dass man Hashi feststellen kann wenn die genannten Hormone innerhalb ihrer Normwertbereiche liegen ist mir klar - wenn es auch schwer ist die meisten Docs davon zu überzeugen!
Hashi ist eine Autoimmunentzündung der SD, wird also mit Auto-AKs und Ultraschall fesgestellt.
Aber: wie stellt man eine SD-Unterfunktion (UF) fest, wenn diese eindeutig durch Unterschreitung der Normwertuntergrenze der SD-Hormone festgelegt ist, Deine Werte jedoch wie Du schreibst, innerhalb der Normgrenzen waren?
Sprichst Du von einer latenten Unterfunktion? Dann sollte jedoch der TSH ausserhalb seines Normwertbereiches gelegen haben?
Es kommt eben auf die TSH Norm an. In 2/3 der Labors in Deutschland liegt die Norm bei ca. 0,3-4, manchmal sogar bei 0,3-5.Diese Norm gilt aber bei "forschrittlichen" Endo/NUKs als obsolet, denn der obere Grenzwert zu hoch ist.Warum? Es gab vor ein paar Jahren Untersuchungen in den USA und in Deutschland, die den durchschnittlichen TSH Wert von GESUNDEN Probanden ermittelt hat. Man hat dabei die Leute sehr genau untersucht und ganz bewußt diejenigen Teilnehmer ausgeschlossen, die ein Problem mit der SD hatten (US auffällig und/oder AKs).Das Ergebnis: im Durchschnitt hatten die meisten Probanden einen TSH um 1-1,5, maximal 2,5 (die Mehrheit zwischen 1-1,5, eine Minderheit unter 1, eine Minderheit zwischen 1,5 und 2,5).Das bedeutet, daß SD Gesunde keineswegs einen TSH über 2,5 haben und im Umkehrschhluss, daß ein TSH über 2,5 auf eine beginnende SD UF hinweist.
Leider ignorieren viele Ärzte diese Tatsache und diagnostizieren eine SD UF erst bei einem TSH über 4 oder sogar 5.
Dazu kommt es oft zu erheblichen Messunterschieden, je nachdem, in welchem Labor, die Werte gemessen werden. Ich hatte z.B. einen TSH von fast 6 (über Norm) beim HA, 4 Wochen später (mit nur 3 Tage mit 25 µg L-T dazwischen) war er beim NUK zwischen 3 und 4 (so genau weiß ich es nicht mehr), also normal (aber hochnormal).
Auffällig waren bei beiden Messung die niedrig normalen freien Schilddrüsenhormonwerte fT4 und fT3 (nah an der unteren Normgrenze).Obwohl diese Werte eigentlich die wahren Schilddrüsenhormonwerte sind (und der TSH ein Hypophysenhormon und somit nur ein indirekter Indikator für eine SD UF), werden sie von den meisten Ärzten ignoriert. Und hier gilt auch der falsche Grundsatz: "Werte in der Norm= Patient" gesund.
Normwerte sind aber KEINE Wohlfühlwerte.Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe.Warum? Normwerte werden in jedem Labor so errechnet: es kommen 1000 Patienten in die Praxis (Merke: in einer NUK Praxis sind zwangsläufig viele SD Patienten mit einem zu niedrigen oder öfter einem zu hohen TSH dabei!). Man misst ihre SD Werte und man sagt: 5% der Patienten mit den niedrigsten Werten= Werte unter Norm, 5% der Patienten mit den höchsten Werten= Werte oberhalb der Norm, 95% der restlichen Patienten= Norm! Ob die 95% der Patienten, deren Werte die Norm bilden, eine SD Krankheit haben oder nicht, ob sie sich damit wohl fühlen oder nicht, das interessiert niemand. Anders schaut es natürlich aus, wenn man bei Untersuchungen KRANKEN ausschliesst: dann kommen plötzlich durchschnittliche Werte von GESUNDEN heraus, die zwangsläufig enger gefasst werden (weil SD Gesunde ja keinen zu hohen oder zu niedrigen TSH haben).Mit VitB12 wurde das Gleiche gemacht wie mit TSH, es wurden ähnliche Unterschiede mit üblichen Normwerten festgestellt.
Leider lernen Ärzte so was Grundlegendes offensichtlich nicht in der Uni und halten einen Patienten mit normalen Werten für gesund, auch wenn er eindeutige Symptome einer SD UF (oder eines VitB12 Mangels) hat.Grundsätzlich werden Symptome sehr oft ignoriert.
Ich vergleiche diese Normwerte gerne mit Schuhgrößen.Stell dir vor: du nimmst 1000 Menschen, groß und klein, jung und alt. Du sagst: 5% der Patienten mit den kleinsten Schuhgrössen= Werte unter Norm, 5% der Patienten mit den höchsten Schugrößen= Werte über Norm , restliche Patienten = Norm. Ergibt die Norm z.B. Größe 35-43. Dann kommt eine Kundin mit Größe 36. Du gibst ihr die Größe 35, weil du keine 36 hast.Sie jammert, daß die Schuh ihr weh tut. Und du sagst ihr: "Unmöglich: die Größe passt 95% aller Kunden (ist in der Norm), also müsste sie Ihnen auch passen!" Logisch, nee?
Das ist das Gleiche für SD Werte, für Eisenwerte (Ferritin), für VitD, für Cortisol, eigentlich für alle Laborwerte. Da werden nicht die Werte von gesunden Menschen herangezogen, um die Krankheitsschwere zu beurteilen, sondern es werden Werte herangezogen, die die Werte von kranken Patienten enthalten.Das heißt, im Klartext, du kannst krank sein (zu wenig SD Hormone, zu wenig Eisen, zu wenig VitB12, usw.) und trozdem normale Werte haben.Oft sind aber bei Kranken die Werte niedrig normal, wenn sie unter Mangelerscheinungen leiden.Auf die Symptome wird nicht geschaut, obwohl diese Symptome in Korrelation mit den niedrig normalen Werten eigentlich oft eine deutliche Sprache sprechen.
Und es kommt auch dazu, daß dem TSH (ein Hypophysenhormon!!!!!!) generell mehr Beachtung geschenkt werden als die echten Schilddrüsenwerte fT4 und fT3.Ich habe sogar von Patienten gehört, deren TSH normal war, die aber fT4 und/oder fT3 (in manchen Fällen sogar beiden!!!) unter der Norm waren, denen der Arzt gesagt hat:" TSH in der Norm, keine SD UF" ...mit fT4/fT3 unter Norm!!!!!!!
So laufen viele, viele, viele Patienten mit unerkannten Hormon-, Mikronährstoffmängeln herum, bleiben jahrelang krank (wenn nicht ein Leben lang!), werden in die Psychoschublade gesteckt ( vor 100 Jahren war der Teufel schuld, wenn die Medizin nicht wusste, woran der Patient litt, jetzt ist der Patient selber schuld...das nennt man Psychosomatik!*gg*), symptomatisch behandelt, ewig psychologisch behandelt, obwohl man ihnen mit ein paar µg Hormonen und mg Mikronährstoffen aus der Misere herausholen könnte.Das ist der Stand unserer Schuldmedizin im 21.Jahrhundert!