Hallo Jennifer,
ich konnte nur einen Teil der Beiträge lesen, weil es so viele sind. Vielleicht habe ich etwas überlesen und wiederhole etwas, trotzdem möchte ich dir meine Meinung mitteilen.
Das meiste was ich von deinen Beschwerden gelesen habe, lässt mich unweigerlich an ein langjährige HWS-Trauma mit Mitrochondropathie denken. Deine anfangs geschilderten Beschwerden, die primär linksseitig auftreten und bei Bewegung stärker werden, deine morgendliche Abgeschlagenheit, der Vitamin-B-12-Mangel und vieles andere weisen darauf hin. Ein HWS-Trauma führt zu nervalen Störungen und Folgeerkrankungen wie KPU, Mitrochondropathie und Organerkrankungen. Von Zungenbrennen bis Fibromyalgie, Nahrungsmittelunverträglichkeit und Geruchsstörungen gehört alles dazu, auch völlige Erschöpfung, psychische Probleme bis hin zu Psychosen, auch neurologische Erkrankungen. Es folgen oft Multiorganerkrankungen. Die Beschwerden sind äußerst vielfältig und werden leider von Schulmedizinern nicht in ihren Zusammenhängen erkannt, weil dazu eine umfangreiche Anamnese nötig ist.
Ich habe mich ausführlich mit dem Thema beschäftigt, weil ich selbst eine jahrzehntelange HWS-Problematik habe, die Gottseidank in ihren Folgen bei weitem noch nicht so fortgeschritten ist, aber viele deiner Probleme sind mir bekannt und viele kenne ich aus dem informativen Buch über das HWS-Trauma von Kuklinski.
Einige akute Beschwerden treten bei Bewegung auf, noch wochenlang nach Zahnbehandlungen, morgens nach dem Aufstehen, wenn ich nicht gut gelegen habe. Ich bekomme z.B. beim Putzen, wenn ich mich viel bücke und rumwirble massive allergische Anfälle, so dass ich am nächsten Tag eine entzündete Nase vom Schneuzen habe. Ich bekomme keine Luft mehr und fühle mich völlig krank. Diese Symptome treten nur bei solchen Bewegungsorgien auf. Sie haben nichts mit Pollen oder anderen Allergieauslösern zu tun.
Jede Belastung der Halswirbel kann akut und anhaltend Funktionsstörungen der Hirnnerven und Symptome des vegetativen Nervensystems auslösen. Dazu gehören: Augenprobleme, Schwindel, Denkstörungen, Sprachstörungen, völlige Vergesslichkeit, Gesichtsschmerzen, Mundprobleme und viele andere. Auch die erhöhte Histaminausschüttung, die zu Allergien führt.
Störungen des Vitalstoffwechsels führen zu Mangelerscheinungen im Mikronährstoffbereich. Ein Vitamin-B-12-Mangel ist typisch und viele andere Mängel ebenfalls. Diese führen zu Nervenproblemen, Depressionen, uvm. Auch Kalium- und Magnesiummangel gehört dazu. Dieser wird noch massivst verstärkt durch Medikamente und Psychopharmaka.
In dem Buch von Dr. Bodo Kuklinski "Das HWS-Trauma, Ursachen, Diagnose und Therapie" sind die Symptome und Zusammenhänge sowie Diagnosemaßnahmen und Therapiemaßnahmen ausführlich beschrieben. Falls du dir das Buch nicht leisten möchtest, kann ich dir gerne via PN eine Symptomliste zukommen lassen.
Eine Magnesiumsupplemetierung in hoher Dosis von 800 bis 900 mg tgl. kann außerdem sehr hilfreich sein. Aufgrund deiner immensen Medikamentenliste besteht fast zwingend ein Mangel. Man kann es zusätzlich zu den Medis und Neuroleptika nehmen. Ich kann es aus eigener Erfahrung sehr empfehlen, weil es meiner Tochter mit schlimmen Beschwerden (auch psychischen) über Nacht damit besser ging.
Ich habe den Eindruck, dass die Panik und Hilflosigkeit der nicht erkannten und nicht ernst genommenen Erkrankung zusammen mit der Aufdeckung deiner Transsexualität auf eine falsche Fährte geführt haben. Das Abschieben in die Psychoecke ist fast typisch für Patienten mit langem HWS-Trauma. Sie ist aber absolut unbegründet.
Kuklinski schreibt unmissverständlich:
Zitat: "Das Wort psychosomatisch ist aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht mehr haltbar und muss der Vergangenheit angehören. Es ist ein Relikt aus einer Zeit, als noch keine Diagnostikmethoden zur Verfügung standen, um die nervalen Störungen zu belegen."
Aus meiner Erfahrung mit meiner Tochter weiß ich, dass Menschen mit psychogenem Hintergrund, noch dazu wenn sie verzweifelt und völlig fertig sind oft von Ärzten nicht ernst genommen werden. Sie hören ihnen nicht einmal zu, weil sofort der Rollladen mit der Aufschrift "Psychosomatik und Hysterie" vor ihr Gehirn fällt. Wenn sie noch deine Transsexualität sehen, dann verbaut eine Mauer aus Vorurteilen jede Aussicht auf eine objektive Betrachtung deiner Beschwerden. Ich rate dir, dir eine vernünftige Person deines Vertrauens zu suchen, die du um Beistand bitten kannst und die dich zu den Arztbesuchen begleitet. Das ändert sehr viel!
Der zweite Punkt ist, dass die Ärzte die Zusammenhänge nicht kennen. Nicht einmal Fachärzte erkennen oft die HWS-Problematik und mein Orthopäde negiert sie heute noch, obwohl die akute Symptomatik eindeutig ist und auch eindeutig verschwindet, wenn sie manuell behandelt wird. (Ich hatte das Glück, dass meine Hausärztin dafür offen ist). Es ist also wichtig, zu einem Arzt zu gehen, der mit der Problematik der Mitochondropathie und/oder HWS-Trauma vertraut ist. Eine Mitochondropathie kann auch erworben sein.
Hattest du vor deiner Erkrankung einen Sturz, einen Unfall oder eine oder mehrere Halswirbelsäuleneinwirkungen, die du unter Umständen nicht als sonderlich schlimm empfunden hast?
Ich bin sicher, es gibt einen Weg aus deiner Misere, wenn du erst einmal den richtigen Ansatz gefunden hast. Meine Tochter hatte eine schwere Psychose, die als lebenslang neuroleptikapflichtig galt und ist heute medikamentenfrei und bis auf einen Bandscheibenvorfall gesund.
Mit lieben Grüßen
Gabi