Demente Mutter

Wer in dieser schwierigen Situation auf jeden Fall auch Hilfe bräuchte, scheint mir Dein Vater zu sein. Er ist wohl durch diese Situation sehr überfordert, was ja mehr als verständlich ist, zumal Männer dieser Generation mit der Pflege in ihrem Leben kaum etwas zu tun hatten. Ich weiß im Moment nicht, welche Hilfe man ihm zukommen lassen könnte, aber ich glaube, daß ihm Zuwendung sehr gut tun würde, um die Situation zu erkennen und zu akzeptieren.

Grüsse,
Oregano
Hallo Oregano, genau deshalb hatte ich vorher erwähnt, dass ich recht früh einen Kurs/Lehrgang für Angehörige Demenzkranker belegt hatte.
Denn dort bekommt man nicht nur Tipps für weiterführende Hilfsangebote, sondern man lernt auch viel über das Verhalten Demenzkranker, wie man damit am Besten umgeht und bekommt so auch mehr Verständnis für die Krankheit.

Ich kann mir halt sehr gut vorstellen, dass es insgesamt noch schwerer ist, wenn es die eigene Mutter oder der eigene Vater ist.
Als Tochter dann später z.B. seinem Vater beim Duschen helfen zu müssen, wie das bei einer Frau aus meinem Kurs war, bedarf bei vielen Menschen schon einiger Überwindung.

Vielleicht gibt es in der Nähe von uridium69 ja auch einige Anlaufstellen, auch für den Vater, für weitergehende Informationen.

Ganz generell sollte es einen betreuenden Arzt geben, der hinzugezogen wurde und eine Aussage machen kann.

Ob das Verhalten der Mutter ein Hinweis darauf sein könnte, dass sie sterben will, weil sie bei der Hitze sehr viel schläft, kaum isst und zu wenig trinkt (weil man vielleicht nicht adäquat dafür sorgt) und noch verwirrter ist als sonst, kann meiner Ansicht nach aus der Ferne unmöglich beurteilt werden.
 
@Wildaster: Vielen Dank für Deine Zeilen. Ich und mein Vater haben uns gestern nochmals über die künstliche Ernährung unterhalten und er meinte das es nichts bringe, zwingen kann man niemanden...Laufen kann sie seit ca. 2 Monaten kaum noch, es ist jedesmal ein grosser Kampf, zudem kann weder mein Vater noch ich meine Mutter tragen/aufheben, mein Vater muss mit seiner Gesundheit aufpassen ich mit meinem kaputten Rücken, dennoch gab es Situationen wo ich über meinen Schatten gesprungen mit i neinem Notfall und sie versucht habe aufzuheben, natürlich hatte ich danach massive Schmerzen im Rücken, andererseits froh das sie nicht mehr auf den Boden sitzt, es kam oft vor das sie während dem laufen einfach schwupps auf dem Boden sass, und aufstehen wollte sie keinesfalls, oder sagte ich brauch ein paar Minuten nur aus apar Minuten sind dann 10 Minuten geworden, einmal gingen wir mit ihr zum Arzt (das ist mittlerweile eine echte Herausforderung für uns alle) und ich schob den Rollstuhl so gut wie möglich bis zum Beifahrersitz hin, und da wollte sie nicht aufstehen irgendwann stand sie auf und schwupps auf dem Boden, dann sagte sie lässt mich hier sitzen, super zwischen Auto und Strasse...Sie hat sehr stark abgegeben, anfangs Jahr konnte sie noch selbst essen (das Essen schneiden wir immer in Mundgerechte Stücke, so das sie nichts mehr als aufheben und essen muss), wie schon erwähnt muss man ihr sagen wie sie essen muss, sie hat stark Mühe zu unterscheiden was ist eine Gabel und Messer, Löffel etc...Lächeln tut sie seit einiger Zeit kaum noch selbst wenn man sie dazu animiert, irgendwann klappt es hin und wieder das sie kurz lächelt...Erkennen tut sie uns ansich weiterhin, manchmal frage ich sie wer ich sei so mehr aus Spass, und sie erkennt mich eigentlich immer, hin und wieder verwechselt sie mich mit meinem Vater, oder einmal im Pflegeheim als wir zu Besuch waren fragte sie wieso mein Vater nun am Tisch weiter gegenüber sässe, dabei sass mein Vater direkt neben ihr und der "vermeintliche Ehemann" war ein Heimbewohner...Gut halb so schlimm dachte ich mir nur..Aber sie hat keine Lust auf Trinken und Essen man muss sie effektiv animieren sonst würde sie 24h nichts trinken, heute Morgen gab mir mein Vater mit Mühe und Not und ganzes Glas Wasser in Etappen, damit sie Flüssigkeit hat wenn es so warm ist...Die Zeit ist natürlich gerade jetzt recht heikel wenn man Zuwenig Flüssigkeit hat, ist mir selbst so ergangen, mir wird dan schwindlig und komisch wenn ich "Flüssigkeitsentzug" habe...
 
