Demente Mutter

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16.07.14
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Meine Mutter im (diesen Winter wird sie 84) leidet seit gut 3 Jahren an Demenz, anfangs war es nur leichte Verwirrtheit, danach wurde es nach und nach schlimmer, sie war auch in diesen 3 Jahren einige Male im Spital (Alters Geriatrieabteilung) was nicht gross etwas brachte, sie wollte wenn es Übungen gab (Physiotherapie usw.) nie mitmachen und war immer müde, was zur Folge hat das man sie im Bett lies oder am Tisch im Rollstuhl. Essen konnte sie immer schlechter, man musste ihr sagen wie man sozusagen isst, was ein Messer, Gabel usw.. bedeutet. Seit einigen Wochen gab sie stark ab, bzw. man muss sie praktisch füttern sie weiss nicht mehr was mit Essen anzufangen und hat auch keine Lust, sie war nun bis letzten Dienstag für 1 Monat in einem Ferienbett im Pflegeheim, seit sie zurück ist geht es ihr noch schlechter, laufen kann sie nicht mehr, zum Glück haben wir vorsorglich ein Rollstuhl angeschafft, und ist komplett durch den Wind, spricht auch kaum noch etwas, meist 2-3 Sätze und ein Gebrummel, nachts wenn sie schläft macht sie sehr komische Geräusche wo sie vorher nie gemacht hat. Ich fürchte das sie es nicht mehr lange macht, sogar die Spitex die sie 3 x täglich pflegt, meinte sie müsste dringenst ins Pflegeheim..Sie zeigt 0 Interesse an irgendetwas ausser das sie im Rollstuhl permanent schläft....Also ich versuche der Wahrheit ins Auge zu sehen und vermute das das langsam gegen das Ende zugeht, mein Vater meint das sei wohl nur eine Phase..Was denkst Ihr dazu? Ich bin kein Mediziner und besitze auch eine Glaskugel.
 
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Wenn sie immer müde ist, hat sie sicher auch noch andere Krankheiten. Eventuell könntet ihr sie mit Vitaminen und Mineralstoffen aufpäppeln?
Allen voran schon mal Vitamin D, alte Leute können das eh nicht mehr über die Haut herstellen und Hitze in der Sonne vertragen sie meist auch nicht.
 
Meine Mutter bekommt regelmässig Vitamin C, ebenso andere Medikamente, auch Viitamin D3, auch ich muss Vitamin D3 nehmen da ich mit 49, dies schlecht von der Sonne aufnehme, meine Mutter hat kalt sogar im Sommer wo wir alle herum schwitzen ohne Ende..Aber die Wärme alleine ist es nicht, die Spitex (die Heimpflege) meinten das sie nicht die Hitze, sie hätten anderen Patienten im selben Alter oder gar älter und die Hitze tut ihnen nichts, sie will auch nicht nach draussen, gut jetzt mit 30° im Schatten ist das Verantwortungslos keine Frage aber schon vorher wollte sie nie mehr zum Haus hinaus, es war jedesmal mit wenn sie alle 8 Wochen zum Arzt musste, ein Theater, man musste sie überzeugen, und selbst dann wollte sie nicht mitmachen man musste sie fast ins Auto tragen, sobald vor die Haustüre war für sie Panik.. Andere Krankheiten werden anscheinend ausgeschlossen, dies wurden in den diversen Spitalaufenthalten ausgeschlossen ganz am Anfang im 2014 hatte sie ein Infekt im Blut, später im 2015 dann in der Blase, aber das ist mittlerweile über 2 Jahre her, ob sie Krebs hatte wurde anscheinend nie weiter untersucht, anscheinend macht man das in dem Alter nicht mehr, ausser das sie sich seit sicher über 15 Jahren über Kopfschmerzen beklagt, ist nichts, was auch auffällig ist vor 5 Wochen wollte sie regelmässig eine Kopfschmerztablette, nicht mal das verlangt sie jetzt...Sie ist ziemlich still, jammert auch nicht gross, ausser wenn die Spitex kommt, das ihr da und hier was wehtut wenn sie angefasst wird (eher wehleidig) Also ich habe da ein ungutes Gefühl.
 
So ähnlich fing es bei meiner Oma auch an. Deine Mutter hat vielleicht einfach auch zu wenig Freude und Abwechslung. Was tut sie denn den ganzen Tag so?
 
