Rund um die Anthroposophie

@ Kathy

Deinen Satz:
"Warum ist es eigentlich nötig, dass wir Rudolf Steiner bis ins letzte Detail auseinander nehmen? Es gibt hier niemanden, der sein "Schauen" nachvollziehen und erklären kann."
kann ich wiederum nicht ganz nachvollziehen.
Steiner wollte gerade nicht, daß man glaubt, sondern rief zu eigenständigem Denken, Forschen und ganz besonders Nachvollziehen auf. Genau das ist der zentrale Punkt seiner Lehre (die Du offensichtlich noch nicht kennst), in dem er sich positiv von anderen Glaubensrichtungen wie der Kirche unterscheidet.
(Wirf mal einen Blick in: "Wie erlangt man Erkenntnisse der höreren Welten" ... da dreht sich gleich im ersten Kapitel alles um die Wichtigkeit der eigenen Erkenntnis/Schau.)

Auch weißt Du sicher nicht, wer hier etwas nachvollziehen oder "schauen" kann. Es gibt diese Menschen öfter, als Du vielleicht denkst (auch wenn ich leider nicht zu den hellsichtigen gehöre). Erkenntnisse, die wir nicht nachvollziehen können, sind schließlich wertlos ... ja eigentlich sogar gefährlich. Denn so werden wir leicht Opfer derer, hinter deren scheinbar "weisen" Worten sich nichts als hohle Leere verbirgt ;) ...

Du hast ja Recht, Mats

Ich weiss nicht wirklich, ob es Forumsmitglieder gibt, die einen Einblick in "höhere Welten" haben oder die Akasha-Chronik lesen können. Die Vermutung lag einfach nahe, dass es keine gibt, da diese Fähigkeit eher selten ist. Dass es andere Eingeweihte/Meister/Hellsichtige gibt, ist mir klar. Zum Glück, denn wir brauchen die Inspiration. :fans:

Trotzdem glaube ich, dass wir Erfahrungen anderer Menschen niemals WIRKLICH nachvollziehen können. Es wäre auch zu schön, wenn ich sehen könnte, was Rudolf Steiner gesehen hat. :)

Herzliche Grüsse
Kathy
 
Hallo Kathy!

Das ist ein Wort! Eine Frau, ein Wort: "Mich interessiert eigentlich ALLES um Rudolf Steiner und Anthroposophie!"
Das könnte ich für mich nur bestätigen, was man wohl merkt, wenn ich hier schreibe, und wenn Du sogar meinst, es wäre fundiert . . . Danke! . . . es würde mich natürlich freuen, wenn es sogar jemand für sich aufnehmen/annehmen könnte, der bisher keinen "Draht" zur Anthroposophie hatte. Vielleicht einfach dadurch, daß ich nicht (und versuche: nie) irgendwas dogmatisch nachbete (der eine oder auch der andere meint vielleicht immer noch, daß es nur so geht), sondern von dem spreche, was in mir aus Steiners Erkenntnissen entstanden ist. Und ich spüre, daß da etwas "Wirkliches" entstanden ist, und versuche dann, es in Worten auszudrücken. (Im Wirk-lichen ist ja schon "Wirkung" mit d'rin!)

Wie ist dann Dein Zugang zur Anthroposophie (gewesen)?
Kennst Du diese (schweizerische) Gruppe/Verein "Gelebte Weihnachtstagung", die ja letztlich aus der Anthroposophischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde?


Herzliche Grüße!
zurück in die Schweiz
von Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Anfang von Steiners Autobiographie, herausgegeben 1925 von Marie Steiner :

In die öffentlichen Besprechungen der von mir gepflegten Anthroposophie sind seit einiger Zeit Angaben und Beurteilungen über meinen Lebensgang verflochten worden. Und aus dem, was in dieser Richtung gesagt worden ist, sind Schlüsse gezogen worden über den Ursprung dessen, was man als Wandlungen in meiner geistigen Entwickelung ansieht. Demgegenüber haben Freunde die Ansicht ausgesprochen, daß es gut wäre, wenn ich selbst etwas über meinen Lebensgang schriebe.
Ich muß gestehen, daß dies nicht in meinen Neigungen liegt. Denn es war stets mein Bestreben, das, was ich zu sagen hatte, und was ich tun zu sollen glaubte, so zu gestalten, wie es die Dinge, nicht das Persönliche forderten. Es war immer meine Meinung, daß das Persönliche auf vielen Gebieten den menschlichen Betätigungen die wertvollste Färbung gibt. Allein mir scheint, daß dies Persönliche durch die Art, wie man spricht und handelt, zur Offenbarung kommen muß, nicht durch das Hinblicken auf die eigene Persönlichkeit. Was aus diesem Hinblicken sich ergeben kann, ist eine Sache, die der Mensch mit sich selbst abzumachen hat.
Und so kann ich mich zu der folgenden Darstellung nur entschließen, weil ich verpflichtet bin, manches schiefe Urteil über den Zusammenhang meines Lebens mit der von mir gepflegten Sache durch eine objektive Beschreibung in das rechte Licht zu stellen, und weil mir das Drängen freundlich gesinnter Menschen im Hinblick auf diese Urteile als begründet erscheint.

. . . weiter aus einer Biographie von Christoph Lindenberg :

In die Kindheit und Jugend fallen auch Erlebnisse und Fragen, in denen man den Ansatz der späteren Anthroposophie erkennen kann. Am Beginn stand wahrscheinlich eine bestürzende okkulte Erfahrung des siebenjährigen Knaben.
"Einen tiefen Eindruck machte auf den Knaben das folgende Erlebnis. Die Schwester meiner Mutter war auf tragische Art (Selbstmord) gestorben. Der Ort, an dem sie lebte, war ziemlich weit von dem unsrigen entfernt. Meine Eltern hatten keine Nachricht. Ich sah, sitzend im Wartesaal des Bahnhofs im Bilde das ganze Ereignis. Ich machte einige Andeutungen in Gegenwart meines Vaters und meiner Mutter. Sie sagten nur "Du bist a dummer Bua." Nach einigen Tagen sah ich, wie mein Vater nachdenklich wurde durch einen erhaltenen Brief, wie er dann, ohne mein Beisein nach einigen Tagen mit meiner Muter sprach und diese dann tagelang weinte. Von dem tragischen Ereignisse erfuhr ich erst nach Jahren." (aus Beiträge zur R.St. Gesamtausgabe)

. . . weiter aus einer Biographie von Johannes Hemleben :

Schon in der Kindheit hatten sich bei Rudolf Steiner hellseherische Fähigkeiten gezeigt, die ihn das Vorhandensein einer geistigen Welt "hinter" und "über" der Sinnenwelt nie in Zweifel ziehen ließ. Von früh an war darum sein Problem nicht die Frage: "Gibt es eine geistige Welt?" - sondern die: "Wie stehen physische und geistige Welt zueinander?"


(Bei diesem Erlebnis war Rudolf Steiner 7 bis 8 Jahre alt.)


Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
. . . sind jetzt alle hier spontan zur bio-dynamischen Wochenend-Selbsterfahrung unterwegs? Ich erwarte spannende Berichte von "rührenden" Erlebnissen!? . . .


Gerd
 
Hallo Gerd,

die Obst-Ernte unserer Freunde auf Sardinien ist von einem Schädling zerstört worden.

Zum Glück haben sie uns als Feriengäste und nach uns kommen auch noch welche. Sonst könnten Sie nur noch ihre Hosenknöpfe zählen.
Reicht das fürs Erste?

Liebe Grüße
Wahrnehmerin
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist dann Dein Zugang zur Anthroposophie (gewesen)?
Kennst Du diese (schweizerische) Gruppe/Verein "Gelebte Weihnachtstagung", die ja letztlich aus der Anthroposophischen Gesellschaft ausgeschlossen wurde?


Herzliche Grüße!
zurück in die Schweiz
von Gerd

Hallo Gerd

schon vor 50 Jahren hatte ich eine Freundin, die in Bremen eine Waldorf-Schule besuchte. Wir haben damals wohl nicht über Rudolf Steiner gesprochen, aber aus irgend einem Grund ist da was hängen geblieben. Sehr viel später fand ich immer wieder Hinweise in Weltanschauungs-Literatur und wurde neugierig.

Von dieser schweiz. Grppe hatte ich noch nie gehört. Was ich im Internet fand, kommt mir seltsam vor. Das hat sich aber wohl auch erledigt, weil ihnen das Geld für weitere Gerichtsverfahren ausgegangen ist. Hmmmm. :confused:

Gruss
Kathy
 
Hallo Kathy!

Dann hast Du wohl schätzungsweise zehn Jahre "Vorsprung" an Lebensalter, denn vor rund fünfzig Jahren bin ich gerade mal zur Welt gekommen!

Mir fiel heute beim Radfahren ein: zur-Welt-kommen. Die materiellen Bestandteile unseres Körpers brauchen ja eigentlich nicht erst in diese Welt, zur Erde, zu kommen, sie sind doch schon da!? Ob nun vor der Zeugung, oder auch in der Zeit vor der Geburt.
Ist es ein sprachliches Bild dafür, daß aber doch etwas ganz anderes noch "auf die Welt", "zur Welt" kommt?
Seele, Geist, Ich?
Bei Steiner kann man an verschiedensten Stellen genau zu diesen "Vorgängen" lesen. Und auch da wieder nicht schwärmerisch-poetisch, sondern eigentlich "sehr konkret", und, wenn man für sich einen Anknüpfungspunkt, einen Zugang gefunden hat, faszinierend und immer wieder zutiefst "geheimnisvoll"!
Wenn man diesen Zugang hat, erschließt sich einem eine ganz neue Welt (-anschauung)!


Liebe Grüße!
von Gerd
 
Guten Morgen,

die Strahlkraft von Bio ist vorbei, finde ich. Die Stimme der Kritik wird auch immer lauter.

Und Aldi bietet heute Bio an, sicher nicht schlechter als im ach, so romantischen kleinen Laden um die Ecke.

Für denjenigen der sich auch einmal kritisch mt Bio beschäftigen möchten + Steiner.

www.animal-health-online.de/main/astraler-mist-und-okomythen-die-wissenschaftsjournalisten-maxeiner-und-miersch-schauen-hinter-die-kulissen-der-biolandwirtschaft/#more

und dann

der EUlenspiegel

vG Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter!

