Emotionen bestimmen unser Leben

Hallo miteinander

ory schrieb:
aber wenn man sich einen gewissen abstand der dinge anschafft geht es vielleicht (einigermaßen).
letztendlich ist es die bewertung der dinge die den emotionen oder der empfindlichkeit platz machen.

Manchmal mach ich's ähnlich wie du, liebe ory, wenn ich die Tendenz habe, mich zu wichtig zu nehmen, geh ich innerlich auf den Mond. Von dort schau auf den blauen Planeten Erde, entdecke dann Afrika. Etwas weiter im Norden dann viel kleiner Europa - dort mein Land. Ja - und dort gibt es in der Nähe des Bodensees einen kleinen Ort - und dort an meiner Strasse wohne ich mit meinem Problem. - Spätestens hier schmunzle ich... - und hab die Relationen wieder. Meistens finde ich dann, dass ich sehr "komfortable Probleme" hab. :rolleyes:

Juliette schrieb:
Mir persönlich gefällt die Variante der Eigenliebe. Eigenliebe heißt für mich alles in Dankbarkeit annehmen zu können und vergeben zu können. Das schließt auch die Emotionen ein, denn so kann man sie bewusst loslassen. Und dann ist es wichtig, die Situation, die die Emotion ausgelöst hat, neu zu bewerten.

Liebe Juliette, die Variante der Eigenliebe gefällt mir auch sehr gut. Oft brauche ich meine persönliche Form davon, wenn ich ein Gefühl nicht ganz fühlen kann, weil ich noch Angst davor habe, oder es mir nicht erlaube. Da nehme ich mich selber in den Arm, geb mir innerlich eine warme, kuschlige Decke und gebe mir selber liebevoll den Raum für das Gefühl. ;)

Herzlichen Dank für eure Antworten, ich finde es wirklich ein sehr wichtiges Thema! Liebe Grüsse, fauna
 
Einige haben dem zugestimmt, auch dass es wichtig ist, WIE mit den Emotionen umgegangen wird.

Nun aber konkret: WIE macht ihr das? Was habt ihr schon herausgefunden, wie ihr aus der Opferrolle rauskommen kann und selbstbestimmt leben kann?

Hallo fauna,

wenn ich in bestimmten Situationen immer wieder das gleiche Verhaltens- bzw. Reaktionsmuster bei mir entdecke, kann es hilfreich sein, wenn ich mich frage, warum das so ist.
Offensichtlich gibt es einen oder mehrere Gründe, die mich immer wieder wütend/sauer/zornig/hilflos usw. werden lassen. Meistens fallen uns ja eher die negativ besetzten Emotionen auf; die positiven nehmen wir gerne hin.

In dem Moment, in dem mir klar wird, warum ich so emotional reagiere, kann ich hier ansetzen und überlegen, was ich damit tue.
Ich kann ganz bewußt beschließen, jeweils ein innneres "STopp" zu sagen und so gut wie möglich durchzuführen. Es wird dann jedes Mal ein bißchen leichter. Ich kann mir Hilfe von außen suchen. Ich kann Techniken wie EFT, Familienaufstellung, Hypnosetherapie und andere Techniken anwenden (lassen), um weiter zu kommen.
Voraussetzung dazu ist meiner Meinung nach immer, daß ich bereit bin, erst einmal zu akzeptieren, daß ich "ok" bin und daß ich im Moment auch das Recht habe, wütend zu sein. DAs heißt ja nicht, daß ich dieses Recht immer in Anspruch nehmen muß. Vor allem dann, wenn es mich eigentlich unglücklich macht.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta

das was du schreibst entspricht genau meiner Vorgehensweise, zu überdenken warum man so oder so reagiert..

ist natürlich nicht ganz einfach und ich erwisch mich doch immer mal wieder, in alte Verhaltensmuster zu fallen..leider..obwohl das eher negativ behaftet ist..

Aber mann kann ja weiter daran arbeiten..;)

liebe grüße darleen:wave:
 
Hallo Uta
nun das halte ich auch so
und ist nach meiner Erfahrung, bei Überempfindlichkeit, der ''einzige'' richtige Weg.

Da ich die ''Fähigkeit'' habe, trotz Emotion, mich in andere hinein zu versetzen (die andere Seite zu sehen) kann ich vieles verstehen und mit Verständnis reagieren, also es nicht persönlich nehmen.

Aktion , meine Reaktion (Emotion) innerlich.

Irgendwann mal so mit 38zig merkte ich dadurch aber auch, dass ICH auf der Strecke bleibe.

Heute gestatte ich mir emotionale Ausbrüche sehr wohl, sei es auch mal mit Ärger zu reagieren, oder aber meinem Frust lauthals Raum zu verschaffen.

Erlaube mir meiner eigenen Verletzlichkeit Ausdruck zu geben, das kann auch ein ruhiges Gespräch sein, um darzulegen wie sich etwas für mich anfühlt.

Herzlichst Morja
 
Im Grossen und Ganzen halte ich es auch wie du Uta.

Einen interessanten und herausfordernden Punkt erlebe ich dabei hier:
Du schreibst:
Ich kann Techniken wie EFT, Familienaufstellung, Hypnosetherapie und andere Techniken anwenden (lassen), um weiter zu kommen.
Voraussetzung dazu ist meiner Meinung nach immer, daß ich bereit bin, erst einmal zu akzeptieren, daß ich "ok" bin und daß ich im Moment auch das Recht habe, wütend zu sein.

Solange ich diese Voraussetzung erfüllen kann, ist der Umgang mit den Emotionen und Gefühlen machbar. - Es gibt für mich auch die paradoxe Situation, wo ich erst einmal akzeptieren muss (nicht als Zwang sondern als darunterliegende Voraussetzung), dass ich es - noch - nicht kann. - Hier komme ich dann beim Bearbeiten oft auf sehr tiefe Verletzungen, die meinem Selbstbild widersprechen. - Hier brauche ich dann so etwas wie einen "Bonus", den ich mir gebe. So etwas wie: "O.k. ich kann mich im Moment mit dem nicht akzeptieren, aber ich akzeptiere mich jetzt trotzdem mal..." - In solchen Situationen erlebe ich dann plötzlich so etwas wie "Freiheit".
Liebe Grüsse, fauna
 
Unterdessen hab ich wieder einiges dazugelernt, auch in Bezug auf Emotionen. - Ich bin weder mein Körper, noch meine Gedanken, noch meine Emotionen. - In diesem Sinne bestimmen Emotionen mein Leben nicht mehr. Sie haben es bestimmt, solange ich mich mit ihnen identifiziert habe. Manchmal tu ich das noch, aber ich komme sehr schnell wieder zu einer Gelassenheit.
LG, fauna
 
Hi,

wir sind weder unser Körper, noch unsere Emotionen, noch unsere Gedanken. Aber gelegentlich haben sie uns fest im Griff. :D
Bzw. werden viele Menschen davon gesteuert. Nämlich ohne, dass es ihnen jemals bewußt wird.

Ein Autokauf. Wer kauft nach objektiven Kriterien?

:)
 
Wer überlegt sich schon, ob er/sie wirklich ein neues Auto braucht?

Liebe Grüsse, fauna
 
hallo fauna ,

Unterdessen hab ich wieder einiges dazugelernt, auch in Bezug auf Emotionen. - Ich bin weder mein Körper, noch meine Gedanken, noch meine Emotionen. - In diesem Sinne bestimmen Emotionen mein Leben nicht mehr. Sie haben es bestimmt, solange ich mich mit ihnen identifiziert habe. Manchmal tu ich das noch, aber ich komme sehr schnell wieder zu einer Gelassenheit

du meinst das du gelernt hast "die dinge " die dich belastet haben ,dich heute nicht mehr belasten ?

lg ory
 
Hallo ory

Ich habe gelernt, dass ich "Gefühle habe", das fühlt sich vielleicht zeitweise (nein, nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher zeitweise - aber wirklich nur zeitweise) unangenehm an. Aber es sind "nur" Gefühle.

Früher bin ich ab und zu voll in die Gefühle "hinein" gerutscht und habe mich mit ihnen identifiziert, fühlte nicht Wut oder Angst, sondern "war" Wut oder Angst. - Da wurde ich natürlich viel mehr von den Gefühlen beherrscht und war ihnen ausgeliefert. Deshalb brauchte ich grosse Energiemengen, um sie zu "kontrollieren", sie zu regulieren war fast nicht möglich. Und je mehr ich sie kontrollierte, um so mehr Energie brauchte ich. - Kein Wunder war ich dauermüde...

Mittlerweile identifiziere ich mich mehr mit so etwas wie "Bewusstsein". (Sorry, ich kann es nicht besser formulieren, so genau weiss ich es nicht, was es ist. Sozusagen mit "ich bin" - Schwierig auszudrücken.) Da kann ich meine Gefühle und Gedanken auch besser beobachten und auch ausdrücken und auch nutzen als Art "Feedback" für Bedürfnisse. Ich komme so auch meinen Mitmenschen näher.

Ja, und dadurch belasten mich viele Gefühle viel, viel weniger und meine Belastbarkeit und Lebensfreude ist viel grösser. - Und das, das geniesse ich aus vollen Zügen. :) - Auf der Kehrseite fühle ich gewisse Gefühle intensiver, die ich früher gar nicht fühlen konnte. - In diesem Sinne kann ich viele Dinge sehr gelassen nehmen, die mich früher hilflos, ausgeliefert und ohnmächtig gemacht hätten.

Liebe Grüsse, fauna
 
Liebe fauna,

ich finde das sehr interessant was du schreibst, dass du früher deine Gefühle "warst", nicht hattest. Wie gelang es dir das zu ändern?

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
hallo fauna ,

von hexe :
ich finde das sehr interessant was du schreibst, dass du früher deine Gefühle "warst", nicht hattest. Wie gelang es dir das zu ändern?

ja .............. was hast du anders gemacht ?

"das gefühl " welches man fühlt aber nicht fühlen möchte bewusst zu verändern ist ein hartes stück arbeit an sich.
welches allerdingst auch in richtung "gleichgültigkeit " gehen kann .

mir passiert es immer wieder das ich heutzutage in vielen dingen gleichgültig reagiere denen ich früher ausgeliefert war.

hat aber vielleicht auch etwas mit dem alter zu tun !?

lg ory
 
Ich hab gelernt "nichts" zu tun. - Dabei muss ich aber schreiben, dass ich das in nun bald vier Jahren Traumatherapie mit EFT gelernt. Anfangs ging ganz schön die Post ab... :eek:)
Durch die extremen Traumatisierungen musste ich Emotionen entweder abspalten - oder sie machten mit mir, was sie wollten... Ich war meinen Emotionen schlicht ausgeliefert oder spürte mich nicht, hatte also keine Referenz in mir selbst... Ganz viele Erinnerungen von Erfahrungen waren einfach "chaotisch" abgelegt und überfluteten mich entweder als Bilder, vor allem aber als Gefühle.

Durch viel Klopfakkupressur und Kinesiologe lernte ich mich den Gefühlen anzunähern, ohne ganz "hineinzuflutschen" oder überschwemmt zu werden. Es muss vieles "neu vernetzt sein in meinem Gehirn".:rolleyes:

"Gleichgültig", - hmmm, das finde ich für mich das falsche Wort, eher gelassener bin ich. Und wichtig ist mir wirklich v.a. Wesentliches. Aber Menschen sind mir näher gekommen - oder wahrscheinlich eher ich ihnen, denn vorher konnte ich kaum mehr unter Menschen gehen. Es war wirklich so schlimm.:eek:

Liebe Grüsse, fauna:wave:
 
Liebe fauna,

vielen Dank für die Erklärung. Es ist wohl so, dass solche Dinge selbst gefühlt/erfahren werden müssen um es genau zu verstehen. Dann braucht es aber auch keine Erklärungen mehr. :rolleyes:
Es klingt für mich aber sehr nachvollziehbar, schon alleine weil ich dieses "ich bin meine Gefühle" auch immer wieder bei mir selbst wahrnehme. :eek:)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Liebe fauna,

vielen Dank für die Erklärung. Es ist wohl so, dass solche Dinge selbst gefühlt/erfahren werden müssen um es genau zu verstehen. Dann braucht es aber auch keine Erklärungen mehr. :rolleyes:
Es klingt für mich aber sehr nachvollziehbar, schon alleine weil ich dieses "ich bin meine Gefühle" auch immer wieder bei mir selbst wahrnehme. :eek:)

liebe Grüße von hexe :hexe:

Hallo Hexe,
Heisst das, dass du auch "voll" in die Gefühle saust und dann agierst und nicht anders kannst? - So ist es mir nämlich gegangen. Da waren "Trigger" (Auslöserimpulse) - und päng.... ich konnte nicht mehr anders...

Liebe Grüsse, fauna
 
Hallo fauna,

ich bin mir nicht sicher ob es bei mir ähnlich ist wie bei dir. Es ist schon so dass mich in diesen Momenten die Gefühle "überrennen", aber gerade das Agieren wird dann schwieriger, reagieren würde ich es nennen. Zumindest ist es dann extrem schwierig irgendetwas zu beobachten oder "einzugreifen", also einen Teil in mir zu finden der gerade nicht "Gefühl" ist. :rolleyes:

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Ja, das klingt wirklich schwierig! - Muss ja auch nicht gleich sein...!

Wunderbaren Tag, fauna
 
Hallo fauna,

nun habe ich ein bisschen darüber nachgedacht, auch "beobachtet" und so bemerkt dass es sich auch bei mir verändert hat, es inzwischen bei weitem nicht mehr so schwierig ist zu beobachten, auch wenn es mit dem "Eingreifen" oder Lenken oft noch hapert. :D:D

Danke für die Anregung und deine Gedanken dazu, ohne diese wäre mir das gar nicht so aufgefallen. :)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
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