Hallo Shelley,
ich war mal in einer psychosomatischen Klinik in Deutschland. Meine Erfahrung in Bezug auf Ernährung dort war ziemlich schlecht, obwohl die sich viel Mühe gegeben haben. Aber so eine Großküche ist eben keine individuelle Küche, und bei so vielen zu beachtenden Sachen wie
KPU, HI, Lactose-I. und Gluten-I. sind die meiner Meinung in einer Klinik so gut wie immer überfordert.
Solche Kliniken müssen ja auch wirtschaftlich arbeiten, und das heißt, daß sie nicht lauter hervorragende Fachkräfte einstellen können. Ich erinnere mich gut an das Aufnahmegespräch dort: der Arzt war frischgebacken, noch nicht einmal in irgendeiner Weise psycholgisch geschult, und manche Begriffe mußte ich ihm erstmal erklären... Man sollte sich also nicht zu große Hoffnungen machen, daß man jetzt auf DEN Fachmann dort stößt, der alles auf einmal kennt und auch noch positiv beeinflussen helfen kann. Die Psychologen in der KLinik hatten dafür keine Ahnung von schulmedizinischen Themen wie z.B. Ernährung.
Ich habe es hier schon öfters geschrieben: wenn diese Krankheitsbilder tatsächlich vorhanden sind, dann werden sie sich nicht verflüchtigen, weil man in einer psychosomatischen Klinik 2x in der Woche ein Einzelgespräch mit einem Therapeuten hat - Placeboeffekt hin oder her. Andere mögen das anders sehen, und ich bin gespannt auf Meinungen.
Eine Suchtklinik wird bei einem Medikamentensüchtigen schauen, daß er von seiner Sucht weggkommt.
Wenn aber ein Kranker sein Morphium mitbringt in einer bestimmten Dosierung, dann kann höchstens versucht werden, das Morphium zu reduzieren, evtl. andere Schmerzmittel auszuprobieren usw. - Und ich glaube noch nicht mal, daß in einer psychosomatischen Klinik so gearbeitet wird. Ich denke eher, daß das Aufgabe einer normalen Klinik wäre mit Erfahrung auf diesem Gebiet.
Es gibt Leute, die 2-3 Monate in so einer psychosomatischen Klinik bleiben (in D.). Die meisten bleiben trotzdem nur 3-4 Wochen, was eine sehr kurze Zeit ist, um so grundlegende Probleme anzugehen, wie Du sie beschreibst, Shelley.
Viele Versicherungen versuchen, Patienten mit sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern auf einmal auf die Psycho-Schiene abzuschieben. Das geht ja so gut wie allen Schwermetallvergifteten so. Steht im Abschluß-Bericht drin, daß der PatientIn tatsächlich psychosomatisch behandelt werden sollte, sieht es für medizinische Behandlungen und Hilfsmittel dann wahrscheinlich noch schlechter aus. Aber so genau weiß ich das nicht. Das müßte doch eine Patientenschutz-Organisation besser wissen?
Ich schätze, die KLinik wird als Argument für eine Einweisung in eine psychosomatische Klinik bringen, daß die Patientin diesen Weg der Gesundung noch nicht ausprobiert hat und das deshalb sein muss, bevor teure Hilfsmittel bezahlt werden.
Meiner Meinung nach wäre es Sache eines engagierten Arztes, hier klar zu machen, daß diese Hilfsmittel auf jeden Fall gebraucht werden - Psychosomatik hin oder her.
Liebe Grüsse,
Uta
Wie schon geschrieben: