Film über Geld

  • Themenstarter oli
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Interessant finde ich diesen Abschnitt, der zeigt, daß man 1929 nach den vorherigen Erfahrungen bewußt nicht die Geldschleusen öffnete,wie es nun wieder geschieht.

Auch hielten viele Länder wie Frankreich und Deutschland an dem Goldstandard aufgrund ihrer Erfahrungen Anfang der 1920er Jahre fest. Zu stark waren für die meisten Länder die Erinnerungen an die Instabilität und die oftmals sehr hohen Inflationsraten, deren Ursache in der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken gesehen wurde. Aufgrund dieser Erfahrungen brachten sie auch das finanzielle und politische Chaos der 1930er Jahre und die Wirtschaftskrise mit der Politik der Zentralbanken in Verbindung. In Frankreich und den USA wurde die Wirtschaftskrise als Folge einer exzessiven Kreditschöpfung durch die Zentralbanken angesehen. So hätten die billigen Kredite zu den Spekulationen und diese zu dem Börsencrash von 1929 geführt. Folglich befürchtete man, durch eine expansive Geldpolitik die Wirtschaftskrise zu verschlimmern, anstatt sie zu bekämpfen.

Weltpolitik - Der Goldstandard der Zwischenkriegszeit

Gruß von bartel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bartel, leidenschaftliche Schnüffelnase der obskuren Spuren! :)

Die Zuschreibung des Gedichtes an Kurt Tucholsky ist ein schönes Beispiel dafür, daß die Chaostheorie im medialen Zeitalter mitunter gut funktioniert


Der eigentliche Autor des Gedichtes scheint ein gewisser Richard G. Kerschhofer zu sein, der den Text unter dem Pseudonym Pannonicus und dem Titel “Höhere Finanzmathematik” wohl zuerst hier veröffentlicht hat.
Quelle

Wie lächerlich. Kerschhofer hat postum Tucholskys Werk in sein "Traktat" eingebaut,
ohne den Urheber zu erwähnen. Diese Verletzung des Urheberrechtes durch
einen "Freiheitlichen" Österreicher befähigt Dich nun dazu, diesem Politikus
mit der Chuzpe eines Diebes den Status des Originalautors angedeihen zu lassen.


Köstlich, Danke für den Gag! :)))

Legendenbildung at it's best. Konjunktive Aussagen, nebulöse Andeutungen, Gerüchte.
Ähnlich seriös kann ich Dir "beweisen", dass Du vom Storch gebracht wurdest.

Schlüters* Argumentation ist derart dünn und dürftig, dass es nicht lohnt, darauf ein zu gehen.
Bezeichnender Weise hat die Frankfurter Rundschau dieses "Meisterwerk"
im Feuilleton veröffentlicht, dort bleibt es vermutlich auch nicht mehr lange stehen.

Dieser Herr hätte mit dieser "Arbeit" bei den Dozenten meiner Unis keinen Fuß
in die Tür bekommen. Das er nun für die FR derart obskur auftrumpfen kann,
spricht nicht unbedingt für die Qualität der Chefredakteure.



*Link läuft wieder (@Oli)



Gruß, Bodo
 
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Da Du ja so auf den Putz haust:

Hast Du denn einen Beweis, dass das Gedicht tatsächlich von Tucholsky ist ?

Außer Deiner Tageszeitung (denn auch die recherchieren im Netz...) ?

P.S.: Der link oben geht nicht.

P.P.S: Man könnte doch tatsächlich die Tucholsky-Gesellschaft befragen, dann wissen wir, ob wir nun einer oder zeri Legenden aufersessen sind...
 
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Da Du ja so auf den Putz haust:
Hast Du denn einen Beweis, dass das Gedicht tatsächlich von Tucholsky ist ?

Joo, würde ich auch gerne sehen :rolleyes:

Tucholsky schreibt zwar unter vielen Namen - aber im Prinzip immer wieder gleich.
Und das passt leider nicht rein ...

