(Früh-)Diagnostik: Von großer Bedeutung ist die möglichst frühzeitige Diagnose und Therapie der IA, da diese Erkrankung bei entsprechend abwehrgeschwächten Patienten auf Grund des raschen Wachstums des Erregers rasch zum Tod führt. Es existiert allerdings keine diagnostische Methode, die allein sensitiv und spezifisch genug wäre, die Diagnose der IA rechtzeitig und sicher zu stellen. Gesicherte Aspergillosen finden sich fast immer erst postmortem. Neben den Patientenriskofaktoren gelten – unspezifische – klinische Symptome (Fieber und Husten), positive radiologische und Laborbefunde als Anlaß mit einer Arzneimitteltherapie zu beginnen. Frühdiagnosemethoden, die schon vor dem Auftreten klinischer Symptome Aussagen treffen können, sind wünschenswert. Neuere Methoden, wie der Antigentest ELISA und die DNA-Methode PCR scheinen eine intensive Frühroutinediagnostik möglich zu machen. Ein Screening von 2-3x/Woche bei Hochrisikopatienten wird vermehrt vorgeschlagen.
Prophylaxe und Therapie: Amphotericin B ist die Therapie 1. Wahl seit 40 Jahren. keine diagnostische Methode allein ist ausreichend aussagekräftig .
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Umweltfaktoren: Risikofaktoren für verstärktes Auftreten von invasiver Aspergillose sind vor allem Renovierungs- und Bauarbeiten, aber auch interne Infektionsquellen wie Blumentöpfe und defekte Belüftungssysteme. Erhöhte Aspergillus-Sporenbelastung in der Luft kann mit Luftkeimuntersuchungen gemessen werden: gültige maximale Grenzwerte liegen nicht vor. ...
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Die wichtigsten Symptome der invasiven pulmonalen Aspergillose sind:
• Husten
• Fieber über 38°C, auch unter Antibiotika Therapie
• Brustschmerzen
• Atemnot
• Hämoptysen.
Analog dazu kommt es bei der durch die Aspergillose hervorgerufenen inva-
siven Rhinosinusitis zu Schmerzen im Kopfbereich und ev. Nasenbluten. Die
Symptome der zerebralen Aspergillose sind stark abhängig vom betroffenen
Areal des Gehirnes und vom Fehlen oder Vorhandensein einer meningealen
Mitbeteiligung. Die klinische Symptomatik ist unspezifisch und nicht klar ab-
grenzbar von anderen Erkrankungen der Atemwege. Husten scheint das am
konstantesten vorkommende Symptom zu sein.
Wichtig bei der Diagnose: Ein CT, das bei Befund dann auch die Stelle bekanntmacht, an der eine Punktion bzw. eine Lavage angezeigt ist.
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Serologische Untersuchungen:
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• Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen Pilzantigene
• Nachweis von zirkulierendem Galaktomannan
(Zellwandbestandteil des Pilzes)
• Nachweis von zirkulierendem (1→3)-ß-D-Glucan
(Zellwandbestandteil des Pilzes)
• Nachweis von Aspergillus-DNA durch Polymerase Chain Reaction (PCR).
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Die mikrobiologische Diagnostik der invasiven pulmonalen Aspergillose um-
fasst einerseits die mikroskopische Begutachtung von gefärbten Ausstrichen
von Sputum, Tracheal- und Bronchialsekret sowie bronchoalveolärer Lavage-
flüssigkeit/BAL (die aus einer Lungenbiopsie gewonnen wurde) und anderer-
seits die Kultivierung dieser Untersuchungsmaterialien auf speziellen Pilz-
nährmedien zur Anzüchtung des Erregers.
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Der Nachweis charakteristischer Pilzformationen in Gewebe oder die kultu-
relