Themenstarter
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- 09.04.12
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Hallo allerseits,
seit ca. einem halben Jahr plage ich mich mit komplexen Beschwerden herum, die Fuß, Beine (insbesondere rechtes), Hüfte, Wirbelsäule, Schultern, Nacken und Kopf betreffen. Was genau dahintersteckt, ist trotz Hausarzt-, Orthopäden- und Neurologenbesuch immer noch nicht medizinisch geklärt; ich werde mein Möglichstes tun, euch auf die Sprünge zu helfen, ohne mich zu sehr im Detail zu verlieren.
Hintergrund:
Zunächst - ich bin von Kindheit an mit einem Stempel behaftet. Da mir sonst Geheimniskrämerei vorgehalten wird und auch da es aufgrund der psychosomatischen Folgen der Abstempelung eine gewisse Relevanz hat: Mit vier Jahren, also 1984 oder 85, bescheinigte mir ein Psychiater Aspergerscher Autismus; ich halte diesen Terminus, wie Autismus und die heute angenommenen Untergruppen an sich, für ein wissenschaftliches Artefakt, unter dem mannigfaltige tatsächliche und vermeintliche Störungen vereint werden, ein Artefakt, das stark diskriminieren und präkonditonieren kann und in einer pervertierten Gegenbewegung zur zugegebermaßen grausamen früheren Praxis, als die Eltern als Kühlschrank-Mütter etc. diffamiert wurden, häufig eher überforderte Eltern von Vorwürfen entlastet als das Kind verstehen, erziehen und es auf seinem Lebensweg beraten hilft, zumal die Diagnose oftmals aufgrund stark subjektiver Kriterien erfolgt: bei mir z.B rein anhand eines Elternfragebogens. Nachher folgten noch Tests meiner praktischen und theoretischen Fertigkeiten, die als Untermauerung interpretiert wurden, aber in gängigen Diagnostiken nicht vorgesehen sind. Viele andere Instrumente, darunter Gentests und Hirnuntersuchungen, wurden vernachlässigt. Geprägt hat mich das Asperger-Schild so, dass ich zwar immerhin - und zwar auf Veranlassung meiner Mutter, der ich das hoch anrechne - regelbeschult wurde, darüber hinaus jedoch zahlreiche Sonderbehandlungen erfuhr, begonnen mit Sonderkita über Psychotherapie, Einzelfallhilfe - beides mit mal besserem, mal schlechterem, selten aber integrativem Effekt - und die allgemeine, vielfach falsche, Rückmeldung, gelenkt eben auch durch meine Mutter mit ihrer Fachautorität der Medizinstudentin, Psychologiestudentin und Krankenschwester, dass ich motorisch und sozial nicht kann, was andere selbstverständlich können. So verfestigte sich mein Außenseiterdasein.
Meine Unzufriedenheit mit diversen Lebensumständen kanalisierte ich in Autoaggression, vornehmlich Faustschlägen auf den Kopf, später auch Fingerbeißen. Dieses Verhalten setzte sich bis Anfang diesen Jahres fort, als ich - auch aufgrund der neuen Krankheitserscheinungen - Angst vor mir selber bekam.
1988 oder 1989 überkam mich ein einmaliger Krampfanfall. Nachdem ich mit meiner Zunge an den Zähnen herumgespielt hatte, eine zweckentfremdete Angewohnheit von mir, krampfte zunächst diese sich zusammen und danach der ganze Körper. Alles war steif und taub und kribbelte. Meine Mutter will ein Gurgeln gehört haben. Laufen konnte ich noch, aber wie in Trance. So schnell, wie der Anfall begonnen hatte, ging er jedoch wieder.
Die Hauterkrankungen erwähne ich deshalb, weil sie mit Nervenerkrankungen zusammenhängen könnnen. 1985 zeigten sich erstmals Hautekzeme zweier Typen: 1) brennende Schuppen, vor allem nach Hautabschabungen, die nicht ordentlich verheilten 2) scheinbar spontan auftretende, juckende, picklige Aufrauhungen. 1991 wurde Neurodermitis diagnostiziert. Ich habe eine außergewöhnlich helle und trockene Haut.
Zwischen 1989 bis 1992 traten gehäuft Migräneanfälle auf; danach wurden sie seltener infolge einer lockereren Hals-/Kopfhaltung, da ich diese als Ursache ausgemacht hatte, vielleicht auch eines veränderten Ernährungsplans seitens meiner Mutter.
Seit 1991 quälen mich in Abständen immer mal wieder Schmerzen in der Nähe des Darmausgangs, damals von meiner Mutter als Hämatom abgetan (Blinddarm?).
1993 oder 94 bildete sich ein seltsamer schmerzender roter Fleck an meiner Kniekehle, der allerdings nicht wie ein typisches Borreliose-Erythem aussah (und auch nicht wie die atypischen, die ich gesehen habe). Er war kleiner und hätte ich's nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, es ist ein großer Leberfleck. Nach ein paar Monaten verschwand er, und ich dachte mir nichts mehr dabei.
Schon von Jugend an begleitet mich die Angewohnheit, mit meinen Gelenken zu knacken. Unter anderem mit meinem rechten großen Zeh und seit 1995 wirkte sich das in Beweglichkeitseinschränkungen, Verhärtungen und Schmerzen aus, und zwar nach und nach im ganzen Bein. Zunehmend knirschte das Fußgelenk. Zudem knackte der Zeh irgendwann von alleine und war hyperaktiv, so daß er u.a. beim Gehen blockierte.
Ab 1995 wachte ich vermehrt mit verspanntem Rücken und eingeschlafenen Armen / Händen auf. Seit Anfang 1996 ist ein chronischer Schiefstand mindestens eines Schultergelenks mit Ausstrahlung auf den Brustkorb (gelegentlich Schmerzen beim Niesen), permanentes Aufwachen mit verspanntem Rücken und eingeschlafenen, zuletzt minutenlang tauben Armen / Händen zu vermerken.
Anfang / Mitte 1996 bekam ich zweimal eine Streptokokken-Angina, begünstigt durch einen ohnehin anfälligen Nasen-Rachen-Raum mit zerklüfteten - möglicherweise entzündeten - Mandeln.
