Warum greifen Basenpulver so tief in den Stoffwechsel ein?

Liebe Binni,

im Leben geht es nie um Recht haben, sondern um das was funktioniert. Vom Dialog werden wir alle nicht dümmer :), also nenne mir bitte die Studie, die belegt, dass beim gesunden Menschen der Dünndarm sauer wäre.

Ich habe keine Mühe mit Dir :), doch könnte ich mir vorstellen, dass es in diesem Forum Menschen gibt, die drängende Fragen haben und nach Lösungen suchen. Wenn ich das nicht glauben würde, dann wäre ich schon längst zum Baden gegangen ;-).

Lieben Gruß!

Ulrich Mohr, Schongau
 
Hallo Mohro,

im Leben geht es nie um Recht haben, sondern um das was funktioniert. Vom Dialog werden wir alle nicht dümmer :), also nenne mir bitte die Studie, die belegt, dass beim gesunden Menschen der Dünndarm sauer wäre.
Das erfährt man nicht aus Studien, sondern durch das Studium von Schriften, die sich mit der Mikrobiologie des Darmes, bzw. insgesamt mit der naturheilkundlichen Gastroenterologie beschäftigen. ;)

VG Binnie
 
Nun liebe Binnie, dann nenne mir die Schriften, ich bin in der Tat sehr neugierig.

Auch als Ganzheitsmediziner mit über 20 Jahren Berufserfahrung und der Begleitung vieler Schwerstkranker in die Heilung lerne ich gerne dazu. Das ist wirklich nicht ironisch gemeint. Also her mit den Quellenangaben. Übrigens habe ich aus persönlichem Leid (ich hatte mal eine unheilbare Hauterkrankung) meine Praxis schon vor langer Zeit aufgegeben. Ich teile Deine kritische Distanz zu Medizinern :).

Lieben Gruß!

Ulrich Mohr, Schongau
 
Hallo Mohro,

ich habe hier im Forum schon einiges dazu geschrieben. Hast Du schon einmal etwas vom Overgrowth-Syndrom gehört ? Das ist wohl sehr häufig die Folge, wenn der Dünndarminhalt, ganz am Ende des Dünndarms, also im Ileum, nicht ausreichend angesäuert wird:

[...] Entsprechend der antimikrobiellen
Wirkung der Magensäure werden auch bei Anazidität oder Säuremangel vermehrt Fehlbesiedelungen
des Dünndarms gefunden. Weitere Ursachen können in einer Schädigung der Mucosa, einer
Erkrankung von Leber und/oder Pankreas oder in einer stark gestörten immunbiologischen Situation des Wirts
(herabgesetzte Abwehrlage) liegen. [...]

Quelle: https://www.ganzimmun.de/seiten/download_file.php?download_id=550

Also aus dieser Quelle geht das indirekt auch hervor. Die Ansäuerung des Darminhaltes im Ileum bedeutet wohl eine wesentliche Barriere für die Dickdarmflora. Wenn diese Anssäuerung dort nicht stattfindet, dann besteht eben die Gefahr, dass Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm aufsteigen können, was dann zu den vielfältigsten Problemen führt. Im Umkehrschluss bedeutet das sogar auch, dass dort der pH-Wert noch deutlich niedriger sein muss, als im Dickdarm!

Ansonsten kannst Du Dich ausführlichst über die Mikrobiologie des Darmes bspw. auch in diesem Buch informieren:
Gastroenterologische Aspekte in der Naturheilkunde: Amazon.de: Michael u.a. Martin: Bücher (leider wohl derzeit nicht ohne weiteres verfügbar...).

Und hier noch eine gute Schrift zu den Auswirkungen von u.a. hochalkalischen Basenpulvern auf das Dickdarmmilieu, die Leber, usw.:
Eine proteinreiche, insbesondere fleischreiche Ernährung, Antibiotika-Exposition (Tiermast oder iatrogen) sowie hochalkalische Basenpulver (Natriumbicarbonat, Calciumcarbonat) führen auf Dauer zur Alkalisierung des Dickdarmmilieus, Darmdysbiose und zu einer hohen intestinalen Ammoniakbildung mit massiver Belastung der Entgiftungskapazität sowie des Energie- und Säure-Basen-Haushalts der Leber, dem wichtigsten Organ für die Elimination metabolischer Säuren und die Energiegewinnung. [...]

Quelle: https://www.drjacobsinstitut.de/?RegEnergetik%2FS%E4ure-Basen

Viele Grüße
Binnie
 
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Liebe Binnie,

das Labor bietet interessante Leistungen an. Dennoch, hier sind grundlegende Irrtümer in den Annahmen:

Fäulnis im Dickdarm findest Du beim Gesunden nicht, dort wird im sauren Bereich fermentiert.

Falsch ist auch, dass im Dickdarm "nichts mehr passiert" ausser Flüssigkeitsrückgewinnung und Gallensäurenwiederaufnahme
Die essentiellen Aminosäuren werden im gesunden Dickdarm hergestellt. Das wurde schon vor Jahrzehnten an russischen Universitäten im Rahmen des Raumfahrtprogramms nachgewiesen.

Bakterien kommen nicht "von oben", insofern ist die Magensäure bedeutungslos. Sie sind Teil eines sogenannten Endobiontenkreislaufs. Sie entstehen aus körpereigenen Zellen. Siehe hierzu die Forschungen von Bechamps, Professor Enderlein und den späten Widerruf von Pasteur selber bezüglich seiner bis heute sachlich falschen Behauptungen von der gefährlichen Mikrobe.

Übersehen wird auch die Hauptstörung, die den Darm anfällig macht. Das ist die dominierende Sympathikotonie, die unter anderem über Adrenalin permanent die Regeneration und Verdauung im Verdauungstrakt blockiert. Der Sympathikus als "Überlebensnerv" steuert alle Aktivitäten und Anspannungen, vom Sport bis zu den täglichen Sorgen. Das sind alles Säurequellen, die sich mit der Ernährung nicht mehr auffangen lassen. Der naturgesund und naturverbundene Mensch, sprich Naturvölker haben wie freilebende Tiere eine 80/20 Spaltung. Nur knapp 20 Prozent der täglichen Zeit wird mit überlebensnotwendiger Aktivität verbracht. Kippt das Verhältnis dominiert die Sympathikotonie mit ihren auf Dauer krankmachenden Folgen.

Lieben Gruß!

Ulrich Mohr aus Schongau
 
Hallo,

jetzt möchte ich mich auch noch einmischen. Ich denke die Evolution hat das schon richtig gemacht. Nach den hohen Säurespiegel im Magen wird um den Darm nicht zu verbrennen der Säurespiegel gepuffert, denn er hat nicht die Säureschutzmechanismen wie der Magen.

Zwölffingerdarm und Dünndarm haben einen schwankender pH-Wert.

Der sehr saure Speisebrei (pH ca 1,5) erfährt während der Passage durch den Zwölffingerdarm durch die Einmündung verschiedener basischer Sekrete eine zunehmende Alkalisierung:

- pH-Wert 7,6 bis 8,2 durch Sekrete der Bauchspeicheldrüse

- pH-Wert bis 7,5 durch Sekrete der Leber = Galle

- pH-Wert 8 durch eigene Sekrete aus den oberen Drüsen (Gemeinsames Endstück der Ausführungsgänge von Galle und Bauchspeicheldrüse, mündet in den Zwölffingerdarm) und dem Magenausgang.

- Der Speisebrei im Zwölffingerdarm braucht ein basisches Milieu, damit der Bauchspeicheldrüsensaft mit seinen Enzymen die Poly-Peptide (Eiweisse) in Aminosäuren aufspalten kann und Fette und Kohlenhydrate verdaut werden können. Das ist Physiologie und für mich gesunder Menschenverstand.

@Binnie, es ärgert mich wenn ein poplärer Wissenschaftsartikel , wie z.B. im Spiegel (Auflage fast 1 Million) von Dir als belanglos abgetan wird und Du dafür als Thesenbeweis das Ganzimmunlabor und Bücher anführst deren Aussage doch wohl mehr als zweifellhaft ist.
@Ulli, bitte was heißt das?
Der naturgesund und naturverbundene Mensch, sprich Naturvölker haben wie freilebende Tiere eine 80/20 Spaltung. Nur knapp 20 Prozent der täglichen Zeit wird mit überlebensnotwendiger Aktivität verbracht.

Naturgesund? Die Evolution hat den Menschen einzig und alleine zur Vermehrung seiner Spezies entwickelt. Dazu braucht er Nahrung und einen Naturschutz (Dach über den Kopf) Denn leider ist die Natur sehr ambivalent. Darum musten die Menschen vor 150 000 Jahren kämpfen, und das hat sie zu 100 % beschäftigt (mM) Der Mensch ist gottseidank recht früh gestorben, denn die Evolution hat ihn nicht mit einem langen Leben bedacht, folglich hat er viele heutige Krankheiten erst garnicht bekommen.

vG peter

Nachtrag: viele Menschen könnten heute nicht mehr Leben unter der Idee: zurück zur Natur (Herz,Nieren usw). und hat der Mensch mit der Idee der Freiheit nicht auch versucht die Natur zu überwinden ? Für mich ist Natur sehr autoritär.
 
Zuletzt bearbeitet:
@knutpeter

@Binnie, es ärgert mich wenn ein poplärer Wissenschaftsartikel , wie z.B. im Spiegel (Auflage fast 1 Million) von Dir als belanglos abgetan wird und Du dafür als Thesenbeweis das Ganzimmunlabor und Bücher anführst deren Aussage doch wohl mehr als zweifellhaft ist.
Diese Fakten kannst Du auch noch anderswo nachlesen. In einschlägigen Schriften über die Mikrobiologie des Darmes. Der Artikel von Ganzimmun ist einer von vielen, indem diese Zusammenhänge besprochen werden. Außerdem bezieht Ganzimmun seine Informationen in diesem Artikel insbesondere aus dem ebenfalls von mir erwähnnten Buch. Was ist an diesem Buch bitte zweifelhaft :confused:

Die hohe Auflage des Spiegel spiegelt leider nicht automatisch die Glaubwürdigkeit bzw. den Wahrheitsgehalt seiner Inhalte wider, sondern bedeutet vielmehr einfach einen riesigen Einfluss, den er auf die mediengesteuerte, nicht mehr zu eigenständigem Denken fähige Masse hat. :rolleyes:

VG Binnie
 
Was ich gerade noch las liebe Binni und übersehen hatte. Diese Aussage des Dr.Jakobs Institut über die angebliche Alkalisierung des Dickdarms, da hätte ich gerne auch noch die Quelle für die Beweisführung aus echtem Interesse wohlgemerkt. Ich habe einen Überblick über viele tausend Anwendungen mit einem natriumreichen Basenpulver (ausserordentlich wichtig!), und das seit beinahe 10 Jahren. Die Verbesserungen sind bedeutend bis gewaltig, und bei Langzeitanwendung umso mehr, und dies in absolut jeder Lebenslage vom Säugling bis zum Greis und Schwerkranken.

Lieben Gruß!

Ulrich Mohr aus Schongau
 
Hallo Knutpeter,

die Vorstellung, dass Menschen um das Überleben in einer garstigen Umwelt kämpfen mussten, wird gerne verbreitet. Das mag auch in manchen Extrem-Situationen zugetroffen haben. Doch lies beispielsweise mal die Literatur über Yanomami stellvertretend für die vielen Beobachtungen an Naturvölkern. Die bekannte 80/20 Regel trifft tatsächlich zu, bei gesundem Mensch und Tier in natürlichem Umfeld. Selbst im Winter ist das kein Thema, da der Säugetierstoffwechsel eines gesunden Tieres/Menschen, Perioden voller Leistungsfähigkeit ohne Essen von Monaten gestattet. Das gilt auch und ist belegt für heimisches Wild im nordischen Winter.
 
Hallo Mohro,

Was ich gerade noch las liebe Binni und übersehen hatte. Diese Aussage des Dr.Jakobs Institut über die angebliche Alkalisierung des Dickdarms, da hätte ich gerne auch noch die Quelle für die Beweisführung aus echtem Interesse wohlgemerkt.
Da musst Du Dich bitte mit diesem Dr. Jabobs in Verbindung setzen.
Ich habe einen Überblick über viele tausend Anwendungen mit einem natriumreichen Basenpulver (ausserordentlich wichtig!), und das seit beinahe 10 Jahren. Die Verbesserungen sind bedeutend bis gewaltig, und bei Langzeitanwendung umso mehr, und dies in absolut jeder Lebenslage vom Säugling bis zum Greis und Schwerkranken.
Mir hat es ein HP ja mal in etwa so erklärt, wie das mit dem Natriumbicarbonat funktioniert, wie es auch hier beschrieben ist:
Natriumbikarbonat wird in den Belegzellen des Magens hergestellt. Der Magen wird in erster Linie als Verdauungsorgan betrachtet; er hat aber noch eine weitere, vielleicht sogar wichtigere Funktion, nämlich die Herstellung von Basen. Dazu ein paar Fakten über die Natriumbikarbonatreserven des Körpers und der Funktion der Belegzellen des Magens:
Die Alkalireserven (Natriumbikarbonat) im Blut beträgt bei einem 60 Kg schweren Menschen mit 6 Litern Blut ca. 11,3g. Nur diese 11,3g Bikarbonat sind es, die das unmittelbare Gleichgewicht im Säure - Basen - Haushalt aufrechterhalten. Schon kleine Mengen Säure würden also genügen, um den Organismus in die Azidose (Übersäuerung) zu kippen, wenn der Körper nicht außerhalb des Blutes über weitere Ausgleichsmöglichkeiten verfügen würde, um Säuren zu puffern.
Nun produzieren die Belegzellen des Magens Salzsäure (HCL), um die Oberfläche der Speisen zu vergrößern, damit die Sekrete der Bauchspeicheldrüse sie effektiv verdauen kann. Diese Säure wird aus dem CL-Anteil von NaCl (Kochsalz) hergestellt. Der übrig bleibende NA-Anteil wird zu Natriumbikarbonat umgewandelt und von den Belegzellen ins Blut abgegeben. Es sammelt sich in der Bauchspeicheldrüse, der Leber und Galle und in den Brunnerschen Drüsen und den Lieberkühnschen Drüsen und wird wieder in den Darm abgegeben, um den saueren Speisebrei aus dem Magen zu neutralisieren.
Der Magen ist somit das einzige Organ im Körper, welches in der Lage ist, Basen zu bilden.
Wenn jedoch die Säuremengen im Körper überhand nehmen, fängt der Magen an, Natriumbikarbonat zu produzieren, und als Abfallprodukt Salzsäure.. Sie merken es als unangenehmes Sodbrennen, obwohl sie gar nichts gegessen haben. Leider gibt ihr Körper das Natriumbikarbonat nicht wieder über die Drüsen in den Darm ab. Er braucht es zur Aufrechtherhaltung des pH-Wertes.
[...]

Quelle: www.azidose-shop.de/content/de/Entstehung-einer-Azidose.html
Nachdem ich keine Studien durchgeführt habe, kann ich nur von persönlichen Erfahrungen berichten: ;)

Ich war vor etwa 3 Jahren genau in dem Zustand, der hier auch erklärt wird: mein Magen produzierte damals teilweise Magensäure, obwohl ich gar nichts gegessen hatte! :eek: Die kleinste Erregung, Aufregung oder sonst etwas, und ich merkte wie mein Magen zu arbeiten begann.

Damals hatte ich auch häufig ein Brennen im Magen, besonders nach fetteren oder fleischhaltigen Speisen, wohl das sog. Sodbrennen. Damals war ich wohl total übersäuert: meine Ernährung bestand vorwiegend aus Süßigkeiten, kaum Rohkost, ich trieb sehr viel Sport (zu viel) und zu guter letzt wurde mir noch eine Amalgamplombe ungeschützt entfernt, was das Fass wohl endgültig zu Überlaufen brachte... :rolleyes:

In dieser Situation nahm ich das Bullrich Vital, was mir anfangs (neben ein paar anderen Maßnahmen) sehr gut tat! Allerdings nach einem halben Jahr bekam ich eine fürchterliche Müdigkeit. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass dieses Phänomen nun sehr gut durch die Theorien von diesem Dr. Jacobs u.a. erklärt werden kann: durch das viele Natriumbicarbonat wurde wohl der ph-Wert des Darmes irgendwann angehoben, wodurch sich eben die Fäulnisbakterien in meinem Darm übermäßig wohl fühlten und sich vermehrten. Dadurch kam es auch zu vermehrter Ammoniakentstehung und Leberbelastung, was dann eben diese Müdigkeit verursachte...