Meinst Du nicht, daß die Tatsache, daß inzwischen auch in Supermärkten Bio-Artikel verkauft werden, gerade zeigt, daß "Bio" NICHT vorbei ist? Warum sollten sonst die großen Firmen versuchen, damit Geschäfte zu machen?

Man könnte sich auch fragen, wieso Supermärkte überhaupt biologisch-erzeugte Produkte neben solchen aus sogenanter "konventioneller" Produktion anbieten?
Sind sie überzeugt, daß Bio-Produkte BESSERE Qualität bieten? Dann muß man sich ja fragen, warum sie auch schlechtere Lebensmittel anbieten!? (Vielleicht weil sie "Lebensmittel lieben" ?)
Oder haben Bio-Produkte die GLEICHE Qualität wie alles andere? Warum brauche ich dann verschiedene Produkte? Nur um dafür mehr Geld zu verlangen? Dann wäre es also reine Geschäftemacherei! Und das von Nicht-Bio-Apologeten!? (Weißt Du, was ein Apologet ist? Kommt im ersten Link vor. Ich mußte es auch erst im Duden nachsehen.)
Ja, oder Bio-Produkte sind gar SCHLECHTER als alles andere, dann könnten doch die großen Firmen diese schlechten Produkte gut und gerne anderen überlassen!?

Ansonsten könntest Du vielleicht auch einmal von H.U. Grimm "Alles bio, oder was?" zu genau diesem Thema lesen.
Auch die anderen Grimm-Titel, der sich vor allem mit Lebensmittel-Zusatzstoffen befaßt hat, sind sehr interessant.

Welche "Stimme(n) der Kritik" meinst Du im einzelnen, außer den beiden zitierten? WO meinst Du werden diese Stimmen immer lauter?

Aus dem ersten Link: "Im Vordergrund ihrer Analyse steht die Weltanschauung der Demeter-Gemeinschaft, ...". Ich schätze einmal, daß weniger als 5% aller Bio-Bauern vielleicht Demeter-Bauern sind. Was ist also mit den restlichen 95% ?
Es ist schon "toll" und "phantastisch", was da alles an Öko-Bio-Gefahren heraufbeschworen wird! Genau alle Probleme der konventionellen, hochindustrialisierten Landwirtschaft werden einfach mal auf "Bio" umgepolt.
Bist Du sicher, daß diese Leute keinen Auftrag für ihre Arbeit hatten? Killer-Insekten ... "Wahnsinn" ...

Ich bin auch seit einiger Zeit dieses ganze Bio-Gerede etwas leid geworden, aber anders:
Warum soll ein gutes, natürliches, gesundes Lebensmittel, z. B. eine Tomate, eigentlich extra "Bio-Tomate" heißen? Eine "richtige" Tomate schmeckt ja nach Tomate, und hat alle anderen Vorzüge dieser Frucht. Diese zum Teil recht geschmacklosen roten Dinger, die es durchaus immer noch zu kaufen gibt, nachweislich mit Pestizid-Rückständen, die sollten doch vielleicht Chemo-Tomaten, oder Pestizid-Rückstands-Tomaten, oder Geschmacklos-Tomaten heißen! Das wäre doch nur offen und ehrlich! Lieben manche wirklich Chemo-Tomaten?

Nun, wenn Du vielleicht schon länger nicht mehr in einem Bio-, oder Naturkost-Laden warst, das sind ja längst nicht mehr nur "romantische, kleine Läden" (was ja auch nicht unbedingt gegen Bio spricht), es gibt sogar schon mehrere Bio-Supermarkt-Ketten, und ich glaube REWE hat auch irgendwo den ersten Bio-Supermarkt eröffnet. Warum wohl? (s.o.)

Noch eine letzte Frage: Warum werden auf konventionell-erzeugten Produkten, und auch in der entsprechenden Werbung dazu, eigentlich immer noch und immer wieder so furchtbar "romantisch" verklärte Bilder von Bauernhöfen, Tieren auf Weiden, oder Milchkannen gebracht? Warum zeigt man nicht, wo die Produkte wirklich herkommen? : Massentierhaltung, für die Pestizid-Rückstände vielleicht einen kleinen Totenkopf mit dazu, Milchfabriken, wo aus Milch erstmal Milch "gemacht" wird?

Nun, biologisch-erzeugte Produkte versprechen nicht mehr Romantik als wirklich drinsteckt!


Grüße
von Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
. . . übrigens, die "Strahlkraft von Bio" , sagst Du, dazu fällt mir gerade ein: F.-A. Popp (oder auch Marco Bischof) über Bio-Lumineszenz, oder "Bio-Photonen". Der hat nämlich untersucht, was die verschiedenen Lebensmittel-Qualitäten tatsächlich "abstrahlen" (aber auch alle lebenden Zellen!). Sehr interessant, wie ich finde . . .

Gerd
 
. . . übrigens, die "Strahlkraft von Bio" , sagst Du, dazu fällt mir gerade ein: F.-A. Popp (oder auch Marco Bischof) über Bio-Lumineszenz, oder "Bio-Photonen". Der hat nämlich untersucht, was die verschiedenen Lebensmittel-Qualitäten tatsächlich "abstrahlen" (aber auch alle lebenden Zellen!). Sehr interessant, wie ich finde . . .

Gerd

Hallo Gerd,

hast Du da vielleicht eine Tabelle der Frequenzen gefunden? Ich suche schon sehr lange nach so einer Auflistung sowohl von Pflanzen, als auch von Organen und Organsystemen. Ich habe einmal im Fernsehen einer jungen Forscherin aus Frankreich zugesehen, wie sie in Patagonien auf der Suche nach unbekannten Pflanzen war. Sie konnte dabei anhand der Frequenzen feststellen, ob die entsprechende Pflanze schon bekannt ist oder nicht. Auch die Farben hat sie so tabellisiert. Es waren aber einige Rückfragen an das heimische Labor nötig um so manchem Pflänzchen auf die Schliche zu kommen.

Weiß jemand etwas darüber? Leider habe ich den Namen der Uni und der jungen Forscherin vergessen.

Wahrnehmerin
 
Zuletzt bearbeitet:
bitte oben schauen, ich weiß nicht, wie ich immer ins falsche Kästchen komme. Entschuldigung
 
. . . ich schlage vor, ruf Herrn Popp an, der hat sein Institut in der Nähe von Neuss, auf der sogenannten (früheren) "Raketenstation", die wiederum mit dem Museum Insel Hombroich zusammenhängt . . .

Gerd
 
Hallo Gerd,

ich finde ein interessanter Beitrag von Dir und danke,dass Du Dich mit "meinen Thesen"
auseinandersetzt hast.
Ich schreibe Dir morgen ausführlich,ist keine Drohung.

vG Peter
 
Folgendes Buch wurde hier schon mal in irgendwelchen Links zumindest genannt:


Rudolf Steiner, Die Geheimwissenschaft im Umriß, 1. Auflage 1910

Aus der Vorrede zur 16. - 20. Auflage , von Januar 1925:

"Daß ich dem Buche den Titel "Geheimwissenschaft" gegeben habe, hat sogleich Mißverständnisse hervorgerufen. Von mancher Seite wurde gesagt, was "Wissenschaft" sein will, darf nicht "geheim" sein. Wie wenig bedacht war ein solcher Einwand. Als ob jemand, der einen Inhalt veröffentlicht, mit diesem "geheim" tun wolle. Das ganze Buch zeigt, daß nichts als "geheim" bezeichnet, sondern eben in eine solche Form gebracht werden sollte, daß es verständlich sei wie nur irgendeine "Wissenschaft". Oder will man , wenn man das Wort "Naturwissenschaft" gebraucht, nicht andeuten, daß es sich um Wissen von der "Natur" handelt? Geheimwissenschaft ist Wissenschaft von dem, was sich insoferne im "Geheimen" abspielt, als es nicht draußen in der Natur wahrgenommen wird, sondern da, wohin die Seele sich orientiert, wenn sie ihr Inneres nach dem Geiste richtet.

. . .

Das Buch enthält ja die Umrisse der Anthroposophie als eines Ganzen."



Weiter aus dem ersten Kapitel:

Charakter der Geheimwissenschaft

"Ein altes Wort: "Geheimwissenschaft" wird für den Inhalt dieses Buches angewendet. Das Wort kann Veranlassung werden, daß sogleich bei den verschiedenen Menschen der Gegenwart die entgegengesetztesten Empfindungen wachgerufen werden. Für viele hat es etwas Abstoßendes; es ruft Spott, mittleidiges Lächeln, vielleicht Verachtung hervor. Sie stellen sich vor, daß eine Vorstellungsart, die sich so bezeichnet, nur auf einer müßigen Träumerei, auf Phantasterei beruhen könne, daß sich hinter solcher "vermeintlichen" Wissenschaft nur der Drang verbergen könne, allerlei Aberglauben zu erneuern, den mit Recht meidet, wer "wahre Wissenschaftlichkeit" und "echtes Erkenntnisstreben" kennengelernt hat. Auf andere wirkt das Wort so, als ob ihnen das damit Gemeinte etwas bringen müsse, was auf keinem anderen Wege zu erlangen ist und zu dem sie, je nach ihrer Veranlagung, tief innerliche Erkenntnissehnsucht oder seelisch verfeinerte Neugierde hinzieht. Zwischen diesen schroff einander gegenüberstehenden Meinungen gibt es alle möglichen Zwischenstufen der bedingten Ablehnung oder Annahme dessen, was sich der eine oder der andere vorstellt, wenn er das Wort "Geheimwissenschaft" vernimmt. - Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß für manchen das Wort "Geheimwissenschaft" deshalb einen zauberhaften Klang hat, weil es seine verhängnisvolle Sucht zu befriedigen scheint nach einem auf naturgemäßem Wege nicht zu erlangenden Wissen von einem "Unbekannten", Geheimnisvollen, ja Unklaren. Denn viele Menschen wollen die tiefsten Sehnsuchten ihrer Seele nicht durch das befriedigen, was klar erkannt werden kann. Ihre Überzeugung geht dahin, daß es außer demjenigen, was man in der Welt erkennen könne, noch etwas geben müsse, das sich der Erkenntnis entzieht. Mit einem sonderbaren Widersinn, den sie nicht bemerken, lehnen sie für die tiefsten Erkenntnissehnsuchten alles ab, was "bekannt ist", und wollen dafür nur etwas gelten lassen, wovon man nicht sagen könne, daß es durch naturgemäßes Forschen bekannt werde. Wer von "Geheimwissenschaft" redet, wird gut daran tun, sich vor Augen zu halten, daß ihm Mißverständnisse entgegenstehen, die von solchen Verteidigern einer derartigen Wissenschaft verursacht werden; von Verteidigern, die eigentlich nicht ein Wissen, sondern das Gegenteil davon anstreben.
Diese Ausführungen richten sich an Leser, welche sich ihre Unbefangenheit nicht dadurch nehmen lassen, daß ein Wort durch verschiedene Umstände Vorurteile hervorruft. Von einem Wissen, das in irgendeiner Beziehung als ein "geheimes", nur durch besondere Schicksalsgunst für manchen zugängliches, gelten soll, wird hier nicht die Rede sein. Man wird dem hier gemeinten Wortgebrauche gerecht werden, wenn man an dasjenige denkt, was Goethe im Sinne hat, wenn er von den "offenbaren Geheimnissen" in den Welterscheinungen spricht. Was in diesen Erscheinungen "geheim", unoffenbar bleibt, wenn man sie nur durch die Sinne und den an die Sinne sich bindenden Verstand erfaßt, das wird als der Inhalt einer übersinnlichen Erkenntnisart angesehen. - Wer als "Wissenschaft" nur gelten läßt, was durch die Sinne und den ihnen dienenden Verstand offenbar wird, für den kann selbstverständlich das hier als "Geheimwissenschaft" Gemeinte keine Wissenschaft sein. . . .


