FI will nicht weg! Hilfe!

Hallo Strebsi,

Also, zum Stand der Dinge... Seit ich diese Ernährungsumstellung mache sind die Schmerzen im Ober- teils Unterbauch fast nicht mehr spürbar und die kolikartigen Schmerzen im Nüchternzustnand sind auch besser, ansonsten sind es noch leichte Blähungen und mein Darm rumort noch ein wenig und ich spüre ihn noch ein wenig bei der Verdauung.

Das ist doch schon mal ein Fortschritt. :) Die Blähungen und das Grummeln können einerseits noch dadurch kommen, daß noch Reaktionen auf Fructose erfolgen, andererseits kann es auch die ganz normale Anpassung der Darmflora sein, die bei Ernährungsumstellungen ja immer stattfindet.

Was mir gestern besonders aufgefallen ist, als ich mit meinen Schulkollegen seit Langem wieder einmal abends Bowling spielen gegangen bin, überkommt mich ein plötzliches, starkes Gefühl der Aufregung. Das hatte ich früher (während ich die Beschwerden hatte) auch immer wieder in "unbekannten " Situationen (desshalb bin ich auch zu Hause geblieben, weil ich das da nie hatte), also in Angespannten Situationen. Da wird mein Blutdruck auf einmal höher, ich schwitze dann ein bisschen, ja und ich bin eben total aufgeregt (ich glaub da steigt der Adrenalin u. Noradrenalin Spiegel an). Wieso weiß ich nicht. Ich kann mir vorstelllen, dass dies Symptome wie bei einer Panikattacke sind, die bei Wikipedia unter Fruktosemalabsobtion auch als Sekundärsymptome stehen.

Wenn du da nichts Fruktosehaltiges gegessen oder getrunken hast, ist es unwahrscheinlich, daß das ein Effekt der FI ist. Die Symptome zeigen, daß dein vegetatives System in Aufruhr ist und das kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen die Situation selbst, die dich in irgendeiner Form angespannt hat, zum anderen mußt du dir bewußt sein, daß dein Organismus sich gerade in einer gewissen Umstellungsphase befindet. Wenn plötzlich wieder Stoffwechselprozesse anlaufen, die bisher gestört waren, dann muß sich das erst wieder einspielen. Außerdem laufen unter Umständen jetzt auch wieder Entgiftungsprozesse optimal, die bisher gehemmt waren. Es werden dann vermehrt Stoffwechselzwischenprodukte abgebaut und ausgeschieden, was viele im Rahmen der Umstellung als Müdigkeit empfinden. Auch die innersekretorischen Drüsen können durch die Umstellung wieder besser arbeiten, so daß sich unter Umständen auch das Zusammenspiel der Hormone verändert, die ja direkten Einfluß auf das vegetative System haben.

Und nochwas, ich hab gestern am Vormittag mit meinen Handteln trainiert und ein paar Liegestütz gemacht, und dann relativ fettreich ernährt (Ein österr. Schweinefleisch in Butter gebraten, mit Chinakohl mit Essig, Wasser, und Butter, und dazu Milch getrunken und wenig vom feingemahlenen Vollkornbrot) und dann wurde ich sehr MÜDE nach ein paar Minuten und habe 1 - 1 1/2 Stunden geschlafen, hatte keine Beschwerden nur eben die Müdigkeit.

Eine gewisse Müdigkeit nach dem Essen ist normal. Das vegetative System schaltet von "Fight&Flight" um auf "Verdauen und Ausruhen" - zumal du vorher ja trainiert hast.

Ich hab das damals meiner Gastroenterologin auch alles erzählt und die hat gesagt, dass alle Symptome bei einer 3 Monatigen Ernährungsumstellung verschwinden.

Stimmt. Erfahrungsgemäß dauert es etwa 6-8 Wochen, bis die Umstellung komplett ist.
 
Liebe(r) Joachim und sonstige Leserin(nen) und Leser,

(I,) ich bin mir über Folgendes nicht ganz im Klaren.
Dadurch, dass meine Vorfahren (und die vorhergehenden Generationen) sich durch künstliche Zucker und Auszugsmehle ernährt haben und diese Unverträglichkeit(en) entstanden sind, wurden also biologisch gesehen die Glut 5 Proteintansporter geschädigt.
Ist das jetzt so biologisch aufzufassen, dass im Laufe der Jahre die Aktivität der Glut 5s einfach eingeschränkt wurde, oder nur noch vermindert produziert wurden, oder dass sonstige Mutationen entstanden?
Es gibt hierbei lt. meines Wissens eben die Möglichkeiten, 1.)dass am Enzym selbst diese „Dockstelle“ die eben für die Spaltung der Nahrungsbestandteile einfach verändert ist
(→ Schlüssel–Schloss Mechanismus gestört),
2.)die Aktivität (Beweglichkeit) eingeschränkt, oder 3.)die Anzahl vermindert ist.
Inwieweit wurden somit die Transporter geschädigt?

(II.) Wie du gesagt hast, stelle ich einen Vorgang der nun gestört ist wieder durch das Weglassen der unverträglichen Bestandteile (Fruchtzucker) her. Jedoch sprichst du auch von einer lebenslangen Ernährungsumstellung. Bin ich, nachdem ich wieder Fruchtzucker vertrage, dennoch anfällig für einen Rückfall, wenn ja was ist der biologische Grund dafür?
bleiben meine Transporter geschädigt?

(III.)Ich verstehe weiters nicht, wie durch ein Auslassen der Bestandteile, die nicht verstoffwechselt werden können, es wieder zu einer Verträglichkeit kommen kann. Der Körper müsste sich doch irgendwann selbst regulieren oder die Produktion müsste wieder angeregt werden trotz der konsumierten unverträglichen Nahrung.

(IV.) Ber der hereditären (erblichen) Form der FI, die schon von Geburt vorhanden sei, wird lt. meiner Erkenntnis GAR KEIN Fruchtzucker vertagen, da es hierbei im Blut nicht verarbeitet werden kann.
Wieso ist kann man also behaupten, dass bei einer Fructosemalabsorbtion, bei der im Dünndarm das Problem liegt, indem die Transporter aus irgendeinem Grund den Fruchtzucker nicht durch die schwerdurchdringliche Darmwand transportieren kann, man irgendwann wieder vollständig Fruchtzucker nach einer Ernährungsumstellung in höherem Maße konsumieren kann?

(V) Gibt es vl. Fälle, dass man bei einer erworbenen FI doch eine Lebenslange strenge Umstellung vorhanden sein muss und somit die Proteine einfach NICHT mehr produziert werden?

Deine Erklärung durch die Ernährungsfehler kling plausibel jedoch in diesen Punkten kann ich mir keine Antwort geben. Es ist mir weiters klar, dass dieses Gebiet der Nahrungsmittelwissenschaft und teils der Medizin noch sehr schlecht erforscht ist und es im Speziellen keine externen Enzyme gibt, die man einfach oral zuführen kann (wie z.B. die Lactrase Enzyme bei Lactoseintoleranz)...

Nebenbei ist Histaminintoleranz negativ (Vitamin B6 ist lediglich leicht erhöht)

zum derzeitigen Befinden:
Ich merke, dass ich eine Banane / Tag vertrage und dazu Mandarinen heute bis zu 3 Stück.
Ich esse viel feingemahlenes frisches Vollkornbrot mit Butter u. Kaviar, trinke viel Milch,
0,1 % naturjoghurt , viel Steak u. Fleisch, Kartoffeln, Chinakohl, Blattsalat, Wasser, Reiswaffeln
die Schmerzen sind fast nicht mehr spürbar, nur wie gesagt, in manchen Situationen hab ich noch plötzlichen Harndrang das beschriebene Gefühl der Aufregung (Panikattacke) und meinen gesamten Darm spür ich noch) kann ich davon ausgehen, dass das nach weiteren Wochen besser wird, bis ganz aufhört?