Soweit meine Erfahrungen. Als Konsequenz daraus ziehe ich für mich folgende Schlüsse: wenn man wirklich extrem übersäuert ist, und der Magen schon gar nicht mehr nachkommt mit der Produktion von Magensäure, dann kann es durchaus mal sinnvoll sein, auch Natriumbicarbonat vorübergehend von außen zuzuführen. Allerdings nicht dauerhaft oder eben nur in sehr geringen Mengen...

Also, ich kann für mich beide Theorien bestätigen, sowohl die des Herrn Dr. Jacobs, als auch die von bspw. Osiba oder Bullrich Vital. Allerdings besteht die Kunst im Leben halt wohl immer darin "die richtige Mitte" zu finden, bzw. alles zur richtigen Zeit, im richtigen Maß zuzuführen...

Allerdings brauche ich jetzt derzeit weder das eine noch das andere Basenpulver, denn: ich esse jetzt sehr viel Rohkost und Citrate vertrage ich derzeit aufgrund meiner gereizten Darmschleimhaut sowieso nicht! :p) Und dass man Säuglingen bereits Natriumbicarbonat verabreicht, halte ich ja für einen wirklich seltenen Schwachsinn! :rolleyes:

@knutpeter: es ist natürlich auch richtig, dass der ph-Wert im Zwölffingerdarm möglichst ansteigen muss, damit die Verdauungsenzyme richtig wirken können! Aber ich bleibe dabei: Am Ende des Dünndarms muss der pH-Wert des Verdauungsbreis dann wieder möglichst sauer werden!

Viele Grüße
Binnie
 
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Hallo Binni,

die Natur hat in Deinem Darm ca 10 0000000000 Bakterien/Pilze und Keime angesiedelt, glaubst Du, dass Du da eine Veränderung bemerkst?

Du schreibst :
Am Ende des Dünndarms muss der pH-Wert des Verdauungsbreis dann wieder möglichst sauer werden!

Kannst Du mir verraten wie das funktionieren soll? Kleine Zettelchen, ab hier sauer ? Also es ist auch die Natur die den Darm immer mehr alkalisiert, sozusagen ein Naturgesetz.

vG Peter
 
Binnie, noch einmal zu Deinen Betrachtungen und den damit verbundenen Problemen, denn so wirst Du als medizinischer Laie nicht kompetent und handlungsfähig. Es lohnt sich, mit grundsätzlichen Beobachtungen und Betrachtungen zu beginnen, bevor Du Forschungsergebnisse wertest. So macht es auch jeder ernsthafte Wissenschaftler.

Wie lerne ich es als Laie, selbst schwierige medizinische Fachthemen ohne Sachkenntnis auf Glaubwürdigkeit zu prüfen:

Folgende Sachlage:

Behauptung eines Heilpraktikers:

"Wenn die Säuremengen im Körper überhand nehmen, fängt der Magen an, Natriumbikarbonat zu produzieren (Anmerk: Um mit dieser Base die überschüssige Säure im Körper auszugleichen), und als Abfallprodukt Salzsäure. Sie merken es als unangenehmes Sodbrennen, obwohl sie gar nichts gegessen haben. Leider gibt ihr Körper das Natriumbikarbonat nicht wieder über die Drüsen in den Darm ab. Er braucht es zur Aufrechtherhaltung des pH-Wertes. Neben dem Sodbrennen stellen sich jetzt auch saure Stühle ein, die das Unwohlsein noch verstärken....."

Richtig ist nach dem heutigen Kenntnisstand allein, dass der Magen im Gegenzug zur Salzsäure Bikarbonat produziert. Den Rest der Behauptung kannst Du selbst als Laie leicht widerlegen.

1. Den Magen als einzigen Bikarbonatproduzenten des Körpers zu behaupten, ist schon mathematisch äusserst fragwürdig. Bis heute sind nur Fragmente des Zellstoffwechsels und Organstoffwechsels bekannt. Schon die Vielzahl der Billionen Körperzellen und die Vielzahl ihrer Spezialisierungen und Vernetzung macht es völlig unmöglich solch eine Aussage zu belegen.

2. Zudem ist die Transmutation von chemischen Elementen im Pflanzenbereich und bei Bakterien mittlerweile nachgewiesen, gegen beinahe jahrhundertelange wissenschaftliche ignorante Lehrmeinung. Pflanzen sind also in der Lage ein chemisches Element in ein anderes zu überführen. Es liegt nahe, dass dies Bakterien ebenfalls können und damit sind wir auch schon beim Menschen und seiner gigantischen Helferarmee von Bakterien im Darm angelangt. Hier wäre ein sinnvolles Forschungsgebiet zu erschließen.

3. Weiterhin: Würde die obige Behauptung zum Sodbrennen stimmen, dann hätte jeder Übersäuerte und Entmineralisierte, also jeder "moderne Mensch", Sodbrennen. Das ist ebenfalls leicht zu widerlegen, indem Du nachweist, dass jeder übersäuert ist, aber nur Bruchteile dieser Menschen Sodbrennen haben. Lasse jeden, den Du packen kannst, in Deinem Umfeld die ph-Werte messen. Morgens den ersten im Urin, einen weiteren gegen Mittag und einen am Abend. Dazu den ph-Wert im Speichel direkt nach dem Aufstehen. Der Speichelwert lässt näherungsweise Aussagen zur Verfügbarkeit von Basen im Zwischenzellraum sprich "Körperwasser" zu. Wichtig: Es darf zu dem Zeitpunkt der Messung kein Reiz auf die Speicheldrüsen wirken, da diese sofort reagieren und die ph-Werte situationsgerecht einstellen, wenn sie das noch können. Reize wären Vorstellungen von Lebensmitteln, die Du gerne jetzt essen möchtest oder die erwartest, oder die Du gerade gegessen hast.

