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Nun, wenn dein Glaubenssystem dir das sagt, dann ist das für dich wohl auch so.
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Könntest du den Satz umformulieren? Mir ist nicht wirklich klar, was du meinst.
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Woher weißt du denn, daß sie das gerade nicht tun?
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Niemand muß "vom Tod erlöst" werden. Der Tod ist nur der Übergang von der physischen Realität in die nichtphysische Realität. Man müßte eher sagen, der Tod ist die Erlösung vom Leben... Die Befreiung von den Zwängen, die wir uns für das jeweilige Leben auferlegt haben.
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Wenn "Tote zurückkommen" hat das immer so einen Beigeschmack nach schlechtem Zombiefilm.
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Die größte Lüge ist imho, daß es so etwas wie Satan und eine Hölle gibt...
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Ich werde mich jetzt ganz sicher nicht auf eine Diskussion um die kruden, verdrehten Theorien einlassen, wie sich die jeweiligen Glaubenssysteme das Elend der Welt schönreden. Mir reicht schon, wie das Christentum das völlige Scheitern ihres Anführers als himmlischen Akt voll göttlicher Gnade verkauft und wie viele sich darauf einlassen...
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Ewiges Leben ist nichts, was man sich verdienen muß. Ewiges Leben ist unausweichlich... die Frage ist nur, wie wir damit umgehen.
Hallo Joachim,
da sprichst Du logischerweise ein ernstes Thema an.
Zuerst will ich dem Mißverständnis vorbeugen, ich würde an eine Hölle glauben. Es gibt keine Hölle. Die Kirche lehrt mitunter etwas anderes. Das ist aber nicht wirklich biblisch. Eine Hölle ist auch mit einem Gott der Liebe und Gerechtigkeit nicht vereinbar. 'Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod', schreibt Paulus, nicht mehr.
Wenn Du meinst, der Mensch müsse eher vom Leben erlöst werden, ist das Deine individuelle Sicht. Sie ist für Dich vielleicht irgendwie oder irgendwann richtig.
Der Tod kann Erlösung sein, z.B. für seelisch oder körperlich Schwerstkranke. Und selbst da, kann Hoffnung und Prinzipientreue der letzte Hinderungsgrund sein, aus dem Leben zu scheiden - zumindest vorschnell oder leichtfertig.
Längerfristig spielen zusätzliche Faktoren eine Rolle. Was nützt die beste Gesundheit und ein Leben voller Spaß, wenn man schließlich an einen Punkt kommt, an dem man sich nur noch leer fühlt, sich nicht mehr mit dem Dasein identifizieren kann. Sich also die Sinnfrage immer mehr aufdrängt, aber kein Halt in Sicht ist.
Der Mensch braucht ganzheitliche Identifikation, Erfüllung, beständigen Antrieb, am Leben teilzunehmen, einen tieferen Sinn, die Gewissheit, mit den Erfahrungen zu wachsen. Damit ist Lebenszeit auch immer Bewußtseinserweiterung. Leben braucht Zuversicht. Und die muß auch von außen kommen, auch von "oben".
Bei Gottlosen ist für mich eine Lebensgrenze absehbar. Und das nicht nur, weil Gottes Wort das so angekündigt hat. Es kommt bei ihnen der Punkt, an dem sie aufbegehren, weil sie unzufrieden werden. Würde jedem unbegrenzte Lebenszeit zur Verfügung gestellt, wäre dennoch ein massenhaftes Scheitern vorprogrammiert. Gibt es sowas wie angeborene Todessehnsucht? Manche meinen ja ihr Leben wegwerfen zu müssen. Eine destruktive Lebensweise kann ein Vorbote sein. Ich würde aber jedem dennoch empfehlen, das beste aus seinem Leben zu machen, ob es nun lang oder kurz ist.