Dieser Text z.B. scheint ein Original ;) : (Wenn auch nicht von Ihm)

Neulich sagte mir ein Balte: was ihm am meisten in Deutschland auffiele, sei das ›Papageiengerede‹ der Leute; wenn man sie ritzt, dann quillt aus jedem Topf ein Klischeegewäsch heraus, von dem man jeden einzelnen Satz vorher kennt. Sie haben es wohl auswendig gelernt.

Tucholsky: George Grosz, ›Die Gezeichneten‹, ›Das neue Gesicht der herrschenden Klasse‹

Lieben Gruß
 
So. Nun zur Abwechslung mal wieder was ON-topic !

Es hiess doch immer, die deutschen Gelder seien sicher. Was aber wenn die Quasi-Versicherung der Banken - also die Rücklagen - der Einlagensicherungsfonds leer ist oder nicht-liquide oder sonstwie zahlungsunfähig ?

Wer bürgt dann für das Geld, welches nur als Zahlen auf dem Kontoauszug existiert ?

Auch der deutsche Einlagensicherungsfonds ist davon betroffen. Denn über die Deutschland-Tochter der Investmentbank, die Lehman Brothers Bankhaus AG, hat das insolvente Institut hierzulande mehrere Milliarden Euro Schulden gemacht, für die der Sicherungsfonds einstehen muss. In Branchenkreisen war in den letzten Wochen von geschätzten 6 Mrd. Euro die Rede.
Quelle: FTD.de - Milliardenschaden für Deutschland: Lehman-Pleite belastet Einlagensicherung - Finanzdienstleister
 
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Antwort auf den Vorwurf des Plagiats



Habe mich an den Redakteur gewandt.

Mit einem Ergebnis, dass sich sehen lassen kann.

Christoph Lumme, Chefreporter der Westdeutschen Zeitung, hat mir geantwortet.

Meine Mail an ihn:

----- Original Message -----
From: Bodo H.
To: [email protected]
Sent: Friday, October 31, 2008 1:29 PM
Subject: Tucholskyzitat - WZ v. 30.10.08


Herr Christoph Lumme
Chefreporter Westdeutsche Zeitung
Düsseldorf

Sehr geehrter Herr Lumme.

In der gestrigen WZ erschien ein Zitat mit dem Titel
„Wenn die Börsenkurse fallen“ (Tagesthemen/Seite 4).

Im Internet grassieren nun abstruse Gerüchte, welche die Autorenschaft
Tucholskys anzweifeln.

In diversen Foren berufen sich nun die üblichen Verschwörungstheoretiker auf
einen Artikel Christian Schlüters, der im Feuilleton der Frankfurter Rundschau erschien:

Times mager: Freiheitlich | Frankfurter Rundschau - Feuilleton

Auf die Bloggs gehe ich nicht ein, es lohnt nicht.

Zitatausschnitt Schlüter:

Der Text findet sich ursprünglich auf der Website eines gewissen,
"freiheitlich" gesinnten Pannonicus (Ungereimtes – gereimt),
der mit richtigem Namen Richard G. Kerschhofer heißt, öfter für die deutlich
rechts angesiedelte österreichische Zeitschrift "Zeitbühne" schreibt und
wohl auch gewisse Sympathien für die FPÖ hegt. Hätte Tucholsky zum
Beispiel jemals von der "Spekulantenbrut" gesprochen oder klingt hier nicht
vielmehr ein völkisches Ressentiment an? Ist ja nur 'ne Frage…


Ich zweifle die Autorenschaft Kerschhofers an und denke, dass dieser bei
Tucholsky geklaut hat.

Entsprechend antwortete ich auf www.symptome.ch - Bezug nehmend auf ein Zitat aus dem „Sudelblock“
Sudelblog.de - Das Weblog zu Kurt Tucholsky Die Entstehung einer Gedicht-Legende

Zitat Sudelblock:

Der eigentliche Autor des Gedichtes scheint ein gewisser Richard G.
Kerschhofer zu sein, der den Text unter dem Pseudonym Pannonicus und dem
Titel “Höhere Finanzmathematik” wohl zuerst hier veröffentlicht hat.


