Säure-Basen-Haushalt
Was bedeutet Säure-Basen-Gleichgewicht?
Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist für unseren Stoffwechsel unverzichtbar. Unser Körper benötigt Säure bildende (ca. 25 %) sowie Basen bildende Kost (ca. 75 %), um im Säure-Basen-Gleichgewicht zu sein. Kommt die Nahrung in schon ausgeglichenem Säure-Basen-Verhältnis in den Magen, so wirkt sich das schonend für den Organismus aus, weil er wenige Mikronährstoffe verbraucht, die ihm dann für die Körperenergie zur Verfügung stehen. Nehmen wir zu viele säurehaltige Nahrungsmittel zu uns, muss der Körper die überschüssigen Säuren neutralisieren, in Basen oder auch umgekehrt, Basen in Säuren umwandeln, da das Blut nur einen engen pH-Bereich toleriert. Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist eine Grundvoraussetzung für dauerhafte Gesundheit. Unser Kraftwerk Körper kann ohne Säure-Basen-Gleichgewicht nicht optimal funktionieren - es kann manchmal Jahrzehnte dauern, bis „echte“ Krankheiten ausbrechen. Vorboten können z.B. übermäßiges Sodbrennen, Müdigkeit, Erschöpfung, Abgeschlagenheit, häufige Infekte, Haarausfall, Hautprobleme sein.
Unsere „normale“ Zivilisationskost“ setzt sich leider so zusammen, dass wir mehr Säuren aufnehmen als ausscheiden können (ca. 75 % Säurebildner). Säuren finden wir beim Zuckerbäcker und Fleischer - Basen beim Obst- und Gemüsehändler. Die meisten Menschen sind chronisch übersäuert. Der Hauptgrund für Übersäuerung ist falsche Ernährung. Der Konsum von Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Zucker, Weißmehlprodukten (Säuren) ist zu hoch, der Obst-, Gemüse- und Kartoffelkonsum (Basen) viel zu niedrig. Beim Zuckerkonsum schlagen auch besonders die versteckten Zuckerstückchen zu Buche, z.B. in Limonade, Tee, Cola, Keksen, Kuchen, Süßigkeiten, Ketchup. Der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, 5-mal am Tag Obst und Gemüse zu essen, folgen nur die wenigsten.
Weitere Faktoren für Übersäuerung:
zu viel Stress
Medikamente
zu wenig Bewegung (zu viel kann auch „sauer“ machen)
zu wenig frische Luft
zu wenig Flüssigkeit
Was passiert bei Übersäuerung?
Nehmen wir zu viele Säuren auf, ist Schwerstarbeit notwendig, um die überschüssigen Säuren zu neutralisieren und den notwendigen PH-Ausgleich zu erreichen. Viele Mikronährstoffe werden dafür verbraucht. Sind Mikronährstoffe/Basenbildner nicht ausreichend vorhanden (Normalfall z.B. bei Ernährung mit denaturierten Nahrungsmitteln, übermäßigem Fleisch- oder Zuckerkonsum), muss zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts und der Stoffwechselfunktionen auf „Depots“ aus dem Bindegewebe, den Muskeln und Knochen zurückgegriffen werden. Der dauernde Mineralstoffentzug kann dazu führen, dass diverse Stoffe an Ort und Stelle fehlen, z.B. Calcium in den Knochen und Zähnen (Karies, Osteoporose), Magnesium in den Muskeln (Krämpfe, Migräne), Kalium im Herzmuskel (Herzrythmusstörungen).
Säuren werden außerdem im Bindegewebe zwischengelagert und warten dort auf eine basische Reaktionslage, um zur Ausscheidung gebracht werden zu können. Oft warten sie vergebens. Irgendwann ist jede Deponie übervoll. Das kann zu Schmerzen, Bewegungs- und Funktionseinschränkungen einzelner Zellen führen.
Die Elastizität der roten Blutkörperchen leidet im sauren Milieu, welche die kleinsten Kapillargefäße nicht mehr passieren können. Die Durchblutung ist gestört, Sauerstoff und Nährstoffe werden somit nicht ausreichend in die Zellen befördert. Zellen sterben ab. Laut Säurespezialisten sind Schlaganfall und Herzinfarkt das Ergebnis von chronischer Übersäuerung.
Übersäuerung wirkt sich auch äußerst ungünstig auf die Darmflora aus. Die „guten“ Bakterien, die wir brauchen, um Pilze, Viren und Bakterien abzuwehren, verabschieden sich. Das ist sehr bedauerlich, denn diese „guten“ Bakterien sind Freunde und Helfer unseres Immunsystems, das sich bei Anwesenheit seiner Freunde und Helfer ungestört anderen Problemen zuwenden kann.
Das Immunsystem vernichtet Eindringlinge entweder direkt oder es löst durch die Bildung von Antikörpern gegen die Eindringlinge (Viren, Bakterien) oder durch Vernichtung der infizierten Zellen Immunreaktionen aus. Entzündungen entstehen und Freie Radikale werden freigesetzt, welche Zellen schädigen. Viele, viele Krankheiten hängen mit einem schlechten Immunsystem zusammen, auch Krebs. Ein schwaches Immunsystem kann eventuell zum Beispiel Krebszellen, die täglich entstehen, nicht erkennen und entsorgen.
Man weiß heute in der Ernährungswissenschaft (leider wissen viele Ärzte darüber zu wenig Bescheid), dass aus Übersäuerung, schlechter Stoffwechsellage und Unterversorgung mit Nährstoffen viele Krankheiten wie Rheuma, Gicht, Gastritis, Gallensteine, Nierensteine, Leberschwäche, Infektionsanfälligkeiten, Gedächtnisschwäche, Bindegewebserkrankungen, Bindehautentzündung, Allergien, Asthma, Neurodermitis, Psoriasis, Ekzeme, degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates, Zahnschäden, Magenstörungen, Verstopfung, Schwangerschaftserbrechen, Migräne, Hörsturz, Arthritis, Arthrose, Rheuma, Weichteilrheuma, Osteoporose, Durchblutungsstörungen, Herzrhytmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes Typ II, Krebs, Multiple Sklerose resultieren.
Auch Gehirn und Psyche werden beeinflusst. „Saure“ Menschen reagieren oft überempfindlich und sind gereizt, aggressiv und wenig belastbar. Dauerndes Frösteln, dauernd kalte Hände und Füße, Abgeschlagenheit und Schwächegefühl sind deutliche Anzeichen für Übersäuerung.
Feststellung des Säuregrades
Der Säuregrad kann recht einfach - jedoch ungenau - mit pH-Indikationsstreifen aus der Apotheke für jedermann (auch am Arbeitsplatz) gemessen werden. Um ein annähernd gesichertes Ergebnis zu erhalten, sollte mindestens eine Woche, besser 3 – 4 Wochen jeder Urin getestet werden und daraus ein Durchschnittswert errechnet werden. Dieser sollte mindestens zwischen 6,2 und 6,8 liegen, 7 wäre idealer. Es gibt offensichtlich unterschiedliche Meinungen darüber, wann eine chronische Übersäuerung anfängt. Einig scheinen sich aber alle (die sich mit dem Säure-Basenhaushalt befassen) darüber zu sein, dass bei dauerhaften Durchschnitts-pH-Werten unter 6,2 bis 6,8 unbedingt gegengesteuert werden sollte.
Was können wir tun?
Am besten erst einmal den Speiseplan ändern und nach Möglichkeit weitere der oben genannten Faktoren reduzieren!
Wahrscheinlich werden Sie bei „normaler Mischkost“ trotzdem nicht das notwendige Säure-Basen-Gleichgewicht erreichen. Es gibt aber dennoch verschiedene Möglichkeiten. Hilfreich scheint u.a. die Zufuhr von Calcium und Magnesium im Verhältnis 2:1 zu sein. Die jeweilige Dosis muss dann jeder für sich austesten und regelmäßig anpassen. Zu beachten ist allerdings, dass eine hohe Calcium-, Magnesium- und auch Eisenzufuhr die Manganaufnahme behindern kann. (Folgen von Manganmangel s.
Mangan.) Sehr interessant – wenn ich auch nicht ganz der gleichen Meinung bin - finde ich diesen kritischen Beitrag zum knochengesunden Essen und Calciumstoffwechsel
https://www.opraxis.de/fileadmin/PDF/Ernaehrungstipps.pdf . Deutlich wird auch hier wieder der Zusammenhang zwischen Ernährung, Nährstoffversorgung bzw. dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Nährstoffe und Gesundheit. Als Lösung sehe ich jedoch keinesfalls synthetische isolierte Einzelpräparate bzw. Hormonbehandlungen.
Ich persönlich bevorzuge eine Ernährung nach der Logi-Methode
Startseite: LOGI-Methode bzw. eine Nahrungsergänzung aus Obst und Gemüse, da ich von der Kraft der Synergie überzeugt bin. Obst und Gemüse ist in seiner ganzen Vielfalt mehr als die Summe einzelner isolierter Bestandteile. Erwähnen möchte ich insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe, die nachgewiesenermaßen Gefäßverstopfungen verhindern können, das Immunsystem stärken, Zellen vor Radikalangriffen schützen, Blutdruck und Blutzucker positiv beeinflussen, um nur einige Beispiele zu nennen. Ebenso wichtig für unseren Stoffwechsel sind die Enzyme (finden wir in natürlicher, unverarbeitetet Nahrung), die u.a. das Immunsystem modulieren und regulieren, beteiligt sind bei der Verhinderung von Autoimmunkrankheiten und wichtige Aufgaben im Säure-Basen-Haushalt erfüllen.