[Keine Karies-Erkennung] Rechtliches Vorgehen möglich?

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Upsaletta

Hallo :)

Ich bin gerade hier eingetrudelt und möchte schon auf ein Problem Bezug nehmen, ich habe es eilig, nicht wahr?* :wave:

Aaalso..ich versuche dann mal anzufangen.
Heute war wohl einer der schockierendsten Tage meines Lebens, die ich in Bezug auf meine Gesundheit, speziell meine Zähne, wegstecken musste.
Seit meinem zweiten Lebensjahr (seit 19 Jahren ;) ) bin ich bei ein und demselben Zahnarzt in Behandlung und habe bisher nur gute Erfahrung mit ihm gemacht.
Wie sollte es auch anders sein, ich habe bishlang keinen Vergleich gehabt.
Mein erstes "Bonusheft" ist mittlerweile schon voll, weil ich bisher immer auf meine Zähne geachtet habe, sie pflegte, nicht zuviel Süßes aß und immer alle halben Jahre zur Kontrolluntersuchung ging.
Auch ernsthafte Probleme sind bei mir nicht aufgetreten - bis jetzt.

Ich schildere vielleicht erstmal kurz die Situation meines alten Zahnarztes.
Ich kam ins Behandlunszimmer, bekam jedes Mal bis einschliesslich April 2008 Zahnstein entfernt und ein "Och Linda, meine Mauß, wie toll DU immer die Zähne putzt..also bis zum nächsten mal, deine Zähne sehen toll aus"!
Meist war ich nach etwa vier Minuten aus dem Behandlungsraum entlassen und JEDES Mal, auch diesen April, schien alles in Ordnung zu sein.
Ich sagte ihm, dass ich manchmal Druck links und rechts oben verspüre, woraufhin mein Arzt meinte "Das sind wohl die Weisheitszähne, im Oktober machen wir mal eine Röntgenaufnahme".
Im Vertrauen auf diesen Arzt nahm ich es hin und ging.

Nun plagen mich seit drei Tagen pochende Schmerzen im rechten oberen Gebissbereich, und auch links tut es weh.
Da der ehemalige Zahnarzt in meiner Heimatstadt ist, die 700km entfernt ist, habe ich mir halbjährige Termine immer genau auf meine Heimatbesuche gelegt.
Also suche ich mir eine Praxis, die sich glücklicherweise auf Endodontologie spezialisiert hat aus den Gelben Seiten heraus und komme kurzfristig dran.

Die erschreckende Diagnose: Zwei Zähne im linken oberen Gebissbereich sind von Karies befallen und ein Zahn im rechten oberen Bereich ist bis zur Hälfte mit Karies befallen und benötigt eine Wurzelbehandlung um ihn zu erhalten!
Des Weiteren sind diverse Kunststoff-Füllungen deffekt und bei den zwei vom Karies befallenen linken Zähnen ist eine Beobachtung nötig, für den Fall dass sie dieselbe Behandlung benötigen.

Ich saß im Stuhl und hatte den Schock meines Lebens!
Nicht nur, dass nun etwa 1000 Euro Wurzelbehandlungskosten auf mich zukommen, wenn ich die Behandlung in dieser Spezialpraxis in Anspruch nehme...sondern auch die Tatsache, dass mich meine Ärztin darüber in Kenntnis setze, dass diese Probleme mit der Karies bereits seit MINDESTENS sechs Monaten bestehen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen erfolgt hätten müssen.
Auch hätte mein Arzt die deffekten Füllungen erneuern, und in Bezug auf Verdacht auf Karies Röntgenuntersuchen veranlassen sollen.

Aber damals war NICHTS dergleichen gemacht worden!Meine Zähne waren "angeblich top, super geputzt, okay"

Ich hatte keinen blassen Schimmer, dass sich im Verlauf der nächsten Zeit derartig ernste Probleme auf mich zu bewegen...
Von meinem ehemaligen Arzt fühle ich mich vor den Kopf gestossen und im Stich gelassen.
Eindeutig, nach Aussage meiner jetzigen Zahnärtzin bestanden die Probleme zum Zeitpunkt seiner letzten Untersuchung und hätten eingedämmt werden können.

Ich weiss bisher immer noch nicht, wie ich diesen Schock verarbeiten soll.
Auf jeden Fall hat sich die Fr.Doktorin sehr viel Zeit genommen, mich zu beruhigen und zu behandeln und mir meine Möglichkeiten der Weiterbehandlung dargelegt.

Da ich mir nun alles habe noch einmal durch den Kopf gehen lassen, stellt sich die Frage, ob man gegen meinen ehemaligen Zahnarzt nicht irgendwie vorgehen kann. Meine Zahnprobleme waren absehbar, bestehen seit mindestens sechs Monaten und sind in der Zeit der Nichtbehandlung auf dieses Maß der "Intensität" angestiegen.
Da mein Arzt mir lediglich kurz in den Rachen gesehen hat, am Zahnstein gekratzt und Röntgenaufnahmen EIN geschlagenes halbes Jahr später machen wollte, obwohl der Karies zu dem Zeitpunkt definitiv existierte, und mich dann im Irrglaube entliess, dass ALLES IN ORDNUNG ist..enttäuscht mich über alle Maßen!

Hätte ich zum damaligen Zeitpunkt Informationen über meine "Lage" bekommen, wären meine Zahnerkrankungen heute mit Sicherheit nicht so weit fortgeschritten.

Ich bin so wahnsinnig am Boden und verzweifelt, komme mir hinters Licht geführt vor, die Untersuchungen wurden beschönigt und ich weiss wirklich nicht, was ich tun soll :keineahnung:

Ich würde mich tierisch über Antworten freuen und gern Überlegungen lesen, inwieweit man ein solches Vorhaben in die Tat umsetzen könnte und ob soetwas überhaupt rechtlich durchsetzbar wäre.

Traurige Grüße

Upsi
 
Hallo Upsaletta,

so wie ich es verstehe, möchtest Du, dass dein ehemaliger Zahnarzt die Kosten für die Endodontologie übernimmt.

1. Möglichkeit eine Beschwerde bei der Landeszahnärztekammer, das ein Gutachterverfahren nach sich zieht. Gutachter werden von den Haftpflichtversicherern der Zahnärzte bezahlt, und in der Regel fällt das für den Patienten negativ aus. Ich habe so ein Verfahren hinter mir.........ich kann Dir einfach nur sagen "lachhaft", so nach dem Motto "eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus".

2. Der nächste Schritt, wäre eine Klage vor Gericht, bei Vorhandensein einer guten Rechtsschutzversicherung. Auch hier wird ein Gutachter bestellt, der sich nicht von Gutachtern der Zahnärztekammern unterscheiden. Du brauchst einen "langen Atem und sehr gute Nerven".
Da kann man dann Ärzte kennenlernen! Du erfährst Beleidigungen und so manche lassen ihre Maske fallen und es kommt zu Vorschein, was sie wirklich über den Patienten denken. Alles einfach nicht schön.

Bevor Du dich zu einer Wurzelbehandlung entschließt, solltest Du auch die Risiken einer Wurzelkanalbehandlung bedenken.

https://www.symptome.ch/vbboard/zah.../13444-beschwerden-wurzelkanalbehandlung.html

Praxis Dr. Thomas Herms

Natürlich ist es nicht schön, in deinem Alter bereits Zähne zu verlieren und da ist "guter Rat wirklich teuer"!

Wie ich lese, hast Du Kunststofffüllungen.
Ich habe z.B. auf fast alle Kunststofffüllungen allergisch reagiert.
Jedes Zahnmaterial sollte man auf seine Verträglichkeit testen lassen, da die allergischen Reaktionen und Autoimmunreaktionen die durch diese unverträglichen Zahnmaterialien entstehen, die Gesundheit auf lange Sicht schädigen.
Da gibt es als Möglichkeit einen LTT-Test oder 7 Tage Epikutantest.

https://www.praxis-bueckendorf.de/upload/download/umg_2004-Bueckendorf.pdf

https://herms.gmxhome.de/dentalmetalle.pdf

Wenn Du die Möglichkeit hast, könntest Du eine Kieferpanoramaaufnahme hier ins Forum stellen.
Ein sinnvolle Diagnostik wäre die Befundung einer Kieferpanoramaaufnahme durch einen erfahrenen Herddiagnostiker.

Erstdiagnostik von Alltagsgiften durch das TOX CENTER

Deine Enttäuschung kann ich voll verstehen, ich hatte auch so ein schönes lückenlos abgestempeltes Bonusheftchen über 15 Jahre, das konnte ich dann den "Gulli hinunterkicken".

Liebe Grüße
Anne S.
 
@ Uppsalla
Du solltest ja wissen, daß der Patient bei Ärztepfusch so gut wie gar keine Chance hat - darüber beschweren sich Betroffene schon seit Jahrzehnten. Bei Zahnärzten gibts aber so gut wie gar keine Chance, denn die brüsten sich sogar damit, daß sie als einzige zerstörerisch arbeiten dürfen. Bisher gabs nur ganz wenige Ausnahmen wobei der Patient unerwartete Unterstützung von den Kammern erhalten hat. Das geschieht aber nur dann, wenn Du nicht ausreichend abgezockt wurdest (Schädigung der Zunft) und das betraf dann Zahnextraktionen ohne vorhergehende Wurzelfüllung, unterlassene Paradontosebehandlung, ect. In Deinem Fall gibts eine Chance von Null-Komma-Nix. Ganz sicher !

Abgesehen davon ist den Zahnärzten durch die Gesundheitsreform eine ganze Menge Geld weggebrochen, sodaß sie nun zur Beschäftigungstherapie übergegangen sind. Das heißt sie behandeln einen Zahn erstmal stümperhaft, verrechnen das voll, behandeln den Zahn dann nochmal indem sie ihn stärker aufbohren und berechnen das wieder, und gehen dann zu Inlays, Kronen ect. über. Hätten sie das gleich richtig gemacht, dann könnten sie es nur einmal abrechnen - so verfünffachen sie ihren Umsatz. Auf solche superklugen Zahnärzte schauen nun die Kammern ganz besonders genau und somit trifft das auch Stümper, die ihren Murx gar nicht mit Absicht produzieren. Also bohren die jetzt nur noch, wenn es unbedingt sein muß (oft allerdings dann viel zu spät). Ich kann sowieso nur raten sich regelmäßig ein OPG machen zu lassen und seinen Zahnstatus selbst zu überprüfen. Da hättest Du das auch als Laie locker erkennen können. Tja - nun hast Du etwas dazugelernt, denn Vertrauen ist gut -Kontrolle ist besser.
 
Hallo Upsaletta,

ich sehe das im großen und ganzen wie Anne S. Was ich aber auf jeden Fall machen würde: noch zu einem Zahnarzt gehen, um eine zweite Meinung zu Karies, Wurzelbehandlung usw. zu haben. Auch eine freundliche und geduldige Zahnärztin will Geld verdienen, und auch Zahnärzte machen Schulungen , wie man mit Patienten umgeht, um sie als Patienten zu erhalten.

Wenn das eine auf Wurzelbehandlungen spezialisierte Praxis handelt, wäre ich doppelt vorsichtig.

Auch wenn Du Dich gegen eine Klage entscheidest: Du könntest trotzdem Deiner Wut freien Lauf lassen, indem Du die Situation so wie hier im Forum in einem Schreiben an die Zahnärztekammer schilderst. Eine Kopie davon würde ich an Deinen Ex-Zahnarzt schicken, damit er auch seine Freude hat.

Grüsse,
Uta
 
Die erschreckende Diagnose: Zwei Zähne im linken oberen Gebissbereich sind von Karies befallen und ein Zahn im rechten oberen Bereich ist bis zur Hälfte mit Karies befallen und benötigt eine Wurzelbehandlung um ihn zu erhalten!

Ganz ehrlich, ich finde das ziemlich albern, was hier für Geschütze wegen einer Lappalie aufgefahren werden. Ich würde zum alten Zahnarzt gehen, der wollte sowieso im Oktober eine Röntgenaufnahme machen. Vielleicht wollte er dann auch den Rest besprechen und behandeln, falls es wirklich so schlimm ist. Dann kannst du ihn ja mal fragen. Es kann auch mal etwas übersehen werden. Erstmal draufhauen ist nicht die feine englische Art, finde ich. Und schon gar nicht gleich solche Gedanken wie verklagen und so weiter.

Hey Linda, lies dich mal ins Forum ein. Hier sind sehr viele schwerkranke Menschen zusammen gekommen. Dagegen ist dein Problem keins, glaub' es mir.

Viele Grüße
Anne
 
Guten Morgen,

ich habe mich sehr über all Eure Antworten gefreut und werde sie jetzt im einzelnen noch einmal durchgehen, speziall deine Links Anne S.
Aufgeklärt zu werden über die Chancen, überhaupt etwas zu bewirken ist für mich als Laie in solchen Problemfällen sehr wertvoll. Bisher hatte nich noch nie wirklich Ärger mit Ärzten und betrachte solche selbst erhobenen Anschuldigungen, auch wenn sie gerechtfertigt sind, als sehr heisses Eisen.
Auch als Laie konnte ich es mir fast denken, dass ich diesbezüglich leider kaum etwas bewirken werde, aber dass die Chancen so gering stehen, ist sehr schade.
Ich werde wohl bei meinem nächsten Arzttermin in Kontext mit meiner Ärztin gehen und unabhänging davon den Rat eines zweiten Zahnarztes bzgl. Wurzelkanalbehandlung einholen - das war ein guter Rat!

Gründe, die gegen meinen Zahnarzt sprechen wären schon vorhanden.
Meine Geschwister sind von unserer Mutter früher immer dorthin geschleppt worden, er hatte seine Zigarettenpackungen oft in seinem Arztkittel und einem (Ohne Mundschutz) den "Duft" ins Gesicht geblasen.
Sehr viele andere behandelnde Patienten sind der Meinung, sie werden nicht richtig untersucht. Aber es hat wohl bisher noch niemand seine Stimme erhoben, in einem kleinen Dorf ist das wohl auch nicht Gang und Gäbe :(

Liebe Anne B.

Du kannst dir vielleicht denken, dass ich durch die Registrierung in diesem Forum eine Plattform gewählt habe, durch die ich mit anderen in Diskussion treten werde und für alle Ratschläge die ich erhalte das Größtmögliche zurückgeben möchte.
Das wäre Initiative zeigen und mich genauso selbst in diese Plattform einbringen.
Ich finde es nicht gerechtfertigt, mich zu verurteilen ob einer Sache, die mich selbst sehr bewegt und mitnimmt.
Die schwere des eigenen Schiksals mit anderen zu skalieren, ist an so einem Ort meiner Meinung folgend, nicht angebracht.
Zudem möchte ich mit dieser von dir titulierten "Lapalie" am wenigsten jemandem mit schwerem Schicksal vor den Kopf stoßen, denn ich selbst bin ein schwerst mishandeltes Kind.

Und dieses Zahn-Problem war letztlich der Indikator für die Registrierung im Forum.
Versetze dich, nein..so fangen wir nicht an ;) Stelle dir mal vor, eine junge Frau von 21 Jahren versucht gerade ihr Leben wieder hinzubekommen. Man rechne noch zwei, drei schwerwiegende Probleme hinzu, die sie sehr labil machen. Hinzu kommt der Umstand, vielleicht mit 21 ob einer argen Unaufmerksamkeit des Arztes, dem man früher vertraute, vielleicht bereits einen Zahn zu verlieren - und das bei lebenslanger gründlicher Pflege. :confused:
Ich weiss als Laie in solchen Umständen so garnicht, wie ich ein Problem dieser Art angehen sollte ;) Deshalb habe ich mein Problem formuliert, und siehe da, soviele liebe Leute lesen sich meinen langen Post DURCH, und schreiben dann auch noch lange Texte um mir einen Rat zu geben. Mich freut das am meisten!
Und genau das ist es, was ich an diesem Forum schätze, und weshalb es mich in der nächsten Zeit begleiten wird.

