Cervicoenzephales Syndrom und Alkohol

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16.03.08
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127
Hi,

wir alle hier haben ja schon viel berichtet, dass Alkohol nicht mehr so gut bis gar nicht vertragen wird mit unserer speziellen Krankheit.

Jetzt wollte ich diesbezüglich mal eine Beobachtung, die ich an mir gemacht habe, weitergeben.
Achtung - ich habe das bei MIR beobachtet... Wir wissen ja alle, dass unsere Krankheit sehr "individuell" ist, deshalb trifft es vielleicht nicht für alle zu. Aber vielleicht ja für einige von uns schon, deshalb hier meine "neusten Erkenntnisse" zum Alkoholkonsum:

Sobald ich Weisswein, Prosecco, Campari oder ähnliches trinke, ziehen sich meine Arterien zusammen (nach ca. 0,1 Liter) und ich bekomme neurologische Symptome, so als ob Krämpfe oder ischämische Attacken im Kopf ablaufen.
Solchen Alkohol meide ich bzw. trinke an guten Tagen, an denen ich mich stabil fühle, höchstens mal ein ganz kleines Gläschen Prosecco. (Man sollte dazu wissen, dass ich in der italienischen Schweiz lebe, Prosecco also kein Luxus ist sondern normal für den Alltag.)

ABER - Rotwein kann sogar meine Symptome mildern!
Ich habe beobachtet, dass ich nach einem Glas Rotwein (ca. 0,2 Liter) entspanntere Muskel (auch im HWS-Bereich) habe, dass die Durchblutung des Gehirns sich besser anfühlt (weniger Krämpfe im Kopf, weniger Ameisenlaufen und Nadelstiche auf dem Kopf). Und ich schlafe wesentlich besser und wesentlich tiefer und vorallem ich schlafe DURCH!!!! (Dagegen haben schon viele Ärzte viele Medis ausprobiert, da ich unter starken Durchschlafstörungen leide - nix hat geholfen.)

Wichtig dabei ist: Es sollte ein sehr guter Rotwein sein mit wenig Säure. Saure Weine machen sofort Symptomverschlechterung und Migräneanfälle bei mir.
Keine Billigweine! Möglichst keine jungen Landweine! Eher die schweren Rotweine nehmen in einer höheren Preisklasse.

Und noch was: viel hilft nicht viel... Man sollte sich beschränken auf ca. 0,2 Liter. Sonst fühlt man sich am nächsten Morgen vergiftet und verkatert als ob man Marathon-Saufen hinter sich hätte....

Ausserdem sollte man darauf achten, den Rotwein nicht zu spät zu trinken. Spätestens um 22 Uhr sollte man fertig sein und dann nicht zu spät ins Bett. Wenn ich später einen Rotwein trinke, dann kann ich gar nicht mehr einschlafen. Es sollte auch für ausreichend Schlaf gesorgt sein - also mindestens 7 Stunden, besser 8 Stunden.

Wenn ich aber diese Punkte berücksichtige und ein Glas sehr guten, samtigen Rotwein um vielleicht 20 Uhr trinke, um spätestens 23 Uhr dann ins Bett gehe - fühle ich mich wesentlich besser, stabiler, schlafe klasse und wache dementsprechend ausgeruht (und ohne jegliches Katergefühl oder neurologische Ausfälle wie sonst) am nächsten Morgen aus.

Wie oben erwähnt - dies ist MEINE Beobachtung... Kann bei Euch anders sein.

Würde mich mal interessieren, ob Ihr ähnliches erlebt habt?

LG
Jonie
 
Hallo Jonie,

das ist ja absolut beneidenswert :mad::eek:):traurig:

Bei mir geht da garnichts mehr, siehe z.B. hier: https://www.symptome.ch/threads/dao-mangel.7011/#post-74280 - seit dem habe ich auch die Finger davon gelassen, bis auf einen Schnaps kürzlich beim Italiener bei einem Geburtstagsessen. Der hat "nur" Kopfschmerzen und etwas Hitze im Kopf gemacht und zum Glück die Nacht nicht mehr beeinträchtigt, da es mittags war.

Sobald ich Weisswein, Prosecco, Campari oder ähnliches trinke, ziehen sich meine Arterien zusammen (nach ca. 0,1 Liter) und ich bekomme neurologische Symptome, so als ob Krämpfe oder ischämische Attacken im Kopf ablaufen.
(...)
ABER - Rotwein kann sogar meine Symptome mildern!
Ich habe beobachtet, dass ich nach einem Glas Rotwein (ca. 0,2 Liter) entspanntere Muskel (auch im HWS-Bereich) habe, dass die Durchblutung des Gehirns sich besser anfühlt (weniger Krämpfe im Kopf, weniger Ameisenlaufen und Nadelstiche auf dem Kopf). Und ich schlafe wesentlich besser und wesentlich tiefer und vorallem ich schlafe DURCH!!!! (...)

Wichtig dabei ist: Es sollte ein sehr guter Rotwein sein mit wenig Säure. Saure Weine machen sofort Symptomverschlechterung und Migräneanfälle bei mir.
Keine Billigweine! Möglichst keine jungen Landweine! Eher die schweren Rotweine nehmen in einer höheren Preisklasse.
Das ist bei mir exakt umgekehrt. Mein geliebter Rotwein, gerade auch die gereiften alten Sorten, sind am schlimmsten. Ein junger Landwein ist besser, noch besser so etwas wie weißer Rum (an dem ich aber wenig Reizvolles finden kann...). Das ist übrigens typisch für HI. - Gerade auch meine eh schlechten Nächte mit allen Sorten Schlafstörungen leiden unter jeder Art von Alkoholkonsum. Das Einschlafen mag ja noch gehen, aber ab 2 Uhr ist dann im Extremfall Schluss für die ganze restlich Nacht. Es sei denn ich helfe chemisch nach, die Kombi Alkohol/Schlafmittel ist aber alles andere als empfehlenswert. Neben den typischen HI-Symptomen wie Glühen am ganzen Körper (wie 39 Fieber), Juckreiz (bis zum striemig kratzen des Bauches...) gibt es Unruhe (wälze mich nur hin und her), Kopfschmerzen und Übelkeit. Nebenbei verstärkt sich auch die Frequenz des Wasserlassens, wodurch die Nacht auch nicht besser wird. Die ersten 2-3 Stunden renne ich dann ca. alle Viertelstunde. Der nächste Tag ist in der Folge komplett gelaufen, Nachwirkungen ca. 3 Tage. Du verstehst sicherlich, das ich kaum Lust habe, dieses Experiment erneut durchzuführen (um z.B. auf eine eventuelle Besserung zu checken) :babyisst: Als Sofortwirkung merke ich übrigens nichts Negatives, eher auch eine entspannende Wirkung. Die Nebenwirkungen treten erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf (halbe Stunde bis mehrere Stunden).

Wenn ich aber diese Punkte berücksichtige und ein Glas sehr guten, samtigen Rotwein um vielleicht 20 Uhr trinke, um spätestens 23 Uhr dann ins Bett gehe - fühle ich mich wesentlich besser, stabiler, schlafe klasse und wache dementsprechend ausgeruht (und ohne jegliches Katergefühl oder neurologische Ausfälle wie sonst) am nächsten Morgen aus.
Du hast es ja so gut... Wie gern würde ich z.B. mal wieder in einer Konzertpause einen guten Wein trinken...

Gruß :traurigwink:
Kate

P.S. Dass Magnesium bei Migräne wichtig ist, habe ich auch schon mehrfach gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kate,

ja, bei Histamin-Intoleranz sieht die Sache natürlich anders aus, das ist klar, dass da der Rotwein genau kontraindiziert ist...

Das habe ich ja zum Glück nicht auch noch.

Ich bezog mich hier wirklich "nur" auf das cervicoenzephale Syndrom.

LG
Jonie
 
...ja, bei Histamin-Intoleranz sieht die Sache natürlich anders aus, das ist klar, dass da der Rotwein genau kontraindiziert ist...
Hallo Jonie,

wenn es nur "umgekehrt" wäre... dann würde ich durchaus auch einen Weißwein in der Konzertpause akzeptieren :cool: Aber es geht ja leider garnicht...

Nichtsdestotrotz gönne ich Dir Deinen Prosecco in der italienischen Schweiz (Du wohnst da, wo andere Urlaub machen, nicht schlecht...)

Übrigens ist laut K. eine Histaminintoleranz ein recht typisches Folgesymptom des Cervico-encephalen Syndroms, demnach habe ich da nicht zufällig "Läuse und Flöhe" gleichzeitig und Du kannst froh sein, dass es Dich nicht betrifft :)

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
(Du wohnst da, wo andere Urlaub machen, nicht schlecht...)

Ja, eigentlich traumhaft.
Uneigentlich macht das die Krankheit manchmal noch schwieriger zu ertragen, denn man schaut ja nur noch als Aussenstehende beim Leben zu. Und je schöner das Leben drum herum ist, um so mehr wird einem bewusst, was einem entgeht :traurig:

LG
Jonie
 
Ja, den Thread kannte ich schon.
Auf grund dessen und aufgrund der Aussagen hier im Forum an einigen anderen Stellen habe ich ja die "Selbstbeobachtung" gestartet.

Rauchen tue ich übrigens auch (schäm...)
Aber meine Ärzte sagten mir bisher immer, lieber jetzt nicht aufhören, da ich labil sei (körperlich) und ein Entzug starker Stress sei für den Körper und die Situation verschlimmern könnte...

Und Dr. K. raucht sowieso lieber eine mit mir als mir die wegzunehmen :D
 
Hi,



ABER - Rotwein kann sogar meine Symptome mildern! .....
Würde mich mal interessieren, ob Ihr ähnliches erlebt habt?

Hallo Jonie,

das kann ich voll bestätigen. Aber bei mir scheint jede Art von Alk zu helfen, nur eben in klitzekleinen Mengen und nicht zu spät.
Übrigens, Glückwunsch zu Deinen Fortschritten !!! Wünsche Dir, dass es so weiter bergauf geht, 2 Schritte vor und 1 zürück ist auch bergauf (nur falls es mal Rückschläge gibt: nicht gleich entmutigen lassen)

Viele Grüße
 
Hallo zusammen

... Bei mir geht da garnichts mehr, siehe z.B. hier: https://www.symptome.ch/threads/dao-mangel.7011/#post-74280 - seit dem habe ich auch die Finger davon gelassen, bis auf einen Schnaps kürzlich beim Italiener bei einem Geburtstagsessen. Der hat "nur" Kopfschmerzen und etwas Hitze im Kopf gemacht und zum Glück die Nacht nicht mehr beeinträchtigt, da es mittags war.

Sobald ich Weisswein, Prosecco, Campari oder ähnliches trinke, ziehen sich meine Arterien zusammen (nach ca. 0,1 Liter) und ich bekomme neurologische Symptome, so als ob Krämpfe oder ischämische Attacken im Kopf ablaufen.
(...)
ABER - Rotwein kann sogar meine Symptome mildern!
Ich habe beobachtet, dass ich nach einem Glas Rotwein (ca. 0,2 Liter) entspanntere Muskel (auch im HWS-Bereich) habe, dass die Durchblutung des Gehirns sich besser anfühlt (weniger Krämpfe im Kopf, weniger Ameisenlaufen und Nadelstiche auf dem Kopf). Und ich schlafe wesentlich besser und wesentlich tiefer und vorallem ich schlafe DURCH!!!! (...)

Wichtig dabei ist: Es sollte ein sehr guter Rotwein sein mit wenig Säure. Saure Weine machen sofort Symptomverschlechterung und Migräneanfälle bei mir.
Keine Billigweine! Möglichst keine jungen Landweine! Eher die schweren Rotweine nehmen in einer höheren Preisklasse.
Das ist bei mir exakt umgekehrt. Mein geliebter Rotwein, gerade auch die gereiften alten Sorten, sind am schlimmsten. (...) Das Einschlafen mag ja noch gehen, aber ab 2 Uhr ist dann im Extremfall Schluss für die ganze restlich Nacht. Es sei denn ich helfe chemisch nach, die Kombi Alkohol/Schlafmittel ist aber alles andere als empfehlenswert. Neben den typischen HI-Symptomen wie Glühen am ganzen Körper (wie 39 Fieber), Juckreiz (bis zum striemig kratzen des Bauches...) gibt es Unruhe (wälze mich nur hin und her), Kopfschmerzen und Übelkeit. Nebenbei verstärkt sich auch die Frequenz des Wasserlassens, wodurch die Nacht auch nicht besser wird. Die ersten 2-3 Stunden renne ich dann ca. alle Viertelstunde. Der nächste Tag ist in der Folge komplett gelaufen, Nachwirkungen ca. 3 Tage. (...) :babyisst: Als Sofortwirkung merke ich übrigens nichts Negatives, eher auch eine entspannende Wirkung. Die Nebenwirkungen treten erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf (halbe Stunde bis mehrere Stunden).

