Eiweiß (Gesamtprotein)
(Stand: 1. Juli 2008)
Eine Erhöhung des Gesamtproteingehalts im Liquor entsteht bei einer Störung der Blut-Liquor-Schranke, bei einer Eiweißbildung (Proteinsynthese) innerhalb des Liquorraums oder bei Blutungen in die Liquorräume. Bei einer viralen Meningitis steigt die Eiweißkonzentration vom Normalwert (15 bis 45 mg/dl) auf bis zu 100 mg/dl, bei einer bakteriellen liegt die Konzentration über 1.000 mg/dl.
Eiweißmengen bis zu 400 mg/dl können auf eine Tuberkulose oder Hirnentzündung (Enzephalitis) zurückzuführen sein. Bei Entzündungen der peripheren Nerven (Polyradikulitis) steigt die Konzentration über 2.000 mg/dl an, bei einer Hirnquetschung (Kompressionssyndrom) sogar bis über 4.000 mg/dl.
Albumin
Albumin wird ausschließlich in der Leber produziert und kann den Liquor nur über die Blut-Liquor-Schranke erreichen. Daher lässt sich mit Hilfe der Albumin-Konzentration eine Aussage über deren Funktion treffen. Aufgrund einer vermehrten Durchlässigkeit der Schranke im frühen Lebensalter, sinkt der Wert im Lauf der Jahre zunächst ab, um im Alter, bedingt durch eine verminderte Liquor-Neubildung, wieder anzusteigen. Ein erhöhter Albuminwert im Liquor lässt auf eine Störung der Funktion der Blut-Liquor-Schranke schließen. Diese kann bei Multiple Sklerose, Enzephalitis, Meningitis, Herzinfarkt, einem Bandscheibenvorfall und bei Tumoren auftreten.