. . . all dem Knoblauch, Algen und Selen?
Gut, dass Du das Selen ansprichst, Maddin.
Selen wurde Ende der 80er Jahre in Skandinavien im Zusammenhang mit
Zahnamalgam, der Amalgamvergiftung und der Amalgamentgiftung populär.
Man meinte, mit Selengaben entgiften zu können, da DMPS und DMSA nicht
bezüglich der Amalgamvergiftung Klinisch erforscht waren, dass machte Max
Daunderer dann als erster mit großem Erfolg, der weltweit Anerkennung fand.
Die Ergebnisse seiner Studien führten zum
Handbuch der Amalgamvergiftung
und dann zur kompakteren
Patienteninformation Amalgam, die das Wesentliche
an Diagnostik und Therapie laienverständlich zusammenfasst.
Im umfangreichen Handbuch (PDF-Link im Forum gesetzt) werden auch ganz dezidiert
unter den
Kasuistiken beeindruckende Fälle mit Anamnese und Laborwerten dargestellt.
Zum Selen ist anzumerken, dass in
Studien besorgniserregender Weise festgestellt wurde:
6.1.25.3.1.8 Einfluss von Selen
Selen führt zu einer Umverteilung des Quecksilbers im Organismus.
Der Spiegel in den Nieren und die Ausscheidung im Urin sind verringert,
dafür wird das Schwermetall vermehrt in der Leber abgelagert.
Die Hg-Ausscheidung durch DMPS wird durch Se vermindert.
Dies soll hier keine Selen-Diskussion anregen* (hatten wir schon mit guten
Ergebnissen geführt), sondern aufzeigen, dass eben eine Entgiftung nicht
zwingend helfen muss, sondern genau betrachtet gehört. Demnach - um
bei dem Beispiel zu bleiben - wäre es eben definitiv nicht sinnvoll, nach
obigen Feststellungen nun vermutlich Amalgamgeschädigten ins Blaue
hinein zur Selensubstitution zu raten; es ist gar eher kontraproduktiv.
Weniger potentiell schädigend sind da Bärlauch oder Algen zu bewerten.
Anders sieht das wiederum beim Koriander aus, der wahrscheinlich aufgrund
seiner - zumindest destillierten Form - durchaus neurotoxisches Potential hat:
Ich nahm 06 Paracilantro-Tinktur, dass war das reinste und wohl beste
Produkt aus Einsiedeln in der Schweiz. Nicht mehr erhältlich. Bei mir bewirkte
es schlimme Hg-Vergiftungssymptome (eiskalte Hände/Füße, Tremor, Frösteln,
neurologische Ausfälle, Schwindel usw.).
. . .
Meine Symptome führe ich auf eine Hirn-Nerven-Reizung der hoch dosierten
Koriandertropfen zurück, nicht auf eine "Verschiebung" oder "Umverteilung" des Hg.
Warum und wieso es bei vorbelasteten Menschen dazu kommen kann,
müsste näher beleuchtet werden. Möglicher Weise enthält die Tinktur
eine neurotoxische Komponente, die mittels Blut (Schlucken) und Dampf
(Verdampfen der ätherischen Tropfen, BHS) Nervernreizungen verursacht.
Es ist also Alles nicht so einfach. Selbst "natürliche" Drogen wie der Koriander
sind offensichtlich im Stande, Nervenreizungen zu verursachen. Eine Entgiftung
findet wohl - nach allen vorliegenden Erkenntnissen - nicht statt.
Wir sehen also, dass wir ein Konzept brauchen, wenn wir eine chronische
Schwermetallintoxikation behandeln wollen. Das beeindruckenste Konzept
erfuhr ich persönlich eben durch
Max Daunderer - viele Andere auch.
Aus dem Link geht auch hervor, dass ich zuvor herumexperimentierte.
Das ist im PDF "Anschreiben" nachzulesen. Ich meinte, ich kenne mich bereits
aus mit dem Thema Amalgam und Entgiftung: So gut wie Nichts wusste ich wirklich.
Dieses Lehrgeld habe ich bezahlen müssen, schön im Anschreiben vermittelt.
Wenn ich hier ins Forum schaue, so habe ich den ganz starken Eindruck,
dass überwiegend ohne echtes, ausgereiftes Konzept oder per Pseudokonzept
versucht wird, zu "entgiften". Ohne Befunde, ohne Werte, ohne Basiswissen.
Dies kann tatsächlich gefährlich werden, vor allem dann, wenn Ärzte generell
ausgeschlossen werden und man meint, dies Alleine stemmen zu können. So ist
es aber nicht - es ist zumindest von enormem Vorteil, wenn wenigstens ein
Arzt in das Vorgehen eingeweiht wurde. Er oder sie muss gar nicht alle Details
zur
Amalgam-Intoxikation kennen, da dies immer eine Spezialisierung einschließt.
Die Begleitung sollte aber als Anker im Hintergrund stehen, falls Nebenwirkungen
auftreten, die auch gravierend sein können. Und das kann alle hier populären
Entgiftungs-Methoden betreffen, wie das Board ja eindrucksvoll aufzeigt.
Demnach bin ich froh, dass ich in Max' Handbuch, welches ich in der Medizinischen
Bibliothek Köln einsah, die Adresse eines erfahrenen
Chelat-Arztes fand,
der mir nicht nur das Leben rettete sondern später erfolgreich
entgiftete.
Zwei Dinge abschließend:
- Was aus der Klage wird, ob es eine gibt, wer involviert
ist und wird, dass weiß aktuell Niemand. Demnach bewegen wir
uns absolut im Bereich des Spekulativen. Falls da irgendwann mal was kommen
sollte, etwas Konkretes, dann erst sollte das Thema aufgegriffen werden.
- Ich appelliere an die User, sich zu benehmen und zur Sache zu schreiben.
Dazu bitte auch in den Schlussabsatz meines Vorposts schauen!
Mit subjektiven Vorurteilen und Animositäten ist das Board randvoll, das
braucht kein Mensch (mehr), es langweilt, nervt und verbraucht Ressourcen.
Auch Admin wies bereits auf diesen Umstand hin - es wurde nur ganz
offensichtlich noch nicht gebührend zur Kenntnis genommen!
Schönes WE!
*Binnie und Phil erhielten eine Email. Danke für Eure Statements!
GB