Die Borrelien-Serologie ist die Basisdiagnostik für die Frage, ob eine Borrelien-Infektion vor-liegen könnte. Die auf dem Markt befindlichen Testsysteme (ELISA, Immunoblot) sind jedoch nicht standardisiert. Deshalb können Befunde aus verschiedenen Laboratorien nur einge-schränkt verglichen werden. Die Untersuchung auf das Vorhandensein von borrelienspezi-fischen Antikörpern ist nur mittels Immunoblot möglich. Bei Verdacht auf eine Borrelien-In-fektion sollte stets der IgG- und IgM-Immunoblot-Borrelien durchgeführt werden. Auf dem Überweisungsschein für das Labor muss deshalb die Anforderung lauten:
Borrelienserologie inkl. Immunoblot-BorrelienAußerdem ist wenigstens die klinische Diagnose oder Verdachtsdiagnose (D oder VD): Lyme-Borreliose anzugeben.
Das vom Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlene und von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) vorgeschriebene Vorgehen, nur bei auffälligem ELISA-Test (oder anderen sogenannten Suchtests) auch den Immunoblot als Bestätigungstest durchzuführen (sog. Stufendiagnostik), ist abzulehnen, da auf diese Weise zusätzlich bis zu 15% der Patienten serologisch falsch ne-gativ eingestuft werden.(7/81/154) Ursache dafür ist, dass das im Immunoblot vorhandene Anti-genspektrum (siehe Tabelle 1) meist nicht identisch im (ELISA-)Suchtest enthalten ist. Borrelien-ELISA und -Immunoblot sind zwei verschiedene Testmethoden, die zwar in hohem
6
Maße miteinander korrelieren, im Einzelfall aber unterschiedliche Ergebnisse liefern kön-nen.(
131)