Meine Antwort im Forum:

Wie lächerlich. Kerschhofer hat postum Tucholskys Werk in sein "Traktat"
eingebaut, ohne den Urheber zu erwähnen. Diese Verletzung des Urheberrechtes
durch einen "Freiheitlichen" Österreicher befähigt Dich nun dazu, diesem
Politikus mit der Chuzpe eines Diebes den Status des Originalautors
angedeihen zu lassen.

Legendenbildung at it's best. Konjunktive Aussagen, nebulöse Andeutungen,
Gerüchte. Ähnlich seriös kann ich Dir "beweisen", dass Du vom Storch
gebracht wurdest.

Schlüters Argumentation ist derart dünn und dürftig, dass es nicht lohnt,
darauf ein zu gehen. Bezeichnender Weise hat die Frankfurter Rundschau
dieses "Meisterwerk" im Feuilleton veröffentlicht, dort bleibt es vermutlich
auch nicht mehr lange stehen.

Dieser Herr hätte mit dieser "Arbeit" bei den Dozenten meiner Unis keinen Fuß
in die Tür bekommen. Das er nun für die FR derart obskur auftrumpfen kann,
spricht nicht unbedingt für die Qualität der Chefredakteure.


Meine Frage:

Ist die Authentizität gesichert und gibt es archivierte Dokumente der
Zeitschrift „Die Weltwoche“, welche Tucholskys Gedicht belegen?

Meine Recherche blieb leider bislang ergebnislos.

Ich wende mich deshalb an Sie, weil Sie auf Seite 4 der WZ „Das Gespenst
der Großen Depression“ verfassten und ich davon ausgehe, dass Sie in
diesem Zusammenhang neben den ebenfalls aufgeführten „Parallelen“ und
„Unterschiede(n)“ auch Tucholskys Gedicht berücksichtigten und einfügten.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Bodo H.

Die Antwort Herr Lummes kam rasch ins Haus:

Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre kompetente Einschätzung, die ich teile. Wir haben uns
beim Rowohlt Verlag abgesichert, der Tucholskys Werk herausgibt. Dort hieß
es, der Text sei dem Autor einwandfrei zuzuordnen, obwohl er nicht unter
dessen Namen erschienen sei.
In welcher Ausgabe der Weltbühne er
veröffentlicht wurde, wissen wir leider nicht.

Mit herzlichem Gruß

Christoph Lumme
Westdeutsche Zeitung

Wer jetzt weiter spinnitisieren will, kann sich gerne an den Rowohlt Verlag wenden.

Auch mit Rowohlt stehe ich diesbezüglich in Kontakt.

Christoph Lumme hat mir übrigens auf Nachfrage ausdrücklich gestattet,
unsere Email-Korrespondenz im Forum zu veröffentlichen.

Wer es bestätigt haben möchte, dem reiche ich dies nach.

Danke für die Kenntnisnahme.



Bodo
 
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Also ich, Verfasser der weltberühmten Hitler-Tagebücher :D , bleibe bei meiner Meinung!
Diese Antwort überzeugt mich nicht, Herr H. ! :bang:

Lieben Gruß
 
Diese Antwort überzeugt mich nicht, Herr H. !

Warum?

Habe übrigens zur Absicherung den Mailverkehr mit Lumme an mehrere Foris weiter geleitet,
und zwar per Email.

Bitte antworte substantiell, mehr Fakten kann ich Dir nicht präsentieren,
auf ein albernes Heck-Meck lasse ich mich nicht mehr ein.

Tipp: Sehr gründlich lesen, sehr gründlich überlegen, sehr gründlich antworten.


LG, Bodo
 
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Hallo :),

ehe ich das schon wieder vergesse: dieser Rat ist einer von den weiseren, die ich in der letzten Zeit in diesem Forum gelesen habe ;):

Zitat von Mike:
...Mein Tip an alle die Ihr sauerverdientes anlegen wollen oder müssen: Investiert nicht in Optionen sondern in die Realität ! ...

