Autismus-Spektrum-Störungen, Einteilung

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Was sind Autismus-Spektrum-Störungen?
Autismus-Spektrum-Störungen sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die u.a. durch ein reduziertes Interesse an sozialen Kontakten sowie einem reduzierten Verständnis sozialer Situationen gekennzeichnet sind. Zudem liegen auch sprachliche Besonderheiten und Einschränkungen, vor allen der Sprachentwicklung, aber auch der pragmatischen Anwendung von Sprache vor. Innerhalb der Autismus-Spektrum-Störungen gibt es unterschiedliche Symptome, Ausprägungen und Schweregrade.
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Bei Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung sollten Eltern unbedingt zu einem Kinder- und Jugendpsychiater gehen. Kinder- und Jugendpsychiater kennen die zentralen Differentialdiagnosen, wie z.B. Angst- und Zwangsstörungen, geistige Behinderung ohne Autismus, Störungen des Sozialverhaltens oder ADHS. Sie können auch komorbide psychische Störungen, wie z.B. depressive Episoden, erkennen und gezielt behandeln. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto eher kann der Betroffene individuell behandelt und gefördert werden.
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https://www.neurologen-und-psychiat...ng-ass/was-sind-autismus-spektrum-stoerungen/

Ausschnitt aus diesem Artikel:
... Den Begriff "Autismus" (griech.: autos = selbst; ismos = Zustand/Orientierung) verwendete der Kinderpsychiater Leo Kanner erstmals 1943. Das von ihm damals beschriebene Krankheitsbild ist heute als frühkindlicher Autismus oder Kanner-Syndrom bekannt. ...
1943 lebt Kanner bereits in den USA, wohin er ausgewandert war, weil er dort bessere Möglichkeiten für seine Forschungsgebiete sah.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Kanner

... Autismus ist ein Spektrum. Das heißt, dass manche Menschen nur “ein bisschen autistisch” sind und andere sehr. Die Intelligenz einer Person ist unabhängig von der Stärke des Autismus.
Das Autismus-Spektrum wird in frühkindlichen Autismus, atypischen Autismus und das Asperger-Syndrom unterteilt. Oft wird auch hochfunktionaler Autismus genannt.
Die Formen von Autismus (und wie man sie unterscheidet) findest Du hier:
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Ob Autismus eine Störung ist oder eine Wesensart, ob die genannten Besonderheiten einen Menschen beeinträchtigen oder ob Spezialinteressen und “autistische Intelligenz” ihn befähigen, das hängt zu einem großen Teil von der Umwelt ab, in der man lebt. Dieser Artikel erklärt die übliche medizinische Sicht auf Autismus und seine Formen. Die Medizin sieht naturgemäß eher die Störungen und Probleme als die Fähigkeiten und positiven Besonderheiten.
Wer eine andere Sicht auf Autismus kennenlernen will, dem empfehle ich Tony Attwoods Artikel “Die Entdeckung von Aspie“. Denn die Definition von Autismus (oder, in diesem Fall, Asperger-Syndrom) kann ganz unterschiedlich ausfallen, je nachdem, aus welcher Perspektive man hinsieht.
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https://autismus-kultur.de/autismus/autipedia/autismus-spektrum-glossar.html#formen-von-autismus

https://www.autismus-nordbaden-pfalz.de/attwood.htm

Grüsse,
Oregano
 
Hm, ich sehe die Einteilung als einziges Dilemma. Sobald auch nur der "Verdacht" auftaucht, dass jemand "auf dem Spektrum" ist, wird es mehr oder weniger zu 100% in die Psycho Ecke eingeordnet und das war es.
Alle körperlichen Symptome werden dem zugeordnet (weil das ja so definiert wurde) und bedürfen keiner weiteren Abklärung mehr.

Es fehlt komplett die biochemische Diagnostik.