Ich hoffe, dass kein psychischer Prozess Einfluss hat, bezüglich der meiner Ansicht nach leichten Panikattacken, die anscheinend SITUATIONSABHÄNGIG sind.

Ich hab nur blöder Weise wieder leicht zum Rauchen begonnen und ich habe nach jedem Rauchen Stuhlgang. (also fast 3 x tägl.).--> als ich nicht rauchte, hatte ich bis zu 1 Mal / Tag.

Ich denke, ich hab jetzt alles ausgetestet was in der Rubrik Unverträglichkeit von Kohlenhydraten diagnostizierbar ist (Lactose, Histamin, Fructose,) (Glucose glaube ich gibt es noch, was meine Gastroenterologin negierte, mein Labor jedoch anbietet)

(Am Rande bemerkt, würde mich noch interessieren, ob ich puren Wodka, Whisky oder Sekt trinken dürfte?)

Liebe Grüße,
Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen,
STREBSI
 
Nebenbei ist Histaminintoleranz negativ (Vitamin B6 ist lediglich leicht erhöht)

Hallo strebsi,

ist bei dir nur das B6 untersucht worden, um eine HI auszuschließen? Oder gab es noch andere Untersuchungen?
Mit einem leicht erhöhten B6 ist meiner Meinung nach eine HI-Diagnostizierung nicht möglich.

Gruss,
Uta
 
Ich habe hier ein Artikel Monograhie von Roaccutan (Isotretinoin) vor mir liegen, welche ich nach der Erkrankung meiner Tochter in die Apotheke
geholt habe.

Sehr interessant ist der Abschnitt Kontraindikationen, wo u.a. steht:

"Fruktose-Sorbit-Intoleranz".

Du hast FI und Isotretinoin gehabt?
 
@ Luana, Isotretionin kenn ich nicht, bei mir ist nur eine Fructoseintoleranz diagnostiziert und Sorbit soll man infolgedessen auch meiden...

@ Uta: nein, also bei der Blutabnahme wurden Vitamine (B6 Pyridoxal), Hormone (Histamin) und Allergiediagnostik (Diaminoxidase), alles außer B6 im Normbereich... die Zahlen schreibe ich noch rein, hab nur den vollständigen Endbefund verlegt, wenn ich ihn hab schreib ich die Zahlen rein, aber die Histaminintoleranz ist negativ...
 
Strebsi,

Du schreibst, dass du Ciscutan genommen hast.
Nun, Ciscutan ist ein Generika von Roaccutan,
mit dem Wirkstoff Isotretinoin.
Meine Tochter ist seit vier Jahren krank, psychisch
und physisch, dank diese Therapie.

Und nun frage ich mich wieso man kein Isotretinoin
nehmen darf bei Fruktose-Sorbit-Intoleranz.

Ich bin bloss eine Laie, doch wenn mir jemand helfen kann???
Ich weiss, dass ichselber kein Sorbit ertrage, bekomme
enorme Bauchschmerzen und Blähungen, die sich
erst Stunden später lösen können.

Hat meine Tochter auch Fruktose-Sorbit-Intoleranz
und ist darum an Isotretinoin erkrankt????

Ich verstehe es Alles nicht mehr.....
 
Ciscutan hat ja eine Menge mögliche Nebenwirkungen und Einschränkungen. Aber eine Fruktose-Sorbit-Intoleranz habe ich nicht gefunden. Oder habe ich das überlesen? Die Liste der GEgenanzeigen ist auch lang genug; eigentlich kann doch ein Arzt das guten Gewissens gar niemandem verschreiben?

