Frage an Asperger-Betroffene

Liebe Cassandra
Liebes Putzteufelchen

Ich habe diese Erfahrung mit Stiefkindern gemacht, als es einfach nicht mehr ging, musste eine Lösung gefunden werden.

Diese hiess dann erst KIDS -> KrisenintervetionsZentrum - um dann anschliessend im Gremium zu entscheiden, dass das Heim für alle Beteiligten die beste Lösung war.

Das kann es geben in Patch-Work und auch anderen Familien - wichtig erscheint mir dabei, es wirklich als Lösung zu sehen, dass Abstand wahre Wunder bewirken kann.

Vor allem bringt es Ruhe ins System. Das A und O um, wie Du es so gut beschrieben hast, wieder auf einander zu gehen zu können. Ich muss sogar sagen, eine evtl Möglichkeit zu schaffen. Das Endresultat ist immer erst am Schluss erkennbar.

Wir Eltern machen es so gut wir können.

Mehr können wir halt nicht. PUNKT - Das ist so, deswegen müssen wir uns aber nicht selber noch beständig Vorwürfe machen.

Sicherlich reflektieren, sicherlich möglichst objektiv alles anschauen, sicherlich sich Fehler eingestehen, auf jeden Fall aus Fehlern lernen.

Das war jetzt das Wort zum Freitag :wink:
LG Morja
 
Okay, ich kann natürlich nur von mir sprechen, aber rückblickend wäre ich FROH gewesen, wenn ich behandelt worden wäre, sprich eine Entgiftung vorgenommen wäre bei mir. Ich war mit meiner autistischen Art defnitiv nicht glücklich. Na klar soll das nicht heißen, dass alle in eine Norm passen sollen. ich bin heute immer noch sehr anders als die meisten Menschen was Zwischenmenschliches angeht. Mittlerweile kann ich damit umgehen und fühle mich auch wohl, aber auch, weil sich vieles durch die Entgiftung in dem Bereich verändert hat. IN meinen Augen verbessert hat.
Und eine Schwermetallbelastung hat ja auch nicht "nur" psychische Folgen.
 
Hallo Carrie,:)

ich hatte mit meinem Posting nicht gemeint, dass keine Behandlung nötig ist. Aber nur die Behandlung allein finde ich zuwenig. Der Mensch ist trotzdem noch derselbe, wird nicht ausgetauscht und es ist immer ein Mensch mit Erfahrungen, mit einer Geschichte, mit Gefühlen, die sich durch die Behandlung nicht in Luft auflösen. Manchmal hilft eine Behandlung auch nicht so, wie es erhofft wird. Gibst Du dann den Menschen auf?

Ich finde es gut und wichtig, alles zu unternehmen, was helfen kann, denn ich habe unter meinem Anderssein auch gelitten. Ich habe vieles überwunden (auch mit Hilfe), aber ich bin immer noch diesselbe, ich kann meine Geschichte nicht ändern, ich bin dadurch geprägt und nicht nur negativ. Meines Erachtens ist Autismus auch eine Spielart des Menschseins. Und Du sagst ja selber, dass Du nicht alle Deine Eigenheiten durch die Entgiftung verloren hast. Ich lass mich übrigens jetzt auch entgiften und meinen Sohn habe ich schon bei meinem Arzt angemeldet. Ich habe auch Hoffnungen!!! Aber auch wenn sie sich nicht erfüllen, ändert sich für mich nichts an meinen Gefühlen!

Liebe Grüße:wave:
Cassandra
 
Hallo Ihr Lieben, :wave:

da gibt es ja inzwischen eine Menge zu beantworten... :)
Ich werde versuchen alles so gut wie möglich zu erklären.

@Christiane

Mir kommt es so vor als ist meine Tochter, was die Pupertät angeht, ein "Spätzünder". Alles wofür sich Mädchen mit 9/10/11 Jahren interessieren, hat sie nicht interessiert. Ich habe von einer Vorpupertät bei ihr nichts mitbekommen. Außer die verstärkte Zickerei. :)
Solange diese nicht unverschämt wurde, habe ich darauf auch gar nicht groß reagiert. Unruhe und Unfrieden gab es ohnehin schon genug, deshalb habe ich nur reagiert wenn es wirklich nötig war.

Das die Pupertät das ganze Verhalten noch verstärkt, habe ich auch befürchtet. Doch die kommt erst jetzt so langsam.

Als das Thema mit dem Wohnortwechsel hier noch aktuell war, machte ich mir (wie immer) sehr viele Gedanken darüber. Ich fühlte mich oft so, als ließe ich meine Tochter im Stich. Ich dachte immer "was ist wenn sie mich (ihre Mutter) braucht und ich bin nicht da?".
In dieser Zeit ging es mir nicht sehr gut und ich litt sehr unter einem Gefühlskonflikt.
Daher sprach ich mit ihr und fragte sie immer wieder "denkst Du nicht, Dir fehlt etwas wenn Du zu Deinem Vater ziehst?", "wirst Du etwas oder jemanden vermissen?", "was denkst Du, was sich verändert/verbessert, wenn Du bei Deinem Vater wohnst?", "was ist wenn Du Deine Periode bekommst? Mit wem redest Du dann? Fehle ich Dir dann als Mutter nicht?" darauf sagte sie (ganz trocken und emotionslos) "nein, das kann ich auch mit "name der stiefmutter" besprechen. :eek:
Tja....so schnell ist man austauschbar!
Ich fragte weiter: "was ist wenn Du mal verliebt bist, Liebeskummer hast und mit jemandem reden willst? Vielleicht brauchst Du mich dann und ich bin nicht da?".
Auch da wieder die selbe Antwort wie gerade geschrieben.

Das waren für mich einschneidende Gespräche, bzw. Erleuchtungen, wo ich mich persönlich innerlich abgenze. Das muß ich mir nicht antun.

Sie hat mir nun schon oft! signalisiert das sie mich nicht braucht. Und zwar sehr deutlich. Immer und immer wieder habe ich trotzdem Anläufe gemacht. Mich gesorgt, mich bemüht, versucht zu erklären und versucht zu verstehen. Doch das ist ein Weg in eine Sackgasse. Zumindest bisher und bis heute. Was morgen ist, weiß ich nicht.


@Carrie

Das ist ja interessant, das es bei Dir so ähnlich war.

Zu dem Zeitpunkt wurde ich auch so stark kurzsichtig.

Meine Tochter ist auch stark kurzsichtig. Doch das war anzunehmen. Denn ihr Vater und ich sind auch kurzsichtig. Doch sie hat mit 10 Jahren so viel Dioptrie, wie wir sie bis heute noch nie hatten. Trotzdem sehr interessant...

Ist natürlich schwer, wenn sie nicht bei Dir wohnt - aber weißt Du, wie ihre Ernährung ausschaut? Und ob Du mit ihrem Vater und ihr mal so nen Test machen könntest, Gluten und Kasein ne Weile zu streichen? Damit haben viele autistische Menschen Probleme und oft ändert sich das Verhalten schon durch die Ernährung.

Nein, ich weiß leider nicht wie ihre Ernährung dort ist. Ich hoffe doch mal gesund und ausgewogen. :)
Die Idee mit Gluten und Kasein kann ich ihrem Vater mal vorschlagen. Bin mir aber nicht sicher was er davon hält. :rolleyes:

@Cassandra

Ein sehr emotionales Posting das ich in dieser Form noch nie von Dir gelesen habe. Vielen Dank für Deine Gedanken und Emotionen. Und das damit verbundene Nachdenken oder auch überdenken. :kiss:

Ohne Schutz, Unterstützung und Hilfestellung kann es für Putzteufelchens Tochter noch schlimmer werden, es kann, wenn die Anforderungen (obwohl in Bezug auf Leistung, als auch in Bezug auf Kommunikation und Interaktion) weiter steigen und die hormonelle Umstellung dazukommt zu Depressionen und sogar zu Psychose führen, wenn man alleingelassen wird und nur Druck und Ablehnung erfährt.

Das glaube ich auch. Es kann so kommen, muß natürlich nicht. Das wäre der schlimmste Fall aller Fälle. Sie wird von uns allen zu 100% Unterstützung bekommen, sollten wir einmal zum Zuge kommen, ihr helfen zu dürfen. Doch wirklich helfen kann ich nur, wenn ich endlich mal wüßte was mit ihr los ist. Die Hilfe die ich ihr bisher geben konnte, hat an ihrem Problem nichts geändert. Also müsste ich wo anders ansetzen. Nur wo???
Erstmal brauch in einen Namen, eine Bezeichnung, eine Diagnose. Dann kann ich (endlich) mit der wirklichen Hilfe und Unterstützung beginnen.

Aber steht nicht erst einmal im Vordergrund, dass sie sich erst mal einfach angenommen, verstanden und bedingungslos geliebt fühlen muss?

Ja, da gebe ich Dir bedingungslos recht. :)
Doch bedingt durch die letzten Monate/Jahre war es mir (leider) nicht immer und zu jedem Moment möglich. Ja, es reduzierte sich immer mehr. Ich konnte sie nicht mehr so annehmen, weil ich sie nicht wiedererkannt habe. Sie war nicht mehr sie selbst. Sie war auf einmal wie ein ganz anderer Mensch mit einem anderen Charakter in einer anderen Welt.
Und "verstehen" wollte ich sie immer zu zu jeder Minute. Doch auf viele meiner Fragen bekam ich keine Antwort. Oder nur sehr flüchtige, oberflächliche Antworten. Es war (und ist natürlich immernoch) mein größtes Anliegen, sie zu verstehen.
Doch sie öffnet sich nicht. Zu niemandem. Leider!

Ich selber habe in meiner eigenen Wut meinen Sohn oft verletzt und habe ihm zu seinem Autismus psychische Wunden zugefügt. Auch wenn es mir im Nachhinein immer leid tat, ihn so gekränkt zu haben und ich mich dafür entschuldigt habe, so kann eine gesprochenes Wort, eine zugefügte Kränkung nicht rückgängig gemacht werden.

Ich konnte und kann mich trotzdem nicht in ein Mauseloch verkriechen und mich zu Tode schämen, davon lässt sich nichts mehr rückgängig machen. Und natürlich weiß ich auch, dass ich selber von Ohnmacht, Hilflosigkeit und Angst überflutet war, wenn es mit mir durchging. Und ich weiß auch, dass ich ja selber eine Kindheitsgeschichte habe, die nicht gerade Geborgenheit, Vertrauen und Schutz vermittelte.

Das kommt mir bekannt vor. Auch mir ist das leider passiert. Genau so, wie Du das hier geschrieben hast. Getrieben und bestimmt von den eigenen Emotionen. Doch machen diese nicht auch einen Menschen aus? Sind Fehler denn nicht menschlich? Ob wir lieben, hassen oder verletzen....das ist das nomale menschliche Verhalten. Oder etwa nicht?!

Auch ich habe mich schon oft bei meiner Tochter für gesagte Dinge entschuldigt. Habe versucht, die Situation zu erklären. Ich wollte das sie es verstehen kann. Wollte ihr die Möglichkeit zum reden und fragen geben. Oft war das auch gut und sinnvoll. Wir haben uns wieder vertragen, haben über den Vorfall geredet und jeder hat den andern verstanden. Das war allerdings schon einige Jahre her. Die letzten drei bis vier Jahre war das so nicht mehr möglich.

Mach Dir keine Vorwürfe, Cassandra! Wir haben alle Stärken und Schwächen. Wir machen alle Fehler. Mal große, mal kleine. Doch lieben heißt auch verzeihen können.


@darleen

Danke für Deine Sichtweise. Habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen. :)


@Morja

Vielen Dank für Deine offenen Worte. :)
Ich finde es toll das Du wieder hier schreibst. :)

Ich war damals nicht verheiratet. Ich bin jetzt mit meinem Mann zum ersten Mal verheiratet. ;)

Ich war damals alleinerziehend. Die Kurzfassung: Wir wußten damals beide das ich nicht verhüte und ich wurde ungeplant schwanger. (na sowas?! ;) ) Der charmante, höfliche, gebildete und zuvorkommende junge Mann zeigte allerdings immer weniger Interesse an dem Thema SS. Er wollte keine Ultraschallbilder sehen, wollte nichts von Arztterminen (Vorsorge) wissen, wollte nicht über Kindernamen sprechen, wollte nicht zum Geburtsvorbereitungskurs mitgehen und zum Thema Entbindung meinte er nur "ich weiß noch nicht....eigentlich mag ich ja keine KH...keine Ahnung...vielleicht...".
Sowas hasse ich!!! Entweder JA, oder NEIN. Aber dieses hin und her kann ich nicht gebrauchen. Diese SS ware voller Angst, voller Trauer und voller Sorgen. Zu meinem eigenen Schutz brach ich im 6.SSM den Kontakt komplett ab. Er versuchte auch nichts seinerseits den Kontakt wieder aufzubauen. Erst am Tag der Geburt rief ich bei ihm an und sagte ihm, er habe eine Tochter bekommen.
Von da an ging der Kontakt wieder etwas bergauf. Ein paar Wochen später war er fast täglich bei mir und wir waren dann für ca. 1 Jahr zusammen. Doch er und ich sind einfach grundsätzlich verschieden.
Nochmals möchte ich hier betonen das er ein sehr lieber, freundlicher Mensch ist. Ich mag ihn als Mensch sehr!
Als wir uns trennten war meine Tochter ca 1 1/4 Jahre alt.
Sie bekam schon etwas mit. Das etwas nicht "normal" ist, war ihr schon klar. Doch ist sie ja wirklich da noch sehr klein gewesen. Sie hatte so oft Kontakt zu ihrem Vater, wie es eben damals möglich war.

Auch in diese Richtung bin ich gedanklich schon gegangen. Ich redete letztes Jahr mit ihr und ihrem Vater über diese Möglichkeit. Meine Tochter meinte, es wäre schön, wenn ihr Vater und ich zusammen wohnen würden. Und mein Mann und die Frau von ihrem Vater sollen dann auch zusammen wohnen. :D Lustig...

Sie kann sich allerdings, laut ihrer Aussage, nicht mehr daran erinnern, das ihr Vater und ich jemals zusammen waren. Auch das wir bis zu ihrem 3. Lebensjahr woanders gewohnt haben, weiß sie nicht mehr. Selbst beim anschauen von den damaligen Fotos in der damaligen Wohnung erinnert sie sich an nichts. Sie kennt diese Wohnung gar nicht.

Nun...nach diversen Gesprächen bin ich auch bei diesem Thema darauf gekommen, das das nicht der Auslöser für ihr Verhalten sein kann.

Weisst Du Putzteufelchen, und jetzt werde ich evtl sehr direkt - manchmal wenn ich so lese - dann empfinde ich es als URTEIL, ein VER-Urteilen deiner Tochter.
Und dieses stimmt mich manchmal sehr traurig hier im Thread

Es gibt Verhaltensweisen, Wesenszüge und Charaktereigenschaften an meiner Tochter, die ich tatsächlich verurteile. Ja, das ist wahr.
Was soll ich dazu sagen?
Mich macht das auch traurig. Aber dafür kann ich ja nichts.
Für diese Verurteilung fühle ich mich nicht schuldig und auch nicht verantwortlich. Wenn ich einen Weg gefunden habe, wieder an sie ran zu kommen, können wir genau darüber reden.
Nur weil sie meine Tochter ist, heißt das ja noch lange nicht das ich ALLES was sie tut gut finden muß.
Wie schon oft erwähnt...sie hat viele Wesenszüge und Charaktereigenschaften von ihrem Vater. Und auch da gibt es so einige, die ich verurteile.

Da sah sie mich erbost an und sagte: 'Jetzt hast DU mich traurig gemacht' verschwand mit Türeknallen in ihrem Zimmer.
Sie war damals ungefähr 5-6 Jahre alt.
Du kannst Dir vorstellen wie verdattert ich da war.

Sie musste erst lernen, dass das was Sie tut auch Auswirkungen auf die Gefühlslage anderer hat. Sie war sich lange Zeit keiner ''Schuld'' bewusst.

Worauf Sie jedoch sehr stark reagierte war ein unausgesprochener Konflikt, also wenn jemand beleidigt sich schweigend zurück zog, darauf hat sie sehr stark reagiert.

Das ist ja süß... :)

Da hätte ich auch in jedem Fall das Gespräch gesucht. Vielleicht ein paar Minuten später. Wenn jeder die Möglichkeit dazu hatte, sich etwas abzuregen und über alles nachzudenken.

Ein unausgesprochener Konflikt ist auch für mich persönlich das Allerschlimmste überhaupt! Egal mit wem. Es ist für mich eine fast unerträgliche Spannung, die ich kaum aushalten kann. Ich bin generell immer für klare Worte und eine Aufklärung des Konflikts. Da bin ich konsequent. Nichts sagen und so tun, als wäre nichts, macht die Sache nicht besser.

Ich schreibe vielleicht später weiter. Mir tut der Finger weh. :) Ich kann nur mit einem Finger schreiben. :D

Bis dann,

Lg, Putzteufelchen
 
Was ich jedoch nicht verstehe...seit der 3. Klasse Grundschule schreibt sie Klassenarbeiten. Erst nur in Mathe und Deutsch, später auch in anderen/allen Fächern. Sie hat schon soooo oft eine Verbesserung der Klassenarbeit als Hausaufgabe aufgehabt. Und erst mit 11 Jahren (5. Klasse) weiß sie auf einmal nicht mehr wie man das macht?
Es gab die Jahre davor noch nie so einen Fall. Immer wurde die Verbesserung auf ein extra Blatt geschrieben. Von daher....woher soll ich wissen das sie das aus heiterem Himmel auf einmal nicht mehr weiß?
Das kann ich mir auch nicht erklären anhand der Schilderungen, aber ich war auch nicht dabei. Aus meiner Sicht geht es auch nicht darum, daß du dir da etwas vorzuwerfen hast, weil du davor nicht daran erinnert hast, wenn es vorher eben so üblich war und die Situation sich für dich nicht unterschied. Es kann höchstens darum gehen zukünftig besser zu verstehen.
Alle Personen die meine Tochter kennen, halten sie für einen Nicht-Autisten/Nicht-Asperger.
Das muß nichts bedeuten.
Trotzdem komme ich im Alltag damit nicht klar. Das ist mir zu viel. Da sind meine Reize und Wahrnehmungen auch überflutet. Ich bin einfach zu gegensätzig.
Das ist tragisch. Wie spielt sich das emotional ab? Kannst du anerkennen, daß ihre Situation im Fall, daß sie autistisch ist schwieriger ist, weil Autisten nur etwa 1% der Bevölkerung darstellen und somit viel häufiger nicht verstanden werden?
Glaubt mir...es ist tatsächlich für alle das Beste das sie bei ihrem Vater wohnt.
Das kann gut sein, wenn er mehr auf ihrer Wellenlänge liegt. Autismus wird ja vererbt, das kann ich in vielen Familien so nachvolziehen, weswegen ich die Theorien zu modernen Umwelteinflüssen für nicht überzeugend halte. Die Wissenschaft hält diese Theorien an sich auch für widerlegt.

Wenn sich Verhalten mit der Zeit änderte, kann es bei Autisten an subjektiv empfunden ungünstigen Lebensbedingungen liegen, die zunehmende Verzweiflung erzeugen und das innere Gleichgewicht und die Konzentrationsfähigkeit immer mehr angreifen. Immer weniger freie Zeit kann eine dringend nötige Erholung verhindern. Bei Autisten sollte man bei der Schule bewirken, daß keine Hausaufgaben aufgegeben werden. Nach allgemeinmenschlichen Studien ist eh mehr oder weniger belegt, daß die die Schulleistungen nicht steigern. Allgemein sind die Schulen, die für Nichtautisten gestaltet wurden für Autisten problematisch, da viele Autisten am aus ihrer Natur besten schriftlich kommunizieren und physische Anwesenheit an einem solchen Ort viele schwere Probleme mit sich bringen kann. Hier gibt es bisher kaum Barrierefreiheit für Autisten.

Und dann sind Autisten auch Menschen und es kann einfach ähnliche Abläufe geben, wie in anderen Familien. Es ist ja nicht so, daß es in völlig nichtautistischen Familien keine zermürbenden Situtionen gibt. Hier gilt es nicht grundsätzlich alles auf irgendwelche Diagnosen zurückzuführen.

@nebel: Gut, daß du etwas mit meinen Worten anfangen konntest. Wir können gerne hier einen anderen Thread aufmachen.

Dabei würde ich auch gerne allgemein anregen in diesem Forum Autismus nicht mehr als Krankheit zu betrachten und entsprechende redaktionalle Einordnungen zu ändern. Ich sehe da einen gewissen Widerspruch zum Ansatz des Forums. Wenn gewünscht kann ich gerne detaillierte Änderungsvorschläge machen. Wie bereits erwähnt wurde Homosexualität von der Schulmedizin ja auch mal als Krankheit betrachtet. Stellt euch vor das wäre noch so. Würdet ihr solche Diffamierungen im Forum haben wollen? Seid ihr der Schulmedizin lieber voraus oder hinkt ihr dieser lieber hinterher in so grundsätzlichen Fragen?
Cassandra56 schrieb:
Für mich stellt sich im Moment die Frage, welches "Verhalten" sich ändern soll, durch Entgiftung, Nahrungsumstellung, Therapie, Medikamente oder was auch immer für Interventionen. Verhalten, das nicht in die gesellschaftliche Norm passt, soll verändert werden. Warum, weil es dann nicht mehr "fremd" ist, niemanden mehr hilflos oder ängstlich oder wütend macht? Was ist mit dem Menschen selbst, an dem herumgedoktort werden soll?
Es macht mich serh froh, das hier zu lesen. Leider liegt es wohl nicht an "Giften", sonst wäre es einfacher Nichtautisten zu vollwertigen Menschen (eine Spiegelung der aufgegriffenen Haltung) zu machen. Einfach rein ins Trinkwasser ... ;)
Die Welt ist ganz und gar nicht o.k., aber sie muss wohl oder übel in ihr leben, und damit zurechtkommen, mit ihrer Wahrnehmung, die nicht gut Reize filtern und abschirmen kann, mit ihrer Sensibilität und Verletzlichkeit, die sie (möglicherweise) zwingt, sich in sich selbst zurückzuziehen, in ihre Fantasiewelt, die sie zwingt, sich abzuschirmen und zu schützen vor den eventuell gutgemeinten, oft aber auch rein egoistischen, Emotionen der mitmenschlichen Umwelt.
Nichtautisten filtern aus archaischer Veranlagung unbewußt ihre Wahrnehmung vor, die sind also nur schwerer in der Lage die Realität ungefiltert zu betrachten. Dabei weise ich darauf hin, daß ich in einer natürlichen Umgebung eigentlich nicht überfordert werde. Die Überforderung tritt eher in Bereichen auf, die Nichtautisten nach ihrem Geschmack gestaltet haben und ist teils unerträglich.
Ohne Schutz, Unterstützung und Hilfestellung kann es für Putzteufelchens Tochter noch schlimmer werden,
Wenn sie mit dem Vater besser klarkommt und er mit ihr auf einer Wellenlänge ist, dann finde ich das schonmal gut. Eine Diagnose ist nicht unbedingt hilfreich, denn manche Diskriminierungen machen sich erst an einer offiziellen Diagnose fest. Daher kann sie durchaus auch eine Verschlimmerung bewirken, das muß man im Einzelfall entscheiden, auch daran wie engagiert das Umfeld ist nach einer Diagnose zermürbende Kämpfe mit Behörden auszutragen und sich jahrelang damit auseinanderzusetzen. Bei sowas kann die ESH helfen, auch dabei, daß keine Wege eingeschlagen werden, die ungünstig wären, was leider noch oft der Fall ist: Enthinderungsselbsthilfe von Autisten fr Autisten (und Angehrige) - Autismus - Asperger - Selbsthilfe - Information
Morja schrieb:
um dann anschliessend im Gremium zu entscheiden, dass das Heim für alle Beteiligten die beste Lösung war.
Wobei noch immer Viele nicht zu wissen scheinen, daß in Heimen grundsätzlich kein menschenwürdiges Leben geführt werden kann. Zum Glück geht die Entwicklung immer mehr Richtung Abschaffung von Heimen. Unheimlich verbreitet ist in solchen Einrichtungen auch exzessiver Mißbrauch von Arzneien um Bewohner gefühig zu machen. Niemand sollte in solche Einrichtungen geschickt werden und es ist auch nicht nötig. Leider sind die Alternativen oft nicht bekannt oder Entscheider korrupt (Heime sind ein Riesengeschäft). Wenn noch irgendwelche Beziehungen bestehen hilft die ESH bestimmt gerne dabei diese Person aus dem Heim zu befreien.
 
Das ist ja süß...

Da hätte ich auch in jedem Fall das Gespräch gesucht. Vielleicht ein paar Minuten später. Wenn jeder die Möglichkeit dazu hatte, sich etwas abzuregen und über alles nachzudenken.

Putzteufelchen
Du kannst Dir denken dass das ein Dauerbrenner war - laaaaange Zeit :D
ist ja auch vorbei - Gott sei Dank

LG Morja
 
Zitat:
Zitat von Morja
um dann anschliessend im Gremium zu entscheiden, dass das Heim für alle Beteiligten die beste Lösung war.

Zitat Autchen
Wobei noch immer Viele nicht zu wissen scheinen, daß in Heimen grundsätzlich kein menschenwürdiges Leben geführt werden kann. Zum Glück geht die Entwicklung immer mehr Richtung Abschaffung von Heimen. Unheimlich verbreitet ist in solchen Einrichtungen auch exzessiver Mißbrauch von Arzneien um Bewohner gefühig zu machen. Niemand sollte in solche Einrichtungen geschickt werden und es ist auch nicht nötig. Leider sind die Alternativen oft nicht bekannt oder Entscheider korrupt (Heime sind ein Riesengeschäft). Wenn noch irgendwelche Beziehungen bestehen hilft die ESH bestimmt gerne dabei diese Person aus dem Heim zu befreien.

hallo Autchen, also ich weiss jetzt nicht von was für welchen Heimen du sprichst - meine Stieftochter ist kein Asperger und ist in einem ''normalen'' Heim untergebracht worden.

Mit vielen anderen Kindern in allen Altersstufen und sehr guter Betreuung - auch therapeutischer Unterstützung.

Ich bin auf das Thema Fremdunterbringung eingegangen und den damit verbundenen evtl Schuldgefühlen der abgebenden Eltern.

Was Asperger-Autisten betrifft - also die Heime die es da so gibt - das kann ich nicht beurteilen.

LG Morja
 
Hallo Autchen,

schön dass du dich weiterhin zu Wort meldest. :) Zwei Punkte möchte ich nochmal herausgreifen weil ich sie auch aus anderen Hintergründen absolut unterstütze.
Das kann gut sein, wenn er mehr auf ihrer Wellenlänge liegt. Autismus wird ja vererbt, das kann ich in vielen Familien so nachvolziehen, weswegen ich die Theorien zu modernen Umwelteinflüssen für nicht überzeugend halte. Die Wissenschaft hält diese Theorien an sich auch für widerlegt.
Parallelen bestehen zur bis heute umgeschulten Linkshändigkeit. Solches war bei mir geschehen (absichtlich seitens der Grossmutter um gleich alles "richtig" zu machen) mit dem Ergebnis, dass ich hier beschriebene Bedürfnisse und Verhaltensweisen einer Autismus-SYMPTOMATIK ziemlich gut nachvollziehen kann weil ich ähnliche Verhaltensweisen entwickelt habe, teilweise auch aus Distanzierung zu dem allgemein Norm-vorgelebten Verhalten nach langjährigen Beobachtungen in denen ich mich immer wieder wunderte "warum sie das machen" was sie tun.

Auch Händigkeitspräferenz wird nachweislich vererbt, und so habe ich zwei Kinder (vielleicht auch weil ich bei der Suche nach meinem Selbst dann auf entsprechende Partner stieß, allerdings ohne dass diejenigen sich je so viele Gedanken nach Ursachen machten wie ich selbst) denen unwillkürlich ebenfalls die unbewusste Umschulung auf die rechte Hand widerfahren ist. Meine Tochter wäre bei den falschen Ärzten umgehend auf ADS incl. Legasthenie und Dyskalkulie einsortiert worden, der Sohn das gleiche nur dazu ausserdem als hyperaktiv. Seit der Rückschulung erst aller drei von uns gehen die für uns selbst problematischen Symptome Stück für Stück zurück.

Ich will damit sagen, dass Diagnosen stets mit allergrößter Vorsicht zu genießen sind und gerade in einem so dehnbaren Bereich wie den psychologischen "-logien", den ich teilweise nicht einmal wissenschaftlich nennen möchte, Fehldiagnosen höchst vorprogrammiert sind, somit auch eine Wiederherstellung eines individuell gesunden Zustandes nicht möglich. Auch in der Diagnostik ist der Mainstream unterwegs - andere Meinungen werden als Aussenseiter aussortiert und gehen den üblichen Weg der Verlächerlichung, Bekämpfung und ebenfalls Psychiatrisierung bis hin zu Kriminalisierung.