Seit Mitte 1996, kurz nach der zweiten Angina, leide ich unter einer mysteriösen, muskelbelastungsabhängigen neurologischen Erkrankung, die sich vor allem in einer Störung / teilweisen Lähmung (?) der Muskelentspannungsfunktion, Zusammenhaften der Muskeln, Muskelparästhesien (Kribbeln, klebrigem / pelzigen Gefühl ähnlich Kirschsaft in Haut und Muskeln), Nervenschmerzen, Zuckungen (genauer Auf- und Abschwellen vor allem der kleineren Muskeln wie Augenlidzucken) und knotenartigen Hauterhebungen auf den angespannten Muskelpartien, die bei längere Ruhe wieder weggehen, äußert. All das breitete sich von unten her langsam im ganzen Körper aus, aber als besonders störend erweist es sich im Gesicht, zumal Facialis- und Trigeminusregion stark betroffen waren und sind.
Besserung tritt immer durch Ruhigstellen der Muskeln auf. Auch die Einnahme eines chinin- und koffeinhaltigen schottischen Softdrinks (Irn-Bru; die rein chininhaltigen Bitter Lemon / Tonic Water tun es nicht oder nicht in dem Maße) sowie von Liebstöckel scheint Linderung zu verschaffen. Bei Befeuchten der darüberliegenden Hautpartien mit Speichel - die Idee kam mir durch den Kirschsaft - verfallen die Muskeln in einen Starrezustand, der eine spätere Entspannung, die selbstredend in Form von Zuckungen erfolgt, erleichtert. Im Fibromyalgie-Forum ist das ganze in weiten Teilen ausführlicher beschrieben: Fibromyalgie-Treffpunkt • Anmelden
Vergessen habe ich dort noch, dass mich, immer wenn ich beim Rasieren in die rechts-mittige Kinnregion komme, ein bis zu eineinhalbminütiger Schluckauf ereilt.
Das Krankheitsbild könnte m.E. unter anderem auf Fibromyalgie, Magnesiummangel, Borreliose, Lupus, Nervenentzündung durch anderen Erreger wie Streptokokken / Herpes / etc., Sharp-Syndrom (eine Art Mischung aus Lupus und Sklerodermie), Stiff-man-Syndrom, Hashimoto-Thyreoiditis, eventuell auch MS hindeuten.
1998 wurde, nachdem eine ambulante Neurologin unspezifische Auffälligkeiten am EMG des Armes feststellte, in einer durch meine Mutter, die in ihrer krankenschwesterlichen Selbsteinbildung die Ärzte massiv auf Tourette-Befund vormanipulierte, in die Wege geleiteten stationären Untersuchungsreihe an der Medizinischen Hochschule Hannover - auch hierzu mehr im Fibromyalgie-Forum - unter relativer Ignoranz meines sonstigen Krankheitsbildes, aufgrund eines so noch nicht einmal vorhandenen "Vokaltics" (der Gähntic war eine willkürliche Bewegung aufgrund eines Engegefühls im Hals) doch tatsächlich Tourette diagnostiziert und zunächst Clonidin, dann Guanfacin verabreicht. Wirkung gleich Null, folglich beendete ich die Behandlung. 2008 bin ich nochmals, diesmal eigenständig, zu einer Neurologin gegangen, ohne irgendeinen Befund und mit einem ziemlichen Enttäuschung hinterher, weil ich zum einen mich viel zu nervös verkauft hatte, zum anderen sowohl Sprechstundenhilfe als auch Neurologin sehr unsensibel behandelten. Es wurden EEG und motorische Standardtests vorgenommen, nichts weiter.
1997 zog meine Mutter aus dem Haushalt weg, worunter zeitweilig meine Ernährung litt - ich nahm zu viel Süßes, Saures und Fettiges zu mir.
Etwa 1999 ging mir auf, dass mit meinen Sexualität irgendetwas nicht stimmt. Erektion hatte ich zwar, aber nur einhergehend mit manueller Selbstbefriedigung des Penisses und Entleerungsfunktionen. Auch hatte ich sexuelle Empfindungen, kaum einmal aber zusammen mit einer Erektion. Ein Samenerguss dagegen blieb völlig aus, nie kam eine Flüssigkeit unten raus, die sich deutlich von Urin unterschied. Nach dem Reiben des Penisses entleerte ich verschiedentlich etwas Gelbliches, also eindeutig Urin. Eine ohnehin schon erschwerte Partnerschaft war mir so bis auf den heutigen Tag verbaut. Die ergebnislose Fließbandabfertigung durch einen Urologen 2003 schreckte mich jedoch so ab, dass ich bis auf den heutigen Tag keinen mehr konsultiert habe.
2000 stellten sich, möglicherweise im Zusammenhang mit Schmerzen im Unterleib infolge von Unterkühlung (die Heizung war ausgefallen und ich lief leichtsinnigerweise in Strümpfen herum) und / oder Übersäuerung, rechtsbetont Hüftschmerzen und -knacken ein, die jedoch mit Bewegung besser wurden.
Mitte 2011 geriet ich nach einem Umzug in eine leicht depressive Phase, wegen fehlender Unterstützung bei der Wohnungseinrichtung, wegen des Niedergangs einer meiner beiden psychologischen Selbsthilfegruppen und wegen unglücklicher Verliebtheit.
Bald erstickte ich meine Frustrationen in Computerei, statt nach draußen und unter Leute zu gehen. Dadurch saß ich zu viel und auch noch völlig falsch: die Sitzfläche war klein, sie war zu niedrig, die Lehne auch, der Stuhl zu hart, ich hatte mir zu wenig Platz für die Beine freigeräumt und verfiel infolgedessen in die irrsten Kompensationshaltungen. Obendrein war ich dazu übergegangen, dauernd die Füße abzuknicken, bis es weh tat und darüber hinaus.
Bald haute ich mir auf den Kopf, wieder und immer wieder.
Aufkommender Trägheit versuchte ich mit ungewöhnlich starkem Konsum koffeinhaltiger und sonstiger anregender Getränke zu begegnen.
Im September verpflichtete mich das Arbeitsamt zu einer körperlichen Arbeit, die meinen Rücken strapazierte und die mir aufgrund meiner mangelnden Eignung und miesen Behandlung dazu psychisch nicht gut bekam.
Mit Körperhaltung habe ich in meinem Leben ausgiebig experimentiert, ohne da groß Einzelheiten benennen zu können. Geholfen hat mir wohl eher Tai-Chi, das ich zwei- oder dreimal besucht habe, geschadet meine ewige Krampferei und Zappelei - von meiner Grundkonstitution her bin ich leider schon ein relativ nervöser Typ.
