Themenstarter
- Beitritt
- 19.11.11
- Beiträge
- 15
Hallo ich war lange nicht mehr hier.
Ich habe das diagnostizierte Asperger-Syndrom.
Habe lange nicht die Worte und den Mut gefunden wieder in Internetforen etwas zu schreiben, weil ich auf anderen Webseiten von einigen Usern sehr verletzt wurde. Auch wenn ich ein Asperger bin können Worte für mich sehr verletzend sein. Habe aber öfters bei Themen in diesem Forum mitgelesen.
Ich mache jetzt bald mein Abitur, das mag sinnvoll erscheinen, doch das ist es nicht. Ich bin Mitglied einer Elterngruppe von autistischer Kindern. Ich bin dort die einzige anwesende Autistin, doch ich finde nicht die Worte um zu sagen, was ich denke. Als das Thema Schule in der Runde aufkam und ein Mann sagte: "Schön wenn man so intelligent ist und eine höhere Schule besuchen kann, mein Kind kann es nicht" und blickte seltsam in meine Richtung. Ich hätte ihm am liebsten gesagt, dass ich die Schule hasse und ich den Sinn der Schule mit meinen 20 Jahren immer noch nicht begriffen habe und am liebsten nie mehr ein Schulgebäude betreten würde, weil ich zu viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich konnte es jedoch nicht sagen, stattdessen staute sich wieder zu viel Energie in mir auf, weil ich nichts sagen konnte. Ich wurde unruhig und rannte plötzlich raus. Es waren zu viele Leute, zu viele Blicke, die auf mich gerichtet waren. Ich versuchte konsequent irgendwo anders hin zu schauen, doch der Raum war voller Gesichter.
Seit einer Woche bin ich schon nicht mehr in die Schule gegangen, weil ich nicht mehr kann. Die Lehrer machen mich wahnsinnig, sie springen wahllos in den Themen von 4 Halbjahren herum, ohne erkennbares System und bringen mich damit völlig durcheinander. Konsequenz bei mir war, das mein Overload- zustand wieder angefangen hat und er ging seit einer Woche nicht mehr weg. Ich sitze in ihm fest, bin völlig überreizt und mache nur noch seltsame Sachen, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was ich tun soll.
Beispiel: Letzte Woche konnte ich mein Biologiebuch meines Leistungskurses nicht mehr anfassen, weil ich ständig an die verwirrenden Worte meines Biolehrers dachte, als ich es berührte. Anstatt etwas sinnvolles zu tun, habe ich letzte Woche die weißen Tasten meines Klaviers mit Post-it Zetteln von 1 bis 52 beklebt. Sogar mir selbst kam diese Handlung völlig sinnlos vor. Mein Therapeut sagte aber, dass dies gar nicht so unlogisch war. Später viel mir ein, dass ich mir ein neues System schreiben wollte, um besser Klavier spielen zu können, weil ich keine Noten lesen kann und nur nach Gehör spiele.
Aber mit meinem schulischen lernen komme ich einfach nicht voran, weil im Moment mein "Übersetzungsprogramm" in meinem Hirn nicht funktioniert: "normale Menschensprache" in "meine Sprache". Deshalb kann ich auch keinen etwas komplizierteren Text mehr lesen und verstehen und muss jedes Wort einzeln Nachschlagen. Das ist sehr ermüdent und zeitaufwendig.
Hat jemand eine Idee wie ich irgendwie diesen, für mich schrecklichen Zustand, überwinden kann?
Viele liebe Grüße und schon mal danke im Voraus.
Wolke199
Ich habe das diagnostizierte Asperger-Syndrom.
Habe lange nicht die Worte und den Mut gefunden wieder in Internetforen etwas zu schreiben, weil ich auf anderen Webseiten von einigen Usern sehr verletzt wurde. Auch wenn ich ein Asperger bin können Worte für mich sehr verletzend sein. Habe aber öfters bei Themen in diesem Forum mitgelesen.
Ich mache jetzt bald mein Abitur, das mag sinnvoll erscheinen, doch das ist es nicht. Ich bin Mitglied einer Elterngruppe von autistischer Kindern. Ich bin dort die einzige anwesende Autistin, doch ich finde nicht die Worte um zu sagen, was ich denke. Als das Thema Schule in der Runde aufkam und ein Mann sagte: "Schön wenn man so intelligent ist und eine höhere Schule besuchen kann, mein Kind kann es nicht" und blickte seltsam in meine Richtung. Ich hätte ihm am liebsten gesagt, dass ich die Schule hasse und ich den Sinn der Schule mit meinen 20 Jahren immer noch nicht begriffen habe und am liebsten nie mehr ein Schulgebäude betreten würde, weil ich zu viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich konnte es jedoch nicht sagen, stattdessen staute sich wieder zu viel Energie in mir auf, weil ich nichts sagen konnte. Ich wurde unruhig und rannte plötzlich raus. Es waren zu viele Leute, zu viele Blicke, die auf mich gerichtet waren. Ich versuchte konsequent irgendwo anders hin zu schauen, doch der Raum war voller Gesichter.
Seit einer Woche bin ich schon nicht mehr in die Schule gegangen, weil ich nicht mehr kann. Die Lehrer machen mich wahnsinnig, sie springen wahllos in den Themen von 4 Halbjahren herum, ohne erkennbares System und bringen mich damit völlig durcheinander. Konsequenz bei mir war, das mein Overload- zustand wieder angefangen hat und er ging seit einer Woche nicht mehr weg. Ich sitze in ihm fest, bin völlig überreizt und mache nur noch seltsame Sachen, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was ich tun soll.
Beispiel: Letzte Woche konnte ich mein Biologiebuch meines Leistungskurses nicht mehr anfassen, weil ich ständig an die verwirrenden Worte meines Biolehrers dachte, als ich es berührte. Anstatt etwas sinnvolles zu tun, habe ich letzte Woche die weißen Tasten meines Klaviers mit Post-it Zetteln von 1 bis 52 beklebt. Sogar mir selbst kam diese Handlung völlig sinnlos vor. Mein Therapeut sagte aber, dass dies gar nicht so unlogisch war. Später viel mir ein, dass ich mir ein neues System schreiben wollte, um besser Klavier spielen zu können, weil ich keine Noten lesen kann und nur nach Gehör spiele.
Aber mit meinem schulischen lernen komme ich einfach nicht voran, weil im Moment mein "Übersetzungsprogramm" in meinem Hirn nicht funktioniert: "normale Menschensprache" in "meine Sprache". Deshalb kann ich auch keinen etwas komplizierteren Text mehr lesen und verstehen und muss jedes Wort einzeln Nachschlagen. Das ist sehr ermüdent und zeitaufwendig.
Hat jemand eine Idee wie ich irgendwie diesen, für mich schrecklichen Zustand, überwinden kann?
Viele liebe Grüße und schon mal danke im Voraus.
Wolke199