Seele / Psyche ist damit das Selbe gemeint?

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Lieber Leòn,
mit der Einführung des Begriffes Bewußtsein wird nichts klarer. Es gibt keine Definition für Bewußtsein oder sehr viele verschiedene. Dass das Bewußtsein über einem Nahtoten schwebt, der doch eindeutig bewußtlos ist, kann mein Hirn nicht denken. Das Ich-Bewußtsein stirbt mit dem Ich. Da genügt ein Blick in das Gesicht eines Toten. Die Seele wird wohl so etwas wie ein Seelen-Bewußtsein haben. Näheres werden wir dazu aber erst nach unserem Tod erfahren. Manche Geheimnisse werden wir zu Lebzeiten nicht entschlüsseln.

Herzliche Grüße, Horaz

Hallo Horaz,

wenn Erinnerung da ist, muss auch Bewusstsein da sein, oder etwa nicht?:schock:

Manche Geheimnisse werden wir zu Lebzeiten nicht entschlüsseln.
Das denke ich auch und es völlig prima so!


Hallo Kathy,

Jetzt haben sich unsere Beiträge schon wieder gekreuzt. Ich will jetzt aber eine Weile weg vom PC und das Ganze erst mal sacken lassen. Das ist MEIN Wille, aber der EINE WILLE hat sicher keine Einwände.
Dann wünsche ich Dir jetzt eine entspannende PC - Pause!:)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Wenn wir träumen sind wir sicher nicht bei Bewußtsein und trotzdem erinnern wir uns (wenigstens manchmal) daran.
 
Danke, Leòn

kurze Unterbrechung der Pause:

Der Sitz der Seele ist da, wo sich Innenwelt und Aussenwelt berühren.

Novalis
 
Ein Traum, ein Traum
ist unser Leben auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wogen
schweben und schwinden wir;
und messen unsere trägen Tritte
nach Raum und Zeit;
und sind - und wissen`s nicht -
in Mitte der Ewigkeit.

Herder

Ich finde, die grossen Dichter sagen es so viel schöner, als ich es sagen könnte. Darum sage ich es gern mit ihren Worten.
 
Wenn wir träumen sind wir sicher nicht bei Bewußtsein und trotzdem erinnern wir uns (wenigstens manchmal) daran.

Genau, Horaz! Super, Du hast es. Und genau das hat mit Bewusstsein zu tun, nämlich mit Unter- bzw. Vorbewusstsein!
Klasse!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Und in welcher Relation stehen nun Vor- oder Unterbewußtsein, zum Bewußtsein, zur Psyche oder gar zur Seele. Keiner dieser Begriffe ist in irgendeiner Weise ausdefiniert. Man müßte schon Freudianer sein, um sie als gesicherte Erkenntnisse aufzufassen. Wenn wir neben den schon verwendeten Begriffen jetzt noch das "Selbst" einführen, tanzen wir ein ausgesucht amorphes Menuett.
Herzliche Grüße, Horaz
 
Und wenn wir das "Höhere Selbst" noch hinzufügen, was tanzen wir dann?
 
gefällt mir. Das ist wohl so etwas wie ein choreographierter Veitstanz. ggg. Ich persönlich habe natürlich meine Definition. Wenn Du es für sinnvoll hältst, eine eigene zu liefern: prima!

Meine:
Bewusstsein - das dessen ich mir bewusst bin, was ich, auch durch Rückschlüsse zum Vor- oder Unterbewusstsein, mir bewusst machen kann.

Vorbewusstsein:
das, was sozusagen in der Dämmerung davor liegt. (Nach dem Motto: fällt mir gleich wieder ein! - sozusagen inaktives Wissen.)

Unterbewusstsein:
Das was im "Dunkel" liegt, aber (wieder) vom Licht des Bewusstseins beschienen werden kann.

Allerdings scheinen wir unbewusst - oder bewusst? :D abzuschweifen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Den Eiertanz des absolut Unbestimmbaren. Da kehre ich schlicht zur Seele zurück, erkenne einen Teil davon in mir und einen anderen Teil in Dimensionen, die mir nicht zugänglich sind.
Viele Grüße, Horaz
 
Und schweben nun das Vor- oder Unterbewußte über dem bewußtlosen Nahtoten oder die Seele, die Psyche oder lästige Fliegen?
 