hallo ndp,

Ob das Verhalten der Mutter ein Hinweis darauf sein könnte, dass sie sterben will, weil sie bei der Hitze sehr viel schläft, kaum isst und zu wenig trinkt (weil man vielleicht nicht adäquat dafür sorgt) und noch verwirrter ist als sonst, kann meiner Ansicht nach aus der Ferne unmöglich beurteilt werden.
... dies kann in der tat nur uridium beurteilen .
sie stellte allerdings die vermutung ,das ihre mutter nicht mehr leiden mag ,in den raum .;)

gruss,ory
 
Ich fürchte das sie es nicht mehr lange macht,
Im Pflegeheim sicher nicht. Hast ja selbst geschrieben, wie sie dort abgebaut hat und das ist keine Seltenheit, sondern die Regel.

und es keiner bemerkt hat, so können wir sie unmöglich zuhause lassen, den die Spitex der mobile Pflegedienst füttert die Patienten bei uns nicht, das müssen entweder Angehörige machen und dann eben im Heim.. Vielleicht muss man meine Mutter künstlich ernähren und Flüssigkeit geben?
Was möchtest du eigentlich hören? "Bring deine Mutter ins Heim?" Wird hier wirklich Rat gesucht, sich mit der Situation auseinanderzusetzen oder nur eine schnelle und einfache Lösung?
Mir scheint Letzteres, da die meisten konstruktiven Beiträge einfach übergangen werden und nur Sonde oder Heim in Erwägung gezogen wird. Warum können du und dein Vater sie nicht füttern? Vielleicht fällt ihr das kauen schwer, dann muss man das Essen pürieren! Die Frage, ob du das einzige Kind bist, hast du auch nicht beantwortet, dann könnte man es aufteilen. Es gibt auch wunderbare Pflegekräfte für Zuhause. Aber auf das alles gehst du nicht ein. Das Verdrängen und die Augen zu machen bringt dich nicht weiter, es macht es nur komplizierter.

Bei den Anthroposophen wird akzeptiert, daß ein Mensch nicht mehr essen mag. Er wird dann nur noch mit Flüssigkeit versorgt, zuletzt kann das nur noch das Einpinseln der Lippen mit Flüssigkeit sein...

Ja, das ist auch richtig so. Es gibt das sog. Sterbefasten. Das ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, dadurch wird das Sterben angst- und schmerzfreier.
Im Pflegeheim wird den Leuten meist auf Teufel komm raus Nahrung eingeflößt. Das ist deren Job dort.
 
sie stellte allerdings die vermutung ,das ihre mutter nicht mehr leiden mag ,in den raum .;)

gruss,ory
Ich würde diese Vermutung zuallererst dem betreuenden Arzt der Mutter mitteilen und mit ihm den Zustand der Mutter besprechen. Er kann die Situation normalerweise auch am Besten beurteilen.

Vielleicht auch mal mit dem letzten Pflegeheim, in dem sie untergebracht war, und dem für das Pflegeheim tätigen Arzt, falls er die Mutter in der Zeit gesehen und behandelt hatte, Rücksprache halten.
Tut mir leid, wenn ich persönlich Vermutungen in dieser Frage einfach nicht für zielführend und andere Erklärungen für möglich halte.:cool:
 
Tut mir leid, wenn ich persönlich Vermutungen in dieser Frage einfach nicht für zielführend und andere Erklärungen für möglich halte.
...wobei die persönliche vermutung des sohnes mit einbezogen werden sollte .
Ich würde diese Vermutung zuallererst dem betreuenden Arzt der Mutter mitteilen und mit ihm den Zustand der Mutter besprechen. Er kann die Situation normalerweise auch am Besten beurteilen.
wir hatten bei meiner mutter das glück einer guten ärztlichen betreuung .
der täglichen tagesablauf mit allem drum und dran sollte dokumentiert/diskutiert und abgeben werden..... auch das befinden(eventuelle veränderungen ) wenn nur familienangehörige anwesend sind .

es wurde alles berücksichtigt, auch der für alle beteiligten sichtbare/fühlbare wunsch des betroffenen ,nicht mehr weiter kämpfen zu wollen.

gruss,ory
 
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Ich glaube nicht, liebe Piratin, dass es sich uridium so leicht macht, er würde sonst den Austausch hier im Forum nicht suchen und seine Mutti wäre schon im Heim.

