AKT - Asperger-Kultur-Teil

„Super gute Tage“ ist keine Biographie und der andere Roman auch nicht.

"supergute tage" ist ein romanisch aufgeschriebender teil aus dem leben des christopher boone.

bios - leben
graphein - schreiben

biographie: aufgeschriebenes leben

deswegen zähle ich das buch im weiteren sinne zu gefakten biographien - ohne diese tatsache näher zu erleutern.

vor allem auch deswegen, da es durchaus leute gibt, welche sich mit dem protagonisten identifizieren können.

irgendwann habe ich beschlossen, keine romane mehr zu lesen, da die alle nur gefakt sind und es genug roman in echten leben gibt.

früher las ich sie nur aus kulturellen, stilistischen, ästhetischen, schriftstellerkünstlerischen und sprachlichen gründen.
nicht aber wegen der handlung.
handlungen, geschichten, etc. gibt es im echten leben genug.

tatsache ist halt auch, dass echte biographien oft wenig bis gar kein künstlerisches sprachpotential aufweisen.
ein punkt, der gegen sie "spricht" und dafür dient, mal doch ein lyrisches buch zu händen zu nehmen.

:wave:
 
sheldon: "wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich in einer woche zweimal irre?"

*lach-mich-schlapp*
 
Mensch, Ihr beide...

habt mir aber viel Stoff gegeben.
Da hab ich jetzt aber zu tun.
Sollte ich mir vielleicht kopieren und dann in Ruhe...
ja, sollte ich wohl...


Du Schelley,

die Angst, von einer Menschenmenge zertrampelt zu werden, habe ich auch.
Schon immer gehabt. Ist ne Urangst. Eine Art archetypisches Angstbild.

Schelley, das mit dem viel schreiben ist super. Mir auch nie zuviel. Aber: Ich habe manchmal Bedenken, dass ich euch zu sehr persönlichen Aussagen verleite...

Also, wenn ich nicht auch den Krebs hätte und alles unter dem Aspekt von
ENDLICHKEIT betrachte, auch und gerade mein Leben, dann würde ich wahrscheinlich nicht so offen über Gefühle etc. reden.
So sage ich mir immer: Och, egal wer das liest und was der sich dazu denkt,
über Folgen und Konsequenzen musst du dir doch keine Gedanken mehr machen.

Also, alles was ich schreibe, auch als PN an dich oder Iris, könnt ihr nach Belieben verwenden. Aber, im anderen Fall frage ich vorher nach, ob ihr damit einverstanden seid, okay?

Ganz viele Grüsse

biMi:zunge:
 
sheldon: "wie wahrscheinlich ist es, dass ich mich in einer woche zweimal irre?"

(Fürn Asperger natürlich s e h r unwahrscheinlich):cool:
 
selbe folge; sheldon (nicht wortwörtlich, da ich die genauen worte vergessen habe):
"habe ich wider irgend eine grenze überschritten?"
(stutzend herumguckend.)

das passiert mir übrigens auch immer wieder.

ich sage was oder tue was, die leute werden komisch und ich schaue verdutzt und frage mich, ob ich vielleicht wieder irgend eine grenze übertreten haben könnte.

:eek:
 
Hi Schelley,

na, rat mal - wer das noch kennt! :confused:

Es tut mir dann auch wirklich Leid. Und niemand bedauert so eine Grenzver-
letzung mehr als ich - weshalb ich dann gewöhnlich auch so :tuer: reagiere.

Liebe Grüsse

BiMi
 
Ja, Iris

die 'Sprachspielereien' sind ja ohnehin in Filmen eher selten geworden.
Im Gegensatz zu früher, als Filme Fernsehspiele hießen und eine generelle Nähe zum Theaterstück aufwiesen.
Man brauchte nicht so viel optisches 'drumherum', keine tollen Drehplätze, nur ein Bühnenbild und wirklich gute Schauspieler.

Obwohl ich wirklich auch zum Viel-Fern-Seher verkommen bin, überlege ich manchmal, ob es nicht schön wäre, mal wieder ein paar Hörspiele zu genießen. Man hat nicht ganz so viel 'vorgefertigte Kost' die einem da zur Verfügung gestellt wird. Man empfängt nur akustische Reize und muss sich mehr konstruieren.
Man kreiert eine Welt, wie beim Lesen ja auch.

Fernsehen ist wirklich Fast Food.
Deine 'dazlious'-Assoziation triffts natürlich ganz genau - und deine Beschreibung '...etwas...zeitlich Kostbares...' gefällt mir ausnehmend gut.

Ich l i e b e Helene Grimaud! Ihre Existenz als Pianistin nahm ich fast zeitgleich mit ihrer Eigenheit als Wolfsrudel-Mitglied wahr. Da hatte sie eine 'Ausnahmeregelung' erhalten, sich in der Nähe von N.Y. ihr eigenes Rudel zu halten.
Ja, mir fielen auch einige Berichte über sie auf, in denen sie als sehr eigene Persönlichkeit charakterisiert wurde.
Aber bei Künstlern denke ich immer, dass die keiner Bedeutung des Wortes 'normal' entsprechen.
Sie sind für mich im wahrsten Wortsinne. ver- rückt. Ein Stück weit neben der Spur. Im positiven Sinne.

Ist ja komisch, dass ihr beide die KUEGLER so unterschiedlich wahrnehmt.
Auf mich wirkt sie auch authentisch, in sich ruhend - und das bringe ich mit der Zeit im Urwald zusammen.
So, als hätte sie da eine Art Urvertrauen entwickeln können, was sie seither nicht mehr verläßt.


Hi Shelley,

du erinnerst dich vielleicht noch an die Kritik zum Thema 'Asperger'- Kulturtipp. Als Gotteskind extra nochmal drauf hinwies, dass 'Black Swan' k e i n Asperger- Kulturtipp sei und das habe ich aufgegriffen und versucht mitzuteilen, dass es ein Film ist, den sich auch Nicht-Asperger anschauen können.

Du meinst, Spielfilme seien 'überhöht', nicht wahr? Irgendwie zugespitzt, weil sie eher die Konflikte darstellen wollen.
Es gibt aber auch Spielfilme, die sich hauptsächlich mit aspergertypischen Themen auseinandersetzen. Das ist die Auseinandersetzung mit dem Tod ja nicht unbedingt.
Im 'kalten Himmel' war das die Überforderung der dörflichen Gemeinschaft und der Familie mit dem Asperger-Kind, die Schwierigkeit zum damaligen Zeitpunkt überhaupt eine Diagnose zu stellen ( da war sie ein echtes Hilfsmitttel, denn sie hat das Kind aus dem 'engen Kontext' der Behinderung herausgehoben) und die Aufopferungsbereitschaft der Mutter und ihr unbedingter Wille, das Kind in seiner Eigenart anzunehmen, ihm als Erste eine besondere Persönlichkeit zuzugestehen....

Also, da waren mehr Aspergerthemen vereint.
So meinte ich das...

Mahne mich bitte nicht, weil ich noch nicht alles beantwortet habe - ihr habt s o o o
viel geschrieben! Fleißig, Fleißig!

Liebe Grüsse

BiMi
 
habt mir aber viel Stoff gegeben.
Da hab ich jetzt aber zu tun.

Mahne mich bitte nicht, weil ich noch nicht alles beantwortet habe - ihr habt s o o o
viel geschrieben! Fleißig, Fleißig!


ja und ich warte immer, dass du wieder kommst und du kommst nicht und dann schreibe ich wieder und du kommst wieder nicht und ich schreibe nochmals und warte und warte und warte und wenn du mehr da wärest, dann könnte ich deine reaktion abwarten und erst danach wieder schreiben.

weisst du.

:wave:
 
Hallo Shelley,

noch zu dem Buch "Supergute Tage" und Deinen Gedanken dazu:

Jeder Hinz und Kunz meint heute, ein Buch schreiben zu müssen, um richtig reich und berühmt zu werden. Daher neigen Autoren offenbar dazu, echte Menschen aus dem wirklichen Leben oder im virtuellen Internet ohne deren Wissen zu studieren und dann eine Fake-Biographie zu verfassen.

Gerne wird dazu irgendein exotisches oder tragisches Thema hergenommen, wie eben z.B. der hochbegabte Asperger oder die tapfere Schlaganfallpatientin (habe vorgestern die Verleihung der "Goldenen Kamera" an Monika Lierhaus gesehen... da kommt bestimmt auch noch eine Biographie nach... rührschüttel). Etwas mit hohem Betroffenheits- und Distanzfaktor gleichzeitig. Sickness sells heißt die merkantile Devise.

Die so um ihre eigene Biographie Beklauten dümpeln weiterhin am Rand des Existenzminimums und sind froh um jeden Tag des Überlebens, doch der Autor sieht sich schon als bejubelter Empfänger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels.

Habe ich das mit "Fake-Biographien" so richtig verstanden?