Notiere neben jeden Wert Deine Gemütslage und die körperliche Belastung zum jeweiligen Zeitpunkt. Das ist wichtig, weil schon ab der frühen Jugend eine zivilisationsbedingte Entmineralisierung einsetzt. Sie lässt Jahr um Jahr das Niveau des ph-Wertes Richtung "immer saurer" fallen. Irgendwann erlischt die natürliche Schwankung der Werte, morgens niedriger, abends höher und die Werte sind durchgehend niedrig, meist unter ph 6. Mit dieser Entmineralisierung erlischt nach und nach die Fähigkeit, Aktivitäts- und Belastungsspitzen abzufangen, wodurch schon geringe Änderungen der Gemütslage "ich bin sauer auf..." die Werte noch einmal tiefer in den Keller fallen lassen. Das ist dann sehr schön an der Wochenkurve abzulesen, wenn die entsprechenden Notizen gemacht wurden. Daher ist es auch sinnvoll, wenigstens drei, besser noch möglichst viele Werte über den Tag zu nehmen.

Der Zusammenhang zwischen Psyche und Stoffwechsel und Immunleistung ist inzwischen von der Neuroendokrinoimmunologie sehr schön belegt. Wer laienverständlich mehr darüber und die zugrundeliegenden Mechanismen Psyche-Körper wissen will, kann auf www. simplonik.com schauen. Ich habe zu diesem Thema ein Handbuch für die tägliche Praxis geschrieben.

Zurück zu den Messwerten und ihrer Aufzeichnung. Das macht man wenigstens eine Woche. Du wirst keinen Menschen finden, der die Werte eines gesunden Säuglings oder Kleinkinds hat. Morgens über 7 und abends über 8. Das Kind muss ungeimpft und darf antibiotisch nicht vorbehandelt sein. Einzige Ausnahme: Schwerstkranke (auch noch ohne Symptome), sie haben im Urin basische Werte, weil die Ausscheidungsfähigkeit für Säuren schon zusammengebrochen ist. Heute ist also jeder "sauer", weil er chronisch überaktiv und angespannt ist. Dazu brauchst Du noch nicht einmal ein unmittelbares Krankheitspotential. Die wenigsten Menschen haben aber ein Problem mit zuviel Magensäure oder Sodbrennen, letzteres ohnehin nur, wenn der obere Magenpförtner nicht korrekt schließt. Die eingangs zitierte Behauptung ist also Unsinn und durch Beobachtung leicht zu widerlegen.

Übrigens entwickelt sich der Kurvenverlauf umgekehrt über Jahre konsequenter Remineralisierung genau in umgekehrter Reihenfolge wieder vom niedrigen, erstarrten Plateau zur Schwingung des natürlich gesunden mineralisierten Körpers. Entsprechende Verbesserungen der Gesundheit und des Energiehaushaltes gehen parallel. Das kann man ebenfalls mit dieser einfachen Mess- und Aufzeichnungstechnik wunderbar belegen.

TIP: Teststreifen kann man auch kurz halten oder teilen, musst halt genauer zielen ;-), macht die Sache aber viel billiger.

Zu den Aussagen des Dr. Jakobs Institut und den vermeintlichen Mythen des Säure- Basenstoffwechsels: Es ist für den Laien undurchschaubar, was da alles aufgetischt wird. Selbst ich als Fachmann müsste mich erst mal wieder in die Biochemie vertiefen. Doch so schwer müssen wir uns das gar nicht machen. Es gibt markante Punkte, an denen jeder Laie abschätzen kann, ob die Aussagen ernst zu nehmen sind oder hier nur über winzige Ausschnitte eines gewaltigen Stoffwechselgeschehens spekuliert und interpretiert wird. Diese Punkte sind:

1. Messungen in der lebenden Zelle im lebenden Organismus sind nicht möglich. Wer also von einer intrazellularen Azidose spricht, oder sogar von einer intramitochondrialen, hat eine lebendige Phantasie. Selbst Messungen am Lebenden im Bindegewebe, im Zwischenzellraum sind nur mit größtem Aufwand und in Deutschland meines Wissens in einem Institut möglich. Eine solche Messung kostet fünfstellige Beträge und die Methode ist ebenfalls nicht zweifelsfrei.

2. Prüfe, ob Tierversuche als Beweise mit herangezogen werden. Tierversuche sind generell ungeeignet, um Aussagen zum menschlichen Stoffwechsel zu machen. Tiere haben völlig andere Reaktionsmuster, die auf denselben Reiz ganz anders reagieren. Ratten beispielsweise reagieren auf die Einnebelung ihrer Umgebung durch Feuerrauch mit Lungentumoren, das machen Mäuse nicht, usw. Insider wissen das, weshalb in der Pharmaforschung gemäß dem gewünschten Versuchsergebnis vorab die passenden Tiere ausgewählt werden.

3. Ignorieren Studien und Forschungsergebnisse die heute stichhaltig bewiesene Vernetzung von Körper und Psyche, siehe Neuroendokrinoimmunologie, dann würfeln sie nur mit beliebig auswählbaren Forschungsergebnissen, die jeweils immer nur Miniwahrheiten enthalten. Wer diese aber nicht in den großen Zusammenhang stellen kann, spekuliert nur. Beispiel: Der Hinweis auf die Forschungen Warburg´s zur Energiegewinnung der Krebszelle sind zweifellos ernst zu nehmen und gelten, ich meine durchaus zu Recht, als richtig. Doch daraus kann man keine Therapie und keinen Ursache-Wirkungszusammenhang ableiten.

Alle Versuche, die Krebszelle in ihrem anaeroben Stoffwechsel NACHHALTIG zu stören oder sie ins Gesunde zurückzuführen scheitern bis heute. Der simple Grund ist, dass weder Ernährung, noch Umweltgifte oder andere behauptete "krebsauslösende" Substanzen für die Entstehung des Krebses verantwortlich sind. Siehe auch hierzu die Neuroendokrinoimmunologie als die Wissenschaft, die Psychosomatik bewiesen hat. Diese Irrtümer "a la Dr. Jakobs Institut", Irrtümer einer rein materialistischen Denkweise, wird fatalerweise eine breit angelegte Angst geschürt. Überall sehen oder ahnen wir mittlerweile Bedrohungen durch krebserzeugende Substanzen, vom Grillfleisch über Holzimprägnierung bis zum Elektrosmog.

Fazit: Lerne erst die großen Zusammenhänge zu erkennen, erkenne die echten Naturgesetzlichkeiten, nach denen der Mensch funktioniert. Dann und erst dann beginne, die vielen kleinen Wahrheiten der Forschung an die passenden Plätze zu stellen. So puzzelt man spielerisch das große Bild des Lebens und der Gesundheit zusammen.

Mit einem lieben Gruß!

Ulrich Mohr aus Schongau
 
Hallo Ulrich,

Du bietest an :
Wie lerne ich es als Laie, selbst schwierige medizinische Fachthemen ohne Sachkenntnis auf Glaubwürdigkeit zu prüfen:
ich habe mir den langen Text durchgelesen, aber für mich keine Antwort auf Deine Frage gefunden.
Ist nicht Wissen ein Instrument der Wahrheissuche? Sind viele uns heute berührende Fragen wie Umwelt, Klima Gesundheit, Wasser, Energieversorgung wissenschaftlich nicht zu klären?
Ungewissheit und damit Kontroversen gehören nun einmal zu den Wesensmerkmalen des wissenschaftlichen Geistes. WissenschaftlerInnen sind ExpertInnen des Zweifelns, sie haben sich die Skepsis als Ethos selbst auferlegt. Forschung, lehrte uns Karl Popper, kommt voran, indem sie Falschheit überwindet. Aber sie führt nie zu absoluter Wahrheit, bestenfalls zu einem robusten, aber hinterfragbaren Konsens. Wissenschaft wäre eigentlich mit «Zweifelschaft» besser gekennzeichnet.

Zu Deinen pH-Ausführungen, die Urinmessung wird nicht richtiger wenn ich eine Woche lang messen. Jörgensen schreibt, wie ich finde richtig:
Von den rund 100 mg = mmol Säure, die wir bei halbwegs vernünftiger Ernährung an jedem Tag mit dem Urin ausscheiden, erkennen die Teststäbchen knapp ein Tausendstel. Unsere Niere ist freundlich genug, die aggressiven Säureträger vorher zu puffern und so zu binden, dass wir uns nicht die Blase verätzen.
Im übrigen sehe ich eine Alkalose genau so problematisch wie ein Azidose an.

vG peter
 
Guten Morgen KnutPeter,

eine chronische Alkalose ist unproblematisch bzw. kann generalisiert gar nicht entstehen, weil die Ausscheidung problemlos ist. Das Krankheitsbild ist also aus gutem Grund unbekannt.

Sicher hat Jörgensen Recht, doch es ist ohne praktischen Wert. Die Richtigkeit seiner Aussagen ändert nichts an der Sinnhaftigkeit und Praktikabilität meiner Ausführungen. Sie sind aus Erfahrung entstanden und leicht überprüfbar. Mach es und Du wirst es selber erfahren können.

Es ist Unsinn, von einem Konsens zu reden, wenn es um Wissenschaft geht. Entweder habe ich Naturgesetze erkannt oder nicht. Ist es so, dann sind sie jederzeit, an jedem Ort, von jedem überprüfbar. Das ist der wissenschaftliche Anspruch seit Jahrhunderten, um den sich heute kaum noch einer schert. Das bekommt man aber nur mit, wenn man mal im Wissenschaftsbetrieb war und die Augen aufgemacht hat. Ich habe bei meiner ersten Doktorarbeit in der Labormedizin schon mit den Ohren geschlackert, was wissenschaftlich sein soll. Und das war erst der Anfang.

Lieben Gruß!

Ulrich Mohr aus Schongau
 
Hallo Ulrich,

ich hatte zwar nicht von chronischer Alkalose gesprochen. Aber zur Alkalose und deren Folgen zitiere ich einmal aus "Klinische Chemie" Richterich/Colombo:

Intrazelluläre Wasserstoffionen werden gegen extrazelluläre Kaliumionen ausgetauscht, es kommt zur Hypokalämie.... Steigt die Bicarbonatkonzentration im Plasma über 28 mmol/l kann im Urin eine überschüssige Ausscheidung von HCO3 in Form von Natriumsalz erfolgen. Es kann daraus ein Natriumverlust mit der Gefahr einer extrazellulären Dehydration resultieren.

vG peter
 
noch einmal lieber Knutpeter, prüfe erst einmal, unter welchen Prämissen diese Ergebnisse entstanden sind.
 