Wenn sich Verhalten mit der Zeit änderte, kann es bei Autisten an subjektiv empfunden ungünstigen Lebensbedingungen liegen, die zunehmende Verzweiflung erzeugen und das innere Gleichgewicht und die Konzentrationsfähigkeit immer mehr angreifen. Immer weniger freie Zeit kann eine dringend nötige Erholung verhindern.
Gleiches gilt für die Vorherrschaft der "Rechten" sprich Rechtshänder: Das System einschließlich der sog. Bildungseinrichtungen (sollen dort Bilder erzeugt werden???) ist nur für eine auf ganz bestimmte Weise funktionierende Gruppe Menschen gemacht und es wird sich das "Recht" genommen die Welt ausschließlich nach eigenen Bedürfnissen (jener Gruppe) zu schaffen. Weil ich das sehr lange wahrnehme und zu vielen Gelegenheiten versuche darauf aufmerksam zu machen auch "anders" lebenden Menschen Lebensrechte zu belassen kann ich auch deine Aussagen zu einer "Tyrannei des Mainstreams" absolut mittragen.

Bei Autisten sollte man bei der Schule bewirken, daß keine Hausaufgaben aufgegeben werden. Nach allgemeinmenschlichen Studien ist eh mehr oder weniger belegt, daß die die Schulleistungen nicht steigern.
Dann würde das vorherrechende gesellschaftliche System aufbrechen, denn die Hausaufgaben werden nicht aufgegeben um besser zu lernen sondern sie bedingen dass ein Elternteil zuhause bleiben muss (in öffentlichen Betreuungen reicht die Hilfestellung kaum aus und die Gruppengröße macht es intensiver wahrnehmenden Kindern schwer sich zu konzentrieren) bzw. Kinder Alleinerziehender das Nachsehen haben. Somit verhindert man andere, vielleicht auch gleichwertigere, nicht diskrimierende Lebensformen im Ansatz.

Allgemein sind die Schulen, die für Nichtautisten gestaltet wurden für Autisten problematisch, da viele Autisten am aus ihrer Natur besten schriftlich kommunizieren und physische Anwesenheit an einem solchen Ort viele schwere Probleme mit sich bringen kann. Hier gibt es bisher kaum Barrierefreiheit für Autisten.
Kann es sein dass das was du beschreibst auch damit zu tun hat dass von dir hier "Autisten" genannte Menschen wesentlich besser im Dialog kommunizieren als in einer Horde, ich übertreibe mal absichtlich, egozentrisch lautstarker Marktschreier?

Wenn man auch mal betrachtet für wie wenig tatsächliches Können und Wissen bei uns die Kinder alleine 4 Grundschuljahre verbrauchen fragt man sich sowieso was die da 4 Jahre lang machen, Grundrechnen, Lesen und Schreiben ginge unter anderen Umständen locker auch in zwei Jahren. Grundschulen entwickeln meines Erachtens permanent Konflikte und tragen diese dann aus, wobei diejenigen die sich nicht auf die gleichen "Spielregeln" einlassen, unter Druck gesetzt und aussortiert werden (sollen). Diese Probleme sind seitens des "Bild"ungssystems hausgemacht, Diskriminierung ist Teil des Programms, selbst oder sogar noch mehr seit mittlerweile in jeder Grundschule die vereinfachte Version der "Rechte des Kindes" demonstrativ aushängt. Ich empfinde diese jedes Mal als pure Heuchelei in Anbetracht der tatsächlichen Situation an insbesondere deutschen Grundschulen. Tatsache ist aber dass sich das System bzw. diejenigen die sich darin das Wort genommen haben kein Interesse haben es zu ändern, man braucht sich nur mal die Reaktionen der hochrangigen Bildungszuständigen anschauen als Deutschland vom Hochkommissar für Menschenrechte angemahnt wurde wegen der bereits im strukturellen Schulsystem enthaltenen Diskriminierung.

Und dann sind Autisten auch Menschen und es kann einfach ähnliche Abläufe geben, wie in anderen Familien. Es ist ja nicht so, daß es in völlig nichtautistischen Familien keine zermürbenden Situtionen gibt. Hier gilt es nicht grundsätzlich alles auf irgendwelche Diagnosen zurückzuführen.
Eben.

Dabei würde ich auch gerne allgemein anregen in diesem Forum Autismus nicht mehr als Krankheit zu betrachten und entsprechende redaktionalle Einordnungen zu ändern.
Mit AD(H)S ist es das gleiche, und dann schau mal wie sich die Vertreter des "rechten Glaubens" dazu zu Wort melden.

Ich sehe da einen gewissen Widerspruch zum Ansatz des Forums. Wenn gewünscht kann ich gerne detaillierte Änderungsvorschläge machen. Wie bereits erwähnt wurde Homosexualität von der Schulmedizin ja auch mal als Krankheit betrachtet. Stellt euch vor das wäre noch so. Würdet ihr solche Diffamierungen im Forum haben wollen?
Fände ich gut wenn sich etwas bewegen würde. So lange die Mehrheit der Menschen gerne in Schubladen ablegt sowie sobald sie ein Schubladensystem abschaffen es durch ein anderes ersetzen, sehe ich noch viel Zeit vergehen. Homosexuelle mussten lange kämpfen um als nicht Kranke anerkannt zu werden, und in kirchlichen Gruppen werden sie immer noch als solche behandelt, frei nach dem Motto "Möge Gott ihnen helfen wieder auf den "rechten" Pfad zurückzugelangen".

Nichtautisten filtern aus archaischer Veranlagung unbewußt ihre Wahrnehmung vor, die sind also nur schwerer in der Lage die Realität ungefiltert zu betrachten. Dabei weise ich darauf hin, daß ich in einer natürlichen Umgebung eigentlich nicht überfordert werde. Die Überforderung tritt eher in Bereichen auf, die Nichtautisten nach ihrem Geschmack gestaltet haben und ist teils unerträglich.
Yep. Einschließlich der Tatsache dass niemals ehrlich Klartext gesprochen werden "darf" weil man dann verpasst hat Egos zu streicheln was bis dahin führt dass man auch in diesem Forum wegen angeblich beleidigender postings Verwarnungen bekommt während die die sich mehrheitlich (kleines Missverständnis der Anweisung Früchte zu tragen? ;) ) diese Welt genau so geschaffen haben wie wir sie heute vorfinden, beleidigen was das Zeug hält. Unter sich merken sie es anscheinend nicht bzw. es entspricht ihrem "normalen" Verhaltenscodex.

Ein Beispiel: Fragte ich meine Kinder bevor sie in öffentliche Kindergärten und Horte gingen WARUM sie etwas getan hatten fingen sie an zu überlegen und legten ihre Beweggründe dar soweit sie es eben konnten - die Frage lautete ja "warum".

NACHDEM sie bereits einige Zeit Kinderbetreuungen besuchten antworteten sie auf die Frage "Warum" mit "Es tut mir leid, Entschuldigung". Meines Erachtens läuft da nicht bei den sog. Andersartigen etwas schief sondern bei der Norm-Mehrheit welche nicht mehr mitkriegt was sie eigentlich in Wirklichkeit tun, erstens mit sich selbst und zweitens mit anderen.

Wenn sie mit dem Vater besser klarkommt und er mit ihr auf einer Wellenlänge ist, dann finde ich das schonmal gut. Eine Diagnose ist nicht unbedingt hilfreich, denn manche Diskriminierungen machen sich erst an einer offiziellen Diagnose fest. Daher kann sie durchaus auch eine Verschlimmerung bewirken, das muß man im Einzelfall entscheiden, auch daran wie engagiert das Umfeld ist nach einer Diagnose zermürbende Kämpfe mit Behörden auszutragen und sich jahrelang damit auseinanderzusetzen. Bei sowas kann die ESH helfen, auch dabei, daß keine Wege eingeschlagen werden, die ungünstig wären, was leider noch oft der Fall ist: Enthinderungsselbsthilfe von Autisten fr Autisten (und Angehrige) - Autismus - Asperger - Selbsthilfe - Information

Wobei noch immer Viele nicht zu wissen scheinen, daß in Heimen grundsätzlich kein menschenwürdiges Leben geführt werden kann. Zum Glück geht die Entwicklung immer mehr Richtung Abschaffung von Heimen. Unheimlich verbreitet ist in solchen Einrichtungen auch exzessiver Mißbrauch von Arzneien um Bewohner gefühig zu machen. Niemand sollte in solche Einrichtungen geschickt werden und es ist auch nicht nötig. Leider sind die Alternativen oft nicht bekannt oder Entscheider korrupt (Heime sind ein Riesengeschäft). Wenn noch irgendwelche Beziehungen bestehen hilft die ESH bestimmt gerne dabei diese Person aus dem Heim zu befreien.
Dass die Entwicklung weg von Heimen geht ist leider nicht erkennbar. Der Markt ist zu verführerisch, und was letztendlich aus den Kinderseelen wird ist wiederum ein großer Markt, pharmazeutisch wie therapeutisch - und das alles in Zeiten großer wirtschaftlicher Umwälzungen.

LG
Christiane
 
Hallo zusammen, :wave:

der Finger ist jetzt wieder einsatzbereit (zum schreiben). :)

Und es geht er Reihe nach weiter mit Cassandra. :)

Ich muss trotzdem sagen, dass unsere Beziehung für mich erst wirklich stressfreier wurde, nachdem mein Sohn ausgezogen war. Seinen Frust und seine Enttäuschungen arbeitet er jetzt nicht mehr nur bei mir ab und ich trage die Verantwortung für einen funktionierenden Alltag (Schule, Gesundheit, Nachbarschaft, Freizeitgestaltung, Förderung.....) nicht mehr alleine. Ich muss auch den Druck durch die Umwelt (Behörden, Nachbarn, Lehrer, wohlmeinende sogenannte Freunde) nicht mehr permanent aushalten.

Ich habe genügend Abstand und Zeit für mich zwischen den Kontakten und seinen Besuchen bei mir, kann mich regenerieren und habe mehr Möglichkeiten, mein Leben für mich selbst gestalten.