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Lieber Bodo

Bis jetzt ist (aus meiner Sicht) kein einziger Beweis aufgetaucht. Da werde ich doch wohl meine Meinung noch behalten dürfen ... ;)
Du hast bisher alles richtig gemacht - und kannst natürlich auch nichts dafür!

Nur weil Herr XY schreibt, dass es Verlag Z bestätigt hat, sagt in der heutigen Zeit überhaupt nichts mehr aus!
Weißt Du wie vielen Falsch-Behauptungen ich allein dieses Jahr auf den Grund gegangen bin?!
Gründe wie diese zustandekommen gibt es dann viele.
Aber der Hauptgrund scheint die erschreckende Oberflächlichkeit zu sein, mit der heutzutage alles bearbeitet wird.

naja, warten wir ab! :wave:
 
Angebliches Tucholsky-Gedicht macht Furore

Seit Mitte Oktober wird per Internet das Gedicht Höhere Finanzmathematik verbreitet, das angeblich von Kurt Tucholsky im Jahre 1930 in der Zeitschrift Die Weltbühne veröffentlicht wurde und das geradezu perfekt die aktuelle Finanzkrise beschreibt. Auch wenn sich Tucholsky seinerzeit häufig kapitalismuskritisch geäußert hat, über "Leerverkäufe" und "Derivate" hat er nicht gedichtet, schon gar nicht unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel, das nur für Prosatexte reserviert war.

Kurt Tucholsky-Gesellschaft
 
Nachdem ich dieses Thema habe eine Weile sacken lassen, muß ich einräumen, daß ich über die Aussagen der Kurt Tucholsky Gesellschaft (KTG) zur Angelegenheit sehr enttäuscht bin.

Befremdlich ist z.B., daß die KTG darum bittet, in dieser Sache von weiteren Anfragen abzusehen.
Auch der Verweis der KTG auf den "Sudelblog" -der wie von Bodo richtig in Posting Nr. 83 beschrieben-,
im Konjunktiv verfasst wurde, finde ich persönlich alles andere als überzeugend.

Am Überzeugendsten ist Bodos gepostete Mailkorrespondenz mit Herrn Lumme, dem Urheber des Zitates in der Westdeutschen Zeitung.

Gruß
Miss Marple
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ein interessanter Kommentar von Heiner Geissler, schon vor vier Jahren:

Wo bleibt der Aufschrei der SPD, der CDU, der Kirchen gegen ein Wirtschaftssystem, in dem große Konzerne gesunde kleinere Firmen wie Kadus im Südschwarzwald mit Inventar und Menschen aufkaufen, als wären es Sklavenschiffe aus dem 18.Jahrhundert, sie dann zum Zwecke der Marktbereinigung oder zur Steigerung der Kapitalrendite und des Börsenwertes dichtmachen und damit die wirtschaftliche Existenz von Tausenden mitsamt ihren Familien vernichten?
Quelle: »Wo bleibt Euer Aufschrei?«: In der globalen Wirtschaft herrscht die pure Anarchie. Die Gier zerfrisst den Herrschern ihre Gehirne. Ein Wutanfall Von Heiner Geissler | Nachrichten auf ZEIT ONLINE
 
Wenn das stimmt, das wäre ein Hammer !

Die Untersuchung brachte relativ deutliche Indizien dafür, dass CIA-Mitarbeiter, Politiker oder Manager, die an der Planung von Umsturzvorhaben beteiligt waren, mit ihrem Wissen Profite an der Börse machten. Die Kursgewinne fielen nämlich vor allem an den Tagen besonders stark aus, die entscheidenden Ereignissen wie Beschlüssen in Geheimtreffen und nicht öffentlich ausgesprochenen Genehmigungen durch die Regierung folgten.
Quelle: TP: Der Geheimdienst und die Börse

Hier die Studie als pdf: https://emlab.berkeley.edu/users/webfac/bardhan/e271_f08/suresh.pdf
 
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