Jüngere Symptome:
Ende Oktober 2011 durchfuhr mich nach dem Genuss eines Energy-Drinks ein erster heftiger Drehschwindel. Leichten Schwindel hatte ich unter Stress früher auch schon ab und an mal gehabt, dieser jedoch unterschied sich von den vorhergehenden durch sein abruptes Einsetzen und Abklingen und seine Intensität - ich, gerade aufgestanden, musste mich im Türrahmen festhalten.
Im November 2011 häuften sich die Attacken. Ich bemerkte, dass der Schwindel von Rücken / rechter Hüfte herzukommen schien, denn er ließ sich durch Bewegungen der Hüfte provozieren und er ging mit einem Impuls einher, der von der rechten Hüfte über den Rücken lief. Dieser Impuls war in schwächerer Form dauerhaft vorhanden und machte sich zunehmend in Form eines, nach längerem Sitzen verstärkten, Zitterns und Ameisenlaufens bemerkbar. An Hüfte und Beinen fiel mir auf, dass diese extrem nach rechts abgewinkelt waren. Zudem schmerzte die Hüftregion dauernd und in unregelmäßigen Abständen knackten mehrere Knochen. Ich fand aber nicht den Weg weg vom Computer.
Dezember 2011 steigerten sich die Symptome: Mehr und mehr strömten die Impulse auch durch Kopf und Gliedmaßen. Es stellten sich Zuckungen großer Muskelgruppen in Kopf, Rücken und Gliedmaßen ein. Der Drehschwindel wurde zum Alltag. Die Wahrnehmung der Körpereigenkoordinaten geriet durcheinander, auf der einen Seite schien links und rechts zeitweise zu verschwimmen, auf der anderen Seite zog der ganze Körper und Kopf nach rechts. Beides abhängig von der Anspannung. Die Motorik war stark beeinträchtigt, in Form eines abnormalen Druck-/Tonus-/Schwerkrampftempfindens, so dass mir zeitweise meine Beine, besonders das geschädigte rechte, fast wegsackten, und der Unfähigkeit, Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen, wie vorher schon, diesmal aber bezogen auf die größeren Muskeln: so bewegten sich z.B. beim Hantieren mit Essbesteck die Beine mit. Bewusstseinsstörungen zogen ihre Bahnen: andauernde Benommenheit; ständige Absencen und unkontrollierte Gedanken in der ersten Einschlafphase, wo ich normalerweise zwar müde, aber relativ klar bin; Derealisationsstörungen (Dissozation, Wahrnehmung von Energiefeldern); temporäre Gedächtnisprobleme; einmal habe nach Aufwachen kurzzeitig nicht mehr gewusst, wer ich bin. Mein Kreislauf ging in den Keller, alldieweil ich vor lauter Schwäche kaum noch etwas trank und aß. Ich hatte Atemaussetzer.
Längeres Sitzen - manchmal musste ich nach zehn Minuten aufstehen, weil es sonst nicht auszuhalten war - und Koffeingenuss verschlimmerten mein Beschwerdebild, Laufen und teilweise auch Liegen verschafften Besserung.
Nach Einrenkversuchen der Hüfte bei gleichzeitigem Flüssigkeitsmangel spitzten sich meine Leiden zu einer Art Ganzkörpermigräne zu, bei der alles nur noch schmerzte und kribbelte und zuckte und ich deliriös darniederlag.
Auf wundersame Weise schaffte ich es dennoch, eine Fahrt über die Feiertage zu Verwandten anzutreten, worüber ich im Nachhinein glücklich bin, obwohl ich die ersten beiden Tage zu kaum etwas zu gebrauchen war. Trotz des Weihnachtstrubels konnte ich mich aber sogar ein wenig erholen.
Die Besserung hielt bis in den Januar 2011 hinein an. Am 06.01. unternahm ich einen längeren Spaziergang. Als ich mich zu Hause ausruhte, löste sich unter einem gewaltigen Knacken etwas in der Hüfte, und der Drehschwindel war mit einem Mal fort. Was blieb, war: Das gestörtes Körperradar. Die Benommenheit / Absencen. Die chronischen Verspannungen - so stellte ich fest, dass nach jedem Telefonieren mit dem Handy meine Schulter einschlief und krampfte. Mehr und mehr in den Vordergrund rückten alte und neue motorische Störungen: Die linke Hüfte bewegte sich mit der rechten, zudem dehnte sich auch das fehlerhafte Druck-/Tonus-/Schwerkraftempfinden zusehends nach links aus.
Selbstverordnete Muskelübungen zeigten noch keinen durchschlagenden Effekt.
Aufgrund meiner Zähigkeit, aber auch des Misstrauens gehe ich selten zum Arzt. Am 09.01. bewegte ich dann aber doch endlich meinen Hintern zum Hausarzt. Dieser beobachtete eine leichte Rechtsneigung der Brustwirbelsäule und einen Druckschmerz in der rechten Hüfte; er überwies mich mit dem Verdacht auf Halswirbelsäulensyndrom und Coxalgie zum Orthopäden.