Hallo, Du. Sicher ist jeder Mensch anders.

Ich habe meine demente Tante betreut. Die ersten 2 Jahre bin ich jedes WE zu ihr, habe eingekauft, saubergemacht und nach dem Rechten gesehen. Unter der Woche war der Pflegedienst und Essen auf Rädern da und der Pflegedienst hat damals meist vergeblich versucht, sie zu reinigen. Wenn es geklappt hat, hat es schon 1 h gedauert. Sie ist dann jedesmal entsetzt zu ihrer Schwägerin gelaufen und hat ihr davon erzählt.
Anfangs ist sie auch noch Auto gefahren, bis ihr der Führerschein von Amts wegen weggenommen wurde.
Ich hatte anfangs erhebliche Probleme damit, mich derart in das Leben eines anderen Menschen, den ich früher nur an Feiertagen gesehen habe, einzumischen, wie es notwendig war. Ich habe damals einen Kurs für Angehörige Demenzkranker besucht und denke, dass es für die Kinder noch viel schwerer ist, mit der Situation umzugehen.
Demenzkranke bieten gleichzeitig jederzeit eine neue Chance aus einer negativen Situation herauszukommen. Du gehst nach einem Disput aus dem Raum. Kommst wieder rein, sprichst mit hoher und erfreuter Stimme und es ist, als wärst Du gerade reingekommen.


Bei meiner Tante war es auch so, dass sich die Situation durch die vom Arzt empfohlene Kurzzeitpflege massiv verschlechtert hatte. Vorher ist sie in ihrem Haus rumgelaufen und hat Nachbarn besucht. War also noch voll mobil. Hat auch noch viel geredet.

Danach war das alles sehr viel schlechter. Ursache ist meiner Ansicht nach, dass zwar das Gebäude des Heims modern und sehr gut eingerichtet war, aber die Dementen mit Psychopharmaka vor dem TV ruhig gestellt wurden.
Nachdem ich das realisiert hatte, habe ich die Kurzzeitpflege zwar vorzeitig abgebrochen und mir Vorwürfe gemacht. Aber da das Vergessen dadurch beschleunigt wurde, gab es wohl kein Zurück mehr. Sie hat dann zwar noch kurze Zeit in ihrem Haus leben können, aber wegen dem verordneten Macumar in Zusammenhang mit einem Sturz musste sie dann doch bald ins Pflegeheim. Dort hat sie von 2009 bis Ende Januar dieses Jahr gelebt und nach und nach alles vergessen. Vor ihrem Tod konnte sie nur noch den Mund öffnen.
Anfangs dachte ich, sie kommt da nochmal raus. Sie hat ja noch gesprochen, mich noch manchmal erkannt und war zuhause auch noch rumgelaufen. Durch das erste Heim hatte sie aber entzündete, offene Fersen bekommen. Das hat die Sache schnell verschlechtert. Zur Wiederherstellung kam sie in einen Rollstuhl mit Katheder. Die Fersen waren dann irgendwann hergestellt.:cool:
Ein Dementer vergisst nach meinem Eindruck Dinge ganz schnell, wenn er sie für kurze Zeit nicht mehr tun muss. Sie hatte Jahre, in denen sie zu allen sehr eklig sein und sie übelst beschimpfen konnte. Sie hatte Jahre, in denen sie der Sonnenschein des Pflegeheims war. Zum Schluss lag sie meist nur noch im Bett und wurde gefüttert.

Es ist sehr schwierig mit einem Dementen und die Situation kann sich stimmungsmäßig auch immer nochmal ändern.

Ob man einen dementen Menschen in ein Pflegeheim gibt, ist abhängig von den Umständen. Wenn dein Vater das mit Hilfe der ambulanten Pflege, möglicherweise auch mit Essen auf Rädern, noch auf die Reihe bekommt und machen kann und will, dann ist ein Pflegeheim nicht notwendig. Da wird meiner Erfahrung nach auch nichts besser.
Erkennt dich deine Mutter denn noch?



Was mich zudem interessieren würde, ist, ob sie Statine bekommen hat.
 
Hallo

Wir haben alles mögliche versucht, rausgehen will sie ja nicht, kaum ist man draussen muss man umdrehen, sie hat heute sogar Probleme Wasser zu sich zu nehmen, selbst mit dem Strohhalm klappt es nicht man kann ihr sagen zieh aber sie weiss nichts damit anzufangen, auch behält sie das Essen im Mund, irgendwie kriegt man das Gefühl das sie nicht mehr will, da kann man lange probieren es ist nur umsonstige Liebesbemühungen, wir sind mit den Nerven durch insbesondere mein Vater, selbst die Spitex hat dies bemerkt und gesagt man merkt klar das sie nicht mehr Lust hat, oder essen will, das sie nicht mehr lange leben würde haben sie nicht gesagt bzw. dürfen sie auch nie sagen, die sagen was sie mitbekommen nicht mehr und nicht weniger.. Lesen will sie nicht, Fernsehen auch nicht, versucht man mit ihr zu sprechen nimmt sich nichts auf oder reagiert nur mit brummeln drauf...Wie erging es dann Deiner OMA, wie ging es weiter?
 
hallo uridium,
.....sie hat heute sogar Probleme Wasser zu sich zu nehmen, selbst mit dem Strohhalm klappt es nicht man kann ihr sagen zieh aber sie weiss nichts damit anzufangen, auch behält sie das Essen im Mund, irgendwie kriegt man das Gefühl das sie nicht mehr will,
...ist das nicht verständlich !.

gruss,ory
 
Hallo

Wir haben alles mögliche versucht, rausgehen will sie ja nicht, kaum ist man draussen muss man umdrehen, sie hat heute sogar Probleme Wasser zu sich zu nehmen, selbst mit dem Strohhalm klappt es nicht man kann ihr sagen zieh aber sie weiss nichts damit anzufangen, auch behält sie das Essen im Mund, irgendwie kriegt man das Gefühl das sie nicht mehr will, da kann man lange probieren es ist nur umsonstige Liebesbemühungen, wir sind mit den Nerven durch insbesondere mein Vater, selbst die Spitex hat dies bemerkt und gesagt man merkt klar das sie nicht mehr Lust hat, oder essen will, das sie nicht mehr lange leben würde haben sie nicht gesagt bzw. dürfen sie auch nie sagen, die sagen was sie mitbekommen nicht mehr und nicht weniger.. Lesen will sie nicht, Fernsehen auch nicht, versucht man mit ihr zu sprechen nimmt sich nichts auf oder reagiert nur mit brummeln drauf...Wie erging es dann Deiner OMA, wie ging es weiter?

Ich höre immer "wollen". Hast du schon mal dran gedacht, dass sie das alles nicht mehr kann? Vermeintlich einfache Vorgänge wie aus einem Strohhalm trinken, vergisst man. Wann hat sie das wohl zuletzt getan?
Du kannst ihr Wasser aus einer Schnabeltasse geben oder vom Löffel. Das ist natürlich alles sehr mühselig.
Es ist auch eine Gratwanderung, jemanden zum essen zu motivieren bis zum zwingen.
Meine Oma hat zeitlebens Kreuzworträtsel gemacht. Ging irgendwann nicht mehr. TV auch nicht. Ich habe die Vermutung, dass sie mehrere Schlaganfälle gehabt hat. Sie konnte das, was sie auf dem Bildschirm sah, nicht in ihre Gehirn transportieren.
Demenzerkrankte sind wie Kinder. Sie brauchen ganz viel Geduld und Zuwendung, aber auch Bestimmtheit und klare Ansagen. Dennoch darf man nicht vergessen, den Menschen weiterhin ernst zu nehmen. Und sie reagieren auf Stimmungen.
Ich habe als das alles anfing leider 250 km weit weg gewohnt. Da sich meine gesamte Familie von meiner Oma abgewendet hat, bin ich wieder näher hingezogen. Da war sie aber schon ein Pflegefall und lebte dann noch 3/4 Jahr. Ich bereue das heute sehr, dass ich mich in der Zeit, wo noch Gespräche und schöne Dinge möglich gewesen wären, nicht mehr um sie gekümmert habe.
Es hat genau so geendet, wie nicht-der-papa schreibt. Sie ist vor wenigen Tagen verstorben. Das hat sich über ca. 2,5 Jahre gezogen. Sie wollte schon lange nicht mehr essen. Sie hatte eine Vollzeitpflegekraft und konnte so Zuhause bleiben. Ein Pflegeheim stelle ich mir in dem Zustand horrorhaft vor! Du kannst mich gern privat anschreiben zu dem Thema.
Es war eine sehr schwere Zeit, man braucht Unterstützung, Geduld und seelische Stabilität.
Ich will dir keine Angst machen. Aber viele wissen eben nicht, dass Demenz keine rein psychische Krankheit ist, sondern den ganzen Organismus betrifft. Es ist wichtig, sich frühstmöglich über die Pflege Gedanken zu machen. Bist du das einzige Kind?
Ich würde in dem frühen Stadium mal CBD und griechischen Bergtee probieren! Auch an der Ernährung kann man drehen. Zucker und Weißmehl sollen Demenz bspw. begünstigen.
 