Packungsbeilage von Ciscutan (Isotretinoin)

Gruss,
Uta
 
@Strebsi,

mMn ist deine Erkrankung Folge der Ciscutantherapie

Schweizer Pharmakonzern Roche von einem US-Gericht zu Schadenersatz verurteilt - swissinfo

Ich bin aktiv tätig bei Swissroaccutaneaction und AVRG France
und denke zu wissen, dass Isotretinoin für viele Leute Hilfe bedeutet
und ebenfalls für viele Leute ein Drama.
Obwohl die Liste der Nebenwirkungen sehr lang ist,
werden jedoch die tatsächlich Erkrankten abgewimmelt,
da es auch sehr schwer ist diese ein Medikament
zuzuschreiben, bei welches die genaue Wirkung nicht mal bekannt ist,
und das vorwiegend sehr junge Menschen verschrieben wird.
 
Das wäre eine glaubhafte und va. nachvollziehbare Ursache, da ich sie in einem Monat fast jeden 2. Tag eingenoomen habe und einmal mit Alkohol und dann war der Ofen aus...
könnt ich mir vorstellen...
mir ist jetzt nur sehr wichtig, dass ich bald wieder mein "altes" schmerzfreies Leben wieder habe!
Vielen Dank für die Recherche
Ich habe immer Nebenwirkungen auf das Medikament gehabt, Halsweg, Heiserkeit... und schlussendlich hats sichtlich meinen Darm gekillt...

(Ich nehme das Zeug seit dem Anfang der Beschwerden nicht mehr (gar keine Medis))
 
@Strebsi,

nach jahrenlange Horror hat meine Tochter,
die Psychopharmaka bekam wegen den
Neben- und Auswirkungen von Isotretinoin,
vor ca.4 Monaten Alles abgesetzt (was sie
aber in der akuten Phase auch brauchte) und
sich in Absprache mit Psychiaterin in homoöpathischer
Behandlung begeben. Es geht ihr zusehends besser.

Wichtig ist, dass der behandelder Arzt weiss, was
Isotretinoin ist und was es bewirkt!!

Bzw. ich würde dir gern ans Herz legen
mit einem Homoöpath darüber zu sprechen.
Wenn er/sie nichts darüber weiss,
suche den Nächsten.
 
aber müsste ich nicht einfach die FI Diät durchhalten und dann wird alles besser? da ja vl. das Ciscutan einfach nur das verursacht hat....? Mit der Umstellung gehts mir schon besser, aber beschwerdefrei bin ich nicht (hab noch Blähungen, Darmgrummeln und 3 mal täglich Stuhl)
 
Hallo strebsi,

Entschuldige die späte Antwort, ich war auf einer Tagung.

Dadurch, dass meine Vorfahren (und die vorhergehenden Generationen) sich durch künstliche Zucker und Auszugsmehle ernährt haben und diese Unverträglichkeit(en) entstanden sind, wurden also biologisch gesehen die Glut 5 Proteintansporter geschädigt.

So könnte man es ausdrücken, aber es ist schon ein wenig komplizierter. Der Verzehr von raffinierten Kohlenhydraten und Fabrikfetten bzw. generell der Verzehr vitalstoffarmer Nahrung führt zu Mangelsituationen und dadurch zu Stoffwechselstörungen. Die Störungen betreffen den gesamten Organismus und je nachdem, welche Bereiche am empfindlichsten sind, zeigen sich dort zuerst Symptome. Bei der FI wirken sich die Störungen eben so sehr auf den GLUT-5 Transportmechanismus aus, daß es zu spürbaren Beschwerden kommt.

Ist das jetzt so biologisch aufzufassen, dass im Laufe der Jahre die Aktivität der Glut 5s einfach eingeschränkt wurde, oder nur noch vermindert produziert wurden, oder dass sonstige Mutationen entstanden?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie der Transportmechanismus gestört werden kann. Sei es, daß die Proteine nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden, daß sie gar nicht mehr produziert werden können oder daß sie strukturell so verändert sind, daß sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Es kann auch sein, daß es gar nicht das Protein selbst ist, das gestört ist, sondern ein anderer Mechanismus, der mit dem Transport zusammenhängt.