Nur 2 Beispiele:
  • Flapping - (Hände werden in Schulterhöhe gehalten und die Person "flattert" mit den Händen). Biochemisch: ein zu viel an Ammoniak kann das auslösen - wenn man das bindet/die Ursachen beseitigt, verschwindet nach Berichten "flapping" innerhalb weniger STUNDEN!
  • Reizüberflutung (Licht-, Geräusche...) - Nährstoffmängel und Infekte sind eine mögliche Ursache. (bzw. auch jeder der Migräne hat, kennt das nur zu gut.). Einzige schulmedizinische Therapie ist Meidung, Verhaltenstherapien und irgendwelche Psychopharmaka.

lg togi
 
"Reziprokes Verhalten" (Gegenseitigkeit) von Prof. Morton Ann Gernsbacher
... ich diskutiere Forschungsergebnisse, um aufzuzeigen, dass autistische Kinder zugänglicher werden, wenn Fachkräfte, Gleichaltrige und Eltern beigebracht bekommen, reziprok zu agieren. In einer randomisierten klinischen Studie erhielten Eltern ein Training der Reziprozität, und die Folge war, dass sich die Sprache ihrer autistischen Kinder rasch entwickelte und ihr soziales Engagement merklich zunahm. Es folgen weitere Belege, wie Eltern und Fachkräfte ihr reziprokes Verhalten verbessern können.
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die erste Assoziation der Autorin zu dem Wort Reziprozität ist das Abkommen zwischen der Universität von Minnesota und der Universität von Wisconsin, die den Einwohner*innen des Staates Wisconsin erlaubt, die Universität von Minnesota zu besuchen und dabei nur die Einwohner*innen-Studiengebühr zu bezahlen, statt einer höheren Gebühr für Auswärtige. Und ebenso können Einwohner*innen des Staates Minnesota die Universität von Wisconsin besuchen und bezahlen nur eine Einwohner*innen-Gebühr. Diese Vereinbarung zwischen den Universitäten von Wisconsin und Minnesota verkörpert die Reziprozität: sie ist wechselseitig, sie ist symmetrisch, und der Tausch erfolgt so, dass keine der Parteien in einer dominanten Position ist.

Und jetzt betrachten wir die Reziprozität in Bezug auf Autismus. Die These dieses Artikels besteht darin, dass viele Fachkräfte – Forscher*innen und Therapeut*innen – und gleichermaßen viele Eltern den reziproken Charakter der Reziprozität außer Acht lassen. Sie haben wohl vergessen, dass Reziprozität gegenseitig und symmetrisch sein muss, dass Reziprozität keine Einbahnstraße ist. Das Ziel dieses Artikels ist also, uns einem reziproken Verhalten, einer wahren Reziprozität, näher zu bringen.
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Ein sozial und emotional reziprokes Verhalten will durch mehr als einen Zufall gewonnen werden; Reziprozität muss von nicht-autistischen Menschen absichtlicher entwickelt und autistischen Menschen gegenüber großzügiger praktiziert werden.

Zwanzig Jahre angewandter Verhaltensanalyse (ABA) stützen diesen Appell, wobei dieser Teil der ABA-Forschung noch nie aus einer wahren Reziprozitätsperspektive ausgewertet wurde.
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Folge der Fährte des Kindes

Ein sehr bekanntes Interventionskonzept besagt: Folge der Fährte deines Kindes und spiele das, was immer sein Interesse fesselt (Greenspan & Weider 1998). Ein Reichtum an empirischem Beweismaterial untermauert die Vorteile dieses entscheidenden Mantras, wenn man es befolgt, sowohl für typische als auch für atypische Entwicklung. Zum Beispiel Herman (2002) schrieb folgendes in ihrem Essay mit dem Titel Was tun Eltern, um Kommunikation und Sprache zu fördern in Bezug auf typische Entwicklung:
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Die Erfahrung zeigt, dass dann die Eltern – und Fachkräfte – umso mehr Reziprozität aktivieren müssen, umso mehr die Welt des Kindes teilen müssen, umso mehr der Fährte des Kindes folgen müssen, und sie müssen so etwas wie Detektiv*innen werden, um zu erkennen, wie das Kind die geteilte Aufmerksamkeit sowie soziale und emotionale Reziprozität ausdrückt.

