Hallo Schicksal,
Du schreibst, dass zuwenig Kupfer festgestellt worden sei. Wie wurde das Kupfer bei Dir bestimmt ? Im Blutserum oder im Vollblut ? Meistens werden die Blutwerte im Blutserum bestimmt, kann aber auch im Vollblut geschehen.
Worauf ich raus will, ist, dass ein erniedrigter Kupferwert im Blutserum gerade für die Kupferspeicherkrankheit spricht, so unglaublich das auch klingen mag. Der Kupferstoffwechsel ist eine sehr komplizierte Sache. Früher dachte ich auch, dass meine niedrigen Kupferwerte im Blutserum für einen Kupfermangel sprechen. Heute weiß ich, dass dies gerade dann nicht stimmt, wenn man die Kupferspeicherkrankheit hat.
Die Werte sind bei dieser Krankheit im Blutserum oft erniedrigt, weil der Kupferüberschuss sich in der Leber und ggf. im Gehirn befindet.
Solange die Leber noch "Kapazitäten frei hat" und noch Kupfer speichern kann, d. h. solange sie noch nicht stark geschädigt ist, ist der Blutserumwert beim Kupfer immer niedrig oder erniedrigt (bei der Kupferspeicherkrankheit).
Ein viel aussagefähigerer Wert ist das Coeruloplasmin, wenn es um die Kupferspeicherkrankheit geht und das sog. "freie Kupfer". Letzteres ist ein Rechenwert aus dem Kupferserumwert und dem Coeruloplasmin. Das freie Kupfer ist das schädliche Kupfer, d. h. wenn dies erhöht ist, spricht vieles für die Kupferspeicherkrankheit. Ebenso ist ein niedriges Coeruloplasmin ein Hinweis auf diese Krankheit.
Aber bei dieser Krankheit hat man früher oder später Leberprobleme, die Leberwerte sind dann manchmal leicht erhöht oder gar chronisch erhöht und im Ultraschall der Leber sieht man mit den Jahren leichte oder starke Veränderungen (Lebervergrößerung, Leberstruktur inhomogen). Auch die Milz kann vergrößert sein.
Wenn Du also noch gar nie auch nur leicht erhöhte Leberwerte hattest, würde ich bei Dir mit 59 Jahren diese Krankheit nicht mehr erwarten. Ausnahmen gibt es aber immer, ich habe mal gehört, dass man bei einem 80-jährigen noch diese Krankheit festgestellt hat und es gibt auch Fälle, wo die Leber nur minimal geschädigt sein soll.
Unter
www.morbus-wilson.de kann man einiges zu der Krankheit finden, auch Fachambulanzen (denn niedergelassene Ärzte kennen sich nicht mit der Krankheit aus - so meine Erfahrung).
Gruß
margie