Mein Sohn und sein ADS/ADHS

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15.06.10
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Hallo,
ich versuche mal zusammen zu fassen.
Mein Sohn wird im Okt. 13J.. Seit etwa einem jahr nimmt er Equasym Retard 30mg, im ersten halben Jahr hatten wir nur 20mg.
Derzeit besucht er außer der Ganztagsschule (3x/Wo.) noch Ergotherapie. Die Psychol. Therapie soll im Herbst beginnen.
Er hat massive Probleme in der Schule. Andere Kinder wären schon längst von der Schule geflogen, aber er bekam bisher immer und immer wieder eine Chance. Leider ist die Schule nun nicht mehr dazu bereit, sie will unbedingt, das er in eine Psychatrie eingewiesen wird. Ich versuche mit allen Mitteln, alles zu tun, damit sie dies nicht durchbekommen. Aber das Kind brauch doch ab und zu noch etwas Freizeit..*denk.
Unser Kinderarzt beobachtet ihn schon seit der ganzen zeit. Er hat seit über einem Jahr nur ein gewicht von 30gramm, obwohl er wirklich manchmal am "fressen" ist und ich ihn stoppen muß. Er ist sehr viel unterwegs, zu Fuß, mit Rad, auf dem Sportplatz. Also kurz gesagt, er powert sich selber aus.
Wir ahben laut Pflicht auch der KV auch das Equasym abgesetzt, leider habe ich nach dem dritten tag den Arzt angerufen, es ging nicht mehr. Die Schule schickte ihn dauernd heim, weil sie ihn nicht mehr unter Kontrolle bekamen, er ging auf Lehrer nich mehr "nur" verbal los, setzte andere Schüler unter Druck, Mobbte. Also nahmen wir das Medikament wieder ein.
Der Gegensatz ist, sein Vater (lebt über 400km weg) ist mir keine große Hilfe, er redet ihm immer ein, in seinem Alter müsse er keine Medis nehmen. Wenn er bei Ihm wohnen würde, müßte er das alles nicht machen usw. . Leider vergißt er dem jungen immer weider zu sagen, das er dort auch auf sich selbst gestellt ist, keiner für Ihn da ist, wenn er mal sofort jemanden braucht. Das ist nämlich hier gegeben durch mich, meinen Partner und seine 3 Geschwister.
Nun bin ich soweit, es zu versuchen eine Kur zu beantragen. Vl. hilft sie ja nciht nur meinem Sohn, sondern auch mir. Denn bei mir hat man mittlerweile Depressionen festgestellt zu meinen anderen körperlichen Leiden.

Autsch...nun habe ich ne Menge geschrieben, sorry, aber ich wollte alles aufschreiben, was helfen kann zur Hilfe.
Ich hoffe irgendwer kann mir ein paar kleine Ratschläge/Tips ect. geben.
Bis dahin verbleibe ich mit LG Bine NRW
 
Eine Alternative zur Kinderpsychiatrie sind Sozialpädiatrische Zentren mit Kinderzentrum. Diese gibts in jeder Universitätsstadt, einfach googeln....

Dort kann man ihm auch therapeutisch und nicht nur medikamentös helfen. Und man kann euch wg. der Schule und evtl. Schultyp beraten.
 
Unser Kinderarzt beobachtet ihn schon seit der ganzen zeit. Er hat seit über einem Jahr nur ein gewicht von 30gramm, obwohl er wirklich manchmal am "fressen" ist und ich ihn stoppen muß. Er ist sehr viel unterwegs, zu Fuß, mit Rad, auf dem Sportplatz. Also kurz gesagt, er powert sich selber aus.

Hallo Bine

Habt ihr schon mal an eine Schilddrüsenüberfunktion gedacht?
30 Kilogramm sind eindeutig zu wenig für einen 13-jährigen....


Was hast du eigentlich noch für gesundheitliche Probleme neben den Depressionen (wenn ich mal so neugierig fragen darf)?

Gruß Mara :)
 
Also sich ein komplettes Bild von deinem Sohn zu machen ist natürlich schwierig,
aktuell scheint es aber so dass eine alleinige Medikation bei den Umständen nicht ausreicht.
Zum Thema ADHS hast du dich ja wahrscheinlich schon belesen und weißt daher welche
Rolle Psychotherapie inklusive Einbindung der Eltern spielt.
Darf ich fragen ob du schon einmal eine Kinder-und Jugendpsychiatrie von innen gesehen, hast? Es gibt da verschiedene Stationen, auch Ambulanzen und Tageskliniken es ist also nicht so wie in einer Erwachsenenpsychiatrie,die Bandbreite des betreuenden Personals ist auch meist höher und es ist eher Jugendherbergscharakter denn Krankenhaus.
Auch kann die Schule deinen Sohn nicht mal eben einweisen lassen, wie auch?
Am besten ist es zu überlegen wie deinem Sohn aktuell am besten geholfen ist, was sagt er denn dazu?
 
@mara022
Das werde ich nächste Woche machen lassen, man hat mich auch darauf hingewiesen, ich solle ihn mal auf Kryptopyrrolurie testen lassen.
Ich selbst leider seit meiner Kindheit unter einer Bindegewebsüberdehnung in den Handgelenken, was sich in den letzten Jahren auf die Arme mit ausgeweidet hat. Leider therapeutisch nicht behandelbar. Dazu kommt die Diagnose: Lumbalgie und Dorsalgie mit Blockierung /ISG Blockierung links / Reizzustand des Hüftgelneks (kurz: Schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule und der linken Hüfte, Schmerzen dadurch beim laufen, sitzen liegen ect.); habe dafür jetzt 50Std. Reha-Wassergymnastik bekommen. Soll etwas helfen. Aber ist ebend angeboren.
@jjjjj5555
Nein, habe ich nicht. Es wurde mir nur nahe gelegt ihn in seinem Alter da vl noch nicht reinzustecken. Da der Zusammenstoß für ihn, mit den vielen anderen "Problemkindern" nicht gut wäre. Habe mich gestern mal ein wenig belesen, mit den ganzen Tips, die ich heir schon bekam. U.a. von @maumel, danke für den Link, habe da sehr viel mehr erfahren und es wurden mir noch Fragen beantwortet. Diese Dame werde ich auf jeden Fall anschreiben und um Rat Bitten. Fand auch endlich mal eine Erklärung zu Wahrnehmungsstörungen, die ich verstand. Dankeschön dafür.
Was die Schule angeht, die haben es so begründet: Er sei nicht tragbar für die Lehrerschaft, sie wissen nicht wie er "ausflippt" wenn er mal wieder so einen Moment hat.
Wir haben auch schon seit gut 2 Jahren eine Familienhelferin. Sie brachte uns viel bei, bezog die ganze Familie mit ein. Wir haben ein Punkte-/Belohnungssystem entwickelt usw. Struktur in den Alltag gebracht. Wir nehmen auch beide mit an der Ergo teil, sie für Informationszwecke und ich, weil die Ergo-Tante es so macht (die Mutter mit einbeziehen). Das allerschlimmste Problem was ich derzeit mit ihm habe, ist die Verweigerung der Einnahme des Medikamentes morgens. Das ist immer ein Kampf. gerade ebend, haben wir wieder eine Disskusion geführt. Er nahm sie dann schlußendlich, ca. 10 min. später haben wir gekaspert und er war wie ausgewechselt. Das ist immer der schlimmste Moment eines Tages, die Einnahme.
Mein Sohn, hmz, er möchte nicht in so eine "Klinik". Er möchte am liebsten wieder ohne Medi leben. Auch wenn ich ihm erkläre, das wir mit seiner Hilfe nur dahin kommen, er sieht es an manchen Tagen nicht so. Er geht eig. ungern zur Ergo, weil ihm dann immer was von Wahrnehmungsstörungen erzählt wird und er will/kann es nicht verstehen.

Sorry, wenn ich immer so viel schreibe. Aber es ist schön mal andere Leute zu haben, die einem "zuhören".
 
Hallo Bine

Die Schilddrüse ist bei diesem Gewicht u.Symptomen auf jeden Fall sehr wichtig abzuklären,aber man sollte auch auf die Hormone der Nebenniere,eventuell noch den Hypothalamus (MRT),den Blutzucker und die Leberwerte genauen Augenmerk richten.

Den HPU Test sollte man eventuell machen wenn das alles keine Ergebnisse gebracht hat und das mit dem Vitamin B und Zink mal ausprobieren.
Verlassen sollte man sich auf diese Diagnose allerdings nicht zuviel,also immer alles andere schön im Blickfeld behalten (jedes Jahr Blutbild etc..)
Ich war in diesem Alter auch sehr schlank und leicht untergewichtig obwohl ich noch keine größeren körperlichen Probleme hatte damals,aber so dünn war ich auch nicht.
Nehme auch heute nicht zu obwohl ich teilweise viel esse aber wie gesagt falle ich noch ins Normgewicht.

Die Sache mit deinen Gelenken hört sich auch nicht so toll an,wurde bei dir schon mal auf Rheuma getestet bzw werden regelmässig Blutkontrollen gemacht (einmal pro Jahr)?
Hast du vielleicht Nährstoffmängel?

Gruß Mara :)
 
Liebe Mara,

ich muß jjjjj5555 widersprechen, denn die Schule kann deinen Sohn sehr wohl in eine Psychiatrie einweisen lassen. Sie ruft dazu nur bei der Polizei an, wenn sie deinen Sohn für akut gefährdet halt (Eigen- oder Fremdgefährdung). Bevor eine Schule diesen Schritt einleitet erhofft sie sich das sich die ELTERN zügig um geeignete Maßnahmen bemühen. Wenn nicht, wird auch das Jugendamt eingeschaltet... Verdacht auf Vernachlässigung, MIsshandlung o. ä.

Da nicht alle Kinderpsychiatrien über eine Mutter-Kind Station verfügen, möchte ich dir nochmals ein Kinderzentrum in deiner Nähe DRINGEND ans Herz legen. Diese können euch auf Eltern-Kind-Station aufnehmen und sich ein Bild von euch machen, außerdem haben sie alle Möglichkeiten einer Kinderpsychiatrie im Haus.

LG
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Bruder hatte ADHS.
In der Schule war er dadurch der totale Versager, er konnte sich absolut nicht konzentrieren.
Was auch versucht wurde, schlug fehl.
Einzig die Aufmerksamkeit, die er bekam, bewirkte Besserung in der Familie.
Er war immer begeistert von Spieleabenden, Handwerkern mit meinem Vater,
kochen, backen, eben Dingen, bei denen er sich beweisen konnte und berechtigtes Lob bekam.

Ich wünsche Euch Alles Gute!
 
Liebe Mara,

du wohnst in NRW.... vllt. hilft dir diese Adresse oder man kann dir hier eine geeignete Adresse geben: Westfälisches Kinderzentrum Dortmund Prof. Dr. Dominik Schneider www.klinikumdo.de

Ansonsten gibt´s auch noch eine Psychsomatische KLinik in Waldmünchen, Klinik Heiligenfeld, welche Familien therapiert und u. a. für ADS/ADHS spezielle Konzepte hat.

LG
Tanja
 
Liebe Mara,
sorry, ich hab natürlich die Bine gemeint :eek:)

Und ich hoffe das bine das auch sieht.

Liebe Bine,

ein 13 jähriger, der nur noch 30Kg wiegt und psychisch auffällig ist, muß in Behandlung. Und wenn ihm notwendige Behandlungen vorenthalten werden, bzw. außer der Schule niemandem die "Alarmglocken" läuten, sehe ich persönlich sein Kindeswohl in Gefahr.
Ich denke eine Mutter-Kind-Therapie kann euch besser zueinander führen, und euch viel Kraft für den Alltag geben.

Aber du als Mutter mußt den ersten Schritt tun, und nicht abwarten was passiert....

LG
Tanja
 
Um gottes willen, nein, denkt nicht ich will nix tun. Ich würde alles tun, damit es ihm endlich besser geht und nicht dauernd diesen Streß in der Schule hat. Immerhin habe ich ja noch 3 andere Kinder hier, die irgendwann mal wieder bissle mehr von mir haben wollen. Obwohl sie mich da sehr unterstützen.

Ja ich habe es gelesen, wußte auch das ich gemeint war.
Werde mich am WE hinsetzen und mir eine Liste machen mit allen Vorschlägen Tips ect., dann anfangen es abzuarbeiten.
Selbstverständlich halte ich hier gern alle auf dem Laufenden, was wir getan und erreicht haben. Ich sage nochmals Dankeschön, für Euer "zuhören" und all die Tips.
LG Bine
 
Auch die Polizei kann NIEMANDEN einweisen nach PsychKG wenn dann mit Ordnungsamt/Richter und es wird wohl kaum ein Psychiater einen ADHSler mal eben einweisen, weil er austickt. Stichwort Fremd-Eigengefährdung setzt etwas mehr voraus
als ein lautes Kind.
Anregen einer Unterbringung kann natürlich Jeder.....
 