Sehr gut kann ich mich noch an meine eigene Verzweiflung, die Hilflosigkeit und Überforderung in einigen Situationen erinnern und war froh über jede Anregung und Hilfe. Ich bin mir sicher, dass eure Beiträge für uridium hilfreich sind und zum Nachdenken anregen.

Herzliche Grüße von Wildaster
 
Aber beratend steht er als Sohn seinem Vater bestimmt zur Seite.:wave:
Entschuldige. Aber man kann in einem solchen Fall seine Entscheidungen kaum von einem Austausch in einem Forum abhängig machen.
Ich denke, dass es uridium zwar darum geht, eine Einschätzung zu bekommen. Wir das aber in dem Fall unmöglich leisten können. Die Sache mit dem Strohhalm hat bei mir zudem zu Zweifeln an der Fähigkeit der Einschätzung durch uridium geführt.:cool:

Wir können doch gar nicht einschätzen, ob die derzeitige Verschlechterung der Hitze und der mangelnden Flüssigkeit geschuldet ist.
Ob sie mit Medikamenten in Verbindung steht, die man alten Menschen absolut nicht mehr geben sollte, da die negative Wirkung auf den älteren Organismus zu einer Verschlechterung des Zustands führt, aber im letzten Heim gegeben wurden. Es gab dazu mal eine Negativliste.

Wir können aus eigener Erfahrung sagen, dass demente Menschen sehr schnell vergessen. Auch das, was zu den normalsten Dingen des Lebens gehört. Es ist deshalb z.B. nicht von Vorteil demente Menschen am Laufen zu hindern, da sie es sonst schnell vergessen. Und so ist es mit allem.
Wenn die demente Mutter meist noch weiß, wer ihr Mann und ihr Sohn ist, halte ich persönlich die Demenz noch nicht für so besonders weit fortgeschritten. Das lässt mich daran denken, dass alte Menschen auch vergesslich und hinfällig sein können, wenn sie keine Demenz haben. Dass auch Medikamente zu demenzähnlichen Zuständen führen können.

Ich kann aus eigener Erfahrung noch den Hinweis geben, dass es in D nichts über die Qualität eines Pflegeheims aussagt, ob es günstig oder teuer ist.
Die Qualität des Pflegeheims, in dem meine Tante die 9 Jahre war, war damals so gut, dass mir mal ein Richter vom Amtsgericht sagte, dass er seine Angehörige auch dort unterbringen würde. Trotzdem war es vergleichsweise günstig. Das war nicht modern eingerichtet, Zimmer ohne Bad, und hatte Gemeinschaftsräume, die eher an Wohnzimmer erinnert haben. Es gab eine zusätzliche Kraft als Entertainerin, die sich immer in den Gemeinschaftsräumen aufhielt und auch Spiele, Bastelstunden etc. mit den alten Menschen veranstaltet hat. Demente und nicht demente alte Menschen hatten gemeinsame Aufenthaltsräume. Das sind so zwei Punkte, die ich wichtig finde. Also, dass die Dementen nicht separat verwahrt werden und tagsüber am Sozialleben teilnehmen und jemand sie entertained.
Meine Tante hat sich da Jahre lang ganz wohl gefühlt und es konnte passieren, dass ich sie besuchte und sie mir sagte "Was willst Du denn hier? Das (die Entertainerin) ist mein Schätzchen. Die habe ich viel lieber als dich." Das war zwar damals hart für mich, doch im Nachhinein zeigt es mir, dass sie sich ganz wohl gefühlt haben muss.

Die Entertainerin hat auch tagsüber für das ausreichende Trinken gesorgt, war beim Essen da und hat sich auch bei den Spielen Notizen zu den Bewohnern gemacht. War also immer bei ihnen. Das Heimpersonal war aber auch insgesamt sehr lieb mit seinen Bewohnern.

Da sich der Zustand meiner Tante die letzten Jahre verschlechtert hatte, war sie dann nicht mehr täglich unten bei den anderen. Im letzten Jahr wurde das Heim dann an einen neuen Besitzer verkauft, da die vorherige Betreiberin in Rente ist, und ich bin sicher, meine Tante wäre beim alten Betreiber noch am Leben. Denn dann sind plötzlich einige Fehler passiert, die normalerweise nicht hätten passieren dürften.

