Schwitzpilz (Pityriasis versicolor)

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07.01.10
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Hallo liebes Forum,

seit fast zwei Jahren leide ich unter einem sehr unangenehmen Schwitzpilz, der sich über den gesamten Rücken, am Hals, Bauch, auf und unter der Brust und an den Oberarmen im Bereich der Achselhöhlen ausgebreitet hat.

Mein Hautarzt hat mir eine Tinktur zusammengestellt die aus Acidum Salicylicum, Glycerinum und Alkohol Isopropylicus besteht.

Die Flasche ist nun fast aufgebraucht und die Flecken sind immer noch da. Dieses Jucken auf der Haut macht mich wahnsinnig.

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte, bzw. was ich tun kann gegen dieses Problem...

LG
Bibi
 
Hallo Bibi,

Die meisten Pilzerkrankungen sind sehr hartnäckig, und es dauert in der Regel mehrere Monate, bis man sie unter Kontrolle bekommt. Lasse doch einmal deine Schilddrüsenwerte überprüfen, denn das kann eine der Ursachen für die Pilzerkrankung sein.

Abgesehen von der genetischen Veranlagung (manche Menschen sind eben von Natur aus empfindlicher) spielen bei Pilzerkrankungen oft auch andere Störungen eine große Rolle, denn die Infektion ist ein Ausdruck dafür, dass etwas im Körper nicht stimmt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Pilze ein Symptom sind und die Ursache ganz woanders zu suchen ist.

Pityriasis gehört zur normalen Hautflora, und eine Überwucherung wird normalerweise durch das Immunsystem verhindert. Möglicherweise hast du einen toten Zahn, Amalgam oder eine andere Belastung?
 
Hallo Bibi,

wenn die Tinktur des Arztes nicht hilft, dann könnte es auch sein, daß die Diagnose nicht sitmmt? Wie hat der Arzt denn festgestellt, daß es dieser Pilz ist?

Möglich wäre auch, daß die Tinktur nicht das richtige Mittel gegen den Pilz ist.

Salicylsäure hat auch eine antimikrobielle Wirkung[9], ...

Ab 5%iger Lösung zeigt Salicylsäure einen für die Aknetherapie ausreichenden kerato- und somit auch komedolytischen Effekt.[10] In 10%iger Lösung wird sie zur Behandlung von Hühneraugen und Warzen eingesetzt.
Salicylsäurebenzylester

Acidum salycilium ist ja auch der Inhaltsstoff von Aspirin. Ich würde den Arzt fragen, ob dieser Inhaltsstoff denn auch pilztötend ist? Glycerin und Isopropylalkohol doch eher nicht.

Die Frage bleibt, was Du tun könntest oder was generell aus Sicht der Naturheilkunde gemacht werden könnte.

In der Naturheilkunde sehen wir Pilzinfektionen oft als das Resultat eines geschwächten Immunsystems, beispielsweise durch Schilddrüsenstörungen oder als Nebeneffekt chronischer Krankheiten wie Diabetes mellitus. Zudem kann eine ausgedehnte Antibiotikatherapie die Haut anfällig für Pilzinfektionen machen. Bei wiederholtem Auftreten von Hautpilzinfektionen ist es ratsam, eine umfassende medizinische Untersuchung inklusive Tests für Entzündungsmarker, ein komplettes Blutbild, Schilddrüsenfunktionstests, Blutzuckerwerte sowie Nieren- und Leberfunktionstests durchzuführen, um interne Ursachen ausschließen zu können.

Sollten diese Untersuchungen keine Anzeichen für eine Immunabwehrschwäche ergeben, ist es empfehlenswert, die natürliche Abwehrkraft des Körpers sowie den Säureschutzmantel der Haut durch naturheilkundliche Mittel zu fördern.

Die Einnahme von immunstärkenden Präparaten wie Echinacin (in Form von Tabletten oder Tropfen) über mehrere Monate, idealerweise in Kombination mit Zinkorotat und Vitamin C, kann hierbei hilfreich sein.

Bei häufig wiederkehrenden Hautproblemen kann auch eine Darmflora-Regulierung mit "Symbioflor 1 und 2" über mehrere Monate nützlich sein, um die körpereigene Abwehrkraft zu stärken und Pilzinfektionen langfristig vorzubeugen. Zum Thema Darmsanierung (was bei Hautsachen generell sehr wichtig ist!) haben wir hier im Forum einige Beiträge:



Für die äußerliche Behandlung bieten sich ebenfalls naturheilkundliche Methoden an. Studien haben gezeigt, dass das ätherische Öl der Myrrhe das Wachstum von Candida-Arten hemmen kann. Lavendel- und Thymianöl wirken ebenfalls gegen Hefen und andere Pilzarten der Haut. Teebaumöl wird speziell für die Behandlung von Nagel- und Fußpilz empfohlen. Zum Schwitzpilz konnte ich keine Studien finden.