Den Weg zur Geheimwissenschaft kann jeder Mensch in dem für ihn geeigneten Zeitpunkte finden, der das Vorhandensein eines Verborgenen aus dem Offenbaren heraus erkennt oder auch nur vermutet oder ahnt, und welcher aus dem Bewußtsein heraus, daß die Erkenntniskräfte entwickelungsfähig seien, zu dem Gefühl getrieben wird, daß das Verborgene sich ihm enthüllen könne. Einem Menschen, der durch diese Seelenerlebnisse zur Geheimwissenschaft geführt wird, dem eröffnet sich durch diese nicht nur die Aussicht, daß er für gewisse Fragen seines Erkenntnisdranges die Antwort finden werde, sondern auch noch die ganz andere, daß er zum Überwinder alles dessen wird, was das Leben hemmt und schwach macht. Und es bedeutet in einem gewissen höheren Sinne eine Schwächung des Lebens, ja einen seelischen Tod, wenn der Mensch sich gezwungen sieht, sich von dem Übersinnlichen abzuwenden oder es zu leugnen. Ja, es führt unter gewissen Voraussetzungen zur Verzweiflung, wenn ein Mensch die Hoffnung verliert, daß ihm das Verborgene offenbar werde. Dieser Tod und diese Verzweiflung in ihren mannigfaltigen Formen sind zugleich innere, seelische Gegner geheimwissenschaftlicher Bestrebung. Sie treten ein, wenn des Menschen innere Kraft dahinschwindet. Dann muß ihm alle Kraft des Lebens von außen zugeführt werden, wenn überhaupt eine solche in seinen Besitz kommen soll. Er nimmt dann die Dinge, die Wesenheiten und Vorgänge wahr, welche an seine Sinne herantreten; er zergliedert diese mit seinem Verstande. Sie bereiten ihm Freude und Schmerz; sie treiben ihn zu den Handlungen, deren er fähig ist. Er mag es eine Weile so weiter treiben: er muß aber doch einmal an einen Punkt gelangen, an dem er innerlich abstirbt. Denn was so aus der Welt für den Menschen herausgezogen werden kann, erschöpft sich. Dies ist nicht eine Behauptung, welche aus der persönlichen Erfahrung eines einzelnen stammt, sondern etwas, was sich aus einer unbefangenen Betrachtung alles Menschenlebens ergibt. Was vor dieser Erschöpfung bewahrt, ist das Verborgene, das in der Tiefe der Dinge ruht. Erstirbt in dem Menschen die Kraft, in diese Tiefen hinunterzusteigen, um immer neue Lebenskraft heraufzuholen, so erweist sich zuletzt auch das Äußere der Dinge nicht mehr lebensfördernd.
Die Sache verhält sich keineswegs so, daß sie nur den einzelnen Menschen, nur dessen persönliches Wohl und Wehe anginge. Gerade durch wahre geheimwissenschaftliche Betrachtungen wird es dem Menschen zur Gewißheit, daß von einem höheren Gesichtspunkte aus das Wohl und Wehe des einzelnen innig zusammenhängt mit dem Heile oder Unheile der ganzen Welt. Es gibt da einen Weg, auf dem der Mensch zu der Einsicht gelangt, daß er der ganzen Welt und allen Wesen in ihr einen Schaden zufügt, wenn er seine Kräfte nicht in der rechten Art zur Entfaltung bringt. Verödet der Mensch sein Leben dadurch, daß er den Zusammenhang mit dem Übersinnlichen verliert, so zerstört er nicht nur in seinem Innern etwas, dessen Absterben ihn zur Verzweiflung zuletzt führen kann, sondern er bildet durch seine Schwäche ein Hemmnis für die Entwickelung der ganzen Welt, in der er lebt.
Nun kann sich der Mensch täuschen. Er kann sich dem Glauben hingeben, daß es ein Verborgenes nicht gäbe, daß in demjenigen, was an seine Sinne und an seinen Verstand herantritt, schon alles enthalten sei, was überhaupt vorhanden sein kann. Aber diese Täuschung ist nur für die Oberfläche des Bewußtseins möglich, nicht für dessen Tiefe. Das Gefühl und der Wunsch fügen sich diesem täuschenden Glauben nicht. Sie werden immer wieder in irgendeiner Art nach dem Verborgenen verlangen. Und wenn ihnen dieses entzogen ist, drängen sie den Menschen in Zweifel, in Lebensunsicherheit, ja eben in die Verzweiflung hinein. Ein Erkennen, welches das Verborgene offenbar macht, ist geeignet, alle Hoffnungslosigkeit, alle Lebensunsicherheit, alle Verzweiflung, kurz alles dasjenige zu überwinden, was das Leben schwächt und es unfähig zu dem ihm notwendigen Dienste im Weltganzen macht.

Das ist die schöne Frucht geisteswissenschaftlicher Erkenntnisse, daß sie dem Leben Stärke und Festigkeit und nicht allein der Wißbegierde Befriedigung geben. Der Quell, aus dem solche Erkenntnisse Kraft zur Arbeit, Zuversicht für das Leben schöpfen, ist ein unversieglicher. Keiner, der einmal an diesen Quell wahrhaft herangekommen ist, wird bei wiederholter Zuflucht, die er zu demselben nimmt, ungestärkt hinweggehen."

. . .

Weitere Kapitel sind:

- Wesen der Menschheit
- Schlaf und Tod
- Die Weltentwickelung und der Mensch
- Die Erkenntnis der höheren Welten (Von der Einweihung oder Initiation)
- Gegenwart und Zukunft der Welt- und Menschheits-Entwickelung
- Einzelheiten aus dem Gebiete der Geisteswissenschaft
Der Ätherleib des Menschen
Die astralische Welt
Vom Leben des Menschen nach dem Tode
Der Lebenslauf des Menschen
Die höheren Gebiete der geistigen Welt
Die Wesensglieder des Menschen
Der Traumzustand
Zur Erlangung übersinnlicher Erkenntnisse
Beobachtung besonderer Ereignisse und Wesen der Geisteswelt
 
Zuletzt bearbeitet:
. . . vielleicht eine Fortsetzung des Textes aus der "Geheimwissenschaft" ?


" . . . Keiner, der einmal an diesen Quell wahrhaft herangekommen ist, wird bei wiederholter Zuflucht, die er zu demselben nimmt, ungestärkt hinweggehen.
Es gibt Menschen, die aus dem Grunde von solchen Erkenntnissen nichts wissen wollen, weil sie in dem eben Gesagten schon etwas Ungesundes sehen. Für die Oberfläche und das Äußere des Lebens haben solche Menschen durchaus recht. Sie wollen das nicht verkümmert wissen, was das Leben in der sogenannten Wirklichkeit darbietet. Sie sehen eine Schwäche darin, wenn sich der Mensch von der Wirklichkeit abwendet und sein Heil in einer verborgenen Welt sucht, die für sie ja einer phantastischen, erträumten gleichkommt. Will man bei solchem geisteswissenschaftlichen Suchen nicht in krankhafte Träumerei und Schwäche verfallen, so muß man das teilweise Berechtigte solcher Einwände anerkennen. Denn sie beruhen auf einem gesunden Urteile, welches nur dadurch nicht zu einer ganzen, sondern zu einer halben Wahrheit führt, daß es nicht in die Tiefen der Dinge dringt, sondern an deren Oberfläche stehenbleibt. - Wäre ein übersinnliches Erkenntnisstreben dazu angetan, das Leben zu schwächen und den Menschen zur Abkehr zu bringen von der wahren Wirklichkeit, dann wären sicher solche Einwände stark genug, dieser Geistesrichtung den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Aber auch diesen Meinungen gegenüber würden geheimwissenschaftliche Bestrebungen nicht den rechten Weg gehen, wenn sie sich im gewöhnlichen Sinne des Wortes "verteidigen" wollten. Auch da können sie nur durch ihren für jeden Unbefangenen erkennbaren Wert sprechen, wenn sie fühlbar machen, wie sie Lebenskraft und Lebensstärke dem erhöhen, der sich im rechte Sinne in sie einlebt. Diese Bestrebungen können nicht zum weltfremden Menschen, nicht zum Träumer machen; sie erkraften den Menschen aus denjenigen Lebensquellen, aus denen er, seinem geistig-seelischen Teil nach, stammt.
Andere Hindernisse des Verständnisses noch legen sich manchem Menschen in den Weg, wenn er an geheimwissenschaftliche Bestrebungen herantritt. Es ist nämlich grundsätzlich zwar richtig, daß der Leser in der geheimwissenschaftlichen Darstellung eine Schilderung findet von Seelenerlebnissen, durch deren Verfolgung er sich zu den übersinnlichen Weltinhalten hinbewegen kann. Allein in der Praxis muß sich dieses doch als eine Art Ideal ausleben. Der Leser muß zunächst eine größere Summe von übersinnlichen Erfahrungen, die er noch nicht selbst erlebt, mitteilungsgemäß aufnehmen. Das kann nicht anders sein und wird auch mit diesem Buche so sein. Es wird geschildert werden, was der Verfasser zu wissen vermeint über das Wesen des Menschen, über dessen Verhalten in Geburt und Tod und im leibfreien Zustande in der geistigen Welt; es wird ferner dargestellt werden die Entwickelung der Erde und der Menschheit. So könnte es scheinen, als ob doch die Voraussetzung gemacht würde, daß eine Anzahl vermeintlicher Erkenntnisse wie Dogmen vorgetragen würden, für die Glauben auf Autorität hin verlangt würde. Es ist dies aber doch nicht der Fall. Was nämlich von übersinnlichen Weltinhalten gewußt werden kann, das lebt in dem Darsteller als lebendiger Seeleninhalt; und lebt man sich in diesen Seeleninhalt ein, so entzündet dieses Einleben in der eigenen Seele die Impulse, welche nach den entsprechenden übersinnlichen Tatsachen hinführen. Man lebt im Lesen von geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen auf andere Art, als in demjenigen der Mitteilungen sinnenfälliger Tatsachen. Liest man Mitteilungen aus der sinnenfälligen Welt, so liest man eben über sie. Liest man aber Mitteilungen über übersinnliche Tatsachen im rechten Sinne, so lebt man sich ein in den Strom geistigen Daseins. Im Aufnehmen der Ergebnisse nimmt man zugleich den eigenen Innenweg dazu auf. Es ist richtig, daß dieses, daß dies hier Gemeinte vom dem Leser zunächst oft gar nicht bemerkt wird. Man stellt sich den Eintritt in die geistige Welt viel zu ähnlich einem sinnenfälligen Erlebnis vor, und so findet man, daß, was man beim Lesen von dieser Welt erlebt, viel zu gedankenmäßig ist. Aber in dem wahren gedankenmäßigen Aufnehmen steht man in dieser Welt schon drinnen und hat sich nur noch klar darüber zu werden, daß man schon unvermerkt erlebt hat, was man vermeinte, bloß als Gedankenmitteilung erhalten zu haben. - Man wird über die echte Natur dieses Erlebten dann volle Klarheit erhalten, wenn man praktisch durchführt, was im zweiten (letzten) Teile dieses Buches als "Weg" zu den übersinnlichen Erkenntnissen geschildert wird. Man könnte leicht glauben, das Umgekehrte sei richtig: dieser Weg müsse zuerst geschildert werden. Das ist aber nicht der Fall. Wer, ohne auf bestimmte Tatsachen der übersinnlichen Welt den Seelenblick zu richten, nur "Übungen" macht, um in die übersinnliche Welt einzutreten, für den bleibt diese Welt ein unbestimmtes, sich verwirrendes Chaos. Man lernt sich einleben in diese Welt gewissermaßen naiv, indem man sich über bestimmte Tatsachen derselben unterrichtet, und dann gibt man sich Rechenschaft, wie man - die Naivität verlassend - vollbewußt selbst zu den Erkenntnissen gelangt, von denen man Mitteilung erlangt hat. Man wird sich, wenn man in geheimwissenschaftliche Darstellungen eindringt, überzeugen, daß ein sicherer Weg zu übersinnlicher Erkenntnis doch nur dieser sein kann. Man wird auch erkennen, daß alle Meinung, es könnten die übersinnlichen Erkenntnisse zuerst als Dogmen gewissermaßen durch suggestive Macht wirken, unbegründet ist. Denn der Inhalt dieser Erkenntnisse wird in einem solchen Seelenleben erworben, das ihm jede bloß suggestive Gewalt benimmt und ihm nur die Möglichkeit gibt, auf demselben Wege zum andern zu sprechen, auf dem alle Wahrheiten zu ihm sprechen, die sich an sein besonnenes Urtel richten. Daß der andere zunächst nicht bemerkt, wie er in der geistigen Welt lebt, dazu liegt nicht der Grund in einem unbesonnenen suggestiven Aufnehmen, sondern in der Feinheit und dem Ungewohnten des im Lesen Erlebten. - So wird man durch das erste Aufnehmen der Mitteilungen, wie sie im ersten Teile dieses Buches gegeben sind, zunächst Mit-Erkenner der übersinnlichen Welt; durch die praktische Ausführung der im zweiten Teile angegebenen Seelenverrichtungen wird man selbständiger Erkenner in dieser Welt.
Dem Geiste und dem wahren Sinne nach wird auch kein echter Wissenschafter einen Widerspruch finden können zwischen seiner auf den Tatsachen der Sinnenwelt erbauten Wissenschaft und der Art, wie die übersinnliche Welt erforscht wird. Jener Wissenschafter bedient sich gewisser Werkzeuge und Methoden. Die Werkzeuge stellt er sich durch Verarbeitung dessen her, was ihm die "Natur" gibt. Die übersinnliche Erkenntnisart bedient sich auch eines Werkzeuges. Nur ist dieses Werkzeug der Mensch selbst. Und auch dieses Werkzeug muß für die höhere Forschung erst zugerichtet werden. Es müssen in ihm die zunächst ohne des Menschen Zutun ihm von der "Natur" gegebenen Fähigkeiten und Kräfte in höhere umgewandelt werden. Dadurch kann sich der Mensch selbst zum Instrument machen für die Erforschung der übersinnlichen Welt."


(Ende des ersten Kapitels)
 
Hallo Gleerndil,

Du hast mich nun auf Deine Weise bereits ein paar mal gebeten, Stellung zu beziehen und Deine Fragen zu beantworten. Das will ich nun gerne tun.

Du hast schon Recht, meine Haltung zur Anthroposophie ist kritisch und ich habe weiter oben schon angedeutet, dass ich bestimmte Aspekte, wie zum Beispiel medizinische Ansätze, insbesondere auch in der Kinderheilkunde, gut finde und ich kann Dir sagen, dass ich - sollte ich ernsthaft krank werden - versuchen werde, mich in einer anthroposophischen Klinik behandeln zu lassen. Zum Beispiel in Witten-Herdecke.

Auch die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Ansätze der Anthroposophie finde ich gut. Da wo ich sie verstehe, aber letztenendes lassen sich, meiner Meinung nach auch hier, die Wurzeln in älterem Wissen finden. Das oben erwähnte Beispiel mit den Kuhhörnern hängt, denke ich mit energetischen Prinzipien zusammen, zu denen andere hier im Forum sicher mehr sagen können. Auch im Boden befindliche "Körper", wie Steine zum Beispiel, haben meiner Auffassung nach Wirkungen auf das Wachstum von Pflanzen.

Nun wolltest Du ja gerne wissen,
z.B. was für ein "Kaliber" für Dich Rudolf Steiner ist.

das kann ich relativ leicht beantworten: offenbar ein selbstbewusster, "charismatischer" Mensch, dem es gelungen ist, eine Menge Leute zu überzeugen. Eine "Führungspersönlichkeit", die eine Lehre entworfen und offenbar viele Leute bewogen hat, ihr zu folgen.

Solche Menschen gibt es immer wieder und zu allen Zeiten und ihre Wirkungen sind mal positiv mal negativ (wobei dies natürlich auch immer nur individuelle und auch historisch relative Einschätzungen sind).

Ich persönlich kann nur für mich sagen, dass alle Menschen, die ich in dieser "Kategorie" sehe, zunächst mal ebenso mein Wohlwollen wie auch meine Skepsis erfahren werden. Ich bin nicht bereit, irgendjemandem "blind" zu folgen und schon gar nicht werde ich irgend eine Lehre 1:1 an- oder übernehmen, sei es nun eine weltanschaulich-philosophische, eine politische oder eine religiöse. Und alle, die sagen, sie hätten eine "Lösung", eine "fertige" Lehre, die Antwort auf alle Fragen, können sich meiner Skepsis erst Recht sicher sein!

Also behalte ich persönlich mir gerne vor, hier und da Aspekte auf- bzw. herauszugreifen, die ich als sinnvoll, hilfreich, vernünftig erachte und anderes "verwerfe" ich dann für mich.
Wie Du ja gesagt hast, wollte Steiner das "selbständige Denken" auch nicht einer Lehre unterordnen. Das ist doch schön sol

Nun, diese Frage habe ich jetzt aus meiner Sicht beantwortet.

Vielleicht kannst Du mir nun Antwort auf eine praktische geben:

Werden in anthroposophischen Schulen Kinder eigentlich immer noch mit "literarischen Zitaten" als Teil ihrer Beurteilung stigmatisiert und müssen sie immer noch ein Schuljahr lang mit solch einer Zuschreibung "herumlaufen"?
Wenn ja - findest Du das richtig?

Herzliche Grüße von
Leòn






Hallo Leon, man braucht , glaube ich, keinen philosophischen Diskurs über den Unterschied von Kritik und Meinungsäußerung, um die Fragen, die ich gestellt habe zu beantworten, Auch wenn es schon einige Zeit her ist, müßtest Du doch eigentlich sagen können, was Du damit meintest.

Du hast ja versucht, positive und negative Aspekte der Anthroposophie gegenüber zu stellen. Das ist klassisch: Kritik.
Ich habe versucht zu zeigen, daß diese Kritik vielleicht nicht unbedingt auf Wissen/Kennen/Verstehen beruht, und habe auch dazu Fragen gestellt.

Ganz wichtig und ebenso klassisch philosophisch ist ja auch zu wissen, was man nicht weiß.


Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Werden in anthroposophischen Schulen Kinder eigentlich immer noch mit "literarischen Zitaten" als Teil ihrer Beurteilung stigmatisiert und müssen sie immer noch ein Schuljahr lang mit solch einer Zuschreibung "herumlaufen"?
Wenn ja - findest Du das richtig?

Moin Leon ...

ich habe ja nun 13 Jahre Waldorfschule hinter mir ... ebenso meine Geschwister und viele meiner besten Freunde. Von stigmatisierenden Zitaten, mit denen man ein Schuljahr lang herumlaufen muß ist mir allerdings nichts bekannt.

Ich vermute mal Du meinst die Zeugnissprüche, die von jedem Kind ein mal wöchentlich (nur in den unteren Klassen) aufgesagt werden ? naja ... toll fand ich das auch nicht ... aber stigmatisierend ? ist da nicht etwas hart ? obwohl ... wenn ich so drüber nachdenke ... vielleicht hat es das ein - oder andere Kind tatsächlich so empfunden. Wäre wohl etwas, auf das eine moderne Pädagogik lieber verzichten sollte ... denn ein Sinn der Zeugnissprüche erschließt sich mir sowieso nicht ...
 
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