Hallo Mohro,

mir als Laie ;) fällt insbesondere nur auf, dass Deine Aussagen großenteils im völligen im Widerspruch zu dem stehen, was ich sonst zu dem Thema gelesen habe. Und ich sehe nicht, wieso ich Dir daher mehr Vertrauen schenken sollte als bspw. einem Dr. Jacobs :confused:

Hier schreibst Du bspw.:
Dazu gehört auch, dass der Dünndarm zwingend ein basisches Millieu braucht, bei Ausserirdischen wie Erdlingen.
und weiter:
Ich spreche vom gesamten Dünndarm. Erst im Dickdarm wird es wieder sauer. Dort wird fermentiert.
Im Folgenden kannst Du jedoch z.B. auch nachlesen, dass es auch gerade bspw. für die Aufnahme des so enorm wichtigen Vitamin B12 von entscheidender Bedeutung ist, dass der Speisebrei am Ende des Dünndarms, also im Ileum, wo eben genau auch die Aufnahme wichtiger B-Vitamine erfolgt, möglichst sauer sein muss:
Vitamin B12 braucht Säure

Proteingebundenes Vitamin B12 wird aus der Nahrung im Magen durch Salzsäure und Pepsin freigesetzt und im Darm bei höherem pH an den Intrinsic-Factor gebunden. Im terminalen Ileum erfolgt die aktive Aufnahme des Intrinsic-Factor Vitamin B12-Komplexes in das Mukosaepithel. Vitamin B12 kann außerdem unabhängig vom Intrinsic-Factor durch passive Diffusion im Dünndarm aufgenommen werden. Dieser Mechanismus betrifft jedoch nur ca. 1% des aufgenommenen Vitamin-B12.

Eine Einschränkung der Säureproduktion kann zu erheblichen Problemen führen. So kommt es zu einer Alkalisierung des Dünndarmmilieus, wodurch die physiologische Barriere gegenüber Mikroorganismen aufgehoben wird und Bakterien aus tieferen Darmabschnitten (Clostridien, Campylobacter) vermehrt in Jejunum und Ileum übertreten können. Die bakterielle Überwucherung geht sowohl mit einem Verlust von Vitamin B12 durch Umwandlung in unwirksame Cobalamide als auch mit der bakteriellen Synthese ähnlicher Strukturen einher, die in der Ileumschleimhaut mit dem Vitamin um Rezeptoren konkurrieren.

Da die arzneitherapiebedingte Verminderung der Säureproduktion im Magen die intestinale Aufnahme von Vitamin B12 beeinträchtigen kann, sollte bei längerer Behandlung mit Antazida und Säureblockern ein besonderes Augenmerk auf die Vitamin B12-Versorgung der Patienten gelegt werden. Besonders bei älteren Menschen, die über einen langen Zeitraum regelmäßig Antazida oder Säureblocker zur Senkung der Magensäuresekretion einnehmen, sowie bei Patienten mit chronischer Gastritis ist es sinnvoll, den Vitamin-B12-Status engmaschig zu kontrollieren und ggf. Vitamin B12 zu ergänzen [4, 5].
https://www.symptome.ch/threads/arzneimittel-und-b-vitamine.69309/
VG Binnie
 
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Dünndarm ? Wikipedia

wikipedia schrieb:
Insbesondere der Zwölffingerdarm dient der Neutralisierung des durch den Magen angesäuerten Chymus' (Speisebrei; pH-Wert im Zwölffingerdarm: 5 bis 8,3).

Also der Anfang des Dünndarms der Zwölfingerdarm hat einen PH von 5 bis 8. Ein Wert von 7 ist neutral also reichen die Werte von leicht sauer bis leicht alkalisch.

Der Dünndarm selber hat im allgemeinen einen PH von ca. 8 laut verschiedenen Quellen ist also nicht sauer.

Wegen Illeum der hat im allgemeinen einen Ph zw. 7-8 also neutral bis leicht alkalisch:

https://en.wikipedia.org/wiki/Ileum

Wegen B12: ein zu niedriger PH im Illeum also ein zu saures Milleau scheint die Aufnahme zu behindern zumindest wird das spekuliert.

https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S0140673672916844

Seven patients with chronic pancreatitis underwent vitamin-B12 absorption tests by the whole-body counting method. Four of the seven patients malabsorbed vitamin B12 in the fasting state, but absorption was normal when food was given. This may explain reports of vitamin-B12 malabsorption in chronic pancreatitis despite the rarity of vitamin-B12 deficiency. One patient with malabsorption in the fasting state had normal absorption when sodium bicarbonate or normal pancreatic juice was given.

Wegen dem Link von Binnie wenn man sich das genau durchliest scheint es eher so dass man diskutiert ob es einen möglichen Zusammenhang zwischen Säureunterdrückern im Magen und B12 geben könnte. Die Ergebnisse sind aber widersprüchlich und 2 von den referenzierten Studien kamen zum Ergebniss dass kein Zusammenhang bestünde.

Die Studien sind hier aufgelistet und man kann durchsehen und bei pubmed abrufen wenn man möchte:

https://www.journalmed.de/wview.php?id=68

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Clarke R (2001): Prevention of vitamin-B12-deficiency in old age. Am J Clin Nutr 73 (2): 151-152.

Ubbink JB, et al. (1994): Vitamin requirements for the treatment of hyperhomocysteinemia in humans. J Nutr 124: 1927-1933.

[7] Valuck RJ, Ruscin JM (2004): A case-control study on adverse effects: H2 blocker or proton pump inhibitor use and risk of vitamin B12 deficiency in older adults. J Clin Epidemiol. 57 (4): 422-4228.

[8] Dharmarajan TS, Kanagala MR, Murakonda P, Lebelt AS, Norkus EP (2008): Do acid-lowering agents affect vitamin B12 status in older adults? J Am Med Dir Assoc 9 (3): 162-167.

[9] Hirschowitz BI, Worthington J, Mohnen J (2008): Vitamin B12 deficiency in hypersecretors during long-term acid suppression with proton pump inhibitors. Aliment Pharmacol Ther 27 (11): 1110-1121.

