Themenstarter
- Beitritt
- 11.10.10
- Beiträge
- 4
Hallo erstmal an alle in diesem Forum !
Ich bin durch einen Freund auf diese Kommunikationsplattform aufmerksam geworden, da er sich gerade intensiv mit dem Thema Amalgan beschäftigt.
Ich habe seit dem November 2007 folkgenden Weg hinter mir und würde mich über Anregungen und Ideen zu meiner Genesung sehr freuen !
Alles hat im November mit einer Panikattacke in meiner Wohnung angefangen.
Ich kam von der Arbeit (Erzieher in einem Kinderhort) und habe Ferngesehen.
Plötzlich Atemnot, die Angst, mir platzt eine Ader im Gehirn und ich sterbe.
Gleiches ist meiner Mutter im April 2006 in der Nacht passiert, aus heiterem Himmel. Sie lag noch eine Woche im Koma und ist dann verstorben. Ich jedenfalls bin unter die Dusche und zu meiner damaligen Freundin gefahren, mit ihr ins Krankenhaus, die haben gesagt, müssen sie die Blutwerte beim Hausarzt checken lassen. Habe ich gemacht, außer meiner Schilddrüsen UF, die ich seit zehn Jahren habe war nichts zu erkennen. Werte der Schilddrüse waren nicht ok, da ich die Tabletten seit einem halben Jahr ausgesetzt habe.
Habe seitdem damit wieder angefangen, der Wert ist bis heute gut, aber die Panik ist nicht weggegangen, im Gegenteil...
Nach dieser Nacht kamen noch einige solcher PAs, bis ich mich zu einer Gruppentherapie entschloß. Währenddessen ging meine Beziehung kaputt und ich lernte jemand neues kennen, mit dem ich seit Mai 2008 glücklich zusammen bin. Die Gruppentherapie half mir nur bedingt bei der Verarbeitung einiger Lebensereignisse, jedoch kam mehr und mehr ein gefühl in mir auf, welches ich damals als "wie wenn man beim DVD Player den Scartstecker nicht richtig drin hat" beschrieben habe. Der Therapeut ging nicht darauf ein und als ich mehrere PAs im Auto bekam, meinte er ich solle einfach immer weiterfahren, hätte alles mit meiner Mutter und dem Drang nach freiheit zu tun. Dies half mir nicht weiter und es kam im Oktober 2009 zum völligen Zusammenbruch: Auf dem Weg zur Therapie bekam ich eine heftige PA und drehte um. Dasselbe einen Tag darauf als ich von unserem Haus losfahren wollte. Seitdem ist jede Fahrt für mich bis heute eine Qual, egal ob als Beifahrer oder Fahrer. Zur Arbeit bin ich nicht mehr gekommen, der Therapeut hat mich mit der Diagnose "Generalisierte Angsstörung und schweredepressive Episode" in eine Tagesklinik gebracht. Da war ich drei Monate, bin später in Begleitung hingefahren, aber nie allein mit meinem Auto. Vom Dezember 09 bis Februar 10 lernte ich dort mich zu konfrontieren, was jedoch nur bedingt half. Ab März sollte eine Wiedereingliederung stattfinden, die aber nur drei Tage gut ging. Dann wieder heftige Panik und Unwirklichkeitsgefühle im Auto, seitdem war ich krankgeschrieben. Nach einer sechswöchigen stationären Reha in einer renommierten Angstklinik ging es mir besser, aber alleine einkaufen fahren oder mit unserem Hund laufen schaffe ich immer noch nicht. Jeder Gang, jede Fahrt ist ein Wagnis für mich, immer gerade anfangst begleitet von Unwirklichkeitsgefühlen. Bin inzwischen arbeitslos, kann nicht mehr mit meiner Band Musik machen und Sport fällt auch flach. Das Highlight der Woche ist das Samstags einkaufen fahren, ich fahre hin und zurück, meine Freundin sitzt daneben. Die Gefühle sind schwankend, aber wenns nicht geht halte ich an, um dann irgendwann weiterzufahren. Umkehren ist Tabu. Aber es ist tagesformabhängig, ganz weg sind die Gefühle nie. Medikamentös hab ich einiges durch, von Cypramil über Zyprexa bis zu HTP5 und jetzt Lyrica sowie Valdofloxan. Bin aber kein Medikamentenfan und würde am liebsten ohne auskommen, zumal sie ja nicht alles runterregeln können. Ich hatte schon immer ein schlechtes Selbstbewusstsein und wenig Vertrauen in mich selbst, aber war immer gern draußen sowie leidenschaftlicher Autofahrer (Bin für jeden Scheiß durch die Gegend gefahren). Das ist jetzt alles weg im Tausch für die Angst verrückt zu werden, mit 31 sein Leben gelebt zu haben und ein stetig wachsendes Geldproblem aufgrund der Erwerbslosigkeit. Ich habe auch immer gern gearbeitet, war auch bis jetzt noch nie ohne Job. Meine Theorie ist nachwie vor, das das alles mit dem plötzlichen Tod meiner Mutter zu tun hat, zumal ich meinen Vater nur auf dem Papier kannte. Ich habe morgen einen termin bei einer Heilpraktikerin die mit Hypnose arbeitet, da hoffe ich, an unbewusste Gefühle des Verlorenseins ranzukommen oder unverarbeitete Trauer. Falls hier jemand noch Ideen, Tips oder Anregungen hat würde ich mich sehr über Zuschriften freuen, da mich diese Situation sehr belastet.
Ich sehe die Krankheit als Chance, aber ich muss auch selber erstmal wieder was machen können um diese Chance zu nutzen...
Danke für das aufmerksame Lesen erstmal,
JAW6
Ich bin durch einen Freund auf diese Kommunikationsplattform aufmerksam geworden, da er sich gerade intensiv mit dem Thema Amalgan beschäftigt.
Ich habe seit dem November 2007 folkgenden Weg hinter mir und würde mich über Anregungen und Ideen zu meiner Genesung sehr freuen !
Alles hat im November mit einer Panikattacke in meiner Wohnung angefangen.
Ich kam von der Arbeit (Erzieher in einem Kinderhort) und habe Ferngesehen.
Plötzlich Atemnot, die Angst, mir platzt eine Ader im Gehirn und ich sterbe.
Gleiches ist meiner Mutter im April 2006 in der Nacht passiert, aus heiterem Himmel. Sie lag noch eine Woche im Koma und ist dann verstorben. Ich jedenfalls bin unter die Dusche und zu meiner damaligen Freundin gefahren, mit ihr ins Krankenhaus, die haben gesagt, müssen sie die Blutwerte beim Hausarzt checken lassen. Habe ich gemacht, außer meiner Schilddrüsen UF, die ich seit zehn Jahren habe war nichts zu erkennen. Werte der Schilddrüse waren nicht ok, da ich die Tabletten seit einem halben Jahr ausgesetzt habe.
Habe seitdem damit wieder angefangen, der Wert ist bis heute gut, aber die Panik ist nicht weggegangen, im Gegenteil...
Nach dieser Nacht kamen noch einige solcher PAs, bis ich mich zu einer Gruppentherapie entschloß. Währenddessen ging meine Beziehung kaputt und ich lernte jemand neues kennen, mit dem ich seit Mai 2008 glücklich zusammen bin. Die Gruppentherapie half mir nur bedingt bei der Verarbeitung einiger Lebensereignisse, jedoch kam mehr und mehr ein gefühl in mir auf, welches ich damals als "wie wenn man beim DVD Player den Scartstecker nicht richtig drin hat" beschrieben habe. Der Therapeut ging nicht darauf ein und als ich mehrere PAs im Auto bekam, meinte er ich solle einfach immer weiterfahren, hätte alles mit meiner Mutter und dem Drang nach freiheit zu tun. Dies half mir nicht weiter und es kam im Oktober 2009 zum völligen Zusammenbruch: Auf dem Weg zur Therapie bekam ich eine heftige PA und drehte um. Dasselbe einen Tag darauf als ich von unserem Haus losfahren wollte. Seitdem ist jede Fahrt für mich bis heute eine Qual, egal ob als Beifahrer oder Fahrer. Zur Arbeit bin ich nicht mehr gekommen, der Therapeut hat mich mit der Diagnose "Generalisierte Angsstörung und schweredepressive Episode" in eine Tagesklinik gebracht. Da war ich drei Monate, bin später in Begleitung hingefahren, aber nie allein mit meinem Auto. Vom Dezember 09 bis Februar 10 lernte ich dort mich zu konfrontieren, was jedoch nur bedingt half. Ab März sollte eine Wiedereingliederung stattfinden, die aber nur drei Tage gut ging. Dann wieder heftige Panik und Unwirklichkeitsgefühle im Auto, seitdem war ich krankgeschrieben. Nach einer sechswöchigen stationären Reha in einer renommierten Angstklinik ging es mir besser, aber alleine einkaufen fahren oder mit unserem Hund laufen schaffe ich immer noch nicht. Jeder Gang, jede Fahrt ist ein Wagnis für mich, immer gerade anfangst begleitet von Unwirklichkeitsgefühlen. Bin inzwischen arbeitslos, kann nicht mehr mit meiner Band Musik machen und Sport fällt auch flach. Das Highlight der Woche ist das Samstags einkaufen fahren, ich fahre hin und zurück, meine Freundin sitzt daneben. Die Gefühle sind schwankend, aber wenns nicht geht halte ich an, um dann irgendwann weiterzufahren. Umkehren ist Tabu. Aber es ist tagesformabhängig, ganz weg sind die Gefühle nie. Medikamentös hab ich einiges durch, von Cypramil über Zyprexa bis zu HTP5 und jetzt Lyrica sowie Valdofloxan. Bin aber kein Medikamentenfan und würde am liebsten ohne auskommen, zumal sie ja nicht alles runterregeln können. Ich hatte schon immer ein schlechtes Selbstbewusstsein und wenig Vertrauen in mich selbst, aber war immer gern draußen sowie leidenschaftlicher Autofahrer (Bin für jeden Scheiß durch die Gegend gefahren). Das ist jetzt alles weg im Tausch für die Angst verrückt zu werden, mit 31 sein Leben gelebt zu haben und ein stetig wachsendes Geldproblem aufgrund der Erwerbslosigkeit. Ich habe auch immer gern gearbeitet, war auch bis jetzt noch nie ohne Job. Meine Theorie ist nachwie vor, das das alles mit dem plötzlichen Tod meiner Mutter zu tun hat, zumal ich meinen Vater nur auf dem Papier kannte. Ich habe morgen einen termin bei einer Heilpraktikerin die mit Hypnose arbeitet, da hoffe ich, an unbewusste Gefühle des Verlorenseins ranzukommen oder unverarbeitete Trauer. Falls hier jemand noch Ideen, Tips oder Anregungen hat würde ich mich sehr über Zuschriften freuen, da mich diese Situation sehr belastet.
Ich sehe die Krankheit als Chance, aber ich muss auch selber erstmal wieder was machen können um diese Chance zu nutzen...
Danke für das aufmerksame Lesen erstmal,
JAW6