Das kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es da ähnlich mit meiner Tochter. Es ist viel, nein sogar sehr viel, Last und Verantwortung von mir gefallen, seit sie nun nicht mehr hier wohnt. Es war zwar am Anfang etwas ungewohnt das ich nicht mehr an alles mitdenken und mitentscheideden muß, doch daran habe ich mich schnell gewöhnt.

Deshalb denke ich, dass eine Trennung, ein Abstand, für alle Seiten manchmal hilfreich sein kann.

So sehe ich das jetzt auch. Doch sich diesen Schritt (gerade als Mutter) einzugestehen, ist wahrhaftig nicht einfach. Ich habe sehr lange und sehr gründlich über diesen Schritt nachgedacht und habe erkannt das meine Tochter bei uns nicht wirklich glücklich sein kann. Ich habe versucht meine eigenen Gefühle außen vor zu lassen und mich in sie hineinzuversetzen. Dann habe ich mir nochmals Gedanken gemacht und kam letztendlich zu der Überzeugung das sie in die Familie ihres Vaters besser passt, glücklicher und freier aufwachsen kann und wir somit die Chance haben 1. den nötigen Abstand zu gewinnen und 2. dann wieder zueinander zu finden.
Ich denke ohne diese Trennung wäre das Verhältnis komplett kaputt gegangen, da die Situation hier irgendwann mal eskaliert wäre.
Da muß man dann wirklich rechtzeitig überlegen, wem tu ich damit einen Gefallen? Keinem. Keiner ist glücklich. Und so wie jetzt ist es wirklich gut. Ich freue mich das ich nicht, wie so viele Mütter, das Kind als Besitz oder Eigentum ansehe.

Ich bewundere Dich einerseits, @Putzteufelchen, dass Du so offen von Deinen Gedanken über Deine Tochter redest und Dir nichts vormachst, andererseits bin ich traurig darüber und ich bekomme jedesmal einen Stich, wenn Du so negativ über sie schreibst.

:) Erstmal Danke für die erste Aussage in dem Satz. :kiss:
Und über die zweite Aussage kann ich nur sagen, ich bin ein ziemlich offener Mensch. Egal ob das Wut, Freude, Liebe, Hass oder sonstwas ist. Ich bin ziemlich direkt. Aber das weißt Du ja schon. :)
Einer meiner Nachteile ist manchmal die fehlende Diplomatie. Wenn ich sauer bin, bin ich sauer. Da halte ich mich dann auch nicht zurück. Das selbe gewähre ich natürlich auch anderen, die sauer auf mich sind.
Ich muß meine Gefühle rauslassen. Es gelingt mir nur selten mit viel Beherrschung, diese Gefühle zu unterdrücken. Es geht jetzt nicht nur um negative Gefühle. Auch um positive. Ich bin ja kein Unmensch.
Doch wenn ich in Rage bin, kann mich fast keiner ausbremsen.

Und wenn ich manche Vorfälle von meiner Tochter schreibe, dann versetzt mich das wieder in die damalige Situation und ich bin wieder etwas "nervös". ;)
Aber das bin halt ich. So bin ich. Ich komme mit Direktheit besser, viel besser, klar, als mit "drumrum reden". Klare Worte würde ich immer bevorzugen, denn ich möchte ziemlich schnell und ziemlich direkt wissen, was Sache ist und wo ich dran bin.
Mein Problem ist nun, das andere diese Direktheit nicht ertragen können und ich sie daher auch verletzen kann. Das ist dann nicht beabsichtigt von mir. Kann aber passieren.

Doch ich bin lernfähig und werde zumindest versuchen mich so auszudrücken das ich damit keinen verletze. :)

@Morja

Wir Eltern machen es so gut wir können.

Das versuche ich tatsächlich. Mein Bestes zu geben und in verschiedene Richtungen zu fördern, fordern, Aufmerksamkeit zu geben usw.

Wie alt waren denn die Stiefkinder, als sie in das KIDS kamen? Wie lange waren sie dort und wie kamen sie damit klar? Und vor allem warum kamen sie dahin?
Wenn Du möchtest, dann erzähle doch ein bisschen davon. Würde mich interessieren. :)

@Carrie

Wie Du weißt, bin ich Dir sehr dankbar, das Du mich auf die Idee mit den Amalgamfüllungen gebracht hast. :) Das ich kurz vor der SS die Amalgamfüllung rausbekommen habe, gibt mir doch zu denken...

@Autchen

Das kann ich mir auch nicht erklären anhand der Schilderungen, aber ich war auch nicht dabei.

Wegen der Englischarbeit... meine Tochter hat mich heute angerufen und ich fragte sie, ob sie sich noch an den Vorfall erinnert. Sie sagte "ja" und ich fragte sie, ob sie die Verbesserung damals ganz bewußt auf der Arbeit gemacht hatte, oder ob sie sich dabei nichts gedacht hat.
Erst sagte sie, es war keine Absicht. Doch dann sagte sie mir, sie dachte, wenn sie die Fehler verbessert, eine bessere Note bekommt. Ich glaube es war damals eine 4 oder 4-.
Ich sagte dann " aber die Arbeit war doch schon benotet. Die Punktzahl der Aufgaben war schon bewertet und stand auch schon dran."
Da meinte sie wieder "aber manchmal korrigiert die Lehrerin auch die Arbeit falsch und dann kann man das der Lehrerin zeigen und bekommt eine bessere Note, da die Punktzahl dann höher ist."
Da sagte ich wieder "denkst du die Lehrerin sieht das nicht, wenn du die falschen Aufgaben rauskillerst und mit Tintenkiller drüberschreibst?" Da sagte sie wieder "ja, damals war ich noch nicht so schlau...". :rolleyes:

Ok...jetzt wäre das auch geklärt...

Das ist tragisch. Wie spielt sich das emotional ab? Kannst du anerkennen, daß ihre Situation im Fall, daß sie autistisch ist schwieriger ist, weil Autisten nur etwa 1% der Bevölkerung darstellen und somit viel häufiger nicht verstanden werden?

Ja, das kann ich anerkennen! Auf jeden Fall sogar. Nur war mir das alles zu der damaligen Zeit nicht klar. Woher auch?
Es gibt so viele Richtungen in die das hätte gehen könnte. Wer sagt einem da, es ist so, oder so? Gäbe es das Internet mit seinen zig Informationen nicht, wäre ich noch keinen Millimeter weiter. Danke www. ;)

Das kann gut sein, wenn er mehr auf ihrer Wellenlänge liegt. Autismus wird ja vererbt, das kann ich in vielen Familien so nachvolziehen...

Was meine Tochter und ihren Vater angeht....dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Ich bin mir sehr sicher das sie das Asperger Syndrom geerbt hat. Vorausgesetzt sie hat es.

Immer weniger freie Zeit kann eine dringend nötige Erholung verhindern. Bei Autisten sollte man bei der Schule bewirken, daß keine Hausaufgaben aufgegeben werden.

Den Eindruck habe ich auch.

Dabei würde ich auch gerne allgemein anregen in diesem Forum Autismus nicht mehr als Krankheit zu betrachten und entsprechende redaktionalle Einordnungen zu ändern.

Dann nenn mir doch bitte den richtigen Begriff dazu. Im Internet liest man ständig von einer Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Auf den verschiedensten Internetseiten lese ich immer etwas von "Störung". Wie würdest Du den Autismus beschreiben?

Ok...das wars dann mal von mir für heute... :)


Lg, Putzteufelchen
 
Hallo Autchen,

mich interessiert, was Du zu den Heimen gesagt hat. Ich stimme Dir in Deiner Einschätzung zu, weiß aber für meinen Sohn, der seit fast 3,5 Jahren in einer Wohngruppe für Menschen mit Autismus lebt, keine Alternative. Bei ihm wurde das sogenannte Kanner-Syndrom diagnostiert und er ist nicht in der Lage selbständig für sich zu sorgen und in dieser Welt klarzukommen, ohne Gefahr zu laufen, in die Psychiatrie abgeschoben zu werden.

Die "moderne" Welt, wie kaputt und zerstörerisch sie auch ist, ist die, in der wir derzeit leben müssen. Ich habe gelesen, dass es immer mehr Autisten gibt, vielleicht ist das ja gut so. Aber die, die aufgrund ihres gravierend normabweichenden Verhaltens mit Medikamenten und Zwangsmaßnahmen kaputttherapiert werden, können nicht zu einer Veränderung beitragen. Ich kämpfe immer noch für meinen Sohn, aber wie lange habe ich noch die Kraft dazu?

Ich bin schon froh, wenn ich kleine positive Veränderungen in seinem Wohngruppenalltag erreichen kann. Er bekommt trotz Widerstand einiger Betreuer keine Psychopharmaka. Er wird nicht mehr gezwungen, spazierenzugehen. Er darf abends baden, anstatt morgens duschen. Er hat jetzt eine Bezugsbetreuerin, die versucht, auf seine Bedürfnisse einzugehen, soweit es ihr in dem gesetzten Rahmen möglich ist. Man wird bescheiden mit der Zeit! Aber ich wünsche mir natürlich trotzdem eine Alternative vor Ort. Wenn Du mir Tipps geben kannst, bin ich Dir sehr dankbar.

Liebe Grüße
Cassandra
 
Hallo Putzteufelchen,

erstmal: Ich finde es bewegt sich einiges seit Beinn dieses Threads. Einige postings am Anfang des Threads fand ich richtiggehend schrecklich, und zwar derart dass mir dazu dann auch jegliche Worte fehlten bzw. die welche ich hätte schreiben wollen doch besser nicht geschrieben habe. Vielleicht musste bei dir erst einmal der Dampf raus, was absolut zu verstehen ist, jedenfalls sieht einiges was du jetzt schreibst wesentlich differenzierter aus. Nun ja, wir können immer nur das nehmen was geschrieben ist. :)
Im Internet liest man ständig von einer Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Auf den verschiedensten Internetseiten lese ich immer etwas von "Störung".

