Kartoffeln nicht mit Schale essen!

Mir haben das meine Großeltern schon erzählt. Und dass man immer das Grüne wegschneiden muss. Eine Zeitlang hab ich Unmengen Kartoffeln gefuttert, am liebsten Pellkartoffeln mit Kräuterquark, und das mit den grünen Stellen nicht so eng gesehen. Als es mir dann auffallend oft am Tag danach gar nicht gut ging, kam ich zum Glück selber drauf und sortiere seitdem lieber eine Kartoffel zuviel aus.
Gruß
mezzadiva
 
Kartoffeln gehören ja zu den Nachtschattengewächsen. Als sie in Europa neu waren, gab es wohl etliche Todesfälle, weil die Leute nicht die Knolle in der Erde aßen sondern diese kleinen runden Knöllchen oberhalb der Erde. Darin ist besonders viel Solanin drin. Auch die Tollkirsche und andere Pflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen, aber die ißt ja zum Glück kaum einer, und wenn, dann bekommt sie ihm gar nicht:
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Fotoübersicht Pflanzenfamilien, die Familie der Nachtschattengewächse, Solanaceae

Tomaten, Auberginen, Paprika gehören ebenfalls zu den Nachtschattengewächsen.

Solanin ist auch im Stiel und Stielansatz enthalten, deshalb sollte er immer weggeschnitten werden. Egal, ob die Tomate frisch ist oder aus der Dose stammt. Da in die Dose nur sonnengereifte Tomaten kommen, enthalten sie kein Solanin. Und - laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest - sind in Dosentomaten auch keine weiteren Schadstoffe enthalten.
Gesunde Dosen-Tomaten? | Bayerischer Rundfunk | Die Sprechstunde

Der Verzehr von Kartoffeln oder Tomaten ist, unter Beachtung der folgenden Hinweise, völlig ungefährlich. Mit einigen Tricks lässt sich die Solaninaufnahme so gering wie möglich halten.

Kartoffeln:
Kartoffeln sollten immer kühl und dunkel gelagert werden. Der Gehalt von Solanin steigt unter Lichteinfluss deutlich an.
Grüne Stellen und Keimanlagen sollten immer weggeschnitten werden. Kartoffeln mit mehreren grünen Stellen sollten Sie lieber entsorgen.
Ein großer Teil des Solanins der Kartoffelknolle befindet sich direkt unter der Schale. Durch großzügiges Wegschneiden wird die Konzentration stark reduziert
Solanin geht beim Kochen ins Wasser über. Das Kochwasser der Kartoffeln sollte deswegen nicht weiterverwendet werden.

Tomaten:
Grüne Tomaten sollten nicht verzehrt werden. Warten Sie einige Tage bis die Tomate ausgereift ist.
Auch Konfitüre aus grünen Tomaten sollte nur selten verzehrt werden. Durch die Zugabe von Zucker und das Schälen der Tomaten ergibt sich zwar ein akzeptabler Solaninwert für geringe Portionsmengen, trotzdem ist der regelmäßige Verzehr nicht empfehlenswert.
Süß-sauer eingelegte grüne Tomaten sollten Sie besser nicht essen. Sie enthalten noch etwa 90 % des Ausgangswertes an Solanin. Normale Verzehrmengen von 100-150 g können deswegen in den toxischen Bereich fallen.
Solanin

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Baumtomate

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Stechapfel (giftig)

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,
in deinem Artikel steht, dass sich der giftige Stoff direkt unter der Schale befindet und man deshalb die Kartoffel schälen soll. Somit müßten ja dann gepellte Pellkartoffeln diesen giftigen Stoff noch enthalten, oder? :confused: Ich esse nämlich jeden fast ausschließlich Pellkartoffeln.
LG Lilli
 
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