Lukas
Na, ja, aber es gibt die Leute, die auch an das Pendeln glauben oder an andere Märchen.
Na ja, ein Märchen macht ein anderes Märchen ja nicht weniger märchenhaft...
Aber wie kommen denn sonst alle Körperabfälle in den Darm?
Durch orale Aufnahme von außen, oder später durch Ausschüttung belasteter Galle über Blut-Leber-Galle-Weg von bereits im Körper befindlichen Giftstoffen in den Darm (und dann wieder Teil-Neuaufnahme vom Darm in das Blut).
Aber nicht durch Diffusion durch die Darmwand von Blut in den Darm!
Darmwand ist ja in beiden Richtungen für Schadstoffe, Vitamine und Mineralien durchlässig (jetzt ohne Kohle).
Nein, ist sie in dieser Weise nicht. Da muss Dein Darm schon sehr krankhaft verlöchert sein.
Reines Wasser kann vom Blut in den Darm aufgenommen werden (Magnesium oder bestimmte Magnesiumverbindungen wirken z.B. in der Art abführend oder führen zu wässrigen Durchfällen). Aber Vitamine und Mineralstoffe oder Schadstoffe etc. wandern nicht vom Blut in den Darm. Also halt nicht auf direktem Weg über die Darmwand. Der Weg ist hier, wie schon genannt, der über Leber-Galle.
Und der Transportweg sollte nicht das Blut sein?
Richtig, das ist nicht der Fall. Zumindest nicht von außerhalb des Darmes durch die Darmwand in das Innere des Darmes.
Natürlich ist das Blut der Transportweg von außerhalb des Darmes zur Leber (oder auch Niere etc.). Aber auch da werden eben nur die im Blut zirkulierenden Gifte transportiert, und u.a. Schwermetalle haben ja die leidige Angewohnheit, sich nach sehr kurzer Zeit bereits in Organe (u.a. Gehirn) fest eingenistet zu haben (und dann nur noch mit entsprechenden Chelatbildnern gelöst werden zu können), weshalb sie dann nicht mehr im Blut zirkulieren und somit auch nicht zur Leber (oder zur Niere) weiterbefördert werden. Auch die Entgiftungsorgane selber geben die in ihnen gespeicherten Schwermetalle ja leider ohne Chelatbildner nicht oder in nicht nennenswerter Menge wieder her.
Daher kann die Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs durch die Einname von Rizinusöl, Kohle, Bittersalz etc. auch keine oder nur eine nicht erwähnenswerte Auswirkung haben auf diese gespeicherten "Altlasten".
Sicherlich ist es möglich, die Neuaufnahme neuer Gifte in geringem Maße zu unterbrechen. Da diese Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs also zum einen nur die Neuaufnahme neuer Gifte in geringem Maße verhindern kann und sie obendrein auch nur in größeren Abständen erfolgen kann, ist alleine daraus schon ersichtlich, dass sie keine Alternative zu einer gezielten Entgiftungsbehandlung darstellen kann. Schon gar nicht für Schwervergiftete.
Einzig ist diese "Behandlung" (Kohle, Rizinusöl etc.) selber dann eine gezielte Entgiftungsmaßnahme, wenn akut ein Gift ORAL aufgenommen wurde, weil dann damit zu verhindern versucht wird, dass das Gift überhaupt erst durch den Darm in das Blut und somit in alle Organe gelangen kann.
Kohle wirkt hier, in dem es das oral aufgenommene Gift bindet (soll relativ sicher sein, bindet aber nicht jede Art von Gift), Rizinusöl wirkt hier, in dem es Durchfall erzeugt, also eine beschleunigte Ausscheidung, damit erst gar keine Zeit bleibt zur Absorption der Gifte vom Darm in das Blut.
Als sicherer würde ich hier allerdings die Einnahme von Kohle (bei Giften, auf die Kohle wirken kann) und das rasche Magenauspumpen und Darmspülen im Krankenhaus ansehen (wenn zeitnah durchführbar).
Hier ist eine Zitat von Dr. Daunderer:
Schwer Vergifteten wird das Blut über Kohle geleitet und damit entgiftet. In manchen Fällen wurde solange gewartet, bis der Behandlungseintritt erforderlich war. Ich überlegte, warum solange warten, bis das Gift im Blut ist und nicht sofort im Magen die Kohle zum Gift geben.
Quelle:
1973 Universal- Antidot Medizinalkohle als Alternative zur Magenspülung und zum Erbrechen
goldi
Du legst das Zitat falsch aus.
Dr. Daunderer schreibt hier von einer ganz anderen Sache, nicht von oraler Kohleeinnahme sondern von einer speziellen Blutwäsche über Kohlefilter. Dazu wird das Giftstoffe enthaltende Blut aus dem Patienten herausgeholt, über Kohle gefiltert und rückinfundiert.
Weiter stellte sich Dr. Daunderer dann die logische Frage:
Warum sollte man nicht oral Kohle geben, so lange sich das Gift noch im Darm befindet, damit so im Darm das ORAL aufgenommene Gift absorbiert und ausgeschieden wird, BEVOR das Gift aus dem Darm ins Blut gelangen kann, und es dann nur noch über aufwendige und kostenintensive Blutfilterung entfernt werden kann.
Mit keinem Wort sagt er aus, dass irgendwelche Schadstoffe oder Nährstoffe vom Blut über die Darmwand in den Darm gelangen - ob mit oder ohne eingenommene Kohle.
Grüße
Lukas