Das ist aber letztendlich nur von akademischem Interesse, denn für den Betroffenen ist es ja eigentlich nur wichtig, wo die eigentlichen Ursachen der Störung liegen, denn genau dort muß er ja etwas ändern, damit die Stoffwechselabläufe wieder ordnungsgemäß funktionieren.

Inwieweit wurden somit die Transporter geschädigt?

Was man in jedem Fall sagen kann, ist, daß Krankheiten in der Regel zunächst einmal eine Phase funktioneller Störungen durchlaufen, bevor die Krankheit sich in Formveränderungen der Organe zeigt. Man kennt das ja vom Diabetes, der sich auch erst als funktionelle Störung zeigt, bevor die Betazellen der Bauchspeicheldrüse irreparabel geschädigt sind. In der funktionellen Phase sind Krankheiten in der Regel noch heilbar (im weiteren Sinne), aber Formveränderungen sind normalerweise endgültig. Ob die FI nun noch in der Phase einer funktionellen Störung befindet, oder ob sie (falls überhaupt) in ein Stadium irreparabler Schäden übergeht, kann man nicht sagen. Aber auch das ist eher von akademischem Interesse, denn man muß in jedem Fall die eigentlichen Krankheitsursachen beseitigen, sonst verschlimmert sich die Krankheit immer weiter.

(II.) Wie du gesagt hast, stelle ich einen Vorgang der nun gestört ist wieder durch das Weglassen der unverträglichen Bestandteile (Fruchtzucker) her.

Das alleinige Weglassen des Fruchtzuckers verhindert nur das Auftreten von Beschwerden, die Störung besteht dann weiter und so kommt es natürlich wieder zu Beschwerden, wenn der Fruchzucker wieder verzehrt wird.

Durch Abstellen der eigentlichen Ursachen (bei der wir jetzt der Einfachheit halber mal von den Ernährungsfehlern ausgehen, es gibt ja wie gesagt noch die Umweltbelastungen und das psychosoziale Umfeld) verschwinden die Stoffwechselstörungen und damit wird die Funktionsfähigkeit des Organismus in diesem Bereich wieder hergestellt.

Jedoch sprichst du auch von einer lebenslangen Ernährungsumstellung.

Ja. Ganz einfach deshalb, weil die Krankheit natürlich wieder zurückkommt, wenn die Krankheitsursachen, die Ernährungsfehler, wieder gemacht werden.

Bin ich, nachdem ich wieder Fruchtzucker vertrage, dennoch anfällig für einen Rückfall, wenn ja was ist der biologische Grund dafür? bleiben meine Transporter geschädigt?

Ein Rückfall kann es nur geben, wenn die Krankheitsursachen wieder zum Tragen kommen. Tatsächlich hat der Organismus quasi ein "Gedächtnis" für solche Ernährungsfehler, er reagiert daher sehr träge auf Veränderungen. Es dauert im Schnitt 20 Jahre, bis eine totale Fehlernährung sich in ersten Störungen zeigt und wir wissen durch die Versuche von Pottenger, daß es ungefähr doppelt so lange dauert, die Anfälligkeit für eine Krankheit wieder aus der Generationenfolge hinauszubekommen, wie es gedauert hat, sie hineinzubekommen. Das "Gedächtnis" wird gerade erst erforscht, aber man weiß bereits, daß diese Prägung des Organismus beim Ablesen der DNA geschieht. Der Wissenschaftszweig, der sich damit beschäftigt, nennt sich Epigenetik. Eine gute Beschreibung dazu findest du bei Geo: www.geo.de/GEO/mensch/medizin/53101.html

(III.)Ich verstehe weiters nicht, wie durch ein Auslassen der Bestandteile, die nicht verstoffwechselt werden können, es wieder zu einer Verträglichkeit kommen kann. Der Körper müsste sich doch irgendwann selbst regulieren oder die Produktion müsste wieder angeregt werden trotz der konsumierten unverträglichen Nahrung.

Die Unverträglichkeit entsteht ja nicht durch "unverträgliche" Nahrung, sondern dadurch, weil sie vitalstoffarm ist. Den Zellen fehlen wichtige Roh- und Hilfsstoffe, die sie benötigen, um die richtigen Proteine herzustellen. Das ist wie ein Bäcker, der ja auch nur dann gute Brote backen kann, wenn er die richtigen Rohstoffe dazu hat. Mit schlechten Rohstoffen kommt eben nur unbrauchbarer Müll heraus. Versorgt man beide wieder mit den richtigen Rohstoffen, klappt die Produktion auch wieder. In beiden Fällen können weder Bäcker noch Zelle irgendetwas regulieren, denn was nicht da ist, fehlt eben. Was auch immer der Bäcker anstellen mag - ohne Getreide gibt es kein Brot.

(IV.) Ber der hereditären (erblichen) Form der FI, die schon von Geburt vorhanden sei, wird lt. meiner Erkenntnis GAR KEIN Fruchtzucker vertagen, da es hierbei im Blut nicht verarbeitet werden kann.

Das Problem ist letztendlich das gleiche:

"[Die hereditäte FI] beruht auf einem autosomal-rezessiven vererbten Aldolase-B-Mangel in der Leber, der Nierenrinde und dem Dünndarm oder seltener auf einem Fructose-1,6-Biphosphatase-Mangel"

Auch hier sind es Störungen der Enzymsynthese. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß die Störung bereits von Geburt an existiert. Das kann natürlich durch einen echten Gendefekt verursacht sein und ist dann tatsächlich irreparabel. Man muß sich aber im Licht der Epigenetik fragen, ob der Gendefekt denn tatsächlich irreversibel ist, oder eben nur durch fehlerhaftes Ablesen der DNA entsteht. In letzterem Fall wäre auch eine hereditäre FI unter Umständen durch konsequentes Abstellen der Krankheitsursachen über mehrere Generationen reversibel. Das ist jetzt aber reine Spekulation, hier fehlt es an Forschung und Studien.

Wieso ist kann man also behaupten, dass bei einer Fructosemalabsorbtion, bei der im Dünndarm das Problem liegt, indem die Transporter aus irgendeinem Grund den Fruchtzucker nicht durch die schwerdurchdringliche Darmwand transportieren kann, man irgendwann wieder vollständig Fruchtzucker nach einer Ernährungsumstellung in höherem Maße konsumieren kann?

Weil es sich dabei um eine erworbene Krankheit handelt. Der Betroffene kam ja nicht mit einer FI zur Welt, sondern hat lange Jahre überhaupt keine Probleme mit Fructose gehabt, bis sich nach vielen Jahren dann Beschwerden zeigten. Erworbene Krankheiten haben immer Ursachen - wir sind ja keine Fehlkonstruktion. Und wenn eine Krankheit eine Ursache hat, dann kann man sie durch rechtzeitiges Abstellen dieser Ursachen auch wieder in den Griff bekommen.

(V) Gibt es vl. Fälle, dass man bei einer erworbenen FI doch eine Lebenslange strenge Umstellung vorhanden sein muss und somit die Proteine einfach NICHT mehr produziert werden?

Das wäre dann die oben angesprochene Situation, wenn die FI so lange bestand, daß es zu morphologischen Veränderungen und damit zu irreparablen Schäden kam (bspw. der Drüsen, die Enzyme produzieren). Mir ist kein solcher Fall bekannt, aber das heißt nicht, daß es keinen gibt. Dennoch wäre auch in einem solchen Fall die ursächliche Behandlung - also das konsequente Abstellen der Krankheitsursachen notwendig, um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Mir ist kein solcher Fall bekannt, aber das heißt nicht, daß es keinen gibt - die FI ist ja eine relativ junge Krankheit.