Betrachten wir die detektivische Arbeit, die der Schriftsteller aus Chicago, Robert Hughes, mit Erfolg geleistet hat, indem er sein Leben mit seinem autistischen Sohn Walker in dem gefeierten Buch Running with Walker aufzeichnete. Im Essay mit dem Titel Autism and Empathy (Autismus und Empathie), publiziert in der Zeitschrift Chicago Parent, schrieb Hughes über seinen 17-jährigen Sohn folgendes:

Er kann sich weder unterhalten noch ein Spiel spielen, still sitzen oder sich die Schuhe binden. Er zeigt jedes autistische Verhalten wie aus dem Buch: wedelt mit den Händen und starrt aufs reflektierende Licht, schreit bestimmte Wörter und Phrasen immer und immer wieder, spult seine Kassetten so lange ab, bis sie kaputtgehen[…].

Aber es gibt eine Eigenschaft, die er in einer solchen Fülle besitzt, dass sie ihn fast zu definieren scheint: Empathie. Während er auf seinem Therapie-Ball, seinem Thron in unserem Wohnzimmer, hüpft, kennt er die verborgensten Gefühle seiner Familie, egal wie gut wir sie verschleiern.

Als er noch viel jünger war, haben seine Mutter und ich diese Tiefe seiner Gefühle leider nicht immer verstanden.
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Wie können nicht-autistische Menschen Reziprozitätsverhalten zeigen?

Seit Jahrhunderten ist uns bekannt, dass Imitation die aufrichtigste Sorte der Schmeichelei ist, und wir wissen seit Jahrzehnten, dass Imitation die soziale Aufgeschlossenheit aller Kinder verbessert, autistischer Kinder eingeschlossen (Dawson & Adams 1984).
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Wenn Mütter imitieren, was ihre autistischen Kinder mit ihrem Spielzeug machen, schauen autistische Kinder ihre Mütter länger und öfter an, befassen sich explorativer und kreativer mit ihrem Spielzeug und zeigen erheblich mehr positiven Affekt (Dawson & Galpert 1990). Diese Auswirkungen sind unabhängig vom Entwicklungsstand des Kindes.
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Einige der Verhaltensweisen, die man Eltern beibrachte, waren folgende:

- Schließe dich dem perseverativen Spiel des Kindes an;
- lies das Verhalten des Kindes als Indikator seines Interesses;
- folge dem Beispiel des Kindes; erwidere den Verhaltenszustand des Kindes;
- dich dem interaktiven Schritt des Kindes an;
- erwarte, dass das Kind seinem Temperament und seinem Verhaltensstil entsprechend reagiert.
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Zur Behandlung gehörte es, den Eltern angepasste, an individuelle Kompetenzen ihrer Kinder maßgeschneiderte Kommunikation beizubringen und einzuüben […] Förderung hochgradig sensibler Reaktionen Erwachsener, bei denen die Handlungen des Kindes von dem Erwachsenen so interpretiert werden, dass sie eine Bedeutung haben, in einer Beziehung zu vermeintlichen Intentionen und Wünschen des Kindes stehen, und kontrollierende und aufdringliche Reaktionen [der Eltern] mit Reaktionen ersetzten, die zum Ziel haben, aktiven Kommunikationsaustausch des Kindes zu erleichtern (S. 1421–1422).
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https://autismus-kultur.de/autismus/eltern/gegenseitigkeit.html

Dieser Ansatz der Gegenseitigkeit bzw. die Aufforderung, über das Verhalten des Kindes in Kontakt mit ihm zu kommen, gefällt mir ausgesprochen gut. Sie beinhaltet als ganz wichtigen Punkt auch,d aß das Kind so, wie es ist, angenommen wird .
Nicht der "normale" Erwachsene" bestimmt die Regeln, sondern die Regeln ergeben sich aus der bestmöglichen Kommunikation von Kind und Erwachsenem, wobei das Kind führt.