Am 11.01. gelang es mir, durch Entspannung und sanftes Einrenken rechten Fuß und Bein wieder etwas gerader zu richten. Einige alte Verhärtungen brachen auf, minutenlang knisterte es im Unterschenkel. Dabei sprang ungewollt auch die Kniescheibe heraus, einerseits mit der Folge eines ewigen Wegknickens nach innen, andererseits mit wundersamen Nebenwirkungen. Plötzlich spürte ich eine extreme Entspannung im ganzen Körper, auch alte neurologische Symptome gingen extrem zurück. Mit einem Matschknie mochte ich aber doch nicht rumlaufen und so versuchte ich alles, um es zu justieren. Mit einer unsanften Methode schien ich schließlich Erfolg zu haben: Nach Drauftreten rastete die Kniescheibe ein, jedoch war das Knie auch dann nicht ganz gerade, sondern nach rechts geneigt / verdreht wie der ganze Körper. Stehen war eine Qual, Bücken kaum möglich. Auch die neurologischen Symptome waren beim alten. Durch Ausruhen besserte sich mein Zustand teilweise, erreichte jedoch vor dem Orthopädentermin am 16. ein weiteres Tief. Der Orthopäde speiste mich, derweil mich mörderischste Kopfschmerzen heimsuchten, dann auch noch mit einem bloßen, unauffälligen Röntgen der Hüftwirbelsäule und dem Verschreiben von Krankengymnastik ab. Ich erbettelte mir noch eine Überweisung zum Neurologen. Gottlob hörten die Kopfschmerzen auch mal wieder auf. Am 20.01. jedoch kam der Gipfelpunkt dessen - was auch immer es war. Ich rechnete schon mit Schlaganfall, MS, dem Schlimmsten. An diesem 20.01. durchlitt ich einen Krampfanfall, der sich wie ein Herzinfarkt anfühlte. Der Reihe nach: Auf Grundlage von teils Selbstgelesenem, teils eigenen Gedanken vollführte ich weiter Bewegungsübungen, darunter Lockerungsversuche des Halses, die zunächst auch fruchteten. Nach einer falschen Bewegung aber zog sich ein Schulterschmerz bis in den Brustkorb, als ich an sich vor dem Einschlafen stand. Mit einem Mal spürte ich keinen Herzschlag mehr und es stellten sich Atemaussetzer mit Schnappatmung ein. Ich legte mich hin, musste aber gleich wieder aufstehen, da mein ganzer Körper kribbelte, krampfte und zuckte. Im Gegensatz zu einem klassischen epileptischen Anfall und obwohl ich sonst dazu neige, sabberte ich nicht, sondern hatte eine extrem trockene Zunge. Beim Aufstehen fühlte ich mich schwer wie ein Klotz und klappte beinahe weg. Das Martyrium zog sich über mehr als drei Stunden und kulminierte in einem Ganzkörperkrampf, bei dem sich alle Muskeln anspannten und zuckten - kein starrer Krampfanfall wie in meiner Kindheit. Nach fünfstündigem Warten ließ ich mich erstmals in meinem Leben in eine Klinik, das Nordstadtkrankenhaus, einliefern. Nach einem Tag wurde ich entlassen, mit magerer Erkenntnis: es war kein Herzinfarkt; Blut- und Urinwerte einschließlich Schilddrüsenwerten (Standard) zeigten keine krankhaften Auffälligkeiten. Aus dem Arztbrief erfuhr ich zwar ein paar verschwiegene Wahrheiten: so weist mein EKG einen inkompletten Rechtsschenkelblock auf; die Creatinkinase, ein Indikator von Entzündungen und Krämpfen fiel vom oberen Normbereich auf den mittleren herab; die Leukozyten bewegten sich deutlich im unteren Normbereich. Insgesamt aber kein richtungsweisendes Ergebnis.
Gott sei Dank sollte das mein letzter derartiger Anfall bleiben, die Atemaussetzer verschwanden, mit ihnen auch fast völlig die Absencen und den Rest des Januars ging es mir besser.
Im Februar 2011 zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend: zwar war ich noch oft benommen, begleitet von Kopfdruck und z.T. -schmerzen, aber mit zunehmend klaren Phasen, die unverkennbar mit der Entspannung der Hüfte, des Rückens und des Nackens korrelierten. Da hatte sicherlich der neu gekaufte große Bürostuhl seinen Anteil. In meinen Füßen und Beinen kehrte ein wenig Gefühl zurück, vor allem nach längeren Stehübungen auf der Ferse, was ich gar nicht mehr gekonnt hatte. Meine Wahl der Neurologin fiel ausgerechnet auf diejenige, bei der ich so einen schlechten Start erwischt hatte. Dieses Mal aber hatten wir beide einen besseren Tag. Ich konnte mich artikulieren, sie hörte mir zu und sprang vernünftig mit mir um. Zuerst überprüfte sie meine Reflexe in Bein, Hüften und m.E. auch Füßen, waren alle da. Dann testete sie auf Druckschmerzen und wurde im rechten.
Ich sollte ich meine Arme und Beine mit geschlossenen Augen aufrichten, wobei ihr ein leichter Tremor ins Auge sprang - angeblich links stärker, obwohl rechts die meisten Störungen auftreten.
Zuletzt kontrollierte eine Assistentin die Reizleitung zwischen Kopf und Fuß, die aber OK war.
Zur Sicherheit wurde ich zu einem MRT des Kopfes bei einem Radiologen weiterverwiesen.
Im März 2011 endlich näherte sich mein Allgemeinbefinden stellenweise der Normalität an; meine Beine und mein ganzer Körper gewannen an Gefühl, Hüftverspannungen nahmen ab und mein Kopf taute auf, besonders nachdem ein MRT des Kopfes mit Kontrastmittel vom 23.03. keinerlei Schäden angezeigt hatte. Es gab noch zwei kleinere Rückfälle mit Benommenheit nach längerem Stehen, die indes längst nicht die Schwere der vorhergehenden hatten. Auch der Frühlingsbeginn mag durch die Stimmungsaufhellung zu meinem Formanstieg beigetragen haben.
Diese positive Tendenz hat sich bis in die erste Hälfte des April hinein durchgezogen. Die Anomalien des Druck-/Schwerkraft-/Tonusempfindens flammen immer mal wieder auf, ohne dass aber der Kopf und das Koordinatenempfinden so durcheinandergeraten. Stehen geht mittlerweile weit komfortabler, auch weil ich die Hyperaktivität des rechten großen Zehs in den Griff zu bekommen scheine. Langes Sitzen bringt weiterhin Schmerzen, vor allem der rechten Hüfte, zurück.
Krankengymnastik habe ich noch nicht wahrgenommen, weil ich die letzten drei Monate trotz allem gearbeitet habe, wenn auch nur 15 Stunden, aber das nahm mich schon ziemlich in Anspruch, da ich ja auch noch in Selbsthilfegruppen aufgrund meiner psychischen Probleme gehe.
Eure Vermutungen / Tipps?
Langer Text, kurzer Sinn: Es ist vieles besser, aber noch lange nicht alles gut.
Wie ordnet ihr meine Beschwerden ein, vor allem natürlich die ab 2011, aber auch die seit 1996? Bestimmt ist ein Teil auch psychosomatisch, so erinnert der Krampfanfall mit den Atemaussetzern doch ziemlich stark an eine Panikattacke, ohne dass ich ihn darauf reduzieren will, und auch die Aufwärtskurve nach dem MRT spricht eine deutliche Sprache. Aber anderes ist doch sehr ungewöhnlich.
Welche Experten, vorzugsweise im Raum Hannover, empfehlt ihr mir?
Danke für eure Bemühungen.
seit ca. einem halben Jahr plage ich mich mit komplexen Beschwerden herum, die Fuß, Beine (insbesondere rechtes), Hüfte, Wirbelsäule, Schultern, Nacken und Kopf betreffen. Was genau dahintersteckt, ist trotz Hausarzt-, Orthopäden- und Neurologenbesuch immer noch nicht medizinisch geklärt; ich werde mein Möglichstes tun, euch auf die Sprünge zu helfen, ohne mich zu sehr im Detail zu verlieren.
Hintergrund:
Zunächst - ich bin von Kindheit an mit einem Stempel behaftet. Da mir sonst Geheimniskrämerei vorgehalten wird und auch da es aufgrund der psychosomatischen Folgen der Abstempelung eine gewisse Relevanz hat: Mit vier Jahren, also 1984 oder 85, bescheinigte mir ein Psychiater Aspergerscher Autismus; ich halte diesen Terminus, wie Autismus und die heute angenommenen Untergruppen an sich, für ein wissenschaftliches Artefakt, unter dem mannigfaltige tatsächliche und vermeintliche Störungen vereint werden, ein Artefakt, das stark diskriminieren und präkonditonieren kann und in einer pervertierten Gegenbewegung zur zugegebermaßen grausamen früheren Praxis, als die Eltern als Kühlschrank-Mütter etc. diffamiert wurden, häufig eher überforderte Eltern von Vorwürfen entlastet als das Kind verstehen, erziehen und es auf seinem Lebensweg beraten hilft, zumal die Diagnose oftmals aufgrund stark subjektiver Kriterien erfolgt: bei mir z.B rein anhand eines Elternfragebogens. Nachher folgten noch Tests meiner praktischen und theoretischen Fertigkeiten, die als Untermauerung interpretiert wurden, aber in gängigen Diagnostiken nicht vorgesehen sind. Viele andere Instrumente, darunter Gentests und Hirnuntersuchungen, wurden vernachlässigt. Geprägt hat mich das Asperger-Schild so, dass ich zwar immerhin - und zwar auf Veranlassung meiner Mutter, der ich das hoch anrechne - regelbeschult wurde, darüber hinaus jedoch zahlreiche Sonderbehandlungen erfuhr, begonnen mit Sonderkita über Psychotherapie, Einzelfallhilfe - beides mit mal besserem, mal schlechterem, selten aber integrativem Effekt - und die allgemeine, vielfach falsche, Rückmeldung, gelenkt eben auch durch meine Mutter mit ihrer Fachautorität der Medizinstudentin, Psychologiestudentin und Krankenschwester, dass ich motorisch und sozial nicht kann, was andere selbstverständlich können. So verfestigte sich mein Außenseiterdasein.
Meine Unzufriedenheit mit diversen Lebensumständen kanalisierte ich in Autoaggression, vornehmlich Faustschlägen auf den Kopf, später auch Fingerbeißen. Dieses Verhalten setzte sich bis Anfang diesen Jahres fort, als ich - auch aufgrund der neuen Krankheitserscheinungen - Angst vor mir selber bekam.
1988 oder 1989 überkam mich ein einmaliger Krampfanfall. Nachdem ich mit meiner Zunge an den Zähnen herumgespielt hatte, eine zweckentfremdete Angewohnheit von mir, krampfte zunächst diese sich zusammen und danach der ganze Körper. Alles war steif und taub und kribbelte. Meine Mutter will ein Gurgeln gehört haben. Laufen konnte ich noch, aber wie in Trance. So schnell, wie der Anfall begonnen hatte, ging er jedoch wieder.
Die Hauterkrankungen erwähne ich deshalb, weil sie mit Nervenerkrankungen zusammenhängen könnnen. 1985 zeigten sich erstmals Hautekzeme zweier Typen: 1) brennende Schuppen, vor allem nach Hautabschabungen, die nicht ordentlich verheilten 2) scheinbar spontan auftretende, juckende, picklige Aufrauhungen. 1991 wurde Neurodermitis diagnostiziert. Ich habe eine außergewöhnlich helle und trockene Haut.
Zwischen 1989 bis 1992 traten gehäuft Migräneanfälle auf; danach wurden sie seltener infolge einer lockereren Hals-/Kopfhaltung, da ich diese als Ursache ausgemacht hatte, vielleicht auch eines veränderten Ernährungsplans seitens meiner Mutter.
Seit 1991 quälen mich in Abständen immer mal wieder Schmerzen in der Nähe des Darmausgangs, damals von meiner Mutter als Hämatom abgetan (Blinddarm?).
1993 oder 94 bildete sich ein seltsamer schmerzender roter Fleck an meiner Kniekehle, der allerdings nicht wie ein typisches Borreliose-Erythem aussah (und auch nicht wie die atypischen, die ich gesehen habe). Er war kleiner und hätte ich's nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, es ist ein großer Leberfleck. Nach ein paar Monaten verschwand er, und ich dachte mir nichts mehr dabei.
Schon von Jugend an begleitet mich die Angewohnheit, mit meinen Gelenken zu knacken. Unter anderem mit meinem rechten großen Zeh und seit 1995 wirkte sich das in Beweglichkeitseinschränkungen, Verhärtungen und Schmerzen aus, und zwar nach und nach im ganzen Bein. Zunehmend knirschte das Fußgelenk. Zudem knackte der Zeh irgendwann von alleine und war hyperaktiv, so daß er u.a. beim Gehen blockierte.
Ab 1995 wachte ich vermehrt mit verspanntem Rücken und eingeschlafenen Armen / Händen auf. Seit Anfang 1996 ist ein chronischer Schiefstand mindestens eines Schultergelenks mit Ausstrahlung auf den Brustkorb (gelegentlich Schmerzen beim Niesen), permanentes Aufwachen mit verspanntem Rücken und eingeschlafenen, zuletzt minutenlang tauben Armen / Händen zu vermerken.
Anfang / Mitte 1996 bekam ich zweimal eine Streptokokken-Angina, begünstigt durch einen ohnehin anfälligen Nasen-Rachen-Raum mit zerklüfteten - möglicherweise entzündeten - Mandeln.