Du hast es ja so gut... Wie gern würde ich z.B. mal wieder in einer Konzertpause einen guten Wein trinken...
Aufgrund einer neuen - eher zufälligen Entdeckung - setze ich hier nochmal an.

Kürzlich hatte ich Besuch, wir sahen zusammen einen Film an und ich servierte meinem Besuch einen guten spanischen, im Holzfass gereiften, Rotwein. Trotz meiner schlechten Erfahrungen habe ich ein paar Mal genippt, um den Geschmack mal wieder auf der Zunge zu haben :lolli: Es sind dabei vielleicht gerade mal 5 ml zusammen gekommen, dennoch hatte ich Befürchtungen, dass das unangenehme Nachwirkungen zeitigt. Zumal einige Monate zuvor ein winziger Grappa (obwohl als "Klarer" nicht so histaminausschüttend), auch mit einem Besuch zusammen, durchaus welche hatte :eek:)

Zu meinem Erstaunen habe ich wunderbar geschlafen in der Nacht und nichts Nachteiliges gemerkt. Neugierig geworden, habe ich die Abende danach mit dem Rest des Rotweins experimentiert und festgestellt, dass ich ca. 10 ml :eek:):D ohne subjektive Symptome tolerieren kann.

Meine Überlegungen, was ich denn in letzter Zeit (zwischen den beiden "Alkohol-Tests") geändert habe in Ernährung und Nahrungsergänzung, kam ich schnell auf Taurin, siehe: https://www.symptome.ch/threads/glycin-und-taurin-bei-nitrosativem-stress.93653/#post-733616

Im Burgerstein* (Kapitel über Taurin, ab S. 245) las ich dazu eine theoretische Begründung:
Anwendungsgebiete
Alkoholabbau:
Taurin kann bei höherer Verfügbarkeit die Aktivität der beiden für den Alkoholabbau entscheidenden Enzyme erhöhen und so ohne unangenehme Nebeneffekte (Kater) eine schnellere Senkungen der Blutalkohol-Konzentration bewirken.
Auch von einer entgiftenden Wirkung dank des im Molekül enthaltenen Schwefels ist die Rede. Es binde Chemikalien, Pestizide u.a., entzöge ihnen die Toxine und fördere ihre Ausscheidung.

Wenn ich noch berücksichtige, dass in pflanzlichen Lebensmitteln kaum Taurin enthalten sein soll und ich jahrzehntelang wenig Fleisch und Fisch und außer Butter und Sahne kaum Milchprodukte gegessen habe und die laut Burgerstein taurinreichsten Lebensmittel immer noch nicht oder kaum esse (Muscheln, Austern, Thunfisch - Allergie, Schweinefleisch, Hammelfleisch) - dann erscheint es mir möglich, dass ich sogar einen Taurin-Mangel hatte/habe. Eine Alkoholabbaustörung (Hemmung der Alkoholdehydrogenase) ist laut Untersuchung der Ausatemluft nach Kuklinskis Aussage auch wahrscheinlich: https://www.symptome.ch/threads/nitrosativer-stress-befunde.14270/page-5#post-276921.

*
Bücher von Amazon
ISBN: 383042194X

(Auch sonst ist das Kapitel über Taurin übrigens recht interessant, auch auf Fettverdauungsstörungen z.B. kann Taurin einen günstigen Einfluss haben.)

Ich möchte hier natürlich keinesfalls den Alkoholkonsum propagieren ;) Allerdings würde es mich schon erfreuen, in der Konzertpause doch mal ohne Reue ein halbes Schnapsglas voll Rotwein trinken zu dürfen.

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Gruß
Kate
 
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