Bitte bedenke dies, bevor du erneut jemanden wegen seiner Zeilen in die Bredouille nimmst.

Lg
Upsi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was mir gerade noch eingefallen ist: mir hat mal ein ZA erzählt, man behandle bei beginnender Karies nicht sofort sondern warte erstmal ab, wie sich das ganze entwickelt.
Zahnärzte bohren zu früh
Hamburg (ots) - In Deutschland werden Zähne häufig unnötig mit Füllungen geflickt. Ein Patient sollte vor allem dann skeptisch werden, wenn er regelmäßig zur Kontrolle geht, der Zahnarzt aber trotzdem plötzlich gleich mehrere Zähne auf einmal behandeln möchte. "In solchen Fällen sollte er nicht zögern, eine Zweitmeinung einzuholen", rät Stefan Zimmer, Professor für Zahnerhaltung am Universitätsklinikum Düsseldorf in der Zeitschrift stern GESUND LEBEN. Bei der Diagnose von Karies gibt es große Spielräume. Solange die Oberfläche des Schmelzes noch nicht eingebrochen ist, kann der Defekt bei guter Zahnpflege von selbst ausheilen.

Aus Sicht des Experten ist es besser für die Zähne, einen nicht eindeutigen Kariesbefund erst einmal zu beobachten, statt gleich den Bohrer anzusetzen. Denn um eine Füllung zu setzen, müsse immer gesunde Zahnsubstanz geopfert werden. Selbst wenn die Reparatur nach allen Regeln der Kunst erfolgt, ist der Zahn anschließend anfälliger für Karies. Dennoch, sagt Zimmer, gingen viele Zahnärzte lieber auf Nummer sicher und machten gleich eine Füllung.
https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-07/artikel-11375110.asp
(Das würde für Deinen alten ZA sprechen - vielleicht)


Übrigens sollte man auch im Kopf behalten, daß es ZÄ gibt, die an Stellen Karies zu sehen glauben, an denen gar nichts ist. Da gibt es grausame Geschichten, die durchaus den Gedanken entstehen lassen, daß manch ein ZA sich Patienten "erbohrt".
Es gibt gute und schlechte Zahnärzte. Das zeigt ein Test von Stern TV: Im Auftrag des Fernsehmagazins wurden 13 Mediziner um einen Kostenvoranschlag für ein und dasselbe Gebiss gebeten. Ein unabhängiger Gutachter hatte die Kosten für die Behandlung auf 8200 Euro geschätzt. Die Beurteilungen der befragten Ärzte reichten von: "Alles in Ordnung, kein Behandlungsbedarf!" bis hin zum Vorschlag einer Luxussanierung für 21.393 Euro. Zudem waren viele Diagnosen fehlerhaft oder unvollständig.
https://www.stern.de/zaehne/ueberblick/:Probleme-Zahnarzt-Murks-Gebiss-/607046.html

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Upsaletta,

selbst Zahnärzte kennen ihre "Pappenheimer".

Hier eine Einschätzung eines Zahnarztes, wie aussichtslos solche Unterfangen sind.

Jetzt kommt aber trotzdem ein ABER. Ich will Sie nicht im unklaren lassen, was in Deutschland alles nicht funktioniert:

1. Sie haben ganz schlechte Karten, was Schadenersatz angeht. Das hat historische Gründe, jedenfalls bekommt selbst ein Mensch, dessen Bein durch grobes Verschulden eines anderen weg ist, keine 50.000 Euro. Das ist kein Scherz! Das hat mit Zahnmedizin nichts zu tun, in Deutschland gibt es praktisch keinen vernünftigen Schadenersatz. Dieses Wort können wir - im Gegensatz zu den USA - nicht buchstabieren. Da liegt eine riesige Gesetzeslücke.
2. Selbst wenn sich ein Gutachter der Krankenkasse aus dem Fenster lehnt und sagt, dass der Kollege XY keine ordentliche Arbeit abgeliefert hat, haben Sie noch lange keine Anspruch auf Erstattung. Vor Ihnen liegen mehrfache Reparaturversuche des Herrn XY, dann Verhandlungen beim Prothetikeinigungsausschuß, und wenn Sie dann noch Lust haben der Klageweg vor Gericht.
3. Heraus kommt - wenn Sie viel Glück mit dem Gerichtsgutachter haben, der aber erst sehr viel später eingeschaltet wird, wenn viele Beweise schon beseitigt sind, dass der Erstbehandler allenfalls seine Rechnung nicht bezahlt bekommt und beim nachweislich verschuldeten Abhandenkommen eines Zahns noch ein Implantat übernehmen darf. Das ist aber keineswegs sicher und erfordert etliche Sitzungen beim Rechtsanwalt, Beweissicherungen und viel Sitzfleisch insgesamt. Machen Sie sich mal keine Illusionen.

