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Sind "psychische Krankheiten" objektivierbar? Thomas Insel NIMH
Ein bisschen was von den BPS-Anhängern:
Hier etwas aus dem Ärzteblatt zum Thema S3-Leitlinie "Umgang mit Nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden" (später sieht man, dass darunter Reizdarm, Fibro und CFS gezählt werden).
Beteiligt natürlich auch Peter Henningsen.
https://m.aerzteblatt.de/print/132847.htm
Und ich reg mich über die Ärzte auf...Dabei befolgen sie nur ihre Vorgaben.
Empfohlen werden Psychotherapie, Sport und Antidepressiva (Tabelle 1). Das Behandlungsspektrum finde ich mit psychosomatischer, psychologischer, psychiatrischer Betreuung sehr einseitig (Kasten 2).
Kasten 3 ist auch recht nett Wer auf einem rein "somatischen Krankheitsverständnis" beharrt, wird mit stationärer Klinik "belohnt" (also, manch einer mag sich darüber freuen...)
Und das obwohl:
Längerfristige Arbeitsunfähigkeit ist alles über 4 Wochen Krankschreibung.
Und damit werden mir dann auch noch ein paar Zusammenhänge klarer. Das mit den "finanziellen Anreizen für krankheitsbezogenes Verhalten" sticht für mich dabei besonders hervor.
...die leider nicht bewiesen werden. Und auf deren Annahme werden Menschen mit Schmerzen und Behinderungen (übrigens häufiger die hysterischen Frauen, die waren ja schon immer so *ironie*) in die "Selbstverantwortung" und schließlich wieder zum "Arbeiten bis zum Umfallen" geschickt. Ist ja alles nur eingebildet und undiszipliniert; außerdem will man mit seinem krankheitsbezogenen Verhalten ja nur in der "Luxushängematte" des Sozialsystems chillen.
Auch etwas, was mir von Hr. Henningsen schon begegnet ist: Keine Diagnostik, wie Labor, bildgebende Verfahren usw., sondern Betonung auf "psychosoziale Belastungen" als die maßgebliche Richtung.
Da kann's dann schon mal passieren, dass man überraschend an Krebs verstirbt. Wie einer Dame geschehen, die man als "psychisch krank" diagnostizierte wegen Schluckbeschwerden. War dann halt doch Krebs. Die Diagnose kam zu spät.
https://www.zwangspsychiatrie.de/2017/10/typisch-berufsbetreuer-im-fernsehen/
(In dem Bericht geht es eigentlich um Berufsbetreuung, da wird nur diese Geschichte mit der Frau erwähnt.)
Es zählt also eine Anzahl allein.
Ich frage mich, wie unter dieser Annahme dann noch Autoimmunerkrankungen z.b. oder andere Multisystemerkrankungen diagnostiziert werden. Ab einer gewissen Anzahl Symptome wird der Verdacht auf eine "Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme" (= NFS) Störung ja geäußert, wobei nach dieser Leitlinie keine weiteren körperlichen Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Da ist doch überhaupt keine Unterscheidung mehr möglich.
Leider ist keine Publikationsliste zu finden...aber hier:
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-001.html
Da gibts die lange Version.
Ein bisschen was von den BPS-Anhängern:
Hier etwas aus dem Ärzteblatt zum Thema S3-Leitlinie "Umgang mit Nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden" (später sieht man, dass darunter Reizdarm, Fibro und CFS gezählt werden).
Beteiligt natürlich auch Peter Henningsen.
https://m.aerzteblatt.de/print/132847.htm
Und ich reg mich über die Ärzte auf...Dabei befolgen sie nur ihre Vorgaben.
Empfohlen werden Psychotherapie, Sport und Antidepressiva (Tabelle 1). Das Behandlungsspektrum finde ich mit psychosomatischer, psychologischer, psychiatrischer Betreuung sehr einseitig (Kasten 2).
Kasten 3 ist auch recht nett Wer auf einem rein "somatischen Krankheitsverständnis" beharrt, wird mit stationärer Klinik "belohnt" (also, manch einer mag sich darüber freuen...)
Und das obwohl:
Die Evidenzlage war wegen der weit gespannten Thematik heterogen und erreichte bei vielen Fragen nur mittleren Evidenzlevel;
Längerfristige Arbeitsunfähigkeit ist alles über 4 Wochen Krankschreibung.
Ein Gesundheitssystem, das mehr auf Reparatur und Versorgung als auf Selbstverantwortung und Prävention ausgerichtet ist und kontraproduktive finanzielle Anreize für krankheitsbezogenes Verhalten und apparative Maßnahmen statt für gesundes Verhalten, Gesprächsleistungen und Vermeidung unnötiger Maßnahmen setzt, wirkt beschwerdeunterhaltend
Und damit werden mir dann auch noch ein paar Zusammenhänge klarer. Das mit den "finanziellen Anreizen für krankheitsbezogenes Verhalten" sticht für mich dabei besonders hervor.
Aktuelle ätiopathogenetische Modelle
...die leider nicht bewiesen werden. Und auf deren Annahme werden Menschen mit Schmerzen und Behinderungen (übrigens häufiger die hysterischen Frauen, die waren ja schon immer so *ironie*) in die "Selbstverantwortung" und schließlich wieder zum "Arbeiten bis zum Umfallen" geschickt. Ist ja alles nur eingebildet und undiszipliniert; außerdem will man mit seinem krankheitsbezogenen Verhalten ja nur in der "Luxushängematte" des Sozialsystems chillen.
Abwarten somatischer Ausschluss-Diagnostik trotz Hinweisen auf psychosoziale Belastungen ist kontraindiziert.
Auch etwas, was mir von Hr. Henningsen schon begegnet ist: Keine Diagnostik, wie Labor, bildgebende Verfahren usw., sondern Betonung auf "psychosoziale Belastungen" als die maßgebliche Richtung.
Da kann's dann schon mal passieren, dass man überraschend an Krebs verstirbt. Wie einer Dame geschehen, die man als "psychisch krank" diagnostizierte wegen Schluckbeschwerden. War dann halt doch Krebs. Die Diagnose kam zu spät.
https://www.zwangspsychiatrie.de/2017/10/typisch-berufsbetreuer-im-fernsehen/
(In dem Bericht geht es eigentlich um Berufsbetreuung, da wird nur diese Geschichte mit der Frau erwähnt.)
Die Symptomanzahl ist ein wesentlicher Prädiktor für das Vorliegen von NFS
Es zählt also eine Anzahl allein.
Ich frage mich, wie unter dieser Annahme dann noch Autoimmunerkrankungen z.b. oder andere Multisystemerkrankungen diagnostiziert werden. Ab einer gewissen Anzahl Symptome wird der Verdacht auf eine "Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme" (= NFS) Störung ja geäußert, wobei nach dieser Leitlinie keine weiteren körperlichen Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Da ist doch überhaupt keine Unterscheidung mehr möglich.
Leider ist keine Publikationsliste zu finden...aber hier:
https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/051-001.html
Da gibts die lange Version.