Heißt, man sollte sich unbedingt die Mühe machen, die Heime zu vergleichen. Bei uns in D werden sie ja auch noch bewertet. Da ist es vielleicht leichter. Wie modern ein Heim ist, hat leider wenig mit der Pflegequalität zu tun. Und wenn die Dementen, wie in dem ersten, vom Arzt empfohlenen Pflegeheim, ein tolles Zimmer haben, aber tagsüber ohne weitere Betreuung alle zusammen unter Psychopharmaka in irgendeiner Ecke vor dem TV sitzen, während die nicht dementen Bewohner sich unten im schicken Aufenthaltsbereich aufhalten, dann ist das für die dementen Menschen eine Katastrophe. Im ersten Heim, aus dem ich sie mit viel Protest der dortigen Heimleitung rausholte, bevor die Kurzzeitpflegezeit abgelaufen war, hätte meine Tante es nicht so lange ausgehalten und war auch sehr unglücklich.
 
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Super Oregano, dass Du die Liste gepostet hast.

@uridium
bei uns in D kommt zur Einstufung in eine Pflegestufe immer jemand von der Krankenkasse vorbei.
Ich hatte damals als meine Tante noch bei sich zuhause wohnte meinen Kampf, dass meine Tante überhaupt in Pflegestufe 1 kam.
Also ich fahr da jedes WE hin, um einzukaufen, sauberzumachen, etc., der Pflegedienst vergibt die Medikamente, und die Krankenkassenmitarbeiterin hat nach ihrem Besuch erstmal auf Pflegestufe 0 erkannt.

Und da hatte meine Tante das WC schon als Abfalleimer benutzt und für Verstopfung gesorgt, kannte die Uhr nicht mehr, wusste nicht, welches Datum, Tag oder Jahr wir haben. Bewahrte Dinge an sehr ungewöhnlichen Orten auf, wo sie nicht hingehören. Z. B. Leberwurst im Wohnzimmerschrank. Aber selbst laufen, trinken und essen war da noch kein Problem.

Wie sieht es denn bei deiner Mutter aus. Kennt sie die Uhr noch (also weiß, welche Uhrzeit die Uhr anzeigt), weiß sie noch welchen Tag oder Jahr wir haben. Es gibt auch einen Uhrentest, der eine Aussage zum Grad der Demenz sein soll. Alzheimer/Demenz – Video/Uhrentest | vitanet.de
Vielleicht könnte der weiterhelfen. Vorher muss deine Mutter erstmal ausreichend trinken. Aber man könnte damit auch den Istzustand in der aktuellen Situation besser einschätzen.

Es könnte möglicherweise auch helfen, wenn sie noch eine Freundin hat, die sie besuchen könnte. Für manche ist auch Entertainment wie Bücher und Bilder anschauen, Spiele spielen, etc. ganz hilfreich.
 
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Genau - gemeinsam alte Fotoalben anschauen. Und was ich kürzlich gelesen habe: ihr Musik aus ihrer Kindheit vorspielen.
 
Hallo alle zusammen,

also ich wollte mal fragen, wie es deiner Mutter jetzt geht und habt ihr schon die richtige Lösung für euer Problem mit dem Pflegeheim gefunden? Hast du auch schon nach anderen Möglichkeiten gesucht, heutzutage sind auch Pflege zu Hause Dienste aktuell und man kann im Web viele Anbieter dazu finden.






Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo ,

meine Mutter ist 82 und vor 7 Jahren begannen wir ein umfangreiches Mikronährstoffprogramm .
Dabei setzte ich auf Vermeidung der zunehmenden Problematik ( im Alter) oxidativer Streß .

Taurin , Q10 , Selen , Zink , Alpha-lipon , B12 , D3 , Magnesium , Glyzin , Mischtocopherole, Omega3 etc.
Jeden Morgen nimmt sie 10 gramm Kollagenhydrolysat ( Eiweiß).
Abgerundet wird das ganze durch einen Multivitaminkomplex mit Vitaminvorstufen .

Meine Nichte schaffte es , sie von einer kohlehydratarmen Ernährung zu überzeugen und sie isst z.B. kein Brot und keine üblichen sogenannten Sättigungsbeilagen .

Ihr geht es gut und sie fährt ca. 4mal im Jahr zum Wandern ans Meer bzw. in die bergige Landschaft .
Den eigenen Tot hat sie schon voraus gesagt !
Sie wacht eines morgens nicht mehr auf.
Ich wünsche ihr das ,aber das hat noch Zeit .

https://www.mdi-labor.de/fuer-patienten/wissenswertes/freie-radikale/oxidativer-stress/

LG
 
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