Seit Mitte 1996, kurz nach der zweiten Angina, leide ich unter einer mysteriösen, muskelbelastungsabhängigen neurologischen Erkrankung, die sich vor allem in einer Störung / teilweisen Lähmung (?) der Muskelentspannungsfunktion, Zusammenhaften der Muskeln, Muskelparästhesien (Kribbeln, klebrigem / pelzigen Gefühl ähnlich Kirschsaft in Haut und Muskeln), Nervenschmerzen, Zuckungen (genauer Auf- und Abschwellen vor allem der kleineren Muskeln wie Augenlidzucken) und knotenartigen Hauterhebungen auf den angespannten Muskelpartien, die bei längere Ruhe wieder weggehen, äußert. All das breitete sich von unten her langsam im ganzen Körper aus, aber als besonders störend erweist es sich im Gesicht, zumal Facialis- und Trigeminusregion stark betroffen waren und sind.
Besserung tritt immer durch Ruhigstellen der Muskeln auf. Auch die Einnahme eines chinin- und koffeinhaltigen schottischen Softdrinks (Irn-Bru; die rein chininhaltigen Bitter Lemon / Tonic Water tun es nicht oder nicht in dem Maße) sowie von Liebstöckel scheint Linderung zu verschaffen. Bei Befeuchten der darüberliegenden Hautpartien mit Speichel - die Idee kam mir durch den Kirschsaft - verfallen die Muskeln in einen Starrezustand, der eine spätere Entspannung, die selbstredend in Form von Zuckungen erfolgt, erleichtert. Im Fibromyalgie-Forum ist das ganze in weiten Teilen ausführlicher beschrieben: Fibromyalgie-Treffpunkt • Anmelden
Vergessen habe ich dort noch, dass mich, immer wenn ich beim Rasieren in die rechts-mittige Kinnregion komme, ein bis zu eineinhalbminütiger Schluckauf ereilt.
Das Krankheitsbild könnte m.E. unter anderem auf Fibromyalgie, Magnesiummangel, Borreliose, Lupus, Nervenentzündung durch anderen Erreger wie Streptokokken / Herpes / etc., Sharp-Syndrom (eine Art Mischung aus Lupus und Sklerodermie), Stiff-man-Syndrom, Hashimoto-Thyreoiditis, eventuell auch MS hindeuten.
1998 wurde, nachdem eine ambulante Neurologin unspezifische Auffälligkeiten am EMG des Armes feststellte, in einer durch meine Mutter, die in ihrer krankenschwesterlichen Selbsteinbildung die Ärzte massiv auf Tourette-Befund vormanipulierte, in die Wege geleiteten stationären Untersuchungsreihe an der Medizinischen Hochschule Hannover - auch hierzu mehr im Fibromyalgie-Forum - unter relativer Ignoranz meines sonstigen Krankheitsbildes, aufgrund eines so noch nicht einmal vorhandenen "Vokaltics" (der Gähntic war eine willkürliche Bewegung aufgrund eines Engegefühls im Hals) doch tatsächlich Tourette diagnostiziert und zunächst Clonidin, dann Guanfacin verabreicht. Wirkung gleich Null, folglich beendete ich die Behandlung. 2008 bin ich nochmals, diesmal eigenständig, zu einer Neurologin gegangen, ohne irgendeinen Befund und mit einem ziemlichen Enttäuschung hinterher, weil ich zum einen mich viel zu nervös verkauft hatte, zum anderen sowohl Sprechstundenhilfe als auch Neurologin sehr unsensibel behandelten. Es wurden EEG und motorische Standardtests vorgenommen, nichts weiter.
1997 zog meine Mutter aus dem Haushalt weg, worunter zeitweilig meine Ernährung litt - ich nahm zu viel Süßes, Saures und Fettiges zu mir.
Etwa 1999 ging mir auf, dass mit meinen Sexualität irgendetwas nicht stimmt. Erektion hatte ich zwar, aber nur einhergehend mit manueller Selbstbefriedigung des Penisses und Entleerungsfunktionen. Auch hatte ich sexuelle Empfindungen, kaum einmal aber zusammen mit einer Erektion. Ein Samenerguss dagegen blieb völlig aus, nie kam eine Flüssigkeit unten raus, die sich deutlich von Urin unterschied. Nach dem Reiben des Penisses entleerte ich verschiedentlich etwas Gelbliches, also eindeutig Urin. Eine ohnehin schon erschwerte Partnerschaft war mir so bis auf den heutigen Tag verbaut. Die ergebnislose Fließbandabfertigung durch einen Urologen 2003 schreckte mich jedoch so ab, dass ich bis auf den heutigen Tag keinen mehr konsultiert habe.
2000 stellten sich, möglicherweise im Zusammenhang mit Schmerzen im Unterleib infolge von Unterkühlung (die Heizung war ausgefallen und ich lief leichtsinnigerweise in Strümpfen herum) und / oder Übersäuerung, rechtsbetont Hüftschmerzen und -knacken ein, die jedoch mit Bewegung besser wurden.
Mitte 2011 geriet ich nach einem Umzug in eine leicht depressive Phase, wegen fehlender Unterstützung bei der Wohnungseinrichtung, wegen des Niedergangs einer meiner beiden psychologischen Selbsthilfegruppen und wegen unglücklicher Verliebtheit.
Bald erstickte ich meine Frustrationen in Computerei, statt nach draußen und unter Leute zu gehen. Dadurch saß ich zu viel und auch noch völlig falsch: die Sitzfläche war klein, sie war zu niedrig, die Lehne auch, der Stuhl zu hart, ich hatte mir zu wenig Platz für die Beine freigeräumt und verfiel infolgedessen in die irrsten Kompensationshaltungen. Obendrein war ich dazu übergegangen, dauernd die Füße abzuknicken, bis es weh tat und darüber hinaus.
Bald haute ich mir auf den Kopf, wieder und immer wieder.
Aufkommender Trägheit versuchte ich mit ungewöhnlich starkem Konsum koffeinhaltiger und sonstiger anregender Getränke zu begegnen.
Im September verpflichtete mich das Arbeitsamt zu einer körperlichen Arbeit, die meinen Rücken strapazierte und die mir aufgrund meiner mangelnden Eignung und miesen Behandlung dazu psychisch nicht gut bekam.
Mit Körperhaltung habe ich in meinem Leben ausgiebig experimentiert, ohne da groß Einzelheiten benennen zu können. Geholfen hat mir wohl eher Tai-Chi, das ich zwei- oder dreimal besucht habe, geschadet meine ewige Krampferei und Zappelei - von meiner Grundkonstitution her bin ich leider schon ein relativ nervöser Typ.