:wave:


"supergute tage" ist ein romanisch aufgeschriebender teil aus dem leben des christopher boone.

bios - leben
graphein - schreiben

biographie: aufgeschriebenes leben

deswegen zähle ich das buch im weiteren sinne zu gefakten biographien - ohne diese tatsache näher zu erleutern.

vor allem auch deswegen, da es durchaus leute gibt, welche sich mit dem protagonisten identifizieren können.

irgendwann habe ich beschlossen, keine romane mehr zu lesen, da die alle nur gefakt sind und es genug roman in echten leben gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gotteskind,

da dem Buch gerade etwas Unrecht zuteil wird, antworte ich hier auch noch mal.
"Supergute Tage" hat ein bekannter Kinder-und Jugendbuchautor geschrieben. Es handelt sich um eine rein fiktive Geschichte, bzw. um einen Kriminalroman der etwas anderen Art, wofür sich der Autor intensiv mit der Autismusthematik beschäftigt hat. (Was aus meiner Sicht auch ein Qualitätskriterium ist)

Haddon: "Supergute Tage"


Gruß
Iris
 
Hallo Iris und Shelley,

da hatte ich mir vorgenommen, ganz systematisch vorzugehen und einen Punkt nach dem anderen abzuarbeiten. Aber hier durchdringt sich thematisch wieder soviel, dass es mit dem Ordnungsprinzip wohl nichts werden wird.

Shelley:
5) ich verstehe dich nicht.
ja; ich habe monk umlagern lassen.
doch warum gehört er denn hier her?
da gehört er doch dort hin.
ne?

BiMi: Doch, doch.
Da habe ich mich wieder unklar ausgedrückt!

Shelley:
3) hast du die kissen-katastrophe gesehen?

BiMi:
Ja, hab ich. Vieles, von den folgenden Dingen (Becherlein- Story) - "Das ist mein Stuhl!" etc. kommt mir ebenfalls s e h r bekannt vor.
(Hatte ein traumatisierendes Kindergartenerlebnis, als ich zum Tisch-mit-Tellern-Eindeck-Dienst verdonnert wurde und nach Beendigung
meiner überaus verantwortungsvollen und sozialen Tätigkeit m e i n e n Stuhl besetzt fand. Na, ich hab mich ja nicht mehr eingekriegt!
Hab mich erst mit auf den Stuhl geschoben - so, die Halbe-Pobacken-Variante. Man beachte bitte, wie s o z i a l ich doch - trotz allem - war.
Eher bereit zu teilen, als auf meinem RECHT zu beharren. Erst als das Kind dann versuchte, mich runterzuschieben und eine Kindergärtnerin
kam, die mir einen a n d e re n Stuhl geben wollte, da hab ich Rabatz gemacht. Wenn ich Rabatz mache ist es von einem Staatsstreich
kaum zu unterscheiden. Das gerät dann ganz schnell in die Nähe von Situationen, die eine neue Regierung nach sich ziehen können.
Aber, man stelle sich doch nur mal vor:
Ein Mann käme nach einem langen arbeitsreichen Tag nach Hause und fände einen anderen im Bett mit seiner Frau liegen.
Da können doch alle Beteiligte froh sein, wenn er nur sagt: "Nun macht mal bitte Platz, ich möchte schlafen."
Da kommt doch auch keiner und sagt: "Nun, machen Sie mal nicht so einen Aufstand, guter Mann. Gehen Sie doch bitte eine Wohnung
weiter, da steht noch ein Bett und da liegt auch noch ne Frau drin - wenn ich mich Recht entsinne. Ist doch alles kein Grund sich zu echauffieren.")

Ich habe übrigens ganz normale (na ja, wer ist das schon) Freunde, die auch i h re Becherlein haben. Er mit nem Teddy-Mann, sie mit nem
Teddy-Mädchen. Sie schlagen ihn dir nicht gleich aus der Hand, wenn du ihn mal erwischst. Weisen aber darauf hin, dass du 'in fremdem
Revier wilderst' - noch dazu auf ne ziemlich linke, denunziatorische Tour: "S., sie hat gerade d e i n e n Becher genommen. Wenn i c h das
machen würde..." Was meist den gewünschten Erfolg hat. S. nimmt mir den Becher aus der Hand, stellt mir nen anderen hin und ich denke
wieder mal: 'Hach, isses aber auch kompliziert, das menschliche Zusammenleben. Wärste lieber zu hause geblieben da ist die Eigentums-
frage wenigstens geklärt.'

Grundsätzlich gewinne ich den Eindruck, bei dir stehen mehr 'hygienetechnische Fragen' im Vordergrund, während es mir um 'rechtlich-moralische'. Ich fürchte fast, Du würdest mich hassen, wenn wir mal längere Zeit zusammen verbrächten.
Du, die ganzen Befürchtungen bezüglich der DNA-Vermengungen die kenne ich nun garnicht!
Stell dir nur mal vor: in meinem Bett schläft ein Chinchilla! Es schlief 11 Jahre allein bzw. mit Meerschweinen und erst seit es kränkelte
und ich es wohl etwas unter Kontrolle haben wollte, schläft es bei mir. Aber letzte Nacht passierte es mir erstmals, dass ich an deine
Ausführungen dachte, als das schnuffelige Näschen an meine Wange stieß und da dachte ich (im Halbschlaf): 'Nun v e r m i s c h e n sich
unsere DNA und der Gedanke hat mich eher amüsiert. Ich hatte kurz den Eindrück, als entstünde ein neues Zwitterwesen aus uns - so als würden
mir Schnurrhaare wachsen und ein Fell sprießen.

Den Haddon/Boone kenne ich noch nicht. Aber seit ihr denn ganz sicher, dass der Boone eine reine Kunstfigur ist? Ich meine, der Schriftsteller kann doch eine Autobiografie schreiben, die gefakt ist, weil sie nicht nur seine Erfahrungen wiedergibt. Aber vielleicht ist ja trotz-
dem viel autobiografisches dabei...
Die Doppelung von Buchstaben in den beiden Namen: 'dd' bzw. 'oo' läßt mich das vermuten. Ne, das ist k e i n e Beweisführung!
Nur son Verdacht!

'Welt-unfremd' ist ja auch wieder ein schönes Wort! Ihr ahnt gar nicht, wieviel Freude ihr mir mit sowas macht!
Also, ihr beide habt ne höchst unterschiedliche Einstellung zur Kuegler und ich kann sie dir, Shelley natürlich nicht 'sympathisch reden -
oder schreiben' und will das auch garnicht.
Ich v e r m u t e, dass du mehr Nähe zu Menschen anderer Kulturen (Iran, Jemen...) entwickelst, weil sie authentischer wirken - du bekommst
ja auch eine Milieustudie, also praktisch ein Gesamtpaket. Man ist dann mehr 'drin'. Bei der Kuegler ist alles mehrfach 'gebrochen' - sie berichtet von zwei Perspektiven aus. Sie wirkt dann nicht so verwachsen mit der Eingeborenen-Kultur.
Vielleicht hast du auch wirklich schon mal 'vor Ort' gelebt. Als Buddhistin glaube ich an Re-inkarnierungen. Ich hatte auch mal überlegt, ob es
nicht möglich wäre, dass man bestimmte Affinitäten zu bestimmten Ländern oder Kulturkreisen in bestimmten Altersphasen entwickelt, weil man
in einem früheren Leben genau in diesem Alter dort eine besonders gute oder prägende Zeit durchlebt hat.

Die Japan- Assoziationen kenne ich und ich habe mich auch von diesem Land immer sehr angezogen gefühlt. Es ist auch ein Land, dass durch
die Pflege und die Wahrung vonTraditionen ein wenig Sicherheit bietet. Auf dem Boden sitzen hat auch was mit Erdnähe und 'erden' zu tun.

Iris, du erinnerst dich an den Akupunkturpunkt? Das 'Erden' scheint so ein zentrales Autismusthema zu sein.
Ich aß auch immer gern mit den Händen - das Essen schmeckt besser. Früher habe ich mal an jeder Mahlzeit geschnüffelt. Aber weil ich ja ein
sehr 'kontrollierter' Aspi bin, habe ich das abstellen können.

Was du, Shelley, über die 'entferntere Freundin' schreibst, trifft sicher auch auf die 'Normalos' zu: Es gibt Beziehungen, die sich mehr als
Zweckgemeinschaft definieren und das ist auch ganz in Ordnung so. Schön ist, dass ihr euch ja auch gegenseitig gestützt habt.
Beziehungsweise, sie, der etwas welt-unfremdere Aspi ist. Aber auch das bestätigt wieder meine Annahme, das 'Aspergerismus' sehr ver-
breitet ist und vielleicht auch tatsächlich noch zunimmt - bedingt durch die Lebensumstände in den modernen Industriegesellschaften, die ja
Separierung fördern.