[10] Howden CW (2000). Vitamin B12 levels during prolonged treatment with proton pump inhibitors. J Clin Gastroenterol 30 (1): 29-33.
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Ich habe mir die Studien noch nicht alle genau durchgelesen aber es wirkt auf den ersten Blick so dass man spekuliert dass es einen Zusammenhang zwischen Magensäurehemmern und b12 Mangel gäben könnte, aber der Rest mit dem PH des Illeums der zu basisisch sei und das Bakteriengleichtgewicht so beeinflusst dass b12 nicht mehr gut absorbiert werden kann wirkt ein wenig wie Spekulation, selbst wenn es einen Zusammenhang B12 Mangel/Magensäurehemmer gäbe hiesse dass nicht automatisch dass es so passieren muss wie beschrieben. Es klingt eher nach einer Spekulation. Es wird ja auch wie oben erwähnt spekuliert dass ein zu sauerer PH die Aufnahme behindert.

Es wird auch für die Illeumbehauptung keine Referenz angegeben zumindest konnte ich die noch nicht finden. Wäre also erstmal vorsichtig und skeptisch hier..

Es scheint auf den ersten Blick eher so dass ein nicht genug saurer PH im Magen sich negativ auswirkt und im Dünndarm der Körper in die entgegengesetzte Richtung tendiert also einen leicht basischen PH anstrebt. Ob bestimmte Teile des Illeums sauerer sein müssen um b12 aufzunehmen darüber könnte man jetzt spekulieren, allerdings wird auch in anderen Quellen darauf hingewiesen dass ein zu niedriger PH im Illeum die B12 Aufnahme stört also ein zu saurer Illeuns blockiert das b12 auch.

Also ich kann zumindest keinen Hinweis sehen von dem dass der Dünndarm bzw. Illeum so sauer als möglich sollte, eher das Gegenteil. wie das jetzt spezifisch mit der b12 aufnahme im illeum und dem nötigem PH aussieht darüber kann man diskutieren.

also vereinfacht Magen = sauer und Dünndarm = leicht alkalisch, Dickdarm = leicht sauer
 
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Liebe Binni,

ich weiss, vieles, von dem was ich zu sagen habe, steht im Widerspruch. Mein Widerspruch ist der des Pragmatikers, nicht des Theoretikers. Was Du zitierst, sind die Ergebnissse der Interpretationen, sprich Spekulationen aus Laborversuchen, Tierversuchen und verschiedensten Experimenten, selten am lebenden Menschen.

Ich interpretiere hingegen nicht, sondern ich habe viele Jahre lang angeblich unheilbare Menschen behandelt und ihre Gesundung entgegen des für möglich Gehaltenen erlebt. Das hat mich fragen lassen, auf welchen Grundlagen Gesundheit überhaupt funktioniert. So bin ich auf die Gesetzmäßigkeiten gekommen. Diese sind das große Bild, wie bei einem Puzzle. Wenn man das nicht kennt, ist es entweder unmöglich oder extrem schwierig das Puzzlestück eines Forschungsergebnisses in den korrekten Zusammenhang zu stellen.

Ein Teil des Problems der heutigen medizinischen Wissenschaft ist schon, dass sie den beschwerdefreien Menschen mit seinen Laborwerten als Referenz für Gesundheit hernimmt. Das ist komplett daneben. Daher faselt man auch seit Jahren beispielsweise etwas vom Säureschutzmantel der Haut daher. Tatsächlich ist der gesunde Mensch an der Haut basisch, auch im Schweiss. Das kannst Du leicht bei einem ungeimpften, antibiotisch nicht vorbehandelten Kind messen. Spätestens der Jugendliche ist schon so entmineralisiert und chronisch angespannt (Säurequelle!), dass man ihn mitsamt seiner Laborwerte gar nicht mehr als Indikator für Gesundheit hernehmen kann.

Verschaffe man sich also als Erstes einen Überblick über das große Bild!

Mit einem lieben Gruß!

Ulrich Mohr aus Schongau
 
Hallo Dmps,

es gibt mittlerweile zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema B12-Defizit (und anderen Nährstoffdefiziten wie Eisen, usw.) bei bakterieller Fehlbesiedelung des Dünndarms. Einfach mal googeln. ;)

Z.B. hier:
Patients with bacterial overgrowth that is longstanding can develop complications of their illness as a result of malabsorption of nutrients. Anemia may occur from a variety of mechanisms, as many of the nutrients involved in production of red blood cells are absorbed in the affected small bowel. Iron is absorbed in the more proximal parts of the small bowel, the duodenum and jejunum, and patients with malabsorption of iron can develop a microcytic anemia, with small red blood cells. Vitamin B12 is absorbed in the last part of the small bowel, the ileum, and patients who malabsorb vitamin B12 can develop a megaloblastic anemia with large red blood cells.[3]

Quelle: Small bowel bacterial overgrowth syndrome - Wikipedia, the free encyclopedia
Eine Hemmung von fäulniserregenden Keimen (die beim Overgrowth-Syndrom aus dem Dickdarm in den Endteil des Dünndarms (Ileum) aufsteigen) erreicht man allgemein ganz einfach, in dem man ein möglichst saueres Milieu erzeugt (siehe bspw. auch Konservierung von Salaten, usw. mittels Milchsäurebakterien). Und genauso hat es die Natur auch vorgesehen, dass beim gesunden Menschen der ph-Wert des Speisebreis durch Stoffwechselprozesse der entsprechenden Milchsäurebakterien möglichst weit absinkt, um ein Aufsteigen der Dickdarmflora zu verhindern (neben anderen Mechanismen wie der Ileocoecalklappe, usw.).

VG Binnie
 
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