Jüngere Symptome:
Ende Oktober 2011 durchfuhr mich nach dem Genuss eines Energy-Drinks ein erster heftiger Drehschwindel. Leichten Schwindel hatte ich unter Stress früher auch schon ab und an mal gehabt, dieser jedoch unterschied sich von den vorhergehenden durch sein abruptes Einsetzen und Abklingen und seine Intensität - ich, gerade aufgestanden, musste mich im Türrahmen festhalten.
Im November 2011 häuften sich die Attacken. Ich bemerkte, dass der Schwindel von Rücken / rechter Hüfte herzukommen schien, denn er ließ sich durch Bewegungen der Hüfte provozieren und er ging mit einem Impuls einher, der von der rechten Hüfte über den Rücken lief. Dieser Impuls war in schwächerer Form dauerhaft vorhanden und machte sich zunehmend in Form eines, nach längerem Sitzen verstärkten, Zitterns und Ameisenlaufens bemerkbar. An Hüfte und Beinen fiel mir auf, dass diese extrem nach rechts abgewinkelt waren. Zudem schmerzte die Hüftregion dauernd und in unregelmäßigen Abständen knackten mehrere Knochen. Ich fand aber nicht den Weg weg vom Computer.
Dezember 2011 steigerten sich die Symptome: Mehr und mehr strömten die Impulse auch durch Kopf und Gliedmaßen. Es stellten sich Zuckungen großer Muskelgruppen in Kopf, Rücken und Gliedmaßen ein. Der Drehschwindel wurde zum Alltag. Die Wahrnehmung der Körpereigenkoordinaten geriet durcheinander, auf der einen Seite schien links und rechts zeitweise zu verschwimmen, auf der anderen Seite zog der ganze Körper und Kopf nach rechts. Beides abhängig von der Anspannung. Die Motorik war stark beeinträchtigt, in Form eines abnormalen Druck-/Tonus-/Schwerkrampftempfindens, so dass mir zeitweise meine Beine, besonders das geschädigte rechte, fast wegsackten, und der Unfähigkeit, Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen, wie vorher schon, diesmal aber bezogen auf die größeren Muskeln: so bewegten sich z.B. beim Hantieren mit Essbesteck die Beine mit. Bewusstseinsstörungen zogen ihre Bahnen: andauernde Benommenheit; ständige Absencen und unkontrollierte Gedanken in der ersten Einschlafphase, wo ich normalerweise zwar müde, aber relativ klar bin; Derealisationsstörungen (Dissozation, Wahrnehmung von Energiefeldern); temporäre Gedächtnisprobleme; einmal habe nach Aufwachen kurzzeitig nicht mehr gewusst, wer ich bin. Mein Kreislauf ging in den Keller, alldieweil ich vor lauter Schwäche kaum noch etwas trank und aß. Ich hatte Atemaussetzer.
Längeres Sitzen - manchmal musste ich nach zehn Minuten aufstehen, weil es sonst nicht auszuhalten war - und Koffeingenuss verschlimmerten mein Beschwerdebild, Laufen und teilweise auch Liegen verschafften Besserung.
Nach Einrenkversuchen der Hüfte bei gleichzeitigem Flüssigkeitsmangel spitzten sich meine Leiden zu einer Art Ganzkörpermigräne zu, bei der alles nur noch schmerzte und kribbelte und zuckte und ich deliriös darniederlag.
Auf wundersame Weise schaffte ich es dennoch, eine Fahrt über die Feiertage zu Verwandten anzutreten, worüber ich im Nachhinein glücklich bin, obwohl ich die ersten beiden Tage zu kaum etwas zu gebrauchen war. Trotz des Weihnachtstrubels konnte ich mich aber sogar ein wenig erholen.
Die Besserung hielt bis in den Januar 2011 hinein an. Am 06.01. unternahm ich einen längeren Spaziergang. Als ich mich zu Hause ausruhte, löste sich unter einem gewaltigen Knacken etwas in der Hüfte, und der Drehschwindel war mit einem Mal fort. Was blieb, war: Das gestörtes Körperradar. Die Benommenheit / Absencen. Die chronischen Verspannungen - so stellte ich fest, dass nach jedem Telefonieren mit dem Handy meine Schulter einschlief und krampfte. Mehr und mehr in den Vordergrund rückten alte und neue motorische Störungen: Die linke Hüfte bewegte sich mit der rechten, zudem dehnte sich auch das fehlerhafte Druck-/Tonus-/Schwerkraftempfinden zusehends nach links aus.
Selbstverordnete Muskelübungen zeigten noch keinen durchschlagenden Effekt.
Aufgrund meiner Zähigkeit, aber auch des Misstrauens gehe ich selten zum Arzt. Am 09.01. bewegte ich dann aber doch endlich meinen Hintern zum Hausarzt. Dieser beobachtete eine leichte Rechtsneigung der Brustwirbelsäule und einen Druckschmerz in der rechten Hüfte; er überwies mich mit dem Verdacht auf Halswirbelsäulensyndrom und Coxalgie zum Orthopäden.