Bei ausgedehntem Pilzbefall sind Bäder mit Lavendelöl oder -milch (beispielsweise von Weleda) und das punktuelle Auftragen von verdünnter Myrrhentinktur empfehlenswert. Auch die Anwendung von Knoblauch als Frischextrakt auf betroffenen Hautstellen kann wirksam sein; hierfür sollte man die Stellen mehrmals täglich mit geschälten Knoblauchzehen einreiben oder Knoblauch-Pflanzensaft verwenden. Darüber hinaus ist eine konstitutionelle homöopathische Therapie bei einem erfahrenen Homöopathen ratsam, um die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo James und Oregano,

vielen Dank für eure Antworten.
Also meine Schilddrüse ist im Februar 2007 zu 99% entfernt worden, da ich durch mein Morbus Basedow ständig unter Thyreoditis gelitten hat, und ich ständig krank war. Seitdem die Schilddrüse raus ist, habe ich noch mehr Probleme, denn meine Werte schwanken ständig mal in der Unterfunktion dann wieder in der Überfunktion.

Mein Wert ließ sich nie richtig einstellen, ständig war mein T4 Wert erhöht und der T3 Wert erniedrigt. Es wurde dann vermutet, dass ein Zellschaden vorliegt und die Umwandlung von T4 zu T3 gestört ist. Seitdem nehme ich Prothyrid, davon 1 1/4 täglich.

Bei welchem Wert kann es denn zu einem Hautpilz führen? Ich denke schon, dass es damit zusammenhängt, weil davor hatte ich höchtens mal nach einer Antibiotika-Therapie einen Hautpilz.
Meine Schilddrüsen waren vor zwei Wochen das erste Mal im Normwert.

Meine Mama hatte ebenfalls letztes Jahr einen Schwitzpilz und die gleiche Tinktur verordnet bekommen, bei ihr hat diese Tinktur geholfen und der Pilz ist weg.

LG
Bibi
 
Der Zusammenhang zwischen M. Basedow und Pilzerkrankungen ist offensichtlich bekannt:

Viele Patienten haben keine zusätzlichen Krankheiten. Übermäßige Angst vor weiteren Erkrankungen ist daher nicht angebracht. Oft ist allerdings die Einordnung der Symptome und die Abgrenzung von der Basedowsymptomatik für den Arzt schwierig.

Nachfolgend sind einige Symptome aufgeführt, die auf weitere Autoimmunkrankheiten hinweisen können.
- Fleckige Entfärbung der Haut; Vitiligo (Weißfleckenerkrankung)
- Dunkelfärbung der Haut, Schwäche; Morbus Addison (Autoimmunerkrankung der Nebenniere)
- erneute Gewichtsabnahme, Durst; Diabetes (Zuckerkrankheit)
- blasenbildende Hauterkrankung; Pemphigoid
- Schmetterlingsförmiger roter Ausschlag im Gesicht, Fieber, Gelenkschmerzen; Lupus Erythematodes
- Gelenkschmerzen (Rheumafaktoren, CCP); Rheumatische Erkrankung
- Muskelschwäche die auch nach Einstellung der Schilddrüsenwerte bestehen bleibt; - Myasthenia gravis
- Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen und grauer Stuhlgang; Zoeliakie
- Blutarmut, häufiges Stolpern, Sensibilitätsstörungen der Haut, Zungenbrennen; - autoimmuner Vitamin B-12 Mangel.

Die Auflistung der Erkrankungen ist sowohl in Bezug auf die Symptome als auch auf die mögliche Immunkrankheiten nicht vollständig, sondern zeigt nur einen Ausschnitt.

Das gleichzeitige Auftreten von mehreren Autoimmunerkrankungen wird als Polyendokrinopathie oder als polyglanduläres Autoimmunsyndrom bezeichnet. Hierbei können bestimmte Autoimmunkrankheiten neben dem Morbus Basedow gefunden werden. Bei Betroffenen von Polyendokrinopathien sollten erstgradige Verwandte auf Antikörper untersucht werden. Für die Erkrankten ist es ratsam, einen Notfallausweis mit sich zu führen.

Bei einem polyglandulären Autoimmunsyndrom müssen mindestens zwei Autoimmunkrankheiten bestehen.

Es werden zwei Polyendokrinopathien (PAS) im Zusammenhang mit Morbus Basedow oder der Hashimotothyreoiditis beschrieben:

PAS I : Pilzerkrankung von Haut und Schleimhäuten, Unterfunktion der Nebenschilddrüsen und Autoimmunerkrankung der Nebennierenrinde, selten Autoimmunkrankheit der Schilddrüse
PAS II : Autoimmunerkrankung der Nebennierenrinde, Autoimmunkrankheit der Schilddrüse (Basedow oder Hashimoto) und /oder Diabetes und /oder andere Autoimmunkrankheiten.

Die Frage ist für mich: zu welchem Arzt und welche Behandlung. Dazu wünsche ich Dir den richtigen Arzt und guten ERfolg.

Grüsse,
Oregano


Symptome, die auf zusätzliche Immunerkrankungen hinweisen können
 
Hallo Oregano ich habe auch Pityriasis versicolor sowie Rheuma, Morbus Crohn, POTS syndrom, ab und zu schlechte schilddrüse werte die aber nich medik. Behandelt werden müssen. Hängt das alles zusammen? Wie krieg ich diesen Pilz weg da ich mit schon seit Jahren quälle?
 
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