Deshalb unterstütze ich gerne den ganz anderen Ansatz, wie von Autchen angeregt.

Wenn es sich um wirklich schwere Fälle handelt in welchen der Betroffene gar nicht in der Lage ist ein selbständiges Leben zu führen verstehe ich durchaus dass andere Schritte gegangen werden müssen als wenn es sich hauptsächlich um Beziehungsschwierigkeiten handelt. Die Frage ist ob es sich bei allen hier beschriebenen Symptomen wirklich um eine Störung handelt, oder mehr um eine Spielart der Natur, vielleicht auch um ganz "normale" aber eben ausgeuferte Familienprobleme. Auch verstehe ich bestens wie wichtig eine Auszeit ist um sich mit genommenem Abstand überhaupt wieder annähern zu können. Dein Telefonat mit deiner Tochter zeigt ja auch, dass mit Distanz manchmal plötzlich ganz andere Gespräche möglich sind als wenn man sich weiter auf die Nerven gegangen wäre.

Die Frage ist eben: Was gehört zur eigentlich "normalen" Entwicklung die einfach nur "anders" ist, und wo beginnt die "Störung"? Alle Diagnose ist dem Zeitgeist unterworfen, und sämtliche Spielarten der westlichen Psychologie haben ihren Ursprung in einem koksenden Frauenhasser- so also muss man zum Verstehen auch immer mitberücksichtigen von welcher Warte aus "beurteilt" resp. "diagnostiziert" wird.

Was ich ganz witzig finde: Auf einer der letzten Seiten weist du Autchen Aussagen als "aggressiv" ab, und erklärst nun
Einer meiner Nachteile ist manchmal die fehlende Diplomatie. Wenn ich sauer bin, bin ich sauer. Da halte ich mich dann auch nicht zurück. Das selbe gewähre ich natürlich auch anderen, die sauer auf mich sind.
Ich muß meine Gefühle rauslassen. Es gelingt mir nur selten mit viel Beherrschung, diese Gefühle zu unterdrücken. Es geht jetzt nicht nur um negative Gefühle. Auch um positive. Ich bin ja kein Unmensch.
Doch wenn ich in Rage bin, kann mich fast keiner ausbremsen.
Ich finde das ja liebenswert, zeigt es uns doch wie wichtig es ist dem anderen das gleiche Recht auf seine Wahrnehmungen, Emotionen und Schlussfolgerungen zuzugestehen - auch wenn wir sie momentan (noch) nicht nachvollziehen können. ;)

Alles Liebe euch,
Christiane
 
hallo,

ich stimme christiane zu. der umgang mit worten hat sich verändert :freu:
und wie autchen meint,verstehe ich zumindest so, ich finde den thread könnte man jetzt umbenenen
oder einen neuen öffnen, wobei ich die entwicklung des austausches bis hierher,
"das sich aneinander ranschreiben und verstehenwollen" sollte nicht in einem neuen tread verloren gehen.
:wave:
 
Hallo Christiane,


erstmal: Ich finde es bewegt sich einiges seit Beinn dieses Threads.. Vielleicht musste bei dir erst einmal der Dampf raus, was absolut zu verstehen ist, jedenfalls sieht einiges was du jetzt schreibst wesentlich differenzierter aus.

Das freut mich. :)

Ja, Du hast recht. Der Dampf mußte vermutlich erst raus. Es sind ja noch so viele, andere solcher Fälle in den ganzen Jahren vorgefallen, die ich einfach überhaupt nicht nachvollziehen und begreifen konnte. Eure ganzen Postings haben mich dazu bewegt, umzudenken. Und dafür danke ich Euch! :)

Die Frage ist ob es sich bei allen hier beschriebenen Symptomen wirklich um eine Störung handelt, oder mehr um eine Spielart der Natur, vielleicht auch um ganz "normale" aber eben ausgeuferte Familienprobleme.

Diese Frage ist auch das, worauf ich gerne eine Antwort hätte. Deshalb hätte ich auch gerne den Test auf Asperger Syndrom von ihr.

Auch verstehe ich bestens wie wichtig eine Auszeit ist um sich mit genommenem Abstand überhaupt wieder annähern zu können. Dein Telefonat mit deiner Tochter zeigt ja auch, dass mit Distanz manchmal plötzlich ganz andere Gespräche möglich sind als wenn man sich weiter auf die Nerven gegangen wäre.

Absolut! Es war gestern ein schönes, neutrales Gespräch. Zwar mit der räumlichen Distanz, aber wir konnten sehr viel gelassener über vergangene Dinge reden. Ich fand`s toll. Das ist tatsächlich ein kleiner Erfolg und zeigt mir das die Entscheidung mit dem Wohnortwechsel richtig war.

Die Frage ist eben: Was gehört zur eigentlich "normalen" Entwicklung die einfach nur "anders" ist, und wo beginnt die "Störung"?

Gute Frage! Wer kann sowas beantworten? Ist Entwicklung nicht immer individuell? Bei dieser Frage bin ich überfragt. Auch da weiß ich nicht, ob ein Test oder eine Beurteilung eines Psychologen Aufschluß geben könnte. Doch die Beurteilung eines Psychologen ist ja dann auch nur EINE Beurteilung und diese ist auch individuell. Fragt man 10 Psychologen, sagt jeder etwas anderes.
Mal sehen ob ich diese Frage im Laufe der Zeit noch beantworten kann. :keineahnung:

Was ich ganz witzig finde: Auf einer der letzten Seiten weist du Autchen Aussagen als "aggressiv" ab, und erklärst nun...

Der Unterschied bei Autchens ersten vier Postings ist der, das sie gar keinen Grund hatte, auf mich sauer zu sein. Ich bin ihr bis dahin immer freundlich begegnet und das erwarte ich auch von ihr. Mehr nicht. Auch ihre Postings haben sich jetzt (zum Glück) verändert.
Von daher verstand ich ihre eher negativen Postings nicht. Ich gab ihr keinen Grund zum sauer sein.

Ich denke, sie hat sich irgendwie persönlich angegriffen gefühlt, da sie selber Autist ist und diese somit verteidigen möchte. Das ist soweit auch ok und nachvollziehbar für mich. Was ich nicht gut fand, ist das "WIE".
Jemand wie ich, der sich mit dem Thema Autismus/Asperger im Leben noch nie auseinendergesetzt hat, weil er es eben noch nie mußte, kann dieses Verständnis ja gar nicht aufbringen. Ich muß mich erstmal selber informieren, oder man müsste mich aufklären. Aber bitte in einer neutralen Art. Andere User hier haben das auch hinbekommen. ;)

Doch ich bin ja kein nachtragender Mensch. Von daher....schwamm drüber... :)


Lg, Putzteufelchen
 
Hallo Putzteufelchen
hier wurde ja fleissig geschrieben
zuerst: Es freut mich zu lesen, dass DU und Deine Tochter nun eine Möglichkeit gefunden habt, ein gutes Gespräch zu führen.

Zum Stiefkind - nun ja - ist schon persönlich und ich möchte hier einfach mal sehr neutral Stellung nehmen:
Das Grundproblem war, dass Sie uns Vater-> Stiefmutter gegeneinander ausspielte
Wir Erwachsenen das nicht geschafft haben, dies gemeinsam in den ''Griff'' zu bekommen.
Im Gegenteil mein Ex-Mann, stellte sich voll und ganz auf die Seite der Stieftochter.
... Du kannst Dir denken... Zweifronten-Kriege sind nicht zu gewinnen.
Was dann zur Trennung führte.

Wie dann die Tochter alleine mit Ihrem Vater wohnte, gab es weitere Vorfälle auf Grund dieser dann der Vater eine kurzfristige Unterbringung im KIDS veranlasste.

Die Dauer war ca 4-6 Monate, anschliessend wurde wie gesagt, die Unterbringung im Kinder-Heim (fürchterliches Wort) im Gremium beschlossen.

Dort wurde Sie dann auch therapeutisch weiterhin betreut.

Nun ich weiss nicht was die genaue Diagnose von den Therapeuten dann war, der Vater meinte sie währe traumatisiert von der leiblichen Mutter und hätte einen Minderwertigkeits-Komplex
Die anderen sagten gegenüber mir mal aus, es währe sowas wie eine narzistische ''Störung''

Im Heim blieb sie dann bis zum Schulende also knapp ein Jahr -> sie wurde aufgrund verschiedener Vorkommnisse und der Weigerung beider (Vater-Tochter) eine weitere enge Betreuung zu befürworten, ''vorzeitig'' aus dem Heim entlassen.

Obwohl ich ja dann in der Zeit keinerlei Aufsichtspflicht usw usf mehr hatte, da wir da wie gesagt getrennt lebten. Bekam ich auf Anfrage des Heimleiters bestätigt, dass die Art und Weise wie ich es gehandhabt habe mit der Tochter - der richtige Weg gewesen währe.
Leider wurde dies von Ihrem Vater halt, wohl aus Schuldgefühlen heraus, immer wieder boykotiert. Schade drum, hätte nicht so kommen müssen.

Im gleichen Zeitraum spielte sich ähnliches ab, bei der Schulfreundin der Stieftochter, mit dem selbigen Ergebnis -> darum meine Aussage -> es kann sowohl in Patch-Work wie auch in normal gestalteten Familien zu solchen Situationen kommen.

Um das ganze noch rund zu machen:
Die Leidensgeschichte führte sich leider fort, bis hin zu einigen Stationären Klinikaufenthalten, eine wirkliche Veränderung im Leben der Stieftochter hat es soweit ich dies mitbekomme nicht wirklich ergeben.

Der Vater hält wie Pech zu seiner Ältesten und behandelt seine Jüngste tendenziel anders, was letzten Sommer u.a. zum Bruch führte.

Ein kleines Resümee -> wer als Elternteil nicht bereit ist, sich Fehler einzugestehen, nicht gewillt ist zu reflektieren - der kann sehr wohl seine Kinder verlieren.

seufzt
Morja
 
Liebes Putzteufelchen

bitte nimm es einfach so mal neutral:
Meine Wahrnehmung beim Lesen...
Autchen hat Dir ziemlich direkt und trocken, gesagt was sache ist -> sozusagen gespiegelt.