Es ist mir weiters klar, dass dieses Gebiet der Nahrungsmittelwissenschaft und teils der Medizin noch sehr schlecht erforscht ist und es im Speziellen keine externen Enzyme gibt, die man einfach oral zuführen kann (wie z.B. die Lactrase Enzyme bei Lactoseintoleranz)...

Stimmt. Aber die Zufuhr externer Enzyme ist auch keine ursächliche Behandlung, weil man damit einfach nur die Folgen der Störung kaschiert. Die Störung besteht aber weiterhin und natürlich auch die Ursache der Störung und das führt in Folge zu einer Verschlimmerung der Krankheit und weiteren Krankheiten. Man sollte Symptome immer als Warnsignal des Organismus sehen - Symptome zeigen immer, daß etwas nicht stimmt und im Grunde auch immer, daß man seinen Organismus falsch behandelt (hat).

Ich merke, dass ich eine Banane / Tag vertrage und dazu Mandarinen heute bis zu 3 Stück.
Ich esse viel feingemahlenes frisches Vollkornbrot mit Butter u. Kaviar, trinke viel Milch, 0,1 % naturjoghurt , viel Steak u. Fleisch, Kartoffeln, Chinakohl, Blattsalat, Wasser, Reiswaffeln

Ich habe leider keine Informationen, wie sich tierisches Eiweiß bei der FI auswirkt, aber auch wenn es keine direkten Nachteile für die FI hat, wäre ich mit tierischem Eiweiß eher sparsam. Die Reiswaffeln sind ein Präparat und damit nachteilig. Gut sind - weil frisch und unerhitzt - Banane, Mandarine, Chinakohl, Blattsalat. Vielleicht verträgst du ja auch noch andere Gemüsearten außer Chinakohl?

die Schmerzen sind fast nicht mehr spürbar, nur wie gesagt, in manchen Situationen hab ich noch plötzlichen Harndrang das beschriebene Gefühl der Aufregung (Panikattacke) und meinen gesamten Darm spür ich noch) kann ich davon ausgehen, dass das nach weiteren Wochen besser wird, bis ganz aufhört?

Das kann man leider nicht voraussagen, jeder Mensch ist ja unterschiedlich. Wir sind hier im Bereich der Krankheitsbehandlung und das ist generell Sache der Ärzte. Ich versuche ja nur zu erklären, wie die Krankheiten entstehen und wo man die Ursachen findet. Wenn es aber um die konkrete Behandlung von Krankheiten geht, dann ist der Arzt gefragt, der dann nach einer gründlichen Anamnese auch zusätzliche Behandlungsmaßnahmen aus dem Bereich der natürlichen Behandlungsmethoden empfehlen kann. Speziell die Homöopathie kann hier sicher gut unterstützen, aber ich könnte mir auch Kneippsche Maßnahmen vorstellen, die ja ein sehr gutes Regulativ für den Organismus sind. Das Problem dürfte sein, einen guten Arzt zu finden, der ganzheitlich arbeitet und sich mit den Krankheitsursachen auskennt.

Ich hoffe, dass kein psychischer Prozess Einfluss hat, bezüglich der meiner Ansicht nach leichten Panikattacken, die anscheinend SITUATIONSABHÄNGIG sind.

Ausschließen kann man das nicht und man muß letztendlich bei einer ganzheitlichen Behandlung ja immer alle drei Ursachenbereiche in Betracht ziehen. Leider sind belastende Lebenssituationen sehr schwer alleine aufzudecken, weil man selbst in der Regel "betriebsblind" ist. Deshalb brauchen wir da oft die Hilfe eines erfahrenen Lebensberaters.

Ich hab nur blöder Weise wieder leicht zum Rauchen begonnen und ich habe nach jedem Rauchen Stuhlgang. (also fast 3 x tägl.).--> als ich nicht rauchte, hatte ich bis zu 1 Mal / Tag.

Mehrmals täglich Stuhlgang ist nicht unbedingte ein Zeichen von Krankheit, aber hier scheint es wohl direkt durch das Rauchen ausgelöst zu werden. Die Substanzen im Rauch wirken ja direkt auf das vegetative System und damit auch auf die Darmfunktion. Daß es besser wäre, das Rauchen wieder aufzugeben, weißt du ja sicher selbst... Es macht ja auch aus gesundheitlicher Sicht keinen wirklichen Sinn, sich ständig an die 1000 krebserregende Stoffe in die Lunge zu ziehen und sich dauern die Flimmerhärchen der Lunge zu verbrennen...

Am Rande bemerkt, würde mich noch interessieren, ob ich puren Wodka, Whisky oder Sekt trinken dürfte?

Verbote auszusprechen macht wenig Sinn. Ich denke aber, du weißt, daß Alkohol nicht gesundheitsfördernd ist und ich daher in jedem Fall davon abraten muß. Alkohol und Nikotin fallen ja in den zweiten Ursachenkomplex ("toxische Gesamtsituation", bzw. "Schadstoffe")
 
@ Luana:

Das mit Isotretionin klingt plausibel...ist irgendwas über Langzeitbenwirkungen mit parallelkonsum von Alkohol bekannt und vl. Überdosierung von Vit. B12 o. B6?
(habe nämlich bei meiner 1 Monatigen CIscutantherapie auch Proteinshakes täglich getrunken und VItamintabletten genommen und eben einmal mit VIEL AlKOHOL eingenommen und 2 Tage späte fingen die auf S1 beschriebenen Symptome an)

könnte das jetzt möglich sein, dass der AUslöser meiner anfangs beschriebenen Beschwerden durch Ciscutan mit Alk. u. Vitaminüberdosierung. Wenn ja , was soll ich tun, die entstandene Fructoseintoleranz mit Ernährungsumstellung einfach behandeln und warten bis es wieder in Ordnung kommt, oder gibt es noch sonstige "unerkannte" Problemstellen, die mit der Wechselwirkung mit den beschriebenen Substanzen zusammenhängen könnten.?

(Bei dem Artikel aus der Schweiz, den du gepostet hast, weißt du, was da die genauen körperlichen Auswirkungen waren?)

vl. DAnk strebsi
 
@Strebsi,

zum 3.mal (es hat mir 2x Alles gelöscht)

Isotretinoin und Alkohol zusammen belastet der Leber enorm.
Vitaminpräparaten mit Vit.A sind verboten während der Therapie,
da es zu einer Vergiftung mit Vit.A kommen kann (Isotretinoin
ist hochdosiertes Vit.A)
 
Isotretinoin beeinflusst die Zellreifung und Differenzierung

Vitamin-A-Abkömmlinge (Retinoide) können das Wachstum von Karzinomen im Kopf- und Halsbereich verlangsamen oder aufhalten, wahrscheinlich durch einen Einfluss auf die Zellreifung und Differenzierung. Neben Bestandteilen der Nahrung können auch synthetische Substanzen, z. B. das Antiöstrogen Tamoxifen, in der Chemoprävention von Brustkrebs verwendet werden. Das Medikament blockiert Östrogenrezeptoren und verhindert so eine Bildung des Sexualhormons, das die Zellteilung anregt. Da der Wirkstoff allerdings ein gering erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs aufweist und die Bildung von Blutgerinnseln fördert, wird diese Substanz nur bei Patientinnen mit einem hohen Risiko für Brustkrebs angewendet. Synthetische Retinoide (Isotretinoin) haben sich als wirksam in der Prävention eines Zweittumors im Kopf- und Halsbereich bei Rauchern und Alkoholkranken erwiesen.


aus: it-krebs.de
 
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