Dankbarkeit und Vergebung

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.835
Dieses Gebet gefällt mir recht gut. Man kann sich bildlich vorstellen oder ausführen, was darin gesagt wird.
Wer nicht zu einem Gott beten möchte, findet sicher auch einen anderen Ansprechpartner.

Einmal am Tag

Ich finde, dieses Gebet passt recht gut zu diesem älteren Thread. Wer nicht zu einem Gott beten mag oder kann, kann ja eine andere Adresse wählen.

EINMAL AM TAG
Nimm einmal am Tag Dein Herz in die Hand.
Streichle es, zärtlich und innig
und danke Gott,
daß Du mit Deinem Herzen fühlen und lieben kannst.

Nimm einmal am Tag Deine Seele in die Hand.
Berühre sie ehrfürchtig und sanft
und danke Gott,
daß Du ihm unendlich kostbar bist.

Nimm einmal am Tag Dein Leben in die Hand.
Leg es Dir als Geschenk in beide Hände und danke Gott,
daß er dich begleitet und segnet.

Nimm einmal am Tag Deinen Geist,
Deine Vernunft und Fantasie in die Hand.
Staune und freu' Dich, wozu Du fähig bist,
und danke Gott für alle Gaben und Talente,
die Du wie Schätze in Dir trägst.

Nimm einmal am Tag Deinen Willen in beide Hände.
Spüre seine ganze Kraft und Energie
und danke Gott für alle Deine Stärken.

Nimm einmal am Tag Deine Verwundungen in die Hände.
Tröste sie, versöhne Dich mit ihnen
und danke Gott, daß er Dich heilen will,
und Du selbst verzeihen und
Dich mit anderen versöhnen kannst.

Aus einem Krankenhaus-Gottesdienst.

++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Aus der gleichen Quelle stammt auch ein Gruppenspiel aus einem Kindergarten:

Ein Geschichte über den Hass ….
….und seine Folgen


Ein Lehrer fragte einmal seine Schüler, sie sollen doch bitte, einige Kartoffeln in einer Plastiktüte in die Schule mit bringen. Auf jede der Kartoffeln, sollen die Namen der Personen, die das Kind ablehnt aufgeschrieben werden. Für jede abgelehnte Person, sollen die Kinder eine Kartoffel beschriften.
An diesem Tag brachten die Kinder ihre Kartoffeln mit, die sie mit den Namen der Menschen beschrifteten, welche sie nicht mochten. Einige der Kinder, hatten zwei, drei und einige hatten sogar mehr als fünf Kartoffeln.
Die Kinder sollen diese Kartoffeln immer mit sich tragen, Tag und Nacht, überall hin mitnehmen und das eine Woche lang. Nach ein paar Tagen begannen die Kinder, sich über den schlechten Geruch, der aus diesen Kartoffeln kam zu beklagen. Die Schüler die viele Kartoffel beschriftet haben, beschwerten sich auch noch über das Gewicht, das sie dauern mit sich herum tragen mussten.
Nach einer Woche, durften die Kinder alle Kartoffeln wegwerfen.
Der Lehrer fragte: “ Und wie fühlt ihr euch nach dieser einen Woche?“
Die Antwort der Kinder war, dass sie sich wegen dem Gestank und dem schweren Gewicht, schrecklich fühlen würden.

Und der Lehrer erklärte den Kindern;
Wenn euer Herz mit Hass erfüllt ist, so tragt ihr, genauso eine schwere und unangenehme Last, in eurem Herzen mit, wie der Sack mit Kartoffeln, von dieser Woche, der Hass auf ungeliebte Menschen, vergiftet nur eure Herzen. Wenn ihr den Gestank von verdorbenen Kartoffeln, nicht einmal für eine Woche aushaltet, wie viel schlimmer sind die Auswirkungen dieses Hasses in euren Herzen, wenn ihr ihn ein ganzes Leben lang, mit euch herum tragen müsstet. Ohne Hass wird euer Herz wieder leicht.


