Hallo Manuela,
Das trübe Wetter schlägt mir aufs Gemüt, stimmt.
Wenns einem mal schlechter geht sollte man dem nicht zu viel Bedeutung zu kommen lassen, dann gehts auch wieder schneller vorbei. Hab genau das selbe gedacht...
Hab noch immer so gut wie keine Freunde die ich anrufen könnte, leider. Mir fallen da nur ein oder zwei Leute ein, und das hat die letzte zeit irgendwie nicht so gut funktioniert. Ich hab einfach keine Lust mehr alleine auszugehen, was ich früher oft gemacht habe.
Weißt du wie groß man sein muss um über alle Entteuschungen, Ängste und Schmerzen der Vergangeheit hinwegsehen zu können? Ich hab Angst dass die Schmetterlinge in Flammen aufgehen und mir ein Loch in meine Seele brennen. Noch mehr, dass ich es irgendwann nicht mehr etragen kann. Ich habe jetzt schon die Entscheidung getroffen, wenn ich verletzt werde und es nichts wird mit der Beziehung, dass ich sofort wieder aufstehe und weitergehe, nicht aufgebe und mich nicht vom Schmerz einhüllen lasse. Ich hoffe nur ich bin stark genug.
Hallo Kim,
Ich weiß nicht genau wie ich es anstellen soll mich über meine erreichten Ziele zu freuen. Ich finde es zwar gut, aber das Gefühl der Freude kommt irgendwie nicht. Aber ich sage dir, das aller stärkste Gefühl der Freude seit Ewigkeiten hatte ich nach dem Kuss. Sieht doch so aus als wäre ich noch zu Gefühlen wie Freude fähig. Es muss nur ein passender Auslöser vorhanden sein.
/spoiler/[Apropos, meine Gefühle. Es ist erstaunlich, wie viel ich über die psychischen und physischen Vorgänge in meinem bisherigen Leben, bescheid weiß. Ich konnte trotz des Wissens lange Zeit nichts ändern. Dies hat sich nun geändert, doch ich weiß nicht ob ich selbst dafür verantwortlich bin oder es einfach ein zufall war. Ich fürchte es war ein Zufall. Meine Gefühle sind um ein vielfaches in ihrer Stärke zurückgegangen. Ich hab keinen Indikator um jene Änderung in Zahlen auszudrücken, doch Tatsache ist: Ich glaube meine Fortschritte und meine teilweise Heilung ist nicht meinen eigenen Bemühungen zu verdanken. Meine Gefühle waren früher viel stärker. So stark, dass ich verkrüppelt wurde innerlich. Ich hab mit der Zeit verstanden dass ich nichts ändern kann, indem ich alles hundert mal analysiere und wiederkaue und krampfhaft versuche es zu verstehen. Die Möglichkeit die ich sah, war Meditation, Konzentration, bewusstes abschalten von allen negativen Gefühlen, und Fokus auf positive Gefühle und Ereignisse, mögen sie noch so klein sein. ohh :freu: ich glaube ich hab die Ändrung doch selbst herbeigeführt]/spoiler/ende
Diese Art von denken und analysieren vermeide ich und breche ich ab sobald ich es bemerke. Doch Ich habe das mein Leben lang so oft getan, dass es sich verselbständigt hat, teilweise, oft auch benötige ich für solche Erkenntnisse keine Gedankengänge mehr. Es macht einfach !Puff! in einer sekunde ist es wieder vorbei. und dann kann ich ne stunde lang drüber schreiben. Heißt aber nicht dass ich sonst darüber nachdenke.
Doch wie arm ich als Kind eigentlich war, sehe ich immer deutlicher jetzt wo die intensität meiner Gefühle zurückgeht. Ich habe aufgehört es verstehen zu wollen, warum? was er für einen Sinn gemacht hat, dass ich mich so fühlte? warum ich so großen Weltenkummer hatte? Warum mir der Trost meiner Eltern nichts geholfen hat? Ich dachte lange ich bekam keinen, aber ich wurde schon getröstet. vielleicht etwas zu wenig, wegen der Scheidung und der Probleme die sie selbst hatten, aber es war jemand da für mich. Nein, das Problem war wohl eher dass ich für sie da sein wollte, oder ihnen allen den Schmerz abnehmen wollte. Wenn ich etwas schreckliches in den Nachrichten sah, wünschte ich mir mit den Opfern tauschen zu können, ihnen alles abzunehmen, die Qual, den Schmerz und das Leid. Das war es, was mein Leben bestimmte, Mitleid. Leider kann man nicht an Mitleid sterben... aber eines ist sicher, wenn man so viel hat wie ich, kann man auch nicht damit leben ohne krank zu werden. Irgendwann mit den Jahren habe ich wohl aufgehört ihnen den Schmerz abzunehmen. Ich habe ein eigenes Leben, und ich verdiene gesund zu sein.
Meine Gefühle sind um ein so vielfaches schwächer als damals, dass ich manchmal Angst habe, gar nichts mehr zu fühlen. Angst dass durch meine Konzentration und mein Fokus, durch meine neue Fähigkeit, meine Gefühle komplett abzuschalten, etwas wichtiges in mir verloren geht. Ich möchte dieses Mitleid irgendwo in mir bewaren, weil es etwas ganz wichtiges war, auch wenn ich nicht ganz verstehe was genau. Das Abschalten der Gefühle und negativen Gedanken funktioniert nicht immer gleich gut, schließlich bin ich keine Maschine, doch gut genug um endlich leben zu können.
Lustig von Manuela und KimS wieder genau jenes zu hören was ich selbst schon als Lösung im Kopf hatte. Das mit der Meditation, ich versuche gerade eine passende Form für mich zu finden. Vielleicht Yoga oder QiGong. Und nen neuen Sport anzufangen überlege ich mir auch. Hab nur noch gewartet bis ich die paar Prüfungen geschafft habe. Jetzt hab ich wieder Zeit für neues. Das mit dem Spatziergang, super Idee! Mach ich schon!
Liebe Grüße Jascha