Ach, ja, das hatte ich wohl auch noch nicht so klar gesagt: Aber ich war im Laufe meines Lebens mit einigen Männern zusammen. Zahlenmäßig
warens bestimmt nicht weniger, als bei 'Normalo-Frauen'. Ich habe mir immer welche gesucht, die - um mit Sigourney W. /Snowcake zu sprechen - 'interessant' waren. Ich bin für diese Beziehungen größtenteils dankbar. Ich habe viel gelernt. Niemals würde ich über einen von
ihnen schlecht reden. Aber da sie interessant waren, übten sie gewöhnlich künstlerische Berufe aus und waren sehr 'eigen' und sehr 'egomanisch'. Also schon von daher habe ich ständig das 'normal/nicht normal' Schema überprüft und würde zumindest in Bezug auf Künstler
sagen: so ganz normal sie die gewöhnlich auch nicht. Kann doch auch gar nicht sein. Normale Menschen machen normale Dinge - zu was anderem sind sie eben nicht fähig. (Das ist nicht irgendwie nichtachtend gemeint, obwohl 'normal' in diesem Kontext eher 'Einheits-sosse'
meint und nicht 'natürlich' oder 'naturnah').

Du, Shelley, scheinst viele Freunde zu haben. Das ist doch schön. Es geht ja auch nicht, dass eine Person alle möglichen Bedürfnisse abdeckt. Mir geht es übrigens auch so, dass ich manchmal den Kontakt einschlafen lasse, aber grundsätzlich die Leute immer noch als meine Freunde betrachte. Mein Problem besteht eher darin, dass ich nur diese Verdachtsdiagnose 'Aspi' hatte und auch das spät. Als Kind war halt nur auffällig,
dass ich nie lachte. Ich würde heute sagen: ich hatte auch absolut keinen Grund! Alle Erfahrungen mit Freunden habe ich also mit Normalos und da fühle ich mich meist sehr unverstanden. Wohl, weil ich so der 'Höhlen-Asperger' bin und es für normale Menschen einfach nicht nachvollziehbar ist, wie jemand heutzutage kein Telefon haben kann. (Ich habe den Verdacht, jeder Einzelne vermutet, ich hätte doch eines und würde nur gerade ihm nicht die Nummer geben). Meine Freunde fühlen sich von mir n i c h t missverstanden. Im Gegenteil: sie sagen oft: "Du warst die Einzige, die mir das von Anfang an gesagt hat..." Was auch wieder ein Grund ist, warum ich häufig ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich 'mehr bei mir' sein möchte. Aber ich wirke irgendwie sehr anziehend auf andere Menschen und werde ständig angesprochen. Es fällt mir eigentlich auch leicht, 'Nähe' herzustellen. Wenn ich bei irgendwelchen Weiterbildungen war hatte ich meist schnell
Kontakt zu einzelnen Ärzten oder Therapeuten, der auch durchaus auf Gemeinsamkeiten beruhte. Da kamen dann nach einer Weile immer Fragen, wie : "Aber Ihr Zwei, Ihr kanntet euch doch schon vorher, nicht wahr? Ihr wirkt so vertraut."
Im Gegensatz dazu steht, dass ich mich wirklich häufig recht allein fühle und mich hasse, weil ich denke, ich bin nur in der Lage, Pseudo-Nähe zu ertragen und keine echte, die ja auch was mit Kontinuität zu tun hat, zuzulassen.

Ach ja, wo du das über den 'Mann, den du liebst' schreibst, verstehe ich endlich dein 'Sternenkind-Bild' - ist identisch mit Indigo-Kindern, ja?
Da habe ich schon von gehört. Schien mir aber wieder ein 'Konstrukt' der Esoterik-Industrie.
Deine Familiengschichte ist auch interessant. Ja, ich denke ja auch - irgendwie gibt es familiäre Häufungen. Mir ist das nicht ganz klar, weil
es für mich nichts 'genetisches' sein muss. Ich denke dann, bestimmte Verhaltensweisen werden ja auch innerhalb eines Familienverbandes gepflegt. Also, dass was du beobachtest ist mit 'man sieht Monk und im Anschluss nur noch monkisches Verhalten'* nicht ausreichend definiert.
Das ist vielleicht 'erhöhte Achtsamkeit' - aber das Verhalten ist tatsächlich da.

* Ich schlage vor, dass wir das zu Ehren der Erstbeschreiberin, den 'Shelley-Effekt' nennen. Damit kannst du dann richtig punkten. Dein Psychologe wird grün werden vor Neid - auf ein psychisches Phänomen, das nach ihm benannt wird, wartet der nämlich schon seit Jahren.


Shelley:
(mutti warf ihm schon immer vor: "du wieder! du lebst wieder mal in deiner welt und wenn du mal was machen solltest, dann passiert nur mist. ja du gott du! wenn deine bekannten wüssten, dass du zu hause gar nicht das genie bist, als dass sie dich bewundern!", etc. - das war nicht wortwörtlich... teilweise schon.)

Ja, das sind sicher Vorhaltungen, die in ganz normalen Familien ebenso getätigt werden.Das kann auch was damit zu tun haben, dass
Männer, die ich mehr als Geistesschaffende kennenglernt habe, im täglichen Leben versagen. Da muss man dann alles für sie machen und einen Nagel in die Wand schlagen, können die schon gar nicht. Man muss halt wissen, was man von einem anderen Menschen erwartet.
Anregende Gespräche und handwerkliche Fähigkeiten von ein und dem selben Mann zu erwarten ist wohl ein wenig viel.
Aber es sieht in einer Familie auch noch einmal ganz anders aus, als in einer Zweier-Beziehung. Da m ü s s e n bestuimmte Dinge organisiert
werden und wenn da snicht klappt, ist es ärgerlich.

Vieles, in deiner familiären Vita stützt wieder deine These vom 'erworbenen Autismus'. Die Stigmatisierung deines Bruders als 'linkshändig
behindert' finde ich wirklich böse, denn es ist wissenschaftlich seit mindestens zwanzig Jahren nicht haltbar. Reizsetzungen über die Hand
- manuelle, (fein)motorische Tätigkeiten tragen zur Ausreifung des Gehirns bei. Babys lernen im wahrsten Wortsinne ihre Welt zu 'be'-greifen.
Aber, ob das über die linke, oder rechte Hand geschieht ist völlig Wurscht - Anlage-mäßig sind die entsprechenden, korresponierenden
Hirnareale da, nur seitenverkehrt. Viele berühmte Menschen waren Linkshänder.Julius Cäsar, glaub ich, der auch an epileptiformen Anfalls-
leiden litt - und Alexander von Mazedonien.

Ach, Shelley nun enthält die erste Mail-Nachricht, die ich öffne, gleich wieder einen Vorwurf, in der Form, dass ich nie oder nur sehr selten da bin und du dann wartest und schreibst und ich bin dann immer noch nicht da und du schreibst noch mehr und dann bin ich i m m e r...

Ja, das tut mir ja auch Leid. Aber: He! Ich bin ein Asperger. DU bist die besonders kommunikative Aspi-Variante und ich bin mehr der Troglodyt.
Das ist so!
Dafür habe ich doch nun ne ganze Menge versucht aufzuarbeiten, ja?
Ganze liebe Grüsse:kiss:

BiMi
 
Liebe Iris,

du bist ja nun wieder völlig zu kurz gekommen. Dafür werde ich dir aber auf dem PN-Weg noch einiges zukommen lassen...

Habe ich schon erwähnt, wie viel es mir bedeutet, das ihr mir so ausführlich über euch berichtet. Es ist irgendwie, wei eine 'Positionsbestimmung' für mich.
Obwohl ich ja auch oft genug denke: Na da kenn ich aber soviel normale Menschen - oder solche, die sich dafür halten, dass ich dieses Verhalten nicht als aspergerisches ansehe.

Aber so ein wenig zur 'Sinnhaftigkeit' von Diagnosen habe ich auch im '...Nicht nur bei Krebs...' Thread geschrieben und bei den Definitionen von psychischen
oder psychologischen Problemen wird das Ganze ja noch viel fragwürdiger.
Wenn es zur Folge hätte, dass man die Diagnose nur benutzt, um Hilfestellungen zu leisten, wäre es ja okay - aber so...

Liebe Grüsse

BiMi
 
Die Stigmatisierung deines Bruders als 'linkshändig
behindert' finde ich wirklich böse, denn es ist wissenschaftlich seit mindestens zwanzig Jahren nicht haltbar.


hallo bimi,

mein bruder ist eben älter als 20 jahre.
weisst du.

ja heute habe ich die ganze zeit überlegt, ob du meine fingernägel gehört hast, wie sie auf mein laptop klopfen, oder nicht.
ich kam zum schluss, dass du es gar nicht gehört haben kannst, doch nun schreibst du doch.

:)

das was du schreibst vom kindergarten mit dem stuhl, auf den du dich gesetzt hast, obwohl schon jemand darauf sass: ja ganau! das kenne ich! ich erinnere mich, wie ich das auch immer gemacht habe. ich musste echt voll lachen, während dem ich gelesen habe, dass auch andere so komische sachen gemacht haben wie ich.

weisst du, was mir heute komisches passiert ist?

beim gynäkologen in der praxis lagen skelettteile in seinem glasschrank.
und ich: "ist das ihr grossvater?"

der herr gynäkologe ist ziemlich füllig...

du; mit tier-dna habe ich keine probleme. tiere sind feine. also hunde mag ich nicht. die stinken. aber so kleine tiere. mäuse und hamster und chinchillas ja auch. mit den mäusen auf dem bauch schlafe ich auch gerne. aber menschen...

die tatsache, dass unsere ganze familie 'anders' ist, liess ja auch die diagnosefindung bei mir so schwer.
ich dachte einfach immer, dass ich zu den leuten gehören, die speziell sind, weil ihre eltern im kz waren oder so.
oder vieles war halt normal. in unserer familie normal. draussen eben nicht mehr.
so extrem wie ich waren die anderen aber schon nicht und das war ja auch nicht schön für die anderen. ich meine; wenn ich stundenlang schreie, nur weil mir ein muster auf dem stoff, mit dem im buss ein sitz bezogen war, gefallen hat.

na, ja.
solche sachen habe ich eigentlich alle in dem von mir gestarteten verhaltenskapitel geschrieben.

heute war sheldon ja auch wieder lustig.
mit diesem kartenspiel, welches er so gut beherrscht und nur verliert, weil er denkt, der gegenspieler hätte seine vermeintlich tote oma so lieb.

hehe.

danke für deinen lange brief!

mit lieben grüssen von shelley :wave:

p.s.:
hast du auch so viele freunde, weil du gelernt hast, dass es wichtig ist, viele freunde zu haben und freundschaften zu pflegen, oder warum hast du die?
wurde es bei dir auch zum spezialinteresse, freunde zu sammeln, ihre geburtstage im geburtstagskalender zu notieren, zusammen mit zweitnamen, instrumenten, welche sie spielen, stücke, welche sie wann einstudieren, etc.?

:wave:
 
hey liebe bimi,

ich bin gerade total am lachen, während sheldon die penny aus der badewanne holen muss.
*ggg* das ist echt zum kugeln.

hast du's gesehen?





die stelle von 1:55 minute finde ich einfach nur herrlich!

oder mit den unterhosen und der gehirnerschütterung bei minute 3:15. köstlich!





"er hätte die enterprice bestimmt rechts rangefahren." *ggg*

"unfallursache: das fehlen von klebeenten."

"[...],möglicherweise tourette" *lolololol*


oder da; den leonhard finde ich so lustig:





was heisst eigentlich "nerd"?

ich finde echt schade, dass ich kein englisch kann.
sonst misse ich es nie.

viel spass und liebe grüsse von shelley :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo bimi,

gerade läuft auf vox die bbc-exklusiv-dokumentation über temple grandin:

"Der echte Dr. Dolittle"

ich schau mal, ob ich einen link dazu finde.

www.vox.de/medien/13112-99670-80a3-24-9806f/der-echte-dr-dolittle.html

ich finde nicht, wo man es online sehen kann.

liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
Hi Shelley,:kiss:
wieder da:wave:
habs mir angesehen:)))

und du hast schon wieder sooo viele Fragen!

Nerd
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dieser Artikel behandelt einen englischen Terminus aus der Internet- und Jugendsubkultur. Für die US-amerikanische Band siehe N.E.R.D.

Nerd [nɜːd] (engl. für Langweiler, Sonderling, Streber, Außenseiter, Fachidiot) ist ein gesellschaftlicher Stereotyp, der für besonders in Computer oder andere Bereiche aus Wissenschaft und Technik vertiefte Menschen steht. Manchmal wird auch ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient (IQ) als begleitende Eigenschaft genannt. Am häufigsten sind Computerfreaks gemeint. Während der Begriff ursprünglich negativ besetzt war, hat er sich in Internetcommunitys und unter Computerspielern und -freaks zu einer selbstironischen Eigenbezeichnung gewandelt.[1]

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Herkunft
2 Näheres
3 Soziologischer Ansatz
4 Abgrenzung zum Autismus
5 Varianten
6 Nerd-Modewellen
7 Gegenteiliges Phänomen
8 Bekannte Beispiele
8.1 Personen
9 Siehe auch
10 Belege
11 Weblinks
12 Literatur


Herkunft
Die Herkunft des Wortes ist unklar. Der erste schriftliche Beleg findet sich in dem Gedicht If I ran the zoo von Dr. Seuss aus dem Jahr 1950. Ein Bezug zur hier beschriebenen Bedeutung ist allerdings nicht erkennbar:

„And then, just to show them, I’ll sail to Ka-Troo
And Bring Back an It-Kutch, a Preep and a Proo,
A Nerkle, a Nerd, and a Seersucker, too!“

Nach einer anderen Erklärung ist der Begriff ein Akronym zu Northern Electric Research and Development (heute Nortel Networks). Die Arbeitsmonturen der Angestellten sollen demnach mit dem Schriftzug N.E.R.D. versehen gewesen sein.

Laut einem Artikel der IEEE Spectrum[2] stammt die Bezeichnung Nerd ursprünglich vom Rückwärtslesen von „drunk“ (engl. betrunken), also: „knurd“. Der Begriff soll sich auf College-Absolventen beziehen, die sich gezielt dem Studium widmeten statt Partys zu feiern. Aus „knurd“ wurde im Laufe der Zeit „nerd“. („kn“ am Wortanfang wird im englischen „n“ ausgesprochen).

Laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung wird NERD von manchen auch als Akronym für Non Emotionally Responding Dude (engl.: auf emotionaler Ebene nicht ansprechbarer Typ)[3] benutzt.

Näheres
Ob jemand ein Nerd ist, hängt in erster Linie von der Einschätzung des Umfelds ab. Zwei Wertungsvarianten lassen sich feststellen:

Außenstehende meinen Nerd tendenziell abwertend.
Betroffene verwenden Gleichgesinnten und sich selbst gegenüber den Begriff umgekehrt als Auszeichnung.
Oft sind Nerds aufgrund ihrer gesellschaftlichen Absonderung in einer schwachen sozialen Stellung. Charakteristisch für Menschen, die gerne als Nerds bezeichnet werden, oder die sich selbst gerne so bezeichnen, sind ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Interesse an der Erlangung von Fach- oder Allgemeinwissen sowie auffällig rational geprägte Denk- und Verhaltensweisen. Dies lässt sie aus Sicht ihrer Altersgenossen oft unangepasst und eigenbrötlerisch erscheinen. Viele Nerds zeigen deutlich wenig Interesse an den vorherrschenden Jugend- oder gesellschaftlichen Trends. Im weiteren Sinn konzentrieren sich Nerds auf Spezielles, das anderen Menschen langweilig oder abstrus erscheinen kann, aber nicht muss.

Im sozial abgrenzenden Gebrauch kann der Begriff unter anderem auch auf angebliche Mängel in der emotionalen Zugänglichkeit eines Individuums anspielen. Nerd-Gruppen können einfach nur als kulturelle Clique wahrgenommen werden, oder auch gegenüber anti-intellektuellen Gesinnungen abgegrenzt werden. Einige Gebrauchsvarianten des Nerd-Begriffs spielen darauf an, dass ein Interesse für Anime, Science-Fiction und/oder Fantasy besonders stark unter Nerds verbreitet sei.

Nerd war anfangs ein Element der amerikanisch-englischen Jugendsprache und wurde in den USA durch häufige Benutzung in der Fernsehserie Happy Days besonders bekannt. Zunächst wurde die Bezeichnung im abwertenden Sinn verwendet, später auch als bestärkende Selbstauszeichnung innerhalb von Nerd-Gruppen oder Nerd-Subkulturen. In der späten Popkultur entstehen häufiger literarische Figuren mit Nerd-Charakter, die verstärkt auch in Comics, Filmen, Fernsehserien und Computerspielen erscheinen, teils sogar als Protagonisten. Unter anderem durch häufige Verwendung der Bezeichnung im Internet fand der englische Begriff Nerd auch in die europäische Jugendsprachkultur Eingang.

Carl Sagan widmet in seinem Buch Der Drache in meiner Garage – oder die Kunst der Wissenschaft, Unsinn zu entlarven einer Diskussion um das Nerd-Klischee unter Naturwissenschaftlern ein Kapitel, Maxwell und die Spinner (engl. Maxwell and the Nerds). Darin zitiert Sagan eine Zusammenfassung der Merkmale, die US-amerikanische Schüler in einer Befragung ihren Nerd-Mitschülern zuschrieben. Hierin sind die Meinungen und Vorurteile zu finden, wie sie das Nerd-Klischee wahrscheinlich ursprünglich beinhalteten:

„Ich kenne eine Expertin für Elfjährige. Ich bat sie, die heute typische Meinung über die sogenannten vertrottelten Wissenschaftler zu charakterisieren. Ich muss betonen, dass sie die üblichen Vorurteile wiedergibt und sie nicht etwa unterstreichen möchte: Diese Spinner tragen ihren Gürtel direkt unter dem Brustkorb. Sie tragen kurzärmelige Hemden mit Brusttaschen, in denen eine beachtliche Anzahl von Vierfarbstiften und Bleistiften steckt. In einer speziellen Gürteltasche tragen sie einen programmierbaren Taschenrechner. Alle haben eine dicke Brille mit zerbrochenem Nasenbügel, der mit Heftpflaster geflickt ist. Ihnen fehlt jeder gesellschaftliche Schliff, und dieser Mangel ist ihnen nicht bewusst, oder er ist ihnen egal. Wenn sie lachen, geben sie schnaubende Geräusche von sich. Sie quasseln in einer unverständlichen Sprache miteinander. Sie ergreifen jede Gelegenheit, sich in allen Kursen – außer im Sport – ein paar Extrapunkte zu verschaffen. […] Sie schauen auf normale Menschen herab, die sie wiederum auslachen. Die meisten Spinner haben Namen wie Norman. Es gibt unter diesen Spinnern mehr Jungen als Mädchen, aber von beiden genug. Sie gehen nie mit einem Mädchen (oder Jungen) aus. Wenn du ein Spinner bist, kannst du nicht cool sein. Und umgekehrt.“

In der japanischen Gegenwartskultur ist der Otaku ein vergleichbares Phänomen.

Soziologischer Ansatz
Nerds lassen sich als Akteure mit einem sehr offenen sozialen Netzwerk kennzeichnen, das infolge dessen nur geringe soziale Kontrolle über sie ausübt.

Abgrenzung zum Autismus
Die Neutralität dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite. Weitere Informationen erhältst du hier.
Die Hauptautoren wurden noch nicht informiert. Bitte benachrichtige sie.


Nerds haben sehr viele Persönlichkeitsmerkmale, die auch bei Asperger-Autisten häufig zu finden sind. Da Asperger-Autisten oftmals aufgrund ihrer hohen Intelligenz und ausgeprägten logischen Denkfähigkeiten in der Lage sind, ihre Defizite im intuitiven sozialen Umgang ausgleichen zu können, fallen sie häufig nicht als Autisten auf, sondern werden als Nerd wahrgenommen bzw. identifizieren sich selbst als Nerd. Aufgrund ihrer persönlichen Eigenschaften haben Nerds häufig einen leicht erhöhten Autismus-Quotient, da in einem AQ-Test bestimmte Persönlichkeitsmerkmale gezielt abgefragt werden. Nerds umfassen sowohl Menschen mit leichtem Autismus, als auch Menschen, die aus anderen Gründen viele Gemeinsamkeiten mit Autisten haben.[4]

Varianten
Das Stereotyp Verrückter Wissenschaftler hat viele Eigenschaften mit dem Nerd gemeinsam. Nerd wird aber vorwiegend auf junge Menschen angewandt, während mit einem Verrückten Wissenschaftler immer ein professioneller Wissenschaftler höheren Alters gemeint ist (auch: Verrückter Professor). Verrückte Wissenschaftler sind in der Regel mit positiverer Wertung versehen als Nerds und spielen in der Literatur auch eine verbreitete Rolle.

Nerd-Modewellen
Als häufiger Gegenstand von Satiren und Parodien ist das ursprüngliche Nerd-Klischee eng an künstlerische Darstellungen desselben verknüpft, wodurch häufig wiederkehrende äußere Erkennungsmerkmale eine besondere Festigung im Klischee erhielten und andererseits zur Entwicklung neuer Mode-Accessoires beitrugen. Einer der bekanntesten Filmkünstler, die sich mit der Figur des trockenen, tollpatschigen Intellektuellen beschäftigen, ist Woody Allen, der sich in entsprechenden Filmrollen mit Hornbrillen, karierten Flanellhemden, hoch sitzenden Hosen, sowie ungepflegten oder altmodischen Männerfrisuren präsentiert, wobei Allen sich die Hornbrille auch außerhalb seiner Rollen zu einem permanenten individuellen Erkennungsmerkmal macht.[5] Diese Kernmotive der künstlerischen Sicht der Nerd-Figur finden sich seit den 1960er Jahren auch viele Jahrzehnte später noch in unzähligen Darstellungen durch Komiker, Schauspieler oder Zeichner.

Insbesondere markante Hornbrillen, die sowohl an das Nerd-Klischee, als auch an frühere intellektuelle und künstlerische Vorbilder erinnern, werden von einer Reihe von Künstlern und Musikern als individuelle oder auch bedeutungstragende Mode-Accessoires aufgegriffen.[6][7]

In einer Retrowelle werden neue, überzeichnet gestaltete Brillenmodelle nach dem Vorbild der Hornbrillen zunächst nur spöttisch als Nerd-Brillen betitelt,[8] kurze Zeit später aber auch im Handel unter diesem Namen angeboten und erfahren noch größere Verbreitung und Aufmerksamkeit.[9][10]

Gegenteiliges Phänomen
Allen Varianten und „Verwandten“ des Nerd gemeinsam ist schließlich doch die im Vergleich zur hohen fachlichen Kompetenz weitaus geringere soziale Kompetenz bzw. Fähigkeit zur Selbstdarstellung, zur „Show“. Die Existenz genau gegenteilig veranlagter Menschen ist unstrittig, hat jedoch bislang keinen modernen, griffigen Begriff in der Populärkultur hervorgebracht - wobei ältere Begriffe wie „Blender“ oder formale wie „Hochstapler“ durchaus existieren. Das ist umso bemerkenswerter, als Phänomene rund um dem Nerd gegenteilig veranlagte Menschen ihre Spuren in der Populärkultur hinterlassen haben. So lässt sich Bullshit-Bingo am besten in PowerPoint-Vorträgen von Menschen spielen, die „sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“ beherrschen, wie ein mittlerweile geflügeltes Wort die zentrale Fähigkeit des „Anti-Nerds“ vielleicht am treffendsten beschreibt.

Bekannte Beispiele
Personen
Wil Wheaton, US-amerikanischer Schauspieler, bekennt sich regelmäßig in seinen Autobiographien und in seinem Weblog zu seinem privaten Leben als Nerd und verkörperte auch in seiner Rolle in der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert einen jungen Nerd.
Bill Gates, US-amerikanischer Informatiker und Milliardär, pflegte in den 1970er und 1980er Jahren ein typisches Nerd-Image, von dem er sich allerdings zu Beginn der 1990er Jahre wieder entfernte.
Seth Green, US-amerikanischer Schauspieler, bezeichnet sich selbst als Nerd und hatte im Musikvideo White and Nerdy von Weird Al einen Gastauftritt als klischeehafter Nerd, der Actionfiguren sammelt (tatsächlich sammelt Green auch privat Star Wars-Actionfiguren).
David Hewlett, kanadischer Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Dr. Rodney McKay in der Science-Fiction-Serie Stargate Atlantis bekannt ist, bekennt sich in seinem Internetblog, Nerd zu sein.
Linus Torvalds, finnischer Programmierer und Initiator des Betriebssystemkerns Linux, dessen Entwicklung er bis heute koordiniert. Bezeichnet sich auch selbst als Nerd in seinem Buch Just for Fun.
James Rolfe, auch bekannt als Angry Video Game Nerd (früher Angry Nintendo Nerd) ist bekannt für seine Internetauftritte, indenen er einen verärgerten Nerd, welcher sich über schlechte Videospiele aufregt, darstellt und versucht jedes Klischee eines wütenden Nerd darzustellen.
Siehe auch
Geek
Nerdcore
Belege
↑ 3sat Was man über Nerds wissen sollte! am 4. Oktober 2007
↑ IEEE Spectrum 4/1995, Seite 16
Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport - sueddeutsche.de
https://www.autismusundcomputer.de/Dern_Autismusheft_2008.pdf
↑ Christoph Gröner: Woody Allen - Trag sie noch einmal, Woody. Spiegel-Online, 2.05, abgerufen am 1.07.
↑ Mario Lasar: Schon seit Ewigkeiten in der Mode - Die Hornbrille. intro.de, 17.03, abgerufen am 2.07.
↑ stern.de: Musik-Liste: Alben von Leuten, die nicht ohne Grund eine Brille tragen. stern.de, 23.01, abgerufen am 2.07.
↑ Neues Wörterbuch der Szenesprachen - Nerd-Brille. szenesprachenwiki.de, 2009, abgerufen am 1.07.
↑ Hans-Jürgen Jakobs: Stilkritik: Marc Bator - Der Kolossal-Guckkasten. sueddeutsche.de, 23.06, abgerufen am 1.07.
↑ Modetrend Nerd-Brille. GQ, 25.04, abgerufen am 1.07.
Weblinks
Wiktionary: Nerd – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Why Nerds are unpopular – eine Analyse auf Basis von US-Schulen darüber, warum Nerds gesellschaftlich häufig isoliert sind (englisch)
3sat - Nerdkultur – Ein TV-Bericht von 3sat über die Nerdkultur
Nerdling – Ein Magazin für Nerdkultur, Wissenschaft und Science-Fiction, das Nerdklischee-Elemente bewusst einsetzt (englisch)
„Weltretter mit Hornbrillen?“ - Videobeitrag vom 3. April 2009 des elektrischen Reporters über Nerds
Literatur
David Anderegg: Nerds. Who They Are and Why We Need More of Them. Penguin 2007, ISBN 978-1-58542-590-7.
David Brooks: Why Geek Is Newly Chic. In: The New York Times (in: SZ, 2. Juni 2008, S. 2).
Max Goldt: Ein gutes und ein schlechtes neues Wort für Männer. In: Mind boggling – Evening Post, Zürich 1998, S. 84–90.
Von „https://de.wikipedia.org/wiki/Nerd“
Kategorien: Netzkultur | Schimpfwort | Lebensstil
Wartungskategorien: Wikipedia:Neutralität/Nicht benachrichtigt | Wikipedia:Neutralität
Meine Werkzeuge
Anmelden / Benutzerkonto erstellen Namensräume
Artikel Diskussion VariantenAnsichten
Lesen Quelltext anzeigen Versionsgeschichte AktionenSuche
Navigation
Hauptseite Über Wikipedia Themenportale Von A bis Z Zufälliger Artikel Mitmachen
Hilfe Autorenportal Letzte Änderungen Kontakt Spenden Drucken/exportieren
Buch erstellenAls PDF herunterladenDruckversionWerkzeuge
Links auf diese Seite Änderungen an verlinkten Seiten Spezialseiten Permanenter Link Seite zitieren In anderen Sprachen
العربية Български Català Česky Dansk English Español Suomi Français עברית Íslenska Italiano 日本語 Nederlands ‪Norsk (nynorsk)‬ ‪Norsk (bokmål)‬ Polski Português Русский Svenska ไทย Українська 中文 Diese Seite wurde zuletzt am 14. Dezember 2010 um 22:53 Uhr geändert.
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen beschrieben.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