Wir sind doch in vielem, wie diese Kinder und tragen unseren Sack voll von faulen Kartoffeln mit uns. Wenn wir den Hass loslassen können und Wut und Ärger, auf andere, wegschmeissen, wie die faulen Kartoffeln, dann wird es wieder unsagbar leicht um unsere Herzen. Wenn wir dann wirklich aus tiefstem Herzen verzeihen können, dann wird sich unser Leben um einiges verbessern.
dazu Worte von Buddha die ganz genau dazu passen:
In dieser Welt hat Hass noch niemals Hass vertrieben
Nur Liebe besiegt den Hass.
Dies ist das Gesetz, alt und unverbrüchlich.
Auch du wirst einmal sterben.
Weisst du dies, wie kannst du dann noch streiten?
https://zentao.wordpress.com/2010/07/04/ein-geschichte-uber-den-hass/

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Oregano,:)

Beides gefällt mir.

Ich würde zu den Kartoffeln auch noch die Glaubenssätze hinzufügen, die einem selbst und anderen Schaden.

Grüsse von Juliette
 
auch noch die Glaubenssätze hinzufügen, die einem selbst und anderen Schaden.
Hallo Juliette,

bei Kindern dürfte das sehr schwierig bis unmöglich sein. Das könnte man evtl. in der Gruppe vorsichtig erarbeiten.
Aber für Erwachsene wäre das - vielleicht im Rahmen einer Gruppe - eine gute Idee.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

da hast du natürlich recht, das ist nur mit Erwachsenen machbar.;)

Grüsse von Juliette
 
Danke, Oregano
für Deinen Beitrag, der mich sehr berührt hat.
Ich habe auch jahrelang eine Last (vermeindlich von anderen auferlegt) mit mir herumgetragen in Form von Schulterschmerzen, die erst verschwanden, als ich jenen verziehen habe. Dazu hatte ich geglaubt, ich müßte schuldig sein. Die Auflösung eines falschen Glaubenssatzes hat mich noch mehr in mir gelöst!

Es ist hilfreich und heilend vergeben und verzeihen zu können.

Viele Segensgrüße

Sidisch
 
hallo oregano,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt....
auch ich trage ein Paket mit Wut und Bitterkeit mit mir herum, ich hoffe, dass ich dieses Paket bald einmal ablegen kann. Nur, vergeben in diesem Ausmass ist nicht so einfach, es hat, finde ich, mit Demut zu tun, und da habe ich noch Mühe....
Liebe Grüsse,
susie
 
Hallo susie,

vielleicht geht es in erster Linie ja gar nicht so sehr um Vergebung sondern darum, selbst etwas tun zu können, indem man - s. Kinderspiel - den schweren Rucksack mental endlich ablegt und dann viel leichter durch's Leben geht?
Das ist wahrscheinlich kein einziger Schritt sondern ein Prozeß. Man kann sich dazu ja vorstellen, daß man immer wieder ein besonders stinkende Kartoffel entnimmt und wegwirft. - Oder was mir im Bild noch besser gefällt: die Kartoffel wird auf den Kompost geworfen und kann dort sogar dazu beitragen, daß wieder fruchtbare Erde entsteht.

Das Gebet finde ich insofern sehr schön als es dazu führen kann, dass man sich bewußt werden kann, daß es Möglichkeiten im Leben gibt, die positiv sind, die Stärken zeigen, die Talente klar machen...

Gruss,
Oregano
 
Hallo Oregano und die anderen,

ich weiß nicht recht, was Ihr mit "Vergebung" meint. Mir scheint, dies Wort wird mit zwei ziemlich unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht:

1) Die Überwindung von Gekränktsein, Groll, Ressentiment, Rachewünschen usw. Dies scheint mir mit einiger Gedanken- und Gefühlsdisziplin "machbar". Ist befreiend. (Dieser Prozeß findet aber nur in mir statt - der andere ist gar nicht beteiligt,)

2) Etwas anderes ist - scheint mir - die Frage, ob und ggf. in wieweit ich mich mit dem anderen (angenommen er hätte mich wirklich einseitig verletzt) noch einmal einlasse. Ob ich ihm z.B. glauben will, wenn er mich belogen hat; ihm nochmal Geld leihe, wenn er mir's vereinbarungswidrig zuvor nicht zurückgegeben hat.