Daß auch andere Möglichkeiten bestehen, ist sicher richtig. Aber die Grundlage jeder positiven Arbeit mit Kindern aus dem autistischen Spektrum sollte eben dieses "reziproke Verhalten" sein.

Das schließt natürlich nicht aus, daß auch nach Mängeln in der Nährmittelversorgung gesucht wird und anderen möglichen Hintergründen.

Grüsse,
Oregano
 
Wenn sich ein Kind ein Bein bricht, kann ich:
a) es so nehmen wie es ist. Auf es eingehen, ihn bei seiner schmerzhaften Erfahrung begleiten und ...
oder
b) Bein behandeln lassen - Gips, Nährstoffe sie zur Heilung beitragen...

Ich vermute mal die meisten würden sich für Option b) entscheiden. (und erst wenn Behandlung erfolgt ist dann mit a) ergänzen. Oder?)

Bei vielen Autismussymptomen wird gar nicht geschaut was die Ursache ist.
Selbst Eltern, die die Änderung mit Videos dokumentiert haben (also zB vor Impfung/nach Impfung), haben keine Chance auf vernünftige Diagnostik.

Hier einem Mutter von Drillingen, deren Kinder alle am selben Tag innerhalb von Stunden „verschwunden“ sind: https://youtu.be/GPHZFQFpZrY
Sie schildert uA was die Sunrise Therapie bewirkt hat. Und wie viel Schmerz einer ihrer Söhne Tag für Tag hat....

So wie das Verschreiben eines Medikamentes eine eindeutige Diagnostik erfordert (ich weiß, auch da wird es nicht gemacht...), bin ich der Meinung, dass eine umfassende biochemische Diagnostik der „Autismus Diagnose“ voranstehen müsste.

Kinder, die den Kopf gegen das Gitterbett knallen sind „normal“. Das machen „viele“. Die bauen Spannungen ab. Das gibt sich wieder.
Bei einem Tier würde ein Tierarzt nach Ursachen suchen. (Parasiten, Infekte...)

lg togi
 
Hallo togian,

mir geht es in diesem Thread um die übliche schulmedizinische Beschreibung von Autismus, damit man hier überhaupt einmal weiß, wovon man redet. Und es geht mir um mögliche Behandlungen.
Und ich sage doch gar nichts gegen eine "physische" Diagnostik, im Gegenteil: ich bin unbedingt dafür und finde es schrecklich, daß viele angeblich "psychische" Krankheiten" gleich als solche diagnostiziert werden statt nach "physischen" Ursachen gründlich zu suchen.

Wie wäre es, wenn Du einen eigenen Thread aufmachen würdest mit dem Titel "Mögliche Ursachen für autistisches Verhalten" (oder so ähnlich)?

Grüsse,
Oregano
 
Halllo Oregano,
ich setze diese Antwort jetzt auch hier mal rein, die ich bereits in einem anderen Autismus thread geppostet habe. Sie soll einfach Eltern mit Autismus Kindern einen Denkanssatz geben.

Autismus-Spektrum-Störungen oder -Erkrankungen haben alle ein und dieselbe Ursache. Einerseits Schwermetall-Belastungen, aber vor allem Bio-Toxine produzierende Parasiten, die sich im Kindlichen Körper eingenistet haben und sich gegenüber dem Immunsystem mittels eines Biofilms unerkennbar machten.
Daher ist die erste und wichtigste Maßnahme diese Bio-Toxine produzierenden Parasiten zu eliminieren. Denn diese parasitären Bio-Substanzen werden vom Blut im gesamten Körper verteilt und wirken in erster Linie auf neuronale Zellen und stören sie in ihren Funktionen. Mehr Details findet ihr hierzu unter Artikel "Autismus bei Kinder" auf meiner Homepage fred-gehret.de.​
LG Kenitra
 
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