Trans-, Inter- und Non-Binary-Themen und die allgemeine Gender-Frage

'Herr' und 'Dame' sind eigentlich Ehrenbezeugungen, die man aus 'Höflichkeit' früher sogar Leuten zugestanden hat, die das wirklich nicht verdient haben. Aber so blieb der soziale Frieden gewahrt.
 
Vielleicht beschweren sich Männer nicht ständig und sind beleidigt, wenn man eigentlich nur nett sein will. Dann überlebt der 'Herr', während die 'Dame' durch eine etwas schlichtere Bezeichnung ersetzt wird. 'Frau' ist nämlich eine Reduzierung auf's Geschlecht, während 'Dame' einen höheren gesellschaftlichen Rang suggeriert.
 
Wuhu,
Vielleicht beschweren sich Männer nicht ständig und sind beleidigt, wenn man eigentlich nur nett sein will.

naja, so "einfach" wars dann wohl doch nicht, denn

Dann überlebt der 'Herr', während die 'Dame' durch eine etwas schlichtere Bezeichnung ersetzt wird. 'Frau' ist nämlich eine Reduzierung auf's Geschlecht, während 'Dame' einen höheren gesellschaftlichen Rang suggeriert.

wie ich zuvor #119 mittels wiktionary verlinkte, haben Frau und Dame die gleiche (Bedeutungs-) Herkunft, nämlich Herrin, also die weibliche Form von Herr...
 
Dann ist ja alles gut. Ich kann mit Mann, Frau, Herr und Dame gut leben. 'Weib' setze ich eher vorsichtig ein und niemals im persönlichen Gespräch, denn wichtiger als die Herkunft der Worte ist immer das aktuelle Sprachempfinden.
 
wie ich zuvor #119 mittels wiktionary verlinkte, haben Frau und Dame die gleiche (Bedeutungs-) Herkunft, nämlich Herrin, also die weibliche Form von Herr...
Ich zitiere die Stelle mal:
Herkunft:

mittelhochdeutsch vrouwe von althochdeutsch frouwaHerrin“ aus dem 9. Jahrhundert zu frōHerr“;[1] ursprünglich die Anreden für Götter[2]

Wobei sich Wortbedeutungen ja manchmal auch "verselbstständigen" bzw. von der Herkunft entfernen.

Wegen "dämlich" habe ich jetzt echt was gelernt (@Malvegil #118), komisch, dass ich nie drauf kam, im Herkunftswörterbuch nachzuschlagen.
 
Männer können ebenfalls ziemlich dämlich sein, ganz ohne Geschlechtsumwandlung, da hätte man schon was merken müssen.
 
denn wichtiger als die Herkunft der Worte ist immer das aktuelle Sprachempfinden.
Das sehe ich auch so. Ich denke, dass die meisten in der Gesellschaft den Begriff "Weib" zumindest irritierend finden.

Scherzhaft unter Freunden verwendet, die das richtig einordnen, ist es etwas anderes, aber man kann nicht davon ausgehen, dass es generell keinen negativen Touch hat.
 
'Man' ist geschlechtsneutral, während 'frau' es nicht ist. Hätte ich "da hätte frau schon etwas merken müssen" gesagt, klänge es so, als ob nur Frauen diesem dämlichen Irrtum aufgesessen wären. Das ist aber nicht so.
 
Wuhu,
sorry, ist ja fast schon alles OT, aber weils so "aufgelegt":

... klänge es so, als ob nur Frauen diesem dämlichen Irrtum aufgesessen wären...

Sie säßen dem dämlichen Irrtum ja nicht unbedingt auf, allerdings würden sie die männliche Dämlichkeit vielleicht eher erkennen als "Geschlechts-Genossen" (und freilich vice versa)... 😁
 
gut, nur warum geschah dies nicht auch beim Mann, der zum Herr/n wurde? Da gilt ja beides - normal und höflich - gleichlautend...
Gute Frage, und schwer zu beantworten. Aber immerhin gibt es ein älteres 'normales' Wort für Mann, nämlich karl/kerl, das schon im Mittelalter auch eine abfällige Konnotation angenommen hat.

Und die männliche Entsprechung zu dem Wort Frau, Fro[n], haben wir nur noch in Fronleichnam und Frondienst erhalten. Es gibt da einfach keine Symmetrien, was vermutlich auch etwas über die fehlende soziale Symmetrie aussagt.

Bei den Wörtern für Mutter und Vater ist das anders, die sind seit mehreren Tausend Jahren einfach stabil geblieben.
 
Ich denke mir, so wie Gott einen erschaffen hat, sollte sich jeder lieben lernen, akzeptieren, annehmen wie es ist.
Bei Problemen, Hilfe suchen bei einem verständnisvollen Seelsorger oder Psychologen, aus christlicher Sicht betrachtet.

Aus meiner Sicht gibt es kein schöneres Geschenk, als vom Herrn einen gesunden, voll funktionsfähigen, Körper geschenkt zu bekommen, egal ob Mann oder Frau, den man demütig, dankbar, voller Freude annehmen kann. Auch wenn das für manche ein Lern Prozess ist.
 
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Wuhu Locke,
... Die Sprache hat etwas mit dem Rollenverständnis zu tun, und das hat auch mit dem Thema zu tun. Nicht jeder persönliche Konflikt mit dem biologischen Geschlecht hat biologische Ursachen.

dem stimme ich sogar zu, allerdings bezog ich mich auf den Nebensatz von MaxJoy, wie ich ihn ja auch extra @ #131 zitierte...

Und das hat mit dem, was Du hier nun aufbringst eben "fast" nichts mehr zu tun, weil man das Klischee - Frau würde eher @ Mann nicht so tolle Seiten eher erkennen können (und umgekehrt Mann würde eher @ Frau nicht so tolle Seiten erkennen können) - zwar mit "good will" unter Geschlechter-Kampf @ Rollenverständnis einordnen kann, aber beim ursprünglichen Thema gehts ja um ganz andere "Kaliber"... ;)

Ich weiß schon, viele Menschen sind seit einiger Zeit bei solchen Dingen @ Gender extra "empfindlich", da darfs dann nicht einmal mehr der kleine Spaß sein, wenn ironisch gemeint in einem Satz statt "man" eben "frau" geschrieben wird - vor allem, wenn es thematisch, eben @ Frau-Mann-Beziehung etc pp, passt - so verstand ich zb auch @Kate, die das @ #129 aufbrachte; Dass vielen Leuten aber sogar diese Ironie @ Frau & Mann ein "Zuviel" in dieser Gender-Debatte ist, finde ich dann halt auch etwas überzogen - denn das primäre Gegenargument gegen "gendern" ist ja das binäre Frau/Mann-System...

BTW: schaut mal, was die "Gender-Sprach-Experten" statt dem Wort "man" ua künftig gerne sehen würden - und nein, "frau" ist nicht dabei: geschicktgendern.de/#M
man | Sie; viele; wir; ich [Beispiele:]
Wenn man durchs Fenster sieht, kann man das Meer sehen. | Wenn Sie durch das Fenster blicken, können Sie das Meer sehen.
Wenn es zu laut ist, kann man nichts verstehen. | Wenn es zu laut ist, können viele nichts verstehen.
Man glaubt es kaum. | Ich glaube es kaum.

... und ein bisschen weiter unten dann alle Wort-Ersetzungen mit dem Wort "Mann"... :sneaky:
 
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... und ein bisschen weiter unten dann alle Wort-Ersetzungen mit dem Wort "Mann"... :sneaky:
Na, geht doch (y)

Ich bemühe mich im Grunde schon sehr lange (90er, da war das mal Thema in einem Uni-Job), an solchen Stellen (auch: "man") geschicktere Formulierungen zu wählen (statt "kann man" z.B. "lässt sich"). Und ja, ich finde auch manche Reaktionen überzogen und hab' mein "frau" statt "man" halb-ernst gemeint. Nur: Wer da mehr drinsteckt per persönlicher Betroffenheit, ist eben auch in einer anderen Situation als ich oder Du oder...
 
Wenn es wenigstens etwas ändern würde - ein früher benannter (weiblicher) Kaufmann bekommt heute auch nicht mehr Gehalt dadurch, dass sie nun Kauffrau heißt.
 
Ich für meinen Teil wäre froh, wenn diese dämliche Sprachverhunzerei endlich aufhören und alle wieder ihren Hosenstall zu machen würden. Es stinkt nämlich schon länger nach Fisch und Sch... .
 
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