Tipp: Wenn Sie überhaupt mit einem Rechtsanwalt anfangen, sollten Sie sich einen aussuchen, der Erfahrung mit diesem Klientel (Zahnarzt) hat.

Viele Grüße
_________________
Joachim Wagner
Zahnarzt

www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?t=85485


Liebe Grüße
Anne S.
 
Uff, dass ist doch mehr oder weniger frustrierend, schockierend eher weniger, war/ist prinzipiell abzusehen(?).
Ich bin in dieser Art Problematik wirklich ein voller Neueinsteiger.
Zwar ist es mit Sicherheit moralisch bedenklich, körperliche Einschränkungen mit Geld "aufzuwiegen" aber eine andere Art der "Entschädigung" gibt es in der Situation des Opfers nicht.

Mir fällt da auch auf Anhieb die Geschichte meines Freundes ein, der mit acht Jahren schlimme Unterleibsschmerzen hatte und vom Krankenhausarzt abgewiesen wurde. Als Folge verlor er ein wichtiges Körperorgan und das Krankenhaus besaß sogar die Dreistigkeit, diesen Fall aussergerichtlich zu klären mit einer deutlich geringeren Summe der Entschädigung.

Wenn es ums Geld geht tritt wohl eine andere Form von Moral in Kraft, ich kann es nicht nachvollziehen, aber jeder ist da augenscheinlich sich selbst der Nächste. Und es ist wohl klar, dass man als "kleiner" Bürger ein Entgegenkommen von "höher Gestellten" wie Krankenhauseinrichtungen oder Ärzten im positiven Sinne nicht zu erwarten hat.

Nochmals Danke für deine Links, ich verfolge sie mit großem Interesse.

Speziell in meinem Fall werde ich ein Gespräch mit der Ärztin am Dienstag abwarten, habe mir auch schon einen anderen in Frage kommenden Arzt herausgesucht, um eine zweite Meinung einzuholen.
So wie es im Moment aussieht, sind mir da wohl eher die Hände gebunden und auf mehr als eine Beschwerde wird es meiner Einschätzung nach nicht hinauslaufen.

Lg
Upsi
 
Hallo Upsi,

du kannst beruhigt sein, bevor ich auf ein Posting antworte, mache ich mir immer Gedanken und auch ich habe dir einen Ratschlag erteilt. Das Problem ist nur, dass dir mein Hinweis nicht gefällt ;).

Ich nehme dich ernst und habe auch verstanden, dass deine Kariesgeschichte ein großes Problem für dich darstellt, obwohl es für die meisten Menschen keines wäre. Man lässt die Karies beseitigen, Füllung rein und schon ist das Problem gelöst. Manchmal sterben Zähne auch unbemerkt ab, ohne äußerliche Karies, und werden dann meistens wurzelbehandelt.

Deinen Zahnarzt kennst du seit frühester Kindheit, seit 19 Jahren warst du alle halbe Jahre dort, hast auch Füllungen bekommen - trotz guter Zahnpflege und du hast dich bis gestern in der Praxis sehr wohl gefühlt. Obwohl du mittlerweile 700 km weit von seiner Praxis entfernt lebst, bist du immer wieder zu ihm gegangen. Von einer Sekunde zur anderen willst du nun diesen Zahnarzt - ohne ihm überhaupt eine Chance zu geben – aus einer Enttäuschung heraus verklagen und ihn bei der Zahnärztekammer anschwärzen. Meinst du nicht auch, dass das unangemessen ist?

Auch ist dein Zahnarzt 19 Jahre älter geworden. Es ist ein sehr schwerer Beruf und die Arbeit ist wegen der Quecksilberdämpfe, z. B. beim Ausbohren der Füllungen, nicht wirklich gesund. Viele Zahnärzte werden im Alter fahrig und können sich nicht mehr so gut konzentrieren. Bei uns gibt es einen Kieferchirurgen, der vor 15 Jahren noch super gute Arbeit geleistet hat. Heute kann man zu ihm leider nicht mehr gehen, wenn man sorgfältige Arbeit erwartet. Er lebt aber immer noch von seinem guten Ruf und verdient damit auch noch weiterhin ganz gut, denke ich mal.

Das nur mal so als Anregung. Aufhalten kann und will ich dich gar nicht.

Viele Grüße
Anne B.
 
Upsaletta,
ich hab das auch schon erlebt, dass ein zahnarzt immer nur "nicht-aktiven kariesbefall" angegeben hat und am ende hatte ich riesenlöcher. das ist schon eine ganze weile her und ich kann dir nicht raten, was du zu tun hast. mit einer klage wirst du wahrscheinlich nicht durchkommen, ich habs damals gar nicht erst versucht.
bleibt die frage: warum tun zähnärzte das? faulheit? blindheit? keine ahnung. aber es ist doch immer noch besser, als wenn er dir das karies mit amalgam repariert hätte, oder?
ich würde sagen: tu, was du tun musst, aber ärgere dich nicht, denn das ist nur energie-verschwendung.
 
da bist du dein ganzes Leben bei deinem Zahnarzt,
und dann kommt so ne Schrippe daher, die einen auf Miss Superwichtig macht,
erzählt dir einen von "da machen wir ne Wurzelbehandlung für 1000 Euro" (Hallo??!) -
"und überhaupt, alles Murks, was der Alte da gemacht hat .."
und schon willst du gegen ihn zum Angriff blasen.
denk dich mal in den Mann rein, wie der das wohl findet, menschlich gesehen, meine ich!
 
