Sinn des Lebens im Alter
Hallo Wildaster
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Wir ALLE müssen danach suchen
und unseren eigenen Grund zum Leben finden.
Ich glaube nicht, dass wir einen Grund zum Leben finden MÜSSEN, sondern finden können. Zum Beispiel für andere etwas Gutes tun kann so ein Grund sein.
Aber das ist eigentllich nicht das, was man als die SINNFRAGE DES LEBENS meint. Damit ist eigentlich immer gemeint, dass man geboren wird mit einem Grund, dass man eine "Aufgabe" hat, die man erfüllen muss oder zumindest sollte.
Das sind also zwei doch recht verschiedene Fragestellungen. Dass man sich einen Sinn im Leben suchen kann, wie z.B. für andere oder die Welt (die Umwelt, Natur etc.) etwas Gutes tut, das ist befriedigend und hilft auch zu einem besseren Zusammenleben, einer gesunden Natur und so weiter. Das macht dann schon Sinn. Es gibt somit viele sinnvolle Beschäftigungen. Aber das ist eigentlich nicht das, was man meint, wenn man die Sinnfrage des Lebens stellt. Nämlich: Hat das Leben einen Sinn. Also nicht WIE man lebt, sondern das Leben selbst.
Man könnte nun sogar weiter fragen: Hat das Leben nur Sinn für die Menschen, oder auch für den Baum, den Hund, den Stein?
Wenn man diese Frage weiterführt, dann kommen die meisten Menschen auf den Verstand (oder auch die Seele) und auf Gott (oder Götter). Und dann kommen wir unweigerlich in den Bereich des Glaubens. Und somit sind sind wir dann in einem ganz anderen Fragenkomplex als das, was du angesprochen hast, nämlich ein sinnvolles Leben zu führen in Bezug auf andere Menschen, auf die Umwelt und dergleichen. Also etwas "sinnvolles" zu tun. Das Leben selbst wird dann nicht in Frage gestellt. Das ist der Unterschied.
Ob so eine sinnvolle Beschäftigung, wie du sie erwähnst, auch "Sinn macht" in der Art der anderen Fragestellung, nämlich wie sich das auf ein Leben nach dem Tode auswirkt, das zweifle ich an Denn ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. Wer so denkt wie ich, der kann deshalb gar keinen Sinn des Lebens (also die Sinnfrage des Lebens selbst) entdecken.
Dass mein Leben trotzdem Sinn macht als ein "sinnvolles und erfülltes Leben" und ich schon viel getan habe, was anderen geholfen hat und auch für die Umwelt habe ich ziemlich viel getan, das ist ein ganz anderes Thema. Ob ich dadurch ein "besserer Mensch" geworden bin, das ist schlecht zu beurteilen. Denn hier taucht eine neue philosophische Frage auf: Was ist überhaupt Gut und Böse? Also was ist ein "besserer Mensch"? Über diese Frage könnten wir noch seitenweise diskutieren.
Hallo Kayen
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Dieser Mensch ist/war Christ, durch und durch gläubig und er ist erst durch seine Nahtoderfahrung um einige Blickwinkel reicher geworden, da er Erlebnisse hatte und sich in einer "Welt" befand, die er so in der Bibel oder in irgendwelchen Schriften nicht gesehen/gelesen hatte.
Von solchen oder ähnlichen Fälle habe ich auch schon gehört. Sie scheinen jedoch recht selten zu sein. Um der Sache auf die Spur zu kommen, müsste man diese Person nun fragen, ob er vor dieser Erfahrung religiöse Vorstellungen hatte, wie sich ein Leben nach dem Tod anfühlt oder was da auf ihn wartet. Es muss ja nicht sein, dass ein religiöser Mensch feste Vorstellungen hat, was dort im Jenseits mit ihm geschehen wird. Vielleicht dachte er nur, dass er es gut hat, ohne feste Vorstellungen. Wenn er keine festen Vorstellungen hatte, dann könnte man erfahren und erklären, warum er wohl diese "anderen als in der Bibel beschriebenen" Erfahrungen gemacht hat.
Ein typisches und im Prinzip immer wieder kehrendes Erlebnis von Nahtoten ist das Erlebnis einer Frau, die ich recht gut kenne. Sie war viele Jahre verwitwet, hatte eine sehr gute Ehe und freute sich darauf, dass sie ihren geliebten Mann nach ihrem Tod im "Himmel" wieder treffen würde. Sie erzählte dann auch freudstrahlend, dass sie in ihrer Nahtoderfahrung ihren Mann wieder getroffen hatte. Das ist ein typisches und oft vorkommendes Erlebnis von Menschen, die feste Vorstellungen haben, was auf sie zukommt. Ob es nun Jesus ist, Mohammed oder sonst eine göttliche Figur, die auf sie wartet, ist in diesen Fällen davon abhängig, was sie sich vorher vorgestellt hatten.
Hallo Rawotina
Ich stimme dir weitgehend zu. Man kann es als Sinn des Lebens betrachten, dass wir die Erde zu einem besseren Platz machen. Davon sprach ich ja weiter oben schon. Allerdings stimme ich mit dir nicht überein, dass wir hier auf Erden nur Gast sind. Denn wie ich vorher schon schrieb, glaube ich nicht an ein individuelles Leben nach dem Tod. Deshalb sind wir hier auf Erden kein Gast, sondern ganz tief mit der Erde und dem Leben verbunden. Oder sollten wir zumindest sein. Denn das kann eine tiefe Befriedigung geben. Sich nämlich verbunden zu fühlen mit allem was ist, sich eingebunden fühlen ins Leben und sogar in den Kosmos. Dies Verbunden Sein mit allem, was ist, sind übrigens auch ganz moderne wissenschaftlich Erkenntnisse, besonders im Bereich der Quantenphysik.
Nochmals an Wildaster
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Dass es zwischen Himmel und Erde etwas gibt,weiß ich und es hilft mir sehr.
Dass es neben der materiellen Welt etwas gibt (ich nenne es "Spirit") glaube ich auch. Aber dieser Spirit existiert immer in Verbindung mit der Materie, ist also die zweite Hälfte der Materie. Und deshalb ändert sich Spirit auch ständig, ist auch ebenso wie Materie mit allem verbunden. Aber Spirit existiert als Individualität nicht ewig, ebenso wie auch die Materie in ihrer individuellen Form nicht ewig existiert, möglicherweise jedoch in der Gesamtheit. Vielleicht existiert Materie UND Spirit tatsächlich ewig, jedoch in ständig sich ändernden Form und immer wieder neu. So wie es Bäume auch so lange geben wird, wie es die Erde gibt. Aber kein Baum lebt als Individuum ewig weiter, sondern es sind immer neue Bäume. Ich habe hierüber auch ein Buch geschrieben ("Besteht Materie ewig?"), das sehr interessant zu lesen ist. Vielleicht ein wenig anspruchsvoll, denn es handelt auch von der modernen Wissenschaft (insbesondere der Quantenphysik).
Und nun nochmals Kayen
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Denn ein "Nichtglaube" ist ja genau so ein Glaube, das irgendetwas nicht existent ist.
Oh, wie würden wir bei so einer Denke vereinsamen. Ich glaube auch nicht, dass Du es genauso meint.
Ein "Nichtglaube" ist kein Glaube. Das würde sich ja widersprechen. Wenn man etwas glaubt, dann glaubt man. Wenn man etwas nicht glaubt, dann glaubt man nicht. Das kann man dann doch kaum einen Glauben nennen.
Dass ich nicht an ein Leben nach dem Tod glaube, habe ich oben schon erwähnt. Das ist aber überhaupt nicht vereinsamend. Ich bin viel glücklicher und sehr gelassen, seitdem ich nicht mehr an ein Leben nach dem Tod glaube. Das ist nun immerhin schon ca. 25 Jahre her. Und ich bin immer noch glücklich damit. Obwohl ich nun in dem Alter bin, wo der Tod mit jedem Jahr näher kommt (bin 75). Ich habe nun viel weniger (eigentlich gar keine!) Angst vor dem Sterben. Das war früher anders, als ich noch an ein Leben nach dem Tod geglaubt habe. Ich finde es heute sogar schrecklich, immer weiter bestehen zu müssen. Gerade wenn man älter wird, dann wird man auch müde vom Leben. Viele alte Menschen sehnen sich nach der "ewigen Ruhe". Es ist tatsächlich tröstlich, einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Wenn man jung ist, dann hat man noch zu viele Pläne und möchte noch soooo vieles erleben. Da ist das dann ein wenig anders. Aber im Alter ist man bereit, einfach zu verschwinden.
Hallo Runaway
Was ist ein Gottmensch? Eine eigenartige Wortschöpfung ist das!
Glaubst du, es ist möglich, dass ein Mensch IMMER bedingungslos liebend ist? Ich habe in meinem immerhin nun schon recht langen Leben noch niemanden getroffen (obwohl ich viel mit Menschen zu tun hatte), der IMMER bedingslos liebend war. Jeder Mensch macht mal etwas verkehrt. Man muss ja nicht immer gleich was Böses tun. Aber niemand ist von Fehlern frei.
Klar, man kann daran arbeiten, dass man immer weniger egoistisch wird. Aber das Ziel, ein "Gottmensch" zu werden, das ist schon sehr "over the top".
Schöne Grüße
Werner