Das ist ja das Schlimme: ab einem gewissen Alter müssen die Kinder nicht mehr in Behandlung bleiben, wenn sie nicht wollen.
Zwangeinweisung gibt es nicht.
Weil ein Kind, was unter Zwang in die Psychiatrie muss, immer auf Flucht sinnt
und dementsprechend in die Geschlossene müsste.
Oder er wird wirklich ausfällig und greift tätlich an.
Dann bekommt er eine Strafe.
Zuerst gemeinnützige Arbeit.
Später Jugendstrafanstalt.
Das ist natürlich überhaupt keine Lösung.
 
Also mir ist persönlich ein Fall bekannt, wo die Schule bei den Eltern vorher noch anrief, ob es ihnen lieber sei die Polizei hole ihren Sohn von der Schule und bringe ihn in die Psychiatrie, oder ob sie ihren Sohn abholen und die Polizei daheim vorbei kommen solle wo die Nachbarn zuschaúen... (Der Junge hat gedroht aus dem Fenster zu springen weil es ihm zu laut etc. war, auch ein ADS´ler)

Ein Hausarzt beispielsweise kann nicht in die Psychiatrie einweisen (ging früher einmal). Psychiatrie heißt immer AKUTFALL. Man kann sein Kind auch nicht selbst in die Psychiatrie bringen. Nur Akutfall heißt entweder Krankenwagen oder Polizei.

Eine Schule die nicht handelt obwohl sie ein Kindeswohl in Gefahr sieht, macht sich u. U. der unterlassenen Hilfeleistung strafbar. Sie kann nicht nur - sie muß handeln.

Ein 13 jähriger kann eine Behandlung nicht verweigern wenn die Erziehungssorgeberechtigten ihr zustimmen.... keine CHance vor dem 18. Lebensjahr kann er gezwungen werden wenn seinem Wohle dient! Egal in welchem Krankenhaus und um welche Behandlung es sich handelt. Es muß auch kein Richter innerhalb 24 Std. kommen, die Eltern (oder evtl. das Jugendamt) sind in diesem Falle die Richter.
 
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Das ein Kinderarzt natürlich einweisen kann ist klar und so mögen es ja die Krankenhäuser
auch, und in einer Akutsituation ala ich spring aus dem Fenster ist es ja auch etwas anderes, aber ansonsten Krankenwagen bestellen wegen einem Kind mit dem man in der Schule nicht klar kommt, ist bestenfalls grenzwertig, schlimmstenfalls Kindesentführung.
Aber es ging ja um Einweisen und da kann der Arzt immer noch ablehnen wenn er keine Indikation für einen gezwungenen Aufenthalt sieht und auch
die Eltern müssen nicht zwangsläufig immer zustimmen.

hier nochmal ein Link für den Threadersteller: AWMF online - Leitlinie Kinder-Jugend-Psychiatrie: Hyperkinetische Störungen


Weil ja Geschichten immer so toll ankommen hier:
-Schule ruft Krankenwagen wegen Kind das mit Stühlen wirft,
Rettungswagen inklusive Notarzt kommen sacken das Kind ein und wollen es in der KJP
abgeben, da traf sie dann die Realität als der Chef sagte, ist eigentlich Kindesentführung denn das ist keine Indikation für ne Einweisung. (Von den Eltern die das Kind dann vom KH abholen durften ganz zu schweigen....)
 
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Nein, Ärzte können nicht (mehr) in die Psychiatrie einweisen nur noch in andere Krankenhäuser. Wenn du dein Kind in der Psychiatrie behandeln lassen möchtest, gibt es die Möglichkeit einer Voruntersuchung in der Psychiatrie und dann Warteliste.... Am schnellsten geht´s über die Schule :)

Wenn in der Schule einer randaliert, liegt es im Ermessen der Schule für wie gefährlich sie das hält...un ob sie ihn mit Polizei in die Psychiatrie bringen lässt.
 
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www.st-marienkrankenhaus.de/uploads/media/KINDER-UND_JUGENDPSYCHIATRIE-INSTITUTSAMBULANZ.pdf

Hier nurmal exemplarisch, man klärt immer in der Ambulanz einer KJP vorher
ab wie wann was mit dem Kind geschieht und kann sich dann von seinem Hausarzt/FA was auch immer ne Überweisung holen......
 
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