Ich kann die Kritiker meines Beitrages schon verstehen.
Einerseits ist es durchaus berechtigt, ich denke ich hätte mich auch nicht so überspitzt formulieren sollen. Der Thread entstand in einer wirklichen Tiefphase.
Der Schock von einem Extrem ins andere geworfen zu werden, ist schon recht stark.

Ich weiss nun, dass ich definitiv keine Klage erheben werde, da meine Chancen diesbezüglich gegen Null streben. Ich weiss jedoch AUCH, dass mein Zahnarzt durchaus einige Dinge an den Tag legt, die nicht zu tolerieren sind.
Er arbeitet nicht mit Mundschutz, der Rauchgestank war etwas, was ich mir bisher leider Gottes habe verkniffen zu bemängeln.
Aber im Dorf ist es ja nicht so als würde man gleich den Mund aufmachen :/

Sicherlich verliert man mit dem Alter (er muss ende 50 anfang 60 sein) gewisse Fähigkeiten zur Beurteilung von irgendwelchen Krankheitsanzeichen, nur ist das für mich in dem Maße nicht mehr vertretbar.

Da suche ich mir lieber einen anderen Arzt, der mir fachlich genau erklärt, wie man meine Probleme angehen kann, mein 1. Zahnarzt hat mir da quasi nur zwei Minuten in den Rachen geguckt.

Ich habe wohl auch eine Affinität zur Kariesbildung, die hervorgerufen wird durch Bakterien, die in meinem Mundraum in höherer Zahl vorhanden sind, falls ich das richtig im Kopf behalten habe.

Ich KANN mir einfach nicht vorstellen, dass in dem Ausmaß, das jetzt bei mir erreicht wurde bestimmte Anzeichen bei der letzten Untersuchung NICHT abzusehen waren.
Sicherlich möchte meine "ach so geliebte" Neuärztin auch Ihr Geld verdienen, aber bei Ihr fühle ich mich im Gegensatz zum Herrn Doktor davor gut beraten und aufgehoben.

Da ist es mir auch egal, ob ich das ganze Leben lang von meiner Mutter zu Arzt XYZ geschleift wurde, das ist für mich einfach nicht vertretbar.
Ich denke, die menschlichen Aspekte sollte man diesbezüglich sowieso etwas aussen vor lassen, mein Arzt würde auch kein Verständnis bzgl meiner Beschwerde zeigen.

Letztlich ist es ja auch meine Schuld, dass ich mir nicht sofort, dass ich umgezogen bin einen Arzt vor Ort gesucht habe, und einen Grobcheck vorgenommen habe.
Hätte..wenn..hätte man das gewusst :-/

Wurzelbehandlung hin oder her, blauäugig lasse ich mich auf garnichts ein, sowenig Ahnung ich in diesem Metier letztlich habe. Zwei Zahnärzte - zwei Meinungen, ich werde auf jeden Fall einen zweiten Arzt zu Rate ziehen, so einfach lasse ich mich nicht um mein Geld bringen ;-)

Im Endeffekt ist Zahnmedizin wohl ein Gewerbe, in der die Ärzte viel Verkaufen und es horrende Unterschiede in der Behandlungsmethodik gibt. Das konnte man einigen Artikeln hier sehr gut entnehmen.

Letzten Endes..um das Ganze zum Abschluss zu bringen, bin ich nun um eine Erfahrung reicher. Ich weiss nun, dass ich, was Ärzte betrifft immer eine Zweitmeinung einholen sollte und mir nicht alles aus dem blauen Himmel herbeten lassen soll.
Und letztlich kommt es ja auf die weitere Zahnpflege an, was ich aus meiner Situation mache, wie ich mit Ihr lebe - ich denke, um auch Anne B´s Post noch einmal mit einzubeziehen, sind die Zähne zwar eine heikle Geschichte, jedoch eine Problematik, mit der man durchaus leben kann.

LG
Upsi
 
gerade die älteren zahnärzte müssen im laufe ihres lebens SEHR viel amalgamdämpfe einatmen. sowas beeinträchtigt das wahrnehmungs- und entscheidungsvermögen ganz gehörig.
bei den jungen neuen zahnärzten muss man aber wieder aufpassen, dass sie nicht gleich im jugendlichen leichtsinn das kind mit dem bade ausschütten und zuviel des guten machen. eine wurzelbehandlung auf keinen fall machen lassen! dann lieber den zahn ziehen lassen. und vielleicht nochmal zu einem anderen zahnarzt gehen, jemand, der sich mit der problematik auskennt. ich empfehle immer dr.r. aus w., bei bedarf pn an mich.
 
Hallo Gina,

da bist du dein ganzes Leben bei deinem Zahnarzt,
und dann kommt so ne Schrippe daher, die einen auf Miss Superwichtig macht,
erzählt dir einen von "da machen wir ne Wurzelbehandlung für 1000 Euro" (Hallo??!) -
"und überhaupt, alles Murks, was der Alte da gemacht hat .."
und schon willst du gegen ihn zum Angriff blasen.
denk dich mal in den Mann rein, wie der das wohl findet, menschlich gesehen, meine ich!