Hallo uridium69

Flüssigkeitsmangel ist mMn bestimmt erstmal im Vordergrund. Bei diesen Temperaturen sowieso und wenn die Aufnahme schwierig wird, ganz besonders.
Hier gibt's Tipps, was man probieren könnte. Auch eine Elektrolytlösung könnte hilfreich sein.

Es gibt sehr wohl demente Patienten, die noch eine recht gute Lebensqualität haben. Bei deiner Mutter ist es nach deiner Beschreibung eher nicht so?
Hat sie früher eine Patientenverfügung erstellt und darin kundgetan, welche medizinischen "Eingriffe" in ihr Leben und Sterben sie gutheisst und welche nicht? Falls eine solche nicht besteht, müsst ihr als Angehörige versuchen, möglichst in ihrem Sinne mitzuentscheiden. Gerne möchte ich dir diesen Film empfehlen.

LG, pita
 
Ich finde 3 Jahre für den beschriebenen Zustand eine sehr kurze Zeit, wenn ich bedenke über welch langen Zeitraum es sich bei meiner Tante insgesamt gezogen hat. Das waren von den ersten Anfängen, als sie zu unserer Verabredung im Lokal z.B. schon gegessen hatte obwohl ich pünktlich war, bis zu ihrem Tod sicher 12/13 Jahre. Vielleicht sogar länger, da sie im Vorfeld eine Amalgamsanierung hatte machen lassen. Und die lässt man im Allgemeinen nicht ohne Grund machen.
Meine Tante war 84 als sie gestorben ist.
Aber natürlich gibt es völlig verschiedene Demenzformen mit unterschiedlichen Verläufen.


Ein ganz wichtiger Punkt ist das Trinken. Das Hirn muss im Wasser schwimmen, sonst kann es zu Ausfällen kommen. Zum Glück hat meine Tante von dem Wasser, dass ich am WE gekauft hatte, immer gut getrunken.
Im Pflegeheim ist genau darauf zu achten, dass jeder Bewohner ausreichend trinkt und dies ist auch zwingend zu dokumentieren.
Es gibt auch Foren zum Thema:

https://pflegeboard.de/thema/wenn-bewohner-nicht-trinken-woln.35229/
 
Hallo zusammen

Eine Patientenverfügung wurde nie gemacht, mein Vater war eher dagegen und meinte bringe nichts, (seine Meinung), ich sah das anders. Das Problem mit dem Trinken ist recht schwer, wenn sie nicht trinken will und man sogar einen Strohhalm gibt, und nur mit Mühe es schafft zu trinken...Heute Abend als wir Abend gegessen hatten, hatte sie so mein Eindruck Mühe mit schlucken, sowohl essen wie auch trinken, aber das ist fast nicht mehr machbar sowohl mein Vater wie auch ich kommen an die Grenzen, alles zureden bringt nichts...Mich hegt auch ein weiterer Verdacht sie spricht meist sehr verwaschen, manchmal versteht man nichts, und wenn sie zb. isst geschieht das extrem langsam, manchmal steckt sie die Gabel mit dem Essen in den Mund aber langsam und lässt es dann im Mund. Ein weiterer Verdacht dass sich ihr Zustand dermassen rapide verschlechtert haben könnte, das sie im Heim ein Schlaganfall erlitten hat, vielleicht im Schlaf? und es keiner bemerkt hat, so können wir sie unmöglich zuhause lassen, den die Spitex der mobile Pflegedienst füttert die Patienten bei uns nicht, das müssen entweder Angehörige machen und dann eben im Heim.. Vielleicht muss man meine Mutter künstlich ernähren und Flüssigkeit geben?
 
@nicht-der-papa: Bei meiner Oma fing es auch alles sehr früh an. Sie hatte schon vor Jahrzehnten solche Aussetzer. Seit dem Tod meines Opas ging es rapide. Sie wurde aber 95!