Datenschutz Über Wikipedia Impressum
 
Hi Shelley,

also da bin ich wieder. Und ich habe mir natürlich dann doch immer noch ganz schöne Sorgen gemacht, wenn auch nicht wegen dir - so doch wegen der Bären!

Es ist ja verständlich, wenn so'n junger Bär unglücklich ist, weil er nicht Kind sein darf, aber wenn er deshalb in den Bärenhimmel will, um bei seinen Geschwistern zu sein...

Könntest du ihm nicht irgendwie vermitteln, dass seine Bärengeschwister nicht n u r im Himmel, sondern (in einer eher unkörperlichen Form) immer noch hier und bei ihm sind?

Vielleicht 'rächt' sich hier, dass du kein SciFi-Fan bist. Denn die haben immer ihre wissenschaftlichen Theorien von parallelen Universen und Wurmlöchern, durch die man unglaublich weite Entfernungen überbrücken kann... Das sind so Gedankenkonzepte, die sich als eine Art Schablone oder Blaupause auf ein eher metaphysisches Weltkonzept übertragen lassen.
Das klingt so 'quasi'religiös, aber es gibt durchaus wissenschaftliche Überlegungen von Philosophen und Physikern, die davon ausgehen, dass a l l e s, was irgendwann einmal miteinander in Kontakt stand, auf
ewig miteinander in Verbindung bleibt. So wie ein unsichtbares Band oder ein morphisches Feld (sagt mein 'Freund' Rupert [Sheldrake] - der eigentlich nicht wirklich mein Freund ist...
aber da ich Leute, die Ideen vertreten, die mir gefallen, gern als meine 'Freunde' ansehe, ist ers halt doch).

Und die Holy: Ja, kann ja sein, dass sie ne Lügnerin und Diebin ist... Wenn du mir das schreibst - du kennst sie ja besser.
Aber: sie ist a u c h der 'einzige Lichtblick' des alten Linus und da kann sie doch so schlimm nicht sein, denn der alte Linus kennt schließlich die Welt - sonst wär er ja nicht so depressiv.
Außerdem heißt sie ja: 'Holy' und auch das hat doch sicher was zu bedeuten.

Weißt du, mit Koalas ist das so eine Sache: Sie sind sehr süß! Und man kann sie ganz doll lieb haben, aber es sind sehr s p e z i a l i s i e r t e Tiere; bisschen autistisch halt. Sie 'funktionieren' am besten, wenn sie auf einem
Baum sitzen und wenn sie da runter kommen, muss man auf sie aufpassen, damit sie nicht überfahren werden oder von grossen, wilden Tieren gefressen. Sie kennen nur das Leben auf einem Baum - weil sie da 'richtig gut' sind
und sie können nur Eukalyptusblätter futtern - auch da eben - sehr speziell. Und sie haben oft Augenkrankheiten - und dann: können sie vieles nicht mehr r i c h t i g sehen!

Der erste Teddy, der in die Menschenwelt kam, war kein Koala - das war ein Grizzly. Zwar auch wieder ein Baby, weshalb der Roosevelt ja auch darauf verzichtet hat, ihn 'übern Haufen zu schießen', aber ein GRIZZLY!
Und der echte (vom Präsidenten) ist ja dann auch ein großer und stattlicher Bär geworden.
Bei dem stell ich mir eher vor, dass er ein hochgeachteter Bärenpatriarch geworden ist oder, falls er doch eher so der einzelgängerische Typ war - die Bären neigen ja dazu - dass er dann in einem Wald lebte. So ein wenig
wie in Graham und Horwoods: 'Wind in den Weiden' - wo die Tiere auch alle in so schönen Behausungen in Höhlen und unter grossen Wurzeln leben. Und da hat er dann bestimmt ne Bibliothek mit Globen - so wie wir sie uns immer vorstellen.
Und vielleicht sollten wir jetzt einfach mal Ausschau halten, ob wir so einen Bären finden und ihn dann fragen, ob er zu dir und den Koalas ziehen will. Was meinst Du?
Also, ich halte schon mal Ausschau!

Liebe Grüsse

BiMi
 
Hi Shelley!

ASPERGERKUNDE - neues Fach - gute Idee von dir!

HIER GEHTS UM SEX (u.a.) - aber nicht um Drugs und schon gar nicht um Rock n' Roll...

Du hast mir wieder s o o viele Fragen gestellt und ich hab die von den Malen davor noch nicht aufgearbeitet und ich dachte immer: ICH bestünde nur aus Fragen, aber wie es scheint, ist das der kleinste gemeinsame Nenner für die Aspis. Dass wir mehr Fragen als Antworten haben. Ausser vielleicht Iris. Die hat schon mehr Antworten gefunden...

Zu den 'gefakten' Biografien. Vielleicht ist es ja so, dass manche Bücher eher die Asperger ansprechen und andere eher geschrieben wurden, um 'Normalen' die Aspi-Welt überhaupt erst verständlich zu machen.
Und wir mögen die Biografien, weil wir da mehr von uns drin finden, aber ein 'normaler' Mensch käme vielleicht nie auf den Gedanken eine Aspi-Autobiografie zu lesen und da ist der romanhafte Asperger halt ein Stilmittel der Verständigung. Eine Art Wörterbuch: Aspergerisch für Anfänger oder so.

Kuegler (oh, ich trau mich kaum, es zu sagen: hier läuft demnächst ein Film über sie an. Ich kann nur hoffen, dass du davon noch eine Weile verschont bleibst...) Ja, dass euer beider Vorliebe fürs auf-dem Boden-sitzen
nicht ausreicht, um Sympathie zu erzeugen, will ich gerne glauben.
Ich finds immer schön, wenn Menschen eine andere Art zu leben kennengelernt haben und dann sagen: "Leute, ihr mit eurer Konsum-Kultur und dem alles kaufen können und dem wahnsinnig schnellen Informations-austausch
- was bringts euch eigentlich, wenn ihr euch schon lange nichts mehr zu sagen habt?"
Ich hoffe ja dann doch immer, dass so etwas beispielgebend ist und andere wenigstens nachdenken über Sinn und Zweck des Lebens und überhaupt, du weißt schon...