Natürlich sollte man einen solchen Schritt nicht leichtfertigen machen, aber da gibt es auch eine andere Seite der Medaille:

1. Wenn deine Gesundheit ruiniert ist, meinst Du der Arzt versetzt sich in deine Situation, der muss deine Schmerzen nicht aushalten und den Schaden tragen und wenn Du aus der Praxis draußen bist, macht er sich über dich bestimmt keine Kopfzerbrechen mehr.

2. Das sieht man ja bei den vielen negativen Gutachterverfahren, wo Ärzte nicht zu Verantwortung gezogen werden, obwohl 100 % ein ärztlicher Kunstfehler vorliegt.

3. Ärzte sollten sich bei ihrer Berufswahl im Klaren sein, dass Sie keinen einfachen Beruf haben und Verantwortung übernehmen müssen und bei ihren Entscheidungen viel für den Patienten abhängt.

4. Dafür verdienen Sie auch in der Regel weit mehr als der Durchschnittsbürger

5. Haben in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert (wie Halbgötter in Weiß)

6. Der Patient steht in einem Abhängigkeitsverhältnis, er kann sich ja schlecht selbst behandeln und ist auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das sieht man alleine bei dem ganzen "Zähnedilemma", man darf als Patient nicht mal selbst entscheiden ob man seiner Gesundheit zuliebe Zähne ziehen lassen möchte oder nicht. Da wird man gegängelt und bevormundet.
So etwas finde ich entwürdigend für den Patienten.


Also, falsches Mitleid ist jedenfalls in meinen Augen nicht unbedingt angebracht, wer diesen Anforderungen des Arztberufes nicht gewachsen ist, sollte dann doch lieber einen anderen Beruf ergreifen.


Liebe Grüße
Anne S.
 
Ich finde, das Geld spielt dabei auch eine Rolle:
Egal, ob nun die Kasse die Kosten der jeweiligen Zahnarztbehandlung übernimmt oder der Patient privat bezahlt: er bezahlt für eine Leistung ! Wenn ich einen Handwerker bezahle, dessen Arbeit sich dann als Pfusch herausstellt, kann ich ihn zur Besserung auffordern und meistens klappt das auch.
Macht ein Zahnarzt Pfusch, kann ich ihn zwar auch zur Besserung auffordern (entsprechend den gesetztl. Kassen muß ich das sogar, wenn ich nicht zufrieden bin), aber ein wurzelbehandelter Zahn (evtl. auch noch gegen meinen Willen) oder ein amalgamgefüllter Zahn (wobei über das Amalgam gar nicht gesprochen wurde), ist nicht mehr zu "bessern" - die sind jetzt da! Und jede weitere Behandlung/"Besserung" bedeutet, daß der Zahn noch ein bißchen mehr traumatisiert wird, ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten.

Gruss,
Uta
 
Stimmt schon, Anne S. Letzten Endes liegt es aber auch am Gesundheitssystem, dass über das Gutachterwesen eine Qualitätskontrolle ausüben sollte. Und hier ist der Knackpunkt.
Ebenso die Lehrinhalte des Studiums, insbesondere was die Beurteilung von Röntgenaufnahmen betrifft und die Behandlung/Entfernung chronischer Kieferknochenentzündungen unter vermeintlich gesunden Zähnen lassen zu wünschen übrig. Wenn nicht bekannt ist, was Entzündungsherde und tote Zähne im Körper anrichten können - und die Herdlehre ist ja beinahe vollständig aus der Medizin verschwunden und wird sogar teilweise bekämpft, solange wird man die Zähne nur oberflächlich behandeln und das Bonusheftchen ist letztlich nicht viel wert.

Oft ist es aber so, dass man mit Beschwerden einem Arzt das Leben nur schwer macht und er beginnt, zukünftige eventuelle Problempatienten erstmal abzuwimmeln. Hier sollte man deshalb abwägen inwieweit eine Beschwerde wirklich gerechtfertigt ist und ob es jemand ist, dem seine Arbeit wirklich sch...egal ist.

Viele Grüße
Anne B.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Wenn deine Gesundheit ruiniert ist, meinst Du der Arzt versetzt sich in deine Situation, der muss deine Schmerzen nicht aushalten und den Schaden tragen und wenn Du aus der Praxis draußen bist, macht er sich über dich bestimmt keine Kopfzerbrechen mehr.

es geht hier um Karies an ein paar Zähnen, und da kann niemand sicher sagen, seit wann die da war.
ein Arzt ist auch ein Mensch. warum sollte der sich nicht Gedanken um einen Patienten machen, grad wenn er ihn von klein auf aufwachsen sieht?

3. Ärzte sollten sich bei ihrer Berufswahl im Klaren sein, dass Sie keinen einfachen Beruf haben und Verantwortung übernehmen müssen und bei ihren Entscheidungen viel für den Patienten abhängt.

jup. und Patienten sollten sich darüber im klaren sein, daß sie entweder diesem Menschen das nötige Vertrauen entgegenbringen oder besser woanders hingehen. egal was Mutti dazu sagt und egal was das ganze Dorf von einem denkt, wenn man zu einem anderen Arzt geht. (siehe vorliegenden Fall)

4. Dafür verdienen Sie auch in der Regel weit mehr als der Durchschnittsbürger

ist das so? das dürfte vor allem für solche gelten, die für eine Behandlung mal eben 1000 Euro berechnen (wie im vorliegenden Fall), aber nicht unbedingt für einen althergebrachten Zahnarzt, der einem alle paar Jahre mal eine Füllung macht. (wie im vorliegenden Fall)

5. Haben in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert (wie Halbgötter in Weiß)

bei wem? bei denen, die selbst Anerkennung vermissen?
bei (medizinisch) komplett Ungebildeten? bei Neidern und Streitsüchtigen?
wer liegt denn heutzutage noch vor einem Arzt auf den Knien?
was meinst du wie froh Ärzte wären, wenn mündige Patienten wie Partner mit ihnen zusammenarbeiten würden?

