine Bundesstiftung überführen und "vorzugsweise an kleinere Betriebe statt an große Investoren" verpachten.
Quelle: https://www.telepolis.de/features/Parteiencheck-Wer-will-was-in-der-Landwirtschaft-6201210.html (Hervorheb. von mir)
 
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