Am 11.01. gelang es mir, durch Entspannung und sanftes Einrenken rechten Fuß und Bein wieder etwas gerader zu richten. Einige alte Verhärtungen brachen auf, minutenlang knisterte es im Unterschenkel. Dabei sprang ungewollt auch die Kniescheibe heraus, einerseits mit der Folge eines ewigen Wegknickens nach innen, andererseits mit wundersamen Nebenwirkungen. Plötzlich spürte ich eine extreme Entspannung im ganzen Körper, auch alte neurologische Symptome gingen extrem zurück. Mit einem Matschknie mochte ich aber doch nicht rumlaufen und so versuchte ich alles, um es zu justieren. Mit einer unsanften Methode schien ich schließlich Erfolg zu haben: Nach Drauftreten rastete die Kniescheibe ein, jedoch war das Knie auch dann nicht ganz gerade, sondern nach rechts geneigt / verdreht wie der ganze Körper. Stehen war eine Qual, Bücken kaum möglich. Auch die neurologischen Symptome waren beim alten. Durch Ausruhen besserte sich mein Zustand teilweise, erreichte jedoch vor dem Orthopädentermin am 16. ein weiteres Tief. Der Orthopäde speiste mich, derweil mich mörderischste Kopfschmerzen heimsuchten, dann auch noch mit einem bloßen, unauffälligen Röntgen der Hüftwirbelsäule und dem Verschreiben von Krankengymnastik ab. Ich erbettelte mir noch eine Überweisung zum Neurologen. Gottlob hörten die Kopfschmerzen auch mal wieder auf. Am 20.01. jedoch kam der Gipfelpunkt dessen - was auch immer es war. Ich rechnete schon mit Schlaganfall, MS, dem Schlimmsten. An diesem 20.01. durchlitt ich einen Krampfanfall, der sich wie ein Herzinfarkt anfühlte. Der Reihe nach: Auf Grundlage von teils Selbstgelesenem, teils eigenen Gedanken vollführte ich weiter Bewegungsübungen, darunter Lockerungsversuche des Halses, die zunächst auch fruchteten. Nach einer falschen Bewegung aber zog sich ein Schulterschmerz bis in den Brustkorb, als ich an sich vor dem Einschlafen stand. Mit einem Mal spürte ich keinen Herzschlag mehr und es stellten sich Atemaussetzer mit Schnappatmung ein. Ich legte mich hin, musste aber gleich wieder aufstehen, da mein ganzer Körper kribbelte, krampfte und zuckte. Im Gegensatz zu einem klassischen epileptischen Anfall und obwohl ich sonst dazu neige, sabberte ich nicht, sondern hatte eine extrem trockene Zunge. Beim Aufstehen fühlte ich mich schwer wie ein Klotz und klappte beinahe weg. Das Martyrium zog sich über mehr als drei Stunden und kulminierte in einem Ganzkörperkrampf, bei dem sich alle Muskeln anspannten und zuckten - kein starrer Krampfanfall wie in meiner Kindheit. Nach fünfstündigem Warten ließ ich mich erstmals in meinem Leben in eine Klinik, das Nordstadtkrankenhaus, einliefern. Nach einem Tag wurde ich entlassen, mit magerer Erkenntnis: es war kein Herzinfarkt; Blut- und Urinwerte einschließlich Schilddrüsenwerten (Standard) zeigten keine krankhaften Auffälligkeiten. Aus dem Arztbrief erfuhr ich zwar ein paar verschwiegene Wahrheiten: so weist mein EKG einen inkompletten Rechtsschenkelblock auf; die Creatinkinase, ein Indikator von Entzündungen und Krämpfen fiel vom oberen Normbereich auf den mittleren herab; die Leukozyten bewegten sich deutlich im unteren Normbereich. Insgesamt aber kein richtungsweisendes Ergebnis.
Gott sei Dank sollte das mein letzter derartiger Anfall bleiben, die Atemaussetzer verschwanden, mit ihnen auch fast völlig die Absencen und den Rest des Januars ging es mir besser.
Im Februar 2011 zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend: zwar war ich noch oft benommen, begleitet von Kopfdruck und z.T. -schmerzen, aber mit zunehmend klaren Phasen, die unverkennbar mit der Entspannung der Hüfte, des Rückens und des Nackens korrelierten. Da hatte sicherlich der neu gekaufte große Bürostuhl seinen Anteil. In meinen Füßen und Beinen kehrte ein wenig Gefühl zurück, vor allem nach längeren Stehübungen auf der Ferse, was ich gar nicht mehr gekonnt hatte. Meine Wahl der Neurologin fiel ausgerechnet auf diejenige, bei der ich so einen schlechten Start erwischt hatte. Dieses Mal aber hatten wir beide einen besseren Tag. Ich konnte mich artikulieren, sie hörte mir zu und sprang vernünftig mit mir um. Zuerst überprüfte sie meine Reflexe in Bein, Hüften und m.E. auch Füßen, waren alle da. Dann testete sie auf Druckschmerzen und wurde im rechten.
Ich sollte ich meine Arme und Beine mit geschlossenen Augen aufrichten, wobei ihr ein leichter Tremor ins Auge sprang - angeblich links stärker, obwohl rechts die meisten Störungen auftreten.
Zuletzt kontrollierte eine Assistentin die Reizleitung zwischen Kopf und Fuß, die aber OK war.
Zur Sicherheit wurde ich zu einem MRT des Kopfes bei einem Radiologen weiterverwiesen.
Im März 2011 endlich näherte sich mein Allgemeinbefinden stellenweise der Normalität an; meine Beine und mein ganzer Körper gewannen an Gefühl, Hüftverspannungen nahmen ab und mein Kopf taute auf, besonders nachdem ein MRT des Kopfes mit Kontrastmittel vom 23.03. keinerlei Schäden angezeigt hatte. Es gab noch zwei kleinere Rückfälle mit Benommenheit nach längerem Stehen, die indes längst nicht die Schwere der vorhergehenden hatten. Auch der Frühlingsbeginn mag durch die Stimmungsaufhellung zu meinem Formanstieg beigetragen haben.
Diese positive Tendenz hat sich bis in die erste Hälfte des April hinein durchgezogen. Die Anomalien des Druck-/Schwerkraft-/Tonusempfindens flammen immer mal wieder auf, ohne dass aber der Kopf und das Koordinatenempfinden so durcheinandergeraten. Stehen geht mittlerweile weit komfortabler, auch weil ich die Hyperaktivität des rechten großen Zehs in den Griff zu bekommen scheine. Langes Sitzen bringt weiterhin Schmerzen, vor allem der rechten Hüfte, zurück.
Krankengymnastik habe ich noch nicht wahrgenommen, weil ich die letzten drei Monate trotz allem gearbeitet habe, wenn auch nur 15 Stunden, aber das nahm mich schon ziemlich in Anspruch, da ich ja auch noch in Selbsthilfegruppen aufgrund meiner psychischen Probleme gehe.
Eure Vermutungen / Tipps?
Langer Text, kurzer Sinn: Es ist vieles besser, aber noch lange nicht alles gut.
Wie ordnet ihr meine Beschwerden ein, vor allem natürlich die ab 2011, aber auch die seit 1996? Bestimmt ist ein Teil auch psychosomatisch, so erinnert der Krampfanfall mit den Atemaussetzern doch ziemlich stark an eine Panikattacke, ohne dass ich ihn darauf reduzieren will, und auch die Aufwärtskurve nach dem MRT spricht eine deutliche Sprache. Aber anderes ist doch sehr ungewöhnlich.
Welche Experten, vorzugsweise im Raum Hannover, empfehlt ihr mir?
Danke für eure Bemühungen.