Weiß denn niemand den genauen Unterschied / die Wirkweisen von G179 und Oleosan bzw. wann man welches Präparat nehmen sollte?
Was haltet ihr denn von Ballistol:
Gesundheits Doku: Ballistol
Hallo Rübe,
G179, Oleosan, Ballistol haben eine Eigenschaft gemeinsam: sie schmieren den gesamten Verdauungstrakt und nehmen auf dem Weg nach draußen im Trakt befindliche Toxine, die sich an das Öl binden, mit. Man könnte sagen, sie reinigen und erleichtern bzw. beschleunigen die Ausscheidungen. Nebeneffekt ist, daß durch das Schmieren etwa vorhandene Engstellen durch Knicke, Veränderung im Darm, die durch still abgelaufene Entzündungen entstanden sind, nicht zu Stauungen im Darm führen, sondern durch die Schmierung trotzdem noch relativ leicht vom Stuhl überwunden werden können.
Außerdem bedecken bzw. "versiegeln" sie geschädigte Abschnitte der Darmschleimhäute, die damit Zeit erhalten auszuheilen, da sie der Reizung durch Stuhl nicht mehr ausgesetzt sind. Dies ist ein beachtenswerter Aspekt, der für alle wichtig ist, die an chronisch gereiztem oder entzündetem Darm leiden.
G179 wurde aus Rohöl gewonnen und wird es noch heute. Dieses enthält noch aromatische Bestandteile, dadurch der leichte Geruch/Geschmack nach Petroleum.
Oleosan wird wahrscheinlich ebenfalls aus Rohöl gewonnen, obwohl der Hersteller es lieber Mineralöl nennt. Die aromatischen Bestandteile wurden hier aber offenbar entfernt, denn es schmeckt - wenn ich Kullerkugels Aussagen zugrunde lege - nicht mehr nach Petroleum, sondern ganz neutral. Damit entspricht dieses Öl noch am genauesten dem 1916 verwendeten Öl von Squibb - siehe dazu hier:
https://www.symptome.ch/threads/liquid-petrolatum-gereinigtes-petroleum-art-g-179-teil-2.113578/
Ballistol gibt es wohl seit 1913 und wird aus Kohle gewonnen - hat also einen ganz anderen Ursprung. Da die Rezeptur geheim gehalten wird ist ein direkter Vergleich nicht möglich. Außerdem werden Kräuter und anderes zugesetzt, was bei G179 und Oleosan nicht der Fall ist, die zu ganz anderen Wirkungen führen können, so jedenfalls die Daten des von Dir dazu genannten Links. Hier wird die Abtötung von Bakterien hervorgehoben, das könnte durch die Kräuter bedingt sein. Doch auch die anderen Öle haben die Eigenschaft Bakterien zu binden und einzuhüllen, und töten sie ab, bevor sie hinausbefördert werden. Das trifft für alle Öle auch bei äußerer Anwendung zu.
Das Squibb-Öl wurde seinerzeit (ab ca. 1906) von den Ärzten allerdings auch oft zusammen mit weiteren pflanzlichen und anderen Mitteln eingesetzt, je nach dem, welche Probleme vorlagen. Dieses Öl war ein Einzelmittel, das ggfs. ganz gezielt kombiniert wurde. Bei Ballistol scheint man solche Kombinationen gleich in einem Mittel zusammengefaßt zu haben. Das kann bei bestimmten Krankheitsbildern nützlich sein. Andererseits kann man dadurch jedoch nicht so gezielt auf individuelle Bedürfnisse eingehen, wo vielleicht nur ein Kraut, dafür aber höher dosiert benötigt würde.
Auffällig ist, daß Ballistol fast zeitgleich oder kurz nach dem Squibb-Öl entwickelt und verwendet wurde. Bei Oleosan vermute ich, daß man die Rezeptur des Squibb-Öls übernommen hat, da die Beschreibungen genau übereinzustimmen scheinen - wann das entwickelt wurde, wird nicht gesagt. G179 liegt noch näher am Petroleum und entspricht den Ölen, die auch schon lange in Russland bei der Volksmedizin verwendet wurden. Dazu sind allerdings kaum Informationen im Netz zu finden, außer Andeutungen - da müßte man wohl russisch können, um fündig zu werden. Interessant sind auch die Erfahrungen, die man mit dem französischen Öl aus Gabian machte - dieses wurde so genutzt wie es aus der Erde kam, hatte aber offenbar eine etwas andere Zusammensetzung als andere Erdöle und wirkte dadurch besser als etwa das Russische. Die Quelle von Gabian war Mitte der 1950er erschöpft und ist daher nicht mehr verfügbar.
Für welches Öl man sich letztlich entscheidet, hängt also davon ab, was als Ergebnis der Behandlung konkret gewünscht wird, welches man ohne Widerwillen schlucken kann...
Gruß,
Clematis