6. Der Patient steht in einem Abhängigkeitsverhältnis, er kann sich ja schlecht selbst behandeln und ist auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Das sieht man alleine bei dem ganzen "Zähnedilemma", man darf als Patient nicht mal selbst entscheiden ob man seiner Gesundheit zuliebe Zähne ziehen lassen möchte oder nicht. Da wird man gegängelt und bevormundet.
So etwas finde ich entwürdigend für den Patienten.

ich wollte mir vor wenigen Monaten 2 Zähne ziehen lassen, wir haben darüber gesprochen, und dann wurden sie gezogen. war kein Problem.
wenn das härteste Material im menschlichen Körper angegriffen ist, der Zahn, was will man dann noch machen? dann KANN jede Maßnahme nur (gut gemeintes) Flickwerk sein, das liegt in der Natur der Sache. ich bin froh, daß nicht immer gleich gezogen wird und daß es Möglichkeiten gibt, Zähne noch einige Jahre zu erhalten, bevor sie dann doch gezogen werden. ist halt auch eine Frage des Lebensalters.

hat man Ärzten gegenüber generell ein quälendes Gefühl von Ausgeliefertsein, finde ich das als Thema besprechenswert. könnte mit einem nicht bewältigten Trauma zu tun haben. das sollte man angehen, damit es einem nicht generell die Sicht einfärbt, weil immer wieder mit der unterschwelligen Erinnerung das eigene Erlebte und Erlittene schmerzlich hochschwappt. man rüstet auf, und das macht das Sein nicht grad angenehmer. über kurz oder lang stellen sich dann evtl auch noch Allergien und/oder Autoimmunerkrankungen ein, weil alles und jedes als Feind angesehen wird. keine schöne Entwicklung, meiner unmaßgeblichen Meinung nach.

LG
Gina
 
was meinst du wie froh Ärzte wären, wenn mündige Patienten wie Partner mit ihnen zusammenarbeiten würden?

DAS möchte ich leider bezweifeln. Der Arzt ist abhängig von der totalen Unterwerfung des Patienten und gerade in solchem Klima können kaum Gedanken ausgetauscht werden, die auch nur die Chance hätten, den Doktor zu erreichen.
 
Hallo Gina,

nicht böse sein, aber da bin ich eben in Vielem anderer Meinung, da meine Erfahrungen eben anders waren.
Vor 10 Jahren hätte ich auch noch so gedacht........aber, dieses Vertrauen und meine Naivität waren meiner Gesundheit nicht besonders dienlich.

Natürlich ist ein Arzt auch nur ein Mensch, deshalb sollte er sich auch darüber im Klaren sein, dass er Fehler machen kann und seine Diagnosen, wie ich es in den meisten Fällen erlebt habe, nicht als unumstößliches Non Plus Ultra hinstellen.

Und das Vertrauen und wo anders hingehen, ist in der Realität oft nicht so einfach.
Vielen Menschen ist es ja gar nicht bewusst, dass das Vertrauen nicht gerechtfertigt ist, und können aus verschiedenen Gründen (z.B. ältere Menschen, uninformierte Menschen) überhaupt nicht abwägen, ob ein anderer Arzt eventuell eine besser Diagnose oder Therapie im Petto hätte.

Der Verdienst - Ich weiß nicht wie das bei jungen Klinikärzten ist, aber wenn ich mir die Haus- und Fachärzte bei uns im Umkreis ansehe.........und alleine schon die Prachtbauten betrachte und das Drumherum, gehe ich schon von einem Überdurchschnittlichen Verdienst aus........weiß ich auch von meinem verstorbenen Onkel, der war ganz normaler Hausarzt.

Natürlich braucht man heute nicht mehr vor einem Arzt auf den Knien zu liegen, aber ich kenne jede Menge Menschen, die bei einem Arzt nie eine Widerrede geben würde. Was meinst Du was ich bei älteren Menschen, wie z.B. meiner Mutter, Tante usw. teilweise von Ärzten in Krankenhäusern erfahren habe.........Überheblichkeit, Arroganz und über den Mund fahren.
Da muss man sich ganz schön auf die "Hinterbeine stellen", und sagen, "so gehts aber nicht".

Ich sehe meine Erlebnisse nicht als unbewältigtes Trauma, das sind ganz einfach Tatsachen, die ich hinnehmen musste. Zum Glück waren auch echt kompetente und anständige Ärzte dabei, die meinen vollen Respekt haben.

Ich kenne auch einige Arzthelferinnen und Krankenschwestern, und finde es sehr auffällig, dass diese von ihrer Zusammenarbeiten mit Ärzten doch sehr viel Negatives berichten.

Liebe Grüße
Anne S.
 
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