In diesem Fall spielt für mich das Verhalten des anderen eine fundamental wichtige Rolle: ob er sein Fehlverhalten (ganz sachlich) anerkennt und bedauert, vielleicht ein paar Worte über seine Beweggründe sagt. (Dann löst sich das ganze Problem auf, ohne Rest.) oder ob er sein Ding durchzieht, vielleicht mit einem "sorry" zur Tagesordnung übergeht, als sei nichts gewesen. (Dann ist's nicht repariert.)

Das heißt: die "Vergebung" im ersteren Sinn ist irgendwie unvollständig, weil mein Verhalten doch von dem des anderen abhängig bleibt. (Die Forderung Jesu, "die andere Wange hinzuhalten", erfülle ich damit nicht.) Aber im Fall der bedingungslosen Vergebung (egal was der andere macht), riskiere ich eben die die nächste Ohrfeige.

Sozusagen zwei Seelen in meiner Brust. Oder vielleicht das Herz (das ziemlich bedingungslos lebt) und der Verstand (der sagt: ich bin doch nicht blöd).

Is dies verständlich? Und, wenn ja: Wie siehst Du / seht Ihr denn das?

Herzlich
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für mich bedeutet Vergebung, daß ich den anderen von meiner Seite aus loslasse und ihm sein Verhalten überlasse.
Das heißt nicht unbedingt,d aß ich nun weiter mit einem "Vergebenen" Kontakt haben möchte; es heißt für mich, daß er keine Wichtig- und Wertigkeit mehr für mich hat. Ich habe ihn/sie als "stinkende Kartoffel" aus meinem Leben entfernt.

Gruss,
Oregano
 
Oregano,

"Ich habe ihn/sie als "stinkende Kartoffel" aus meinem Leben entfernt."

... einigermaßen hart. "Weg-werfend". Und Du hältst das für Deiner Weisheit letzten Schluß? Schreckt mich ab.

Ist das die Atmosphäre, in der Du betest. Kann ich mir nicht vorstellen.

Aber Du has mir geholfen, meine Frage selber zu beantworten: "Nein - so nicht! Dann lieber immer wieder "blöd" sein." Niemanden definitiv wegwerfen. (Wie oft hätte ich sonst schon weggeworfen werden müssen. Und wie oft ist das eben nicht geschehen, zu meinem Glück.)

Danke.
Und schade. Ja, das auch.
Windpferd
 
Hallo Windpferd,

es geht nicht darum, irgendjemand "wegzuwerfen". Wenigstens meine ich das nicht so, wie Du es schreibst.
Mir geht es in so einem FAll darum, alles, was mir "stinkt" und was damit als "Stress-Programm" bei mir angelegt ist, zu erkennen und dann zu eliminieren. Dann kann ich mich umschauen und für andere Verhaltensweisen entscheiden. Solange aber der Platz in mir für Selbstliebe und Liebe zu anderen Menschen durch "Stink-Programme" besetzt ist, kann ich das nicht.

Gruss,
Oregano
 
Hallo,

Für mich bedeutet Vergebung, daß ich den anderen von meiner Seite aus loslasse und ihm sein Verhalten überlasse.
Das heißt nicht unbedingt,d aß ich nun weiter mit einem "Vergebenen" Kontakt haben möchte; es heißt für mich, daß er keine Wichtig- und Wertigkeit mehr für mich hat. Ich habe ihn/sie als "stinkende Kartoffel" aus meinem Leben entfernt.

Gruss,
Oregano

Sehr gut! Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können:D! Ist aber oft leichter gesagt als getan. Aber ich arbeite dran:).
 