@uridium: Hast du meinen Beitrag überlesen? ?
 
Wer ist "man"? Möchte sie das?

Wer möchte sowas? Ich würde diesen Weg niemals beschreiten. Der Mutter, die noch bei vollem Bewusstsein ist eine Sonde einführen zur Ernährung? :confused: Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ein Arzt das macht.
Und diesen Weg dann gehen bis zum bitteren Ende, wenn sie dann WIRKLICH keinerlei Lebensqualität mehr hat? Wem wäre damit geholfen? Wenn jemand WIRKLICH nichts mehr zu sich nehmen will, ist das der Anfang des Sterbeprozesses. Wenn ich mir vorstelle, das Leben meiner Oma wäre noch künstlich verlängert worden durch Zwangsernährung...

Hier liegt das Problem vermutlich woanders. Evtl. hatte sie wirklich einen Schlaganfall. Dann kann sich das aber wieder regenerieren. Aber man braucht halt schon ein gewisses Maß an Geduld. Derjenige muss das dann neu lernen.
Möglicherweise hat sie eine Schluckstörung, was auch ein Symptom von Demenz ist.
Wichtig ist auch, demjenigen das anzubieten, was er wirklich gern mag. Dickflüssiges trinkt sich besser, als dünnflüssiges. Mit Strohhalm ist es schwieriger!
 
Evtl. hatte sie wirklich einen Schlaganfall.
....wenn sich alles rapide verschlechtert hat ,kann )könnte der zustand eventuell auch an zugeführte (eventuell auch "neue") medikamente liegen .

zumindest war das der fall bei meiner mutter .

gruss,ory
 
Hallo uridium,
ich glaube, dieses Thema lässt uns alle nicht kalt und deine Zeilen und das eingestellte Video von Pita, haben mich sehr berührt.
Aus Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist Entscheidungen für seine Lieben zu treffen, denn man möchte so gern, dass es ihnen wieder besser geht und sie nicht leiden.

Du schreibst, dass es deiner Mutti nach einem Heimaufenthalt schlechter ging/geht. Für mich ist es nachvollziehbar, denn sie war dort umgeben von fremden Menschen, in fremder Umgebung und ihr Vertrautes war fort. Es muss nicht unbedingt ein Schlaganfall gewesen sein.

15 Jahre lang habe ich in einem Pflegeheim, in der meine Mutti untergebracht war, Menschen mit dieser Krankheit kennengelernt. Oft war ich erschüttert und traurig, denn trotzdem sie instinktiv wussten was sie wollten oder nicht, konnten sie es nicht mehr artikulieren und alles wurde bestimmt.
Bei einer Magensonde wird künstlich das Leben verlängert, ich habe Schlimmes gesehen und entschied mich bei meinen Eltern und meinem Mann dagegen. Lieber uridium , ich habe es nie bereut.
Es wird sehr schnell dazu angeraten aus den unterschiedlichsten Gründen und dann braucht man viel Kraft es abzuwenden. Hilfreich ist dann eine Patientenverfügung oder eine Betreuervollmacht.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Stärke. Egal was die Pflegekraft sagt, es ist deine Mutti, hör auf dein Inneres und tue das, was du dir selbst in diesem Zustand wünschen würdest.
Wenn meine Mutti viel geschlafen hat, war ich froh, denn dann wusste ich genau, dass sie nicht leidet. Oft hat sie dabei gelächelt. Hast du das auch schon bei deiner Mutti beobachtet?

Ich hoffe, dass ich dir mit meinen Zeilen etwas helfen konnte.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Zuletzt bearbeitet:
@ory: Hmm, das wäre auch eine Variante, als ob die wollten das wir sie wieder ins Heim bringen? Die Frage stellt sich ob sich das bessert oder so bleibt?
 