Und es mir wie Christiane erging.. umso schöner ist es jetzt zu sehen, das Du anscheinend den Dampf ablassen konntest
was dringend nötig war für DICH

Dass Du jetzt einiges besser verstehen kannst, durch das dass DU darüber geschrieben und gelesen hast - ist doch ein voller Erfolg!

Auf diesem kannst Du aufbauen - gute Erlebnisse ergeben gute Erlebnisse, die Vorwüfe dürfen ruhen.

Zum Thema:
Du sagst gewisse Verhaltensweisen von Deiner Tochter be- und verurteilst Du.

Ich habe es bei meiner Tochter immer so gemacht, dass ich klar aus meiner Sicht Stellung bezogen habe und gleichzeitig immer altersgerecht Beispiele anführte.

Klar habe ich sie regelmässig auch zugetextet - wobei sie dann auch zu gemacht hat.

Nur jetzt in der Nachschau - kann ich Dir sagen, dass ein offenes Herz mich schon manchmal gerettet hat.

Manchmal wie es nicht so gut lief, da fragte ich mich selber: hei wie verhalte ich mich jetzt gerade - und ist das gut -> hat das was mit Herzensgüte zu tun?

Nee manchmal nicht im geringsten - also habe ich mich selber ermahnt, meine Herzlichkeit und Liebe wieder zu finden.

Heutzutage hat meine Tochter gelernt -> dass Gefühle sehr wichtig sind - auch negative.
Sie kennt von mir (auch nicht zu 100%) dass ich sie nicht verurteile, sondern eine Lösung versuche zu finden - eine Lösung die vor allem für SIE machbar ist.

Wenn nun heute mein Partner mal einen Vorwurf platziert, ich nachfrage und was macht das mit dir -> kann schon mal kommen... ist mir egal, damit kann ich nichts anfangen - das hilft mir ja nicht.

Und das kann ich Dir sagen Putzteufelchen, das macht mich dann schon Stolz, wie eigenständig sie Situationen erkennen kann.

Sicherlich ist Sie ein ganz normaler Tee-Nager
-> der dann auch seine Schwankungen hat, von zu tode betrübt bis zu himmelhoch jauchzend

Und dennoch - ich weiss sie wird das packen!

Mmeine Tochter weiss auch, dass
- Sie mit allem und jedem zu mir kommen kann
- ich nicht mit allem einverstanden bin
- sie am Schluss jetzt schon verantwortlich ist für ihr Leben und ihre Handlungen.

Eine stolze Mama
Morja
 
ich weiss jetzt nicht von was für welchen Heimen du sprichst - meine Stieftochter ist kein Asperger und ist in einem ''normalen'' Heim untergebracht worden.
Das war eine grundlegende Aussage, die sich nicht nur auf Autisten bezog.
Mit vielen anderen Kindern in allen Altersstufen und sehr guter Betreuung - auch therapeutischer Unterstützung.
Das Geschäftsmodell von Heimen ist die Beruhigung des Gewissens der Angehörigen. Die Schattenseiten bekommen die meist nicht sonderlich mit oder denke sich zu wenig ein, um sie zu erkennen. Und in der Politik tut sich da durchaus einiges.
Im Heim blieb sie dann bis zum Schulende also knapp ein Jahr -> sie wurde aufgrund verschiedener Vorkommnisse und der Weigerung beider (Vater-Tochter) eine weitere enge Betreuung zu befürworten, ''vorzeitig'' aus dem Heim entlassen.
Also ging es in dem Fall eher um ein "Kinderheim"? Die meinte ich nicht, wenn auch in dem Bereich versucht wird Kinder möglichst in Familien unterzubringen. Mir ging es oben vor allem um "Pflegeheime" für Behinderte und dergleichen.
Christiane22 schrieb:
Parallelen bestehen zur bis heute umgeschulten Linkshändigkeit. Solches war bei mir geschehen (absichtlich seitens der Grossmutter um gleich alles "richtig" zu machen) mit dem Ergebnis, dass ich hier beschriebene Bedürfnisse und Verhaltensweisen einer Autismus-SYMPTOMATIK ziemlich gut nachvollziehen kann weil ich ähnliche Verhaltensweisen entwickelt habe, teilweise auch aus Distanzierung zu dem allgemein Norm-vorgelebten Verhalten nach langjährigen Beobachtungen in denen ich mich immer wieder wunderte "warum sie das machen" was sie tun.
Also sind wir uns quasi einig, daß das was oft als Autismus betrachtet wird oft eine Symtomatik ist, die bei Autisten aufgrund der heutigen Barrieren im Alltag erst hervorgerufen wird, nicht aber Autismus selbst ist. Das zu unterscheiden fällt heute noch vielen schwer. Somit können solche Belastungsfolgen durchaus auch z.B. bei Umschulungen von Linkshändigkeit stattfinden. Solche Schäden werden auch durch Therapien wie ABA an Autisten verursacht, indem man sie versucht gegen ihre Natur zu dressieren, und bis heute sogar noch durch Krankenkassen finanziert.
Ich will damit sagen, dass Diagnosen stets mit allergrößter Vorsicht zu genießen sind und gerade in einem so dehnbaren Bereich wie den psychologischen "-logien", den ich teilweise nicht einmal wissenschaftlich nennen möchte, Fehldiagnosen höchst vorprogrammiert sind, somit auch eine Wiederherstellung eines individuell gesunden Zustandes nicht möglich.
Richtig, im ehemaligen Ostblock war es ja sogar recht verbreitet politisch Andersdenkende zu psychatrisieren. Es spielen da immer in hohem Maß herrschend Wertvorstellungen hinein, die keineswegs aus der Natur heraus selbstverständlich sind.
Dann würde das vorherrechende gesellschaftliche System aufbrechen, denn die Hausaufgaben werden nicht aufgegeben um besser zu lernen sondern sie bedingen dass ein Elternteil zuhause bleiben muss
Mir sind Fälle bekannt, in denen ein Arzt die Befreiung von Hausaufgaben bei Autisten verordnet hat und die Schule dies anerkannte.
Kann es sein dass das was du beschreibst auch damit zu tun hat dass von dir hier "Autisten" genannte Menschen wesentlich besser im Dialog kommunizieren als in einer Horde, ich übertreibe mal absichtlich, egozentrisch lautstarker Marktschreier?
Das denke ich nicht, es geht darum, daß bei schriftlicher Kommunikation ohne physisches Beisammensein wie dieser aus einer sicheren und kontrollierbaren, sowie (hoffentlich) belastungsarmen Umgebung kommuniziert werden kann und somit eine angemessene Konzentration nicht durch die Umstände unmöglich gemacht wird. Ein Dialog ist das hier ja auch nicht.
NACHDEM sie bereits einige Zeit Kinderbetreuungen besuchten antworteten sie auf die Frage "Warum" mit "Es tut mir leid, Entschuldigung".
Bedauerlich. Wenn wir mal nüchtern die Realität betrachten, dann hat Herrschaft eben oft etwas mit Unterdrückung und Entrechtung zu tun.
Deshalb unterstütze ich gerne den ganz anderen Ansatz, wie von Autchen angeregt.
Siehe auch unter dem Stichwort Neurodiversität.
Wenn es sich um wirklich schwere Fälle handelt in welchen der Betroffene gar nicht in der Lage ist ein selbständiges Leben zu führen verstehe ich durchaus dass andere Schritte gegangen werden müssen als wenn es sich hauptsächlich um Beziehungsschwierigkeiten handelt.
Siehe Punkt 5 unter Enthinderungsselbsthilfe von Autisten fr Autisten (und Angehrige) - Autismus - Asperger - Selbsthilfe - Information
Cassandra56 schrieb:
mich interessiert, was Du zu den Heimen gesagt hat. Ich stimme Dir in Deiner Einschätzung zu, weiß aber für meinen Sohn, der seit fast 3,5 Jahren in einer Wohngruppe für Menschen mit Autismus lebt, keine Alternative. Bei ihm wurde das sogenannte Kanner-Syndrom diagnostiert und er ist nicht in der Lage selbständig für sich zu sorgen und in dieser Welt klarzukommen, ohne Gefahr zu laufen, in die Psychiatrie abgeschoben zu werden.
Auch hier verweise ich am besten auf die ESH, wie bereits verlinkt. Mit denen könntest du überlegen, was man tun könnte. Eine Alternative, wenn auch wohl nicht vor Ort, wäre vielleicht dies: Selbstorganisierte Autistenkommune - Wohnprojekt - Autismus - Asperger

Im übrigen merke ich an, daß man mir auch mal ziemlich wenig zutraute und ich etliche Autisten kenne, denen es ähnlich ging. Das können Nichtautisten wohl oft gar nicht recht einschätzen und bewerten vorhandene Unterschiede falsch.
Man wird bescheiden mit der Zeit!
Und das ist sehr gefährlich und zeigt was ihm wohl widerfahren wird, wenn niemand mehr das Personal zumindest etwas kontrolliert.
Putzteufelchen schrieb:
Ok...jetzt wäre das auch geklärt...
Ja.
Dann nenn mir doch bitte den richtigen Begriff dazu. Im Internet liest man ständig von einer Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns. Auf den verschiedensten Internetseiten lese ich immer etwas von "Störung". Wie würdest Du den Autismus beschreiben?
Siehe meinen neuen Thread.
Ja, Du hast recht. Der Dampf mußte vermutlich erst raus.
Nur eine Frage aus Interesse: Wie fühlt sich sowas an?
Auch da weiß ich nicht, ob ein Test oder eine Beurteilung eines Psychologen Aufschluß geben könnte.
Ein Psychologe wendet im Normalfall bestehende Methoden an. Wenn die jedoch durch Mehrheitsverhältnisse in der Bevölkerung einseitig verzerrt sind, wird er dies so weitertransportieren, es sei denn er kennt sich besser in der Materie aus und hat diese Problematik eigenständig mit anderem als dem herkömmlichen Ergebnis durchdacht. Das dürfte sehr selten sein.
nebel schrieb:
und wie autchen meint,verstehe ich zumindest so, ich finde den thread könnte man jetzt umbenenen
Mir schwebten eher Änderungen vor wie von mir in meinem oben schon erwähnten neuen Thread beschrieben.
 