Ja, sicher können Asperger was auf die Beine stellen - daran solltest du nie zweifeln!
Für manche von uns, ist ja schon 'auf die Strasse gehen' ein Akt der Selbstüberwindung, aber sie tun es trotzdem.
Mir fällt es mitunter schwer in Gruppen zu lernen und zu denen, die sich Einzelunterricht leisten können, zähle ich leider auch nicht.
So habe ich vor Jahren mal einen Computer-Kurs besucht, um Grundlagen des Programmierens zu erlernen, dabei kann ich noch nicht einmal Schreib-programme beherrschen. Aber das ist auch so was, ich fang oft mit dem
Komplizierten an.
Also da war natürlich eine Gruppe, die ja naturgemäß sogar ruhiger war, als es bei medizinischen Lehrgängen gewöhnlich der Fall ist. Aber zunächst war kein Platz da und man setzte mich, mit Blick zum Fenster und Rücken
zur Tür- und das mag ich ja nun garnicht. Da hab ich dann auch kurz überlegt, wie ich da rauskomme. Aber mir fiel nur ein, das es sich um eine alte Mafia-Regel handelt: 'Sitze nie mit dem Rücken zur Tür!' Und ich bezweifelte,
dass mir irgendwer das abnahm, dass ich zur ner alten Mafia-Familie gehöre. War ja nicht auf Sizilien, nicht?
Also hab ich die ganze Zeit immer meine freien Sinne rückwärts ausgerichtet, um zu erspüren, was da geschieht und wer da reinkommt und wie der so drauf ist. Und dann saß links von mir ein junger Mann, der sich fürchterlich
laut die Nase geputzt hat, eigentlich recht weit entfernt, aber gerade, weil es so ruhig war, bin ich jedes Mal wieder erschrocken und gewöhnlich stand er danach auf, um mal aufs Klo zu gehen oder zu rauchen oder so und er rempelte j e d e s Mal meinen Stuhl an. Ich sagte nie was und sah nicht einmal auf, gehe auch davon aus, dass er absolut nichts von mir wollte - weder im Guten noch im Bösen. Dass er einfach ein 'motorischer Volltrottel' war - aber ich war immer fix und fertig und schon wenn er anfing, sich zu schneuzen, dachte ich: 'OH Gott, gleich kommt er...'

Da habe ich dann viel wertvolle Arbeitszeit verloren, weil ich mich einfach nicht konzentrieren konnte und vielleicht wäre es anders gewesen, wenn es sich um ein mir vertrauteres Gebiet gehandelt hätte (Medizin oder so).
Da wäre ich dann nicht in so eine 'Schülerposition' reingerutscht. Generell verunsichernd, weil keine Kontrolle mehr (Iris).

Du unterhältst mehr Freundschaften zu Leuten, die schon was hinter sich haben, nicht? Da spielt es keine Rolle,ob Aspi oder nicht, weil die sich häufiger in neue, vielleicht auch beängstigende Situationen einfinden mussten
und somit sind sie halt nicht so fixiert, wie die Leute mit dem 'felsenfesten Ego' (Zitat: Iris).
Ja, ich glaub, das geht. Der einzige Mann, mit dem ich wirklich über Jahre zusammen gelebt habe, war zwar über ein Jahrzehnt jünger als ich, hatte aber schon in verschiedenen Ländern gelebt und auch nicht die deutsche
Staatsbürgerschaft. Er hat mich mitunter echt beeindruckt, mit seiner Weisheit. Da dachte ich dann: EH, das steht dir eigentlich noch gar nicht zu, das stünde mir zu! Mit anderen Männern war es eher so, dass diese zumindest eine eigene Wohnung hatten und manchmal waren sie verheiratet - das war dann so eine Art Absicherung für mich, dass es nicht zu eng wird.

>wobei es ja auch die gibt, welche sex als spezialinteresse haben und es schon fast zu einer sucht wird, wie alles,
was asperger-leute so an spezialinteressen haben.<

Mhm, da habe ich natürlich erstmal geschluckt und dann nachgedacht. Aber ne; s o bin ich nicht. Ich mag Sex, ich muss es aber nicht haben, dass ständig ein Mann in meiner Wohnung rumtrampelt. Vielleicht fällt es mir
auch leichter k ö r p e r l i c h e Nähe zuzulassen, als geistige. Und sicher bin ich deshalb so unglücklich über meinen Zustand, weil mir diese Möglichkeit nun für immer genommen worden ist. Ein Kommunikations-Instrument
ist nun weg. (Auch, wenn Iris und die Psychoonkologin das anders sehen.)

Hast du einen Buch-Tipp zu den Indigos, dann kann ich mir deinen Liebsten besser vorstellen. Ich las vor Jahren mal was, was mir eine Freundin aus einer Esoterik-Zeitschrift kopiert hatte, aber so eindeutig und überzeugend
war das nicht. Also, was, was ich verstehe, ja?

Mit den familiären Asperger-Häufungen ist es sicher wirklich so. Ich hatte mal einen Roman der Mutter eines autistischen Kindes gelesen, in dem sie dann auch etwas wie eine 'Schuldzuweisung' vornahm - in Richtung der Familie ihres mittlerweile geschiedenen Mannes. Briten. Ein Menschenschlag, der wohl eher in der Lage ist, Exzentrik als nationalcharakteristisches Merkmal wahrzunehmen und deshalb nicht gleich mit einer Überweisung
zum Psychiater daher kommt. Ich fand ihre 'Beweisführung' auch keineswegs schlüssig und hab ein in späteren Jahren sehr zurückgezogenes Leben wohl eher als 'erworben autistisch' eingestuft.

Hach, D e i n e Mutter ist m e i n e Mutter. Aber das habe ich auch schon zu anderen gesagt. Früher habe ich mich manchmal echt gewundert, dass Leute, die ich als so 'geeignet' für die 'Aufzucht von Jungen' empfand,
dies nicht taten, wohingegen andere...
Also, bei meiner Mutter dachte ich auch immer, sie hätte es lieber lassen sollen. Interessanterweise kann ich mich an Situationen aus meiner Kleinkindzeit erinnern, als ich immer nur meine Großmutter als 'Mutter' ansah
und meine Mutter, als deren Kind, eher wie eine große Schwester empfand. Und ich erinnere mich an eine Situation, wo ich nicht weiß, was meine Mutter da gemacht hatte, aber ich saß auf dem Boden und sah nach oben, wo die beiden am Tisch saßen und dachte (In Richtung meiner Großmutter):'Also, bei deren (meine Mutter) Erziehung hast du aber einiges falsch gemacht.'
Ich hätte damals überhaupt noch nicht s o sprechen können. Aber gedacht habe ich es ganz deutlich.
Vermutlich hatte meine Mutter da gerade irgendwelche selbst aufgestellten Erziehungsrichtlinien verletzt und das merken Kinder ja sehr deutlich. Wozu gibts denn Regeln, wenn die ständig gebrochen werden?
Gelten die nur für mich oder wie oder was?
Tja, das würde wieder die (überholte) Theorie stützen, dass Asperger keine Mutterbindung aufbauen konnten. (Prinz Charles - ich sag dir, der ist einer!)
Also meine, die fragt mich was und dann will ich ihr antworten, aber sie redet einfach weiter und wenn ich dann sage: "Du hast mir doch eben eine Frage gestellt, bist du denn nicht an der Antwort interessiert?"
Sagt sie: "Doch, aber wenn ich dich ausreden lasse, habe ich doch vergessen, was ich sagen wollte!"
Das hat nichts mit dem Alter zu tun, das war schon immer so.Und selbst als sie sich bestimmt Gedanken gemacht hat, mit meinem Krebs und ob ich noch ne Weile am Leben bleibe und so, da hat sie ständig ihre (richtig heftigen) amerikanischen Krimiserien im Fernsehen verfolgt und sie liest auch nur noch Krimis - von der harten Sorte. Da denke ich immer, wenn man schon so angeschlagen ist, warum nicht alles ein bisschen ruhiger angehen? Aber sie ist der Typ, der sich ständig irgendwelche Reize setzen muss.
Sie meint auch, ihre Lehrer hätten sie als Kind gehasst und sie hätte nie still sitzen können und wäre ständig auf- und ab gesprungen.

>wenn sie was erzählt, so denkt sie, dass jeder weiss, welche bilder sie im kopf hat. so kommt es, dass man sie überhaupt nicht verstehen kann, wenn man nicht weiss, was sie redet. (sie lebt also auch in ihrer bilderwelt und denkt, alle anderen würden auch darin leben. sie merkt nicht, dass es ihre eigene und nicht aller welt ist.)<

Was ja wieder eher dem Autisten entspräche- meine macht das auch so. Auch wenn wir bei Verwandten sind, redet sie nur über sie interessierende Themen. Meist Krankheiten (ihre). Dabei gehts ihr recht gut und uns anderen
eher schlecht - aber wir können da nicht ,mithalten'.

Was du über die Schwester und Ausländer schriebst... Fandest du das nun aspergerisch oder eher normal?
Am Anfang schriebst du: 'komisches Verhältnis'...
Also 'meiner' war US-Amerikaner und somit nicht exotisch. Wobei ich auch mal mit einem südamerikanischen Intellektuellen zusammen war. Der aber wieder eine enorme Kenntnis europäischer Kunst und Kultur bewies und somit einfach besser meinen intellektuellen Bedürfnissen entsprach. Die habe ich nämlich auch!