Nein, nein, liebe Oregano & Lucy,

die Theorie der "stinkenden Kartoffel" ist gewiß nicht der Weisheit oder der Mitmenschlichkeit letzter Schluß. Noch nicht mal der vorletzte. Einfach ist sie, die Theorie - das schon.

Dieses chronische "Loslassen" - ein Lieblingswort im New Age - scheint mir eher ein anderes Wort für Wegwerfen zu sein.

Immens selbstgerecht auch: sind wir - von ein paar Heiligen abgesehen - wirklich so sicher, daß wir nicht selbst schon öfter die stinkende Kartoffel waren? - heilfroh, eben nicht weggeworfen zu werden? (Und die faulen Stellen ausgeschnitten, wie man's eben mit Kartoffeln macht, ökologischerweise.) "Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!"

Mit Vergebung im Sinn irgendeiner Weisheitstradition - in denen ja viele Menschen unseresgleichen mit sich selber und ihrer Egozentrik gerungen haben - hat das gar nichts zu tun. (Obwohl es jedem natürlich frei steht, Wortbedeutungen zu verschieben. Was aber keine Probleme löst.)

Es gibt menschliche Stärken wie Großmut, Selbstlosigkeit, Opferbereitschaft (sogar Mut kann in diesem Fall dazugehören) - die übrigens Freude machen, aber halt nicht "in" sind in unserer Tauschhandels- und Gewinnmaximierungsunkultur.

Und wenn schon "arbeiten" - gäb's da nicht andere Projekte?

Aber Im Grund wißt Ihr das selber besser als Ihr Euch den Anschein gebt.

Herzlich
Windpferd
 
Hallo Windpferd,

Du hast Recht: es gibt Großmut, es gibt alles Mögliche. Trotzdem ist ein erster Schritt, sich aus alten Mustern zu befreien, diese erst einmal zu erkennen und dann möglichst abzulegen, um neuen Platz zu machen.
Das mag dann eine dieser Tugenden sein.

Doch nicht jeder schafft den Schritt von Wut, Trauer, Zerstörung zum Großmut auf einmal.

Gruss,
Oregano
 
Hm. Die Bemerkung hinsichtlich der "stinkenden Kartoffel" zeigt eigentlich immer noch eine rt von negativem Bezug zu dem, den du eigentlich ja loslassen möchtest.
Im biblischen Sinne bedeutet vergeben ja eher, denjenigen, mit dem man ein Problem hat, wirklich zu ver - geben, weiterzugeben an Gott und damit ihn und den clinch wirklich abgegeben zu haben OHNE jede weitere Entwertung, wie sie im Ausdruck "stinkende Kartoffel" ja noch zu finden ist...

LG

Jerina
 
Hallo, Oregano,

"Es gibt Großmut, es gibt alles Mögliche", schreibst Du.

Nein - es "gibt" Beides nicht. Sondern: wir - Du, ich, jede - können uns großzügig verhalten, großzügig denken, in jedem einzelnen Augenblich. Oder eben in der konventionellen Kleinkrämerei bleiben. Das ist jeweils eine Entscheidung - wie ein Ruck. (Auch wenn wir gleich wieder zurückfallen. Dann kommt schon der nächste Augenblick - solang wir das Glück haben, am Leben zu sein.)

Weiter schreibst Du: "Trotzdem ist ein erster Schritt, sich aus alten Mustern zu befreien, diese erst einmal zu erkennen und dann möglichst abzulegen, um neuen Platz zu machen."

Widerspruch, Euer Ehren. Ich kann in jedem Augenblick nur eben den einen (1) Schritt tun, den, der ansteht - ganz oder eben gar nicht. Es gibt keine halben Schritte. Und wenn ich denke: "jetzt erst mal dies und wenn's gut geht, vielleicht jenes, damit dann vielleicht ..." - dann habe ich sicher gestellt, daß alles ewig beim alten bleibt - und ich mit meiner Nabelschau beschäftigt bleibe.

