... Anlässlich der Zulassung der von BASF entwickelten Kartoffel
Amflora kritisiert Frankreichs Staatssekretärin für Ökologie
Chantal Jouanno das Vorgehen der EU-Aufsicht für Lebensmittel. Die Behörde habe sich nur für gesundheitliche Folgen interessiert und die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen auf die Umwelt nicht weiter in Betracht gezogen. Die Aufsicht müsse ihre Methoden verbessern. „Wir respektieren die Kompetenz der Lebensmittelbehörde nicht, weil wir ihre Einschätzungen für unvollständig halten"
[2]
Laut einem Bericht der
Süddeutschen Zeitung arbeiten führende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EFSA eng mit der Industrie zusammen. Sie seien für große Lebensmittelunternehmen wie
Nestlé,
Kraft Foods oder
Unilever tätig, die sie andererseits kontrollieren sollten. Dadurch sei die Unabhängigkeit der Behörde stark gefährdet.
[3]
Nach Meinung der Umweltorganisation
Friends of the Earth berücksichtigt die EFSA bei den Zulassungsanträgen nicht genügend mögliche Risiken. Die Organisation wirft der Behörde auch mangelnde Unabhängigkeit vor.
[4]
Eine weitere Kritik betrifft die im Jahr 2010 amtierende Vorsitzende des Verwaltungsrates, die ungarische Hochschulprofessorin
Diana Bánáti. Sie war auch bis Oktober 2010 im Vorstand des International Life Sciences Institutes Europe (ILSI),
[5] dem seitens
GreenpeaceLobbying für die Gen-Technikindustrie vorgeworfen wird.
[6] Das ILSI bestreitet dies und verweist in einem Brief an
Nature, dass es seit 1991 bei der
Weltgesundheitsorganisation als
Nichtregierungsorganisation registriert ist.
[7][8] Allerdings schloss die Weltgesundheitsorganisation das ILSI 2006 wegen zu enger Kontakte mit der Industrie bei der Festlegung von Normen für die Belastung von Wasser und Nahrung aus.
[9] Seit Frau Bánátis Berufung durch das Europäische Parlament sei kein einziger Zulassungsantrag für eine gentechnisch veränderte Pflanze abgelehnt worden,
[10] weshalb die
EU-Grünen ihren Rücktritt forderten.
[11] Laut dem
MDR sollen weitere Mitarbeiter der Behörde für das ILSI tätig sein. Ein Mitarbeiter des Umweltbundesamtes und der
Bund für Umwelt und Naturschutz haben sich gegenüber dem Sender kritisch zur Unabhängigkeit der Behörde geäußert.
[6]
Zuletzt kam Kritik von testbiotech.
[12] Danach plant die EU-Kommission Mella Frewen als Mitglied des Verwaltungsrates der EFSA einzusetzen. Mella Frewen war unter anderem fünf Jahre lang für
Monsanto Cheflobbyistin für Europa.