Themenstarter
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- 12.03.12
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Liebe Lisbeth, ich denke nicht, dass du jemanden zutextest. Ich denke, jeder, der mit solchen Mitteln zu tun hat, hatte einmal einen Grund, dass es dazu gekommen ist. Meist haben die Gründe mit Ängsten, innerer Unruhe oder ähnliches zu tun. Ich kann von mir sagen, dass ich in meiner Vergangenheit auch sehr viele dunkle "Mächte" in mir hatte und teils noch habe. Ich habe natürlich auch ein gewisses Doppelleben geführt, wobei ich nicht den Druck hatte das Benzo "schwarz" zu besorgen, da ich zum Glück keine Toleranzentwicklung hatte oder ich zumindest den Konsum innerhalb der 12 Jahre nie wirklich viel gesteigert hätte. Trotzdem musste ich lernen, dass die intelligente Entscheidung nur die sein kann, die mich mein Leben wieder selbst bestimmen lässt und dies ist nunmal nur ohne Benzo möglich. Trotzdem konnte ich im ersten Jahr die Menge des Diazepam nicht wirklich groß reduzieren, aber mittels guten Büchern, einer super ärztlichen Begleitung und einen Psychotherapie konnte ich an meinem Denken und Handeln arbeiten. Heute habe ich das Bewusstsein, dass man negative Erlebnisse nicht verhindern kann, man muss dies akzeptieren und best möglich damit umgehen. Ich weiss, dass man sein Handeln nur ändern kann, wenn man theoretisches Wissen verinnerlicht und genau in diesen schwierigen Momenten, in denen es fast nicht möglich ist, aber genau dann, muss man das "neue" Handeln anwenden - genau dann, wenn es an schwierigsten ist. Man braucht eine Menge Überzeugung und Disziplin. Außerdem ist es absolut wichtig einen Alltag zu schaffen, der mit der Zeit Spass macht und die Bedürfnisse befriedigt. All das braucht Zeit, vor allem wenn das Gefühlsleben aktuell auf die theoretisch schönen Dinge gar nicht mehr anspricht. Aber wenn du den für dich richtigen Weg findest und einen festen Glauben hast, dann wird sich mit der Zeit dein Gefühlsleben positiv verändern. ABER man braucht viel Geduld!!! Auch beim Reduzieren, mache es nicht zu schnell, lieber langsamer, aber dafür zum aushalten und einer reduzierten Gefahr eines Rückfalls bzw. eines Rebound-Syndroms.
Ich will dir nicht erzählen, wie du dein Leben zurück bekommst, jeder muss sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg finden, aber ich wollte dir kurz aufzeigen, worauf es bei meinem Weg ankommt, der bestimmt noch einige Zeit zur Stabilisierung braucht. Liebe Grüße BEN
Ich will dir nicht erzählen, wie du dein Leben zurück bekommst, jeder muss sein eigenes Tempo und seinen eigenen Weg finden, aber ich wollte dir kurz aufzeigen, worauf es bei meinem Weg ankommt, der bestimmt noch einige Zeit zur Stabilisierung braucht. Liebe Grüße BEN