Beispielsweise: wenn ich jemandem die halbe oder dreiviertelte Wahrheit sag, bleibe ich unwahr. Oder wenn ich jemand ein bißchen liebe oder halb oder dreiviertel -sollte ich's dann nicht lieber lassen? Von "ein bißchen schwanger" mal zu schweigen.

Das nennt man - unabhängig von jeder Religion - den "Sprung des Glaubens".

(Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir ja damit, zu rechtfertigen, daß wir nicht springen. Schad um die Zeit. Meinst nicht? Ist ja eh nicht lang.)

Schließlich schreibst Du: "Doch nicht jeder schafft den Schritt von Wut, Trauer, Zerstörung zum Großmut auf einmal."

Zu weit gedacht. Es kommt darauf an, daß ich jetzt springe. Egal, was "jeder" schafft. Das Gelingen, der "Erfolg" - die liegen nicht in meiner Hand. Weißt Du, solche Sätze wie die Deinen kann jeder verwenden, um seine Trägkeit zu rechtfertigen. Mag "richtig" sein, was Du schreibst - aber solche Sätze sind nicht hilfreich, nicht inspirierend.

Herzlich
Windpferd
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So wie Oregano sehe ich das auch.
Der, den wir hassen, weiß das ja mitunter nicht mal.
Die Last schleppt der, der die schlechten Gefühle degen den Anderen hegt, warum auch immer.
Indem ich vergebe, befreie ich mich von der Last der schweren Gedanken.
Ich muss mit dem Menschen, der mir weh getan hat, keinen Kontakt mehr pflegen, kann ihm aber mit einem Lächeln im Gesicht jederzeit entgegen treten.

Das nennt man auch wahre Größe oder Charakterstärke.
 
Hallo Anonyma,

es ist alles empirisch. Einfach die Frage: was macht Dich glücklich? (Wirklich glücklich, nicht bloß "zufrieden".) Nur Du kannst das herausfinden.

Dich "von der Last der schweren Gedanken" zu befreien? -- Oder die Verbindung zu dem anderen (dem diese Gedanken gelten) zu befreien von unnötigen Mauern?

Zu denken, daß jemand Dir wehgetan hat (und dann ist Schluß - auch wenn Du's vornehmer ausdrückst)? -- Oder : zu erwägen, daß derjenige, der Dir vielleicht wehgetan hat, selber darunter leidet? Oder in schlechter Verfassung war? Oder: daß Du selber schon anderen wehgetan hast?

Zusatzfrage: Ob Du denkst, Zusammenleben sei überhaupt ohne Schmerz möglich? -- Oder: daß es keine bedeutungsvollen Verbindungen geben kann, die nur angenehm sind?

Ob Du Dich lieber als Opfer siehst? oder als Täterin?

Dem anderen "mit einem Lächeln im Gesicht jederzeit entgegetreten" zu können? -- Oder zuzulassen, daß Dein Gesicht ausdrückt, was Du im Augenblick empfindest?

Dich zu schmücken mit großen Wörtern wie "Vergebung", "wahre Größe", "Charakterstärke" (selbst wenn sie Dir wirklich zustünden)? -- Oder zu denken, daß wohl die allermeisten von uns ganz normale Stadtneurotiker sind, mit allerlei Macken (und Schlimmerem)? Und Dich zu fragen, ob Du wirklich die große Ausnahme bist?

Ob es Dir besser tut, aufzurechnen - oder, ganz allein von Deiner Seite aus, einen neuen Anfang zu riskiereren, gratis sozusagen?

Ich denke, es geht nicht um "Moral". Das ist ja bloß ein System, gegen das wir gerne kämpfen und Recht behalten. (Denn wir will uns schließlich Vorschriften machen!) Nur: über diesem Disput vergessen wir leicht, zu fragen, was uns glücklich macht. (Jedenfalls mir geht das so.)

Ich wünsch Dir Glück!
Windpferd
 
Oben