Das mit der 'Sexbesessenheit': Da haben wir's - ich bin auch auf das Thema fixiert! Hier kommt ein Zwinker-Smiley!
Also, da wollte ich nur sagen: Es gibt ja auch genug 'normale' Menschen, die das sind. Ein Bekannter hat mal diesbezügliche Dienstleistungen angeboten und meinte, abgesehen vom Geld, was er damit verdient hat, wäre es eine
Möglichkeit gewesen, seine Sexsucht zu therapieren. Und dann hat er auch noch nen Buch darüber geschrieben!
Ha,ha,ha!
Na, da finde ich aber ehrlich, es wäre doch schlimmer gewesen, wenn er beispielsweise Frauen aufgelauert hätte. So verlief das Ganze doch in geregelten Bahnen. Oder nicht? Ja, ich bin eigentlich ein s e h r toleranter
Mensch.
Off topic, oh, Mann...
 
PRIVILEGIEN BEHINDERTER?

Neues Thema: (immer noch in Beantwortung deiner Vorgaben - mein Wo-ende ist im Eimer!)

>im gegenteil: ich bin es satt, dauernd so viele diagnosen und fehldiagnosen, differenzialdiagnosen, und ähnliches zu bekommen.

es gibt viele leute, welche ihre diagnosen als vorwand nehmen, etwas nicht tun zu müssen oder privilegien zu erhaschen.
zu denen gehöre ich gar nicht.
ich bin eher die, welche zeigt: "hey! ich kann es trotzdem."<

Also, jetzt mal ehrlich: Was für PRIVILEGIEN denn?

Durch den Krebs habe ich ja nen Schwerbehindertengrad. Den Ausweis zu beantragen schien damals ganz wichtig, so als würde es nicht weitergehn, mit Behandlung und Therapie. Das sind doch auch so Sachen, die von Behörden vermittelt werden - und völliger Blödsinn.

Also, ich hab 50% und da habe ich nichts von Aspi angegeben und bezweifle auch, dass es dann anders ausgesehen hätte. Aber das bringt mir gar nichts. Ich könnte Leute in der Bahn vom Platz aufscheuchen. Aber lieber lasse ich mich sacht zu Boden gleiten...
Ne, also, wer das denkt: Privilegien - dass ich nicht lache!

Nein, da bin ich auch wie du. Das wollte ich ja schon mit dem 'RESPEKT!'-Beitrag - der ja auch nicht hierher gehört und noch viel mehr 'off topic' ist: aber, was solls - wollte ich mit dem nämlich auch sagen, viele von uns wachsen über sich hinaus und es wär halt gut, wenn die 'Normalen' wüssten, wie sehr.

Und da wärs halt schön, wenn sie einen nicht ständig wegen nicht vorhandener Telefone anmotzen würden.
(Ist ja auch ne Fixierung, wenn die mich über 20 Jahre kennen und immer noch nicht damit klar kommen, dass ich k e i n Telefon hab.)
Und dann solln sie doch mal lieber darauf Acht geben, was ich o h n e Telefon so alles auf die Reihe kriege und wie oft ich ihre Angelegenheiten gleich mit regele - oder e s zumindest versuche, weil, das mache ich ja, wenn ich ständig mit irgendwelchen Behörden im Clinch liege, weil ich versuche, die Welt ein wenig menschlicher zu gestalten.
Wenigstens ein ganz klein wenig. Und ich könnte ja auch sagen: "Macht Euern Kram doch allein und seht zu wie Ihr den ganzen Mist wieder in die Reihe bekommt. Soviel bekomme ich davon ja nicht mit, wenn ich nicht will. Ich muss ja nicht vor die Haustür gehen. Das seid Ihr ja, die,die sich ständig aufregen."
Ich sage dir, wohin ich komme, wird nur rumgemeckert. Mitunter durchaus zu Recht. Aber, wenn ich dann frage: "Ja -und was tun wir dagegen?" Da kommt nichts.

Das sehe ich genau wie Du. Wir bitten so selten um Unterstützung und wenn wir's tun, ist es wichtig. Und so gesehen, sind die ganzen Diagnosen wirklich nur ein Instrument der Diskriminierung. Wenns nur dazu dient, dir nen Stempel aufzudrücken, aber sich vor durchaus möglichen Hilfestellungen zu drücken, isses 'ein ganz linkes Ding'.
Wenn deine Ärzte und Psychologen dir deine Intelligenz zum Vorwurf machen, oder besser als Vorwand nutzen, um dich nicht unterstützen zu müssen, dann zeigt das, dass sie das Wesen vom 'Asperger-Syndrom' nicht begriffen haben.
Das besteht eben nicht in einem Intelligenz-Mangel und bei den Savants schon gleich gar nicht. Aber auch ein 'zuviel' an Intelligenz kann (be)hindern und es sondert dich ab und das heißt dann wieder: Mangel an sozialer Kompetenz.
Die kannst du nämlich allein im stillen Kämmerlein nicht entwickeln...

>(die leute helfen nur, wenn man einen mietvertrag hat. den habe ich. das amt mitden helfer meldete sich bei meiner beiständin. die sollte denen meinen mietvertrag zusenden. warum da was schief ging, weiss ich nun auch nicht, da ich seither keine kraft mehr hatte, alles wieder 'aufzurollen'.)<

Ja, mit dem 'keine Kraft mehr' - das kenne ich auch! Und wie!
Du, ich habe mir da was angewöhnt, das könnte dir vielleicht auch helfen...

Wenn ein Thema meine Kraft überfordert oder ich aufgrund meiner gesammelten Erfahrungswerte weiß, das könnte mich jetzt wieder Jahre meines Lebens kosten, die ganzen Schreiben hin und her, dann gehe ich mit dem Problem an die Öffentlichkeit.
Ich suche mir einen Fernsehsender, oder eine Zeitschrift und dann schildere ich denen den Fall und das geht meist auch gleich über eine Mail - mit dem eventuell erfolgten Schriftverkehr als Anhang.
Es gibt bei vielen Zeitschriften Hilfsadressen (Ombudsredaktionen, Schlichtungsstellen, ganze Teams, die sich angeblich der Gerechtigkeit verschrieben haben. Bei vielen Fernsehsendern ist es ähnlich.
Es hat zudem den Vorteil, dass man nichts eigennütziges macht - oder nur peripher. Aber hauptsächlich trägt man dazu bei, Missstände zu beheben und anderen ein ähnliches Schicksal zu ersparen.

Beispiel: Als ich umzog, war ich aus dem Leistungsbereich eines Jobcenters (d.ist eine soziale Einrichtung - na ja eher nicht, aber sie definieren sich als die, die den längerfristig Arbeitslosen, Geld geben) raus.
Ein anderes zahlt aber. Das alte entrichtete damals eine Mietkaution in Form eines Darlehens.
Die Rückzahlungsbedingungen wurden klar definiert.
Entweder ich ziehe aus oder
ich nehme eine bezahlte Tätigkeit auf.
Beides trifft bis jetzt nicht zu.
Nun haben sie mich im ersten Jahr nach dem Umzug mit einer Rückzahlungsforderung genervt, da hatte ich gerade mit der frischen Krebsdiagnose zu tun und wirklich anderes im Kopf. Ich habe mich trotzdem hingesetzt und geschrieben - tut ja keiner für mich, nicht wahr?
Und habe ihnen mitgeteilt, dass die vertraglich fixierten Rückzahlungsbedingungen ja nicht eingetreten sind u.s.w. u.s.f.
Das ging eine Weile hin und her, weil wohl die Computer nicht miteinander vernetzt sind. Die Forderung also von einer dritten Stelle kommt. Zuletzt haben sie sich rausgewunden, es wäre nicht wirklich so gemeint gewesen, sondern mehr so im Sinne einer generellen Erinnerung. Also keine Entschuldigung. Ich hab da was missverstanden.
Nachdem ich dann dachte, das wär geklärt, kam im letzten Jahr wieder ein Schreiben mit Zahlschein und gleich ausgerechneten Mahnkosten! Weil ich angeblich bei keinem Berliner Amt eine Leistung beziehe.
(Das hasse ich. Da stehst du als säumiger Zahler da und wirst vielleicht als solcher erfasst und kannst nichts dafür.)
Nun hätte ich das ganze Spiel ja nochmals durchspielen können. Aber da dachte ich 'nein' - machen wir anders.
Ich habe mir eine Kummernummer gesucht, den ganzen Sachverhalt geschildert und abgewartet.
Das ging viel schneller und ich habe meine Nerven gespart. Das bringt die vielleicht auch dazu, sich anderen gegenüber anders zu verhalten.

Schau mal, das ist ja nicht so, als hättest du eine Auseinandersetzung mit einer Einzelperson.
Also, wenn du Probleme mit der Psychologin hast - würde ich schon den Weg der persönlichen Aussprache wählen, aber wenn es um irgendwelche Einrichtungen und Institutionen geht. Das ist ein so 'entmenschtes' System, die kannst du nur mit ihren eigenen Waffen schlagen.

Ums kurz zu machen. Wenn du diesbezüglich Hilfe brauchst, biete ich sie dir an.

Liebe Grüsse

BiMi
 
Oben