Die Größe des Potentials eines Menschen sehe ich als Gabe zur persönlichen Berufung durch Gott. Besonders viel hängt von der Fähigkeit ab, spirituell empfinden zu können. Ohne Gott ist das Leben eine immer mehr oder weniger begrenzte Veranstaltung. Zudem kann es so nie auf Dauer funktionieren.
Die drei Phasen der Menschwerdung
◊ Körper
Die Sinneserfahrung, Physis im Vordergrund, Fortpflanzung, Krankheit, Tod, Vergänglichkeit, relativ kurzfristig
◊ Geist
Mittelfristiges Engagement, vernunftbetontes Erfolgsstreben
Während des Milleniums Jesu Christi gilt die körperliche Zwanghaftigkeit als überwunden. Eine Zeit der beständigen Wiederherstellung und Rechtsprechung folgt. Die Tausend Jahre enden mit dem Endgericht.
◊ Seele
Ewige Freude und Zuversicht. Jesus übergibt die wiederhergestellte Schöpfung seinem Vater. Gott wird allen alles sein. Eine Zeit endlosen Glücks beginnt, in der auch das Recht ein Mittel zum Zweck geworden ist.
Reinkarnation?
Wenn Du meinst, daß Verstorbene reinkarnieren, dann kann ich nur lachen. In diesem Fall sind sie bisher definitiv nicht die selben Individuen, wie vorher. Sie sind dann bisher auch äußerst Wortkarg geblieben, wie ich meine. Gegen Reinkarnation spricht so viel: Woher kommen die ersten Seelen? Warum werden es immer mehr Menschen, anstatt weniger, da doch das Nirvana - der leidfreie Zustand das Ziel sein müsste; deiner Meinung nach sogar selbst wählbar sein müsste - Warum gibt es keinen gleichwertigen Austausch mit Hinterbliebenen? usw.
Erweckungserlebnisse, wie Du sie auch schon gehabt haben willst, sind nichts weiter als Eingebungen aus der Geistwelt. Es ist eine Form von Spiritismus/Okkultismus. Jeder Mensch hat seine Engel (Matthäus 18:10).
Die Bibel gibt die vernünftigsten Antworten. Der Mensch ist eine lebende Seele. Der "erste Tod" ist ein schlafähnlicher Zustand, aus dem man wiederkommen kann, wenn Gott das will - mit einem neuen Körper versteht sich.
Der "zweite Tod" ist endgültig. Möchte hierzu leo's Worte zitieren:
"dass wir nach unserem Tod, wenn wir unser körperliches Behältnis wieder verlassen haben, wieder als ein Teil in das "Große Ganze" eintauchen. Das dann all unsere gesammelten Einzelerfahrungen, zu einer großen Kollektiverfahrung verschmelzen"
Jedoch wird man nicht mehr als Individuum fortbestehen. Das knüpft an das an, was der weise Salamo, dem Gott ausdrücklich großes Verständnis verlieh, im Buch Prediger schrieb:
"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts... denn bei den Toten, zu denen du fährst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit"
Prediger 9:5-10
"Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat."
Prediger 12:7
Prediger 9:5-10
"Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat."
Prediger 12:7
Und richtig, Ewiges Leben ist nichts was man sich verdienen muß. Es ist ein Geschenk. Paulus spricht von der 'unverdienten Güte Gottes'. Und die Form ist das Resultat der schöpferischen Freiheit eines großen Designers.
Trotzdem bleibt das Leben von Gott abhängig und in gewissem Sinn auch begrenzt.
"Auch die unabsehbare Zeit hat er in ihr Herz gelegt, damit der Mensch das Werk nie herausfinde, das der wahre Gott gemacht hat vom Anfang bis zum Ende."
Prediger 3:11
Prediger 3:11
Damit muß man sich auch erst einmal abfinden. Die Lebenden müssen also mit dem perfekten Leben zufrieden sein. Den anderen bleibt die schreckliche Vorstellung der Ewigkeit erspart.
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