Hallo Autchen,

danke für Deine Hinweise. Das Wohnprojekt ist ermutigend. Ich befürchte jedoch, dass es in erster Linie für Highfunktening-Autisten oder Asperger in Frage kommt. Die sogenannten schwereren Fälle bleiben dann übrig oder es bleibt ihnen nicht viel übrig.

Ich gebe nicht auf, habe ich noch nie getan. Ich gehe dem Betreuungspersonal auf den Keks, ich streite notfalls auch mit anderen Eltern, ich suche weiter. Mein Sohn hätte vor ungefähr einem Jahr in ein anderes Wohnheim von einem etwas kleineren Träger ziehen können. Sie hätten ihn gerne genommen, weil er nicht so extrem pflegeaufwändig ist. Mein Sohn hat sich dann aber doch dafür entschieden, in seiner jetzigen Wohngruppe zu bleiben.

Andererseits vermittelt er mir immer wieder, dass er gerne bei mir leben möchte. Natürlich hatte er es einerseits besser, als er noch bei mir lebte. Ich habe versucht, seinen Alltag so "normal" wie möglich zu gestalten und er hatte viel mehr Freiraum. Dieser Freiraum hat viel Geld gekostet (individuelle Assistenz), die Kosten wurden nach vielen zermürbenden Kämpfen vom Sozialhilfeträger übernommen.

Heute ist das nicht mehr möglich, es wird vor allem im sozialen Bereich, bei Menschen, die wenig Lobby haben und sich selbst nicht wehren können, gespart. Ich sehe trotzdem Fortschritte auch bei den Betreuern in der Wohngruppe. Es dauert eben, bis auch dort mehrheitlich gesehen wird, dass sie nur die Assistenten sind, die die Bewohner unterstützen sollen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. In Skandinavien oder auch in den Niederlanden ist man da schon etwas weiter, glaube ich.

Danke auch für den Link und Hinweis Enthinderung. Da muss ich mich reinfummeln. Bisher kommt es mir unüberschaubar und kompliziert vor. Leider bin ich ziemlich ungeduldig und wünsche mir mehr Übersichtlichkeit und Klarheit.

Liebe Grüße
Cassandra56
 
@Morja

Ich danke Dir für Deine Schilderung der damaligen Situation. Das war bestimmt keine einfache Zeit für Dich und auch Deinen Ex-Mann, bzw. die Tochter.

Dann hast Du jetzt noch eine eigene/leibliche Tochter?
Wie alt ist Dein Kind/Kinder?

Ein kleines Resümee -> wer als Elternteil nicht bereit ist, sich Fehler einzugestehen, nicht gewillt ist zu reflektieren - der kann sehr wohl seine Kinder verlieren.

....ich kenne solche Eltern. Und zwar seit genau 38 Jahren. Und sie haben genau aus dem oben genannten Grund ihre Tochter "verloren". :rolleyes: Ich kanns auch mal böse ausdrücken....dumm geboren und nichts dazugelernt. ;)

Nur eine Frage aus Interesse: Wie fühlt sich sowas an?

Was meinst Du? Dampf ablassen? :)
Es fühlt sich gut an. Befreiend. Erlösend. Das ist wichtig meiner Meinung nach. Ich würde negative Gefühle nicht "runterschlucken" oder verdrängen. Das macht mit der Zeit krank. Psychisch und irgendwann auch körperlich, bzw. psychosomatisch.

Warum fragst Du das? Kannst Du das nicht? Dampf ablassen? Wer den Druck nicht rauslassen kann, der wird früher oder später seine damit verbundenen Aggressionen gegen sich selbst richten. Dann wird es selbstzerstörerisch. Von daher ziehe ich es vor, Dampf abzulassen. Das ist gesünder. :)


Lg, Putzteufelchen
 
Das Wohnprojekt ist ermutigend. Ich befürchte jedoch, dass es in erster Linie für Highfunktening-Autisten oder Asperger in Frage kommt.
Für uns stellen sich diese Einordnungen wohl eh etwas anders dar, als für Nichtautisten. Es war nu rein Beispiel, du suchtest ja etwas in der Nähe. Ansonsten kostet fragen ja nichts.
Heute ist das nicht mehr möglich, es wird vor allem im sozialen Bereich, bei Menschen, die wenig Lobby haben und sich selbst nicht wehren können, gespart.
Zumindest, wenn man die Lobby (siehe Link) nicht einbezieht. Es gibt ja durchaus Rechte. Die durchzusetzen ist oft nervig und zeitraubend, ja. Aber das wird ja nicht besser, wenn man auch noch versucht sich dabei alleine durchzuwursteln.
Putzteufelchen schrieb:
Ich würde negative Gefühle nicht "runterschlucken" oder verdrängen. Das macht mit der Zeit krank. Psychisch und irgendwann auch körperlich, bzw. psychosomatisch.
Das gilt für mich in der Art wohl nicht so sehr und damit meine ich schon den Entstehungsprozeß dieser "negativen Gefühle". Witzig finde ich, wenn ich dann dieses nichtautistische Verhalten in einer Art beschreiben würde, mit denen Nichtautisten auch gerne Autisten beschreiben.
 
Hallo Autchen,:)

ich kann zwar inzwischen zitieren, mach es aber nicht so gerne. Ich will Dich lieber direkt ansprechen, auch wenn Du nicht Themenstarterin bist. Irgendwie gehe ich davon aus, dass Du weiblich bist, weiß aber nicht wieso. Ist ja vielleicht auch nicht so wichtig.

Du sagtest, für Dich stellen sich die Einordnungen anders dar, als für Nichtautisten. Wie stellen sie sich dar? Ich selber kann mich eh schwer einordnen. Ich habe auch keine Diagnose, da ich inzwischen erwachsen bin und auch ohne Diagnose (oder vielleicht deshalb) ganz gut klarkomme, will ich auch keine mehr. Nur manchmal wünschte ich, jemand würde mich verstehen und mir erklären, warum manche Sachen so schwierig für mich sind oder waren. Vielleicht kann das aber eh keiner.:idee:

Das blöde ist, dass ich ja auch noch einen autistischen Sohn habe. So stehe ich noch mehr zwischen allen Stühlen. Ich passe nicht so ganz richtig in die Norm der Nichtautisten, ich gehöre aber auch zur Gruppe der Angehörigen. Die werden in den Autistenforen manchmal ganz heftig angegriffen, was mir dann auch unangenehm ist, weil ich ja auch Mutter bin.:mad:

Inzwischen denke ich, dass ich individuell bin, es ist egal, in welches Raster ich passen könnte. Eigentlich will ich in kein Raster passen.:)

Wie geht es Dir damit? Hast Du eine Diagnose? Wie kommst Du im Alltag zurecht?

Was meinen Sohn angeht, so wünschte ich mir schon mehr Selbstbestimmtsein für ihn. Gleichzeitig habe ich aber auch Angst um ihn. Er kann sich und andere in Gefahr bringen, weil er Gefahren offenbar nicht erkennt und auch in einer Gefahrensituation nicht so handelt, dass er Hilfe herbeiruft oder etwas unternimmt, um sich zu schützen. Er hat einmal durch brennende Kerzen sein Bett in Brand gesteckt. Ich war in der zeit im Keller und bin gerade noch rechtzeitig zurückgekommen, sonst wäre er und das ganze Haus abgefackelt.:eek:

Solche Situation gab es einige. Er kann offenbar nicht die Verantwortung für sein Leben ohne Hilfe und Schutz übernehmen. Trotzdem finde ich, dass Menschen, die andere begleiten in Wohneinrichtungen und anderswo nicht diese Menschen unmündig machen dürfen und wie Kinder behandeln.:mad:


Manche verwechseln auch ernstnehmen mit Überforderung. Sie fühlen sich durch das Verhalten der Bewohner provoziert und sagen, die Bewohner provozieren. Sie reagieren dann ungehalten und autoritär, also eigentlich völlig unangemessen, weil sie einerseits die Macht- und Ohnmachtsstrukturen negieren, andererseits aber ein Verhalten und eine Kommunikation auf gleicher Ebene erwarten.

Ich hoffe, ich drücke mich jetzt nicht wieder so umständlich aus, das ich unverständlich bin. :confused:

Jedenfalls war die Kommunikation oft nicht gerade respektvoll in dieser Wohngruppe meines Sohnes. Dieser Betreuer hat jetzt aber die Gruppe verlassen. Ich bin froh darüber!

Ich muss den Leuten dort aber zugutehalten, dass sie lernfähig sind. Deshalb hoffe ich, dass sich noch einiges zum Positiven wendet.

Sehr positiv z.B. finde ich, dass in dieser Gruppe eine schwerstmehrfachbehinderte junge Frau mit Autismus nicht ausgegrenzt wird. Sie hat niemanden mehr auf der Welt, wurde von einem Heim ins nächste geschoben und hat jetzt wohl endlich ein HEIM (im wahren Sinne des Wortes) gefunden. Es geht ihr auch schon viel besser, als vor einem Jahr.:)

Dann denke ich, aus dieser Gruppe kann doch noch eine richtige Gemeinschaft wachsen. Ich hoffe es für meinen Sohn und auch für mich. Aber ich schaue trotzdem weiter.

Ich hoffe, Dich interessiert, was ich über mich und meinen Sohn geschrieben habe. Wenn nicht, sag es einfach, dann nerv ich nicht weiter.

Liebe Grüße:wave:
Cassandra56
 
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