Was ist Sorbit?
Sorbit, auch als Sorbitol, Glucitol oder Hexanhexaol bezeichnet, ist ein Zuckeralkohol, der aus Glukose gewonnen, im Körper in Fruktose umgewandelt und normalerweise im Dünndarm
abgebaut wird. Es wird vielen Diabetiker-Produkten und kalorienreduzierten Lebensmitteln (z.B. Kaugummis) zugesetzt, kommt aber auch in natürlichen Produkten wie z.B. Früchten vor.
Ist Sorbit ein natürlicher Stoff?
Ursprünglich wurde Sorbit aus den Früchten der Eberesche gewonnen, die bis zu 12 Prozent Sorbit enthalten. Es kommt aber auch in vielen anderen Früchten und Obstsorten wie zum Beispiel in Birnen, Pflaumen, Äpfeln, Aprikosen, Pfirsichen, Rosinen sowie in Trockenobst vor.
Industriell wird Sorbit aus Mais- und Weizenstärke auf Glukose-Basis hergestellt.
Sorbit
1. liefert mit 2,4 kcal/g (10 kJ/g) weniger Kalorien als Haushaltszucker (Saccharose) (17 kJ/g)
2. hat etwa 60 Prozent Süßkraft von Zucker
benötigt zum Abbau im Körper kein Insulin und wird deshalb als Süßstoff Diabetikerlebensmitteln zugesetzt
3. In der Lebensmittelherstellung wird Sorbit auch als Feuchthaltemittel eingesetzt und schützt z.B. Senf, Mayonnaisen, Toast, Biskuit, Schokoladen- und Pralinenfüllungen vor dem Austrocknen
4. ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E 420 und als Zusatz für fast alle Lebensmittel, außer in Getränken, in beliebig hoher Menge zugelassen
5. wirkt bei übermäßigem Verzehr abführend
Was ist Sorbit-Intoleranz?
Bei einer Sorbit-Intoleranz ist die Verwertung von Sorbit im Dünndarm ganz oder teilweise gestört. Oft (bei 80 bis 90 Prozent) ist die Sorbitunverträglichkeit mit einer Fruktose-
Unverträglichkeit und/oder anderen Kohlenhydrat-Intoleranzen gekoppelt. Deshalb sollten diese auf jeden Fall zusätzlich getestet werden.
Warum entsteht eine Sorbit-Unverträglichkeit?
Warum es zu Sorbitunverträglichkeit - medizinisch exakt Sorbitmalabsorption - kommt, ist noch nicht erforscht.Es wird ein ähnlicher Mechanismus wie bei einer Fruktosemalabsorption vermutet.
Mengen von mehr als 20 Gramm Sorbit täglich können auch bei Gesunden zu Beschwerden führen.
In der industriellen Lebensmittelverarbeitung werden Nahrungsmittel mit Fruktose und/oder Ersatzstoffen wie Sorbit versetzt, damit sie süßer schmecken.
Welche Symptome treten bei Sorbit-Unverträglichkeit auf?
Bei einer Sorbit-Unverträglichkeit kommt es etwa ein bis drei Stunden nach dem Verzehr von Sorbit vor allem zu:
Blähungen
Bauchschmerzen
Durchfall
Ist Sorbit-Intoleranz heilbar?
Sorbitmalabsorption ist nicht heilbar. Bei Einhaltung einer sorbitarmen bzw.- sorbitfreien Kost kann man aber so gut wie beschwerdefrei leben.
Was ist bei der Ernährung zu beachten?
Nach der Diagnosestellung einer Sorbitmalabsorption sollte für etwa zwei Wochen vollkommen auf sorbit-, fruchtzucker- und alle zuckerhaltigen Nahrungsmittel verzichtet werden. Meist bessern sich die Beschwerden dann sehr schnell. Anschließend kann man beginnen, schrittweise wieder Sorbit aufzunehmen und seine persönliche Toleranzgrenze auszutesten.
Mengen von mehr als 20 Gramm Sorbit täglich können auch bei Gesunden zu Beschwerden führen. Ein häufiger Verzehr von mehr als 20 Gramm Sorbit pro Portion und mehr als 50 Gramm täglich ist nicht ratsam. Jedes Lebensmittel, das mehr als 10 Prozent Sorbit oder andere Austauschstoffe enthält, muss daher auf dem Etikett den Hinweis tragen: „… kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“
Wo kommt Sorbit vor?
1. Sorbit verbirgt sich in der Zutatenliste hinter der E-Nummer E420. Die Nummern E432, E433, E434, E435 und E436 enthalten ebenfalls Sorbit.
2. Diabetikernahrungsmittel und Diät-/Lightprodukte sowie fast allen herkömmlichen Zahnpflegemittel, Zahnpflegekaugummis und Lutschpastillen sind sorbithaltig.
3. Auch in natürlichen Produkten, vor allem in Trockenfrüchten, kommt Sorbit vor.
4. Zuckeralkohole wie Sorbit, Mannit, Xylit (E 967), Isomalt© blockieren das Transportsystem für Fruktose im Darm. Deshalb sollten diese Zuckeraustauschstoffe auch bei einer Fruktose-Unverträglichkeit gemieden werden. Diese Stoffe finden sich in Kaugummis, Süßigkeiten und Fertiggerichten.