Hallo

sie hat heute sogar Probleme Wasser zu sich zu nehmen, selbst mit dem Strohhalm klappt es nicht man kann ihr sagen zieh aber sie weiss nichts damit anzufangen, auch behält sie das Essen im Mund,...
Was erwartet ihr eigentlich von einer alten dementen Frau?
Also ich hab in den Altenwohnheimen niemals gesehen, dass jemand auf die Idee gekommen wäre, den dementen Menschen Getränke mit Strohhalmen zu geben.:rolleyes:
Da gibt es Becher mit Schnabelaufsatz, aus denen die Flüssigkeit beim Trinken rausläuft. Und wenn jemand nicht genug trinkt, dann kommt auch eine Pflegerin am Tisch vorbei, sagt trink doch mal oder Du musst trinken, steckt ihr den Becher in den Mund und kippt ihn vorsichtig um. Das wird regelmäßig gemacht, wenn eine Person von alleine nicht genug trinkt. Ohne ständige Aufforderungen gehts oft nicht.

Auch beim Essen wird darauf geachtet, dass es leicht zu essen ist, weich ist, möglicherweise in Stückchen geschnitten ist und die Person das Essen mag. Vielleicht noch ne Soße draufkommt, von der man weiß dass sie gemocht wird und solche Sachen. Und beim Kauen wieder auffordern.
Auch, dass beim Essen nur gegessen wir und es keine Ablenkung gibt. Und deine Mutter scheint ja noch alleine zu essen, wenn sie selbst die Gabel benutzt und die nächste Stufe wäre füttern, was selbst dann in der Regel noch länger klappt, wenn sonst gar nichts mehr geht.

Abgesehen davon, dass die meisten Menschen gegen eine Lebensverlängerung durch künstliche Ernährung sind, wenn ein dementer Mensch in einem Zustand ist, in dem nur diese sein Leben noch verlängern könnte, scheint mir persönlich dieser Zustand bei deiner Mutter nicht erreicht zu sein, da sie nach deiner Bescheibung noch selbst essen und trinken kann.

Das Problem, dass ich sehe, ist zum Einen, dass ihr in der Situation nicht distanziert genug seid und zum Anderen scheint ihr zu viel von ihr zu erwarten und nicht angemessen mit der Situation umgehen zu können. Wenn sie nicht genug trinkt, kann man ihren geistigen Zustand sowieso nicht wirklich beurteilen, da eben auch zu wenig Flüssigkeit sofort für eine Verschlechterung sorgen kann.

Du hast leider auch noch nicht erzählt, ob deine Mutter dich noch erkennt. Dass sie nicht mehr läuft, hattest Du ja eingangs schon geschrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie zeigt 0 Interesse an irgendetwas ausser das sie im Rollstuhl permanent schläft....Also ich versuche der Wahrheit ins Auge zu sehen und vermute das das langsam gegen das Ende zugeht, mein Vater meint das sei wohl nur eine Phase
Hallo uridium,

wenn sie eigentlich nur noch schläft, dann könnte das ja auch eine Lösung für Deine Mutter sein, sich dem Leben zu entziehen? Ein Übergang vom aktiven ins passive Leben und letzlich zum Tod?

Bei den Anthroposophen wird akzeptiert, daß ein Mensch nicht mehr essen mag. Er wird dann nur noch mit Flüssigkeit versorgt, zuletzt kann das nur noch das Einpinseln der Lippen mit Flüssigkeit sein...

Wer in dieser schwierigen Situation auf jeden Fall auch Hilfe bräuchte, scheint mir Dein Vater zu sein. Er ist wohl durch diese Situation sehr überfordert, was ja mehr als verständlich ist, zumal Männer dieser Generation mit der Pflege in ihrem Leben kaum etwas zu tun hatten. Ich weiß im Moment nicht, welche Hilfe man ihm zukommen lassen könnte, aber ich glaube, daß ihm Zuwendung sehr gut tun würde, um die Situation zu erkennen und zu akzeptieren.

https://www.deutsche-alzheimer.de/angehoerige/erfahrungen-von-angehoerigen.html
https://www.senioren-ratgeber.de/Pflege/Wie-Sie-richtig-mit-Demenzpatienten-reden-333717.html
https://www.n-tv.de/wissen/Demenz-Was-Angehoerige-tun-koennen-article20259653.html

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo uridium69 ,
Hmm, das wäre auch eine Variante, als ob die wollten das wir sie wieder ins Heim bringen?

das war eigentlich nicht mein denken zu meinem beitrag ,er galt nur der aufmerksamkeit ob eventuell in der letzten zeit ein neues medikament verabreicht wurde ,welches eventuell eine verschlechterung hervorgerufen hat .

womöglich aber "mag deine mutter einfach auch nicht mehr " ,was in ihrer situation auch respektiert werden sollte .

gruss,ory
 
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