Kathy hat recht. Die Namen entsprechen nicht der sichtbaren Realität. Dies führt mich zu folgendem Ansatz: Ich würde nicht in kantschem Sinne zwischen dem "Ding" und dem "Bewusstsein", bzw der Erscheinung, unterscheiden, sondern, da sowieso alles Erscheinung ist, zwischen dem vergänglichen "Phenomenon", also z.B. Körper, Seele und Geist des Menschen, und der "Epiphanie" aus der unvergänglichen Welt, von der alles herkommt. Objektivität ist Phenomenologie. Subjektivität kann Phaenomene vor dem eigenen Erfahrungshorizont nicht einordnen und bezeichnet sie daher als Epiphanie. Im Grunde genommen ist aber alles Epiphanie und es gibt nur jüngere, unverstandene bzw. ältere, "verarbeitete" Phaenomene. Schon Nietsche hat gesagt: "Christentum ist Platonismus fürs Volk." Bezüglich der vier Schulen der griechischen Philosophie ist Platon der "Tempel" und Aristoteles die "Wandelhalle". Aristoteles selbst hat das wahrscheinlich auch so gesehen.
 
Ohne den Glauben an die Seele und ihre Unsterblichkeit
ist das Sein des Menschen unnatürlich, undenkbar und
unerträglich.......
Nur durch den Glauben an seine Unsterblichkeit erfasst der Mensch
den vernünftigen Zweck seines Seins auf Erden.

F. M. Dostojewski
 
Vielleicht. Jedenfalls wird eine angenommene Quelle aller Phaenomene, also die Epiphanie, bezüglich unserer Weltlage immer anachronistischer. Vielleicht kann der Glaube das ja überbrücken und wir werden alle erleuchtet.
 
Ist es Glaube, oder gibt es so etwas wie ein subjektives "inneres Wissen"? Ich halte jedenfalls gar nichts von "blindem Glauben" und ich habe auch keine Erwartung bezüglich einer Epiphanie(musste ich erst nachschlagen), aber von individueller Erleuchtung bin ich überzeugt - jeder einzeln und jeder zu seiner Zeit. Manche erhaschen manchmal einen kleinen Blick.
 
Hallo Kathy,

"heilige" Bücher haben mich nie überzeugen können. Aber wenn ich nachgedacht habe über "Gott und die Welt", dann eröffneten sich manche Erkenntnisse. Vieles bleibt geheimnisvoll; das meiste an "Warums" und "Wozus" bleibt unbeantwortet. Aber manche Ahnungen bekommen einen Status, den du Kathy sehr gut mit "subjektivem, inneren Wissen" beschrieben hast.

Viele Grüße, Horaz
 
In Gott muss es so etwas wie einen "blinden Aspekt" geben, der Entwicklung ermöglicht. Aufgrund dieses Aspektes erkannten die Menschen das Gute und das Böse, wodurch viele ihrer Fähigkeiten, die eigentlich nützlich wären, schlecht wurden. Ob der Mensch daran völlig selber Schuld ist oder ob Gott das wollte, weil er Grösseres im Sinn hatte, hängt an der theologischen Sichtweise. Der Anachronismus bleibt und macht diesen Gott irgendwie real, da er um so grösser wird, desto "unmoralischer" die Welt ist. Jedenfalls handelt es sich meiner Ansicht nach nicht um ein "inneres Wissen", sondern ums Zusammenleben, Interaktionen. Gäbe es diesen Gott so müsste der so entstehende Anachronismus das Böse, das so gross erscheint, immer weiter auflösen, während das Gute, das so klein ist, letztendlich gewinnt. Aber ob dem so ist?
 
Mir geht es nicht darum, Gott zu interpretieren oder zu bewerten, sondern darum einen Begriff wie Seele nicht rein agnostisch bewertet wissen zu wollen. Das menschheitsgeschichtliche Ahnen über die metaphysische Rolle der Seele muss ein Bestandteil einer solchen Diskussion sein.
Gruß, Horaz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Horaz

ich habe gerade 2 Stunden im Basenbad verbracht mit Stephen King`s "The Gunslinger". Gehört das in diesen Thread? Ich weiss es noch nicht.

@ ratio
Was wäre, wenn Gott absolut neutral wäre; nur die Gesetzmässigkeiten geschaffen hat, die unumstösslich sind, und es uns überlässt(freier Wille), Liebe oder Hass in die Welt zu setzen. Ich glaube allerdings, dass es viele Hierarchien gibt mit "Wesen", die uns liebevoll zur Seite stehen können, egal, ob wir sie Engel, Naturgeister oder sonst was nennen. Die greifen vielleicht ein(sind oft von Menschen gesehen worden), aber Gott nicht, sonst würde er uns ein Geschenk (freier Wille) wieder wegnehmen.

Gruss
Kathy
 
Hallo Kathy,
nein, ich glaube nicht, dass irgendwelche seelischen Inspirationen in diesem Buch stecken. Auch wenn King behauptet, dass die Dunkle-Turm-Saga das beste ist, was er geschrieben hat, ich konnte das nicht feststellen. Einige gute Passagen, viel Krampf.
Viele Grüße, Horaz
 
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