Dabei würde mich auch deine Meinung, Chiron, interessieren. Kommen wir durch Verstehen / Verzeihen auch dazu, aus der "Opferrolle" bezüglich Krankheit -Sterben - Tod zu kommen? Glaubst du, dass "Verstehen des Lebens" dazu führt, kein Opfer des "Sterbens" sagan wir mal genauer des "Sterbens des Körpers" zu sein. - Oder auch anderes.
Danke für die Frage. Ich glaube, das Leben dreht sich letztlich immer um diesen entscheidenden Punkt, alles andere ist nur "Vorgeplänkel".
Was ist der Mensch überhaupt, Geist oder Körper? Wer glaubt, er sei ein Körper, verliert am Ende alles. Und da wir nicht wissen, wann dieses Ende kommt, ist unterschwellig immer eine Angst da - die Angst vor dem Ende, dem Tod. Angst ist also der permanente Begleiter für all jene, die diese Perspektive haben.
Ganz anders sieht es aus, wenn man sich als geistiges Wesen betrachtet. Da gibt es kein Ende, da nur Materie/Körper der Zeit unterliegt. Dies in ein paar wenigen Sätzen auszuführen, ist unmöglich. Glaube es mir einfach mal für ein paar Minuten, sonst verlieren wir uns in der Unendlichkeit
Auf der geistigen Ebene kann man sich vereinen, also Eins sein, und zwar dann, wenn jeder Vorwurf, Schuldzuweisung, usw. verziehen wurde.
Das heisst wiederum, dass jeder Vorwurf gegenüber einem anderen, das Einssein verunmöglicht. Deshalb fühlt man sich bei Schuldzuweisungen auch schlecht. Leiden ist nach meiner Ueberzeugung also das Resultat von trennenden Gedanken; Du und Ich wir sind nicht Eins.
Es lohnt sich also, auf der geistigen Ebene zu versuchen, dem Täter zu verzeihen und zu fühlen, was dabei passiert. Den Rhythmus kann nur das Opfer bestimmen, denn wenn es zu schnell geht, dann erfolgt eine Retraumatisierung.
Dabei helfen kann, wenn man sich die Vergangenheit wie einen Traum betrachtet. Träume können schrecklich sein, doch wenn man aufwacht, dann kann man über die Angst während des Traums nur den Kopf schütteln - und manche Träume vergisst man irgendwann auch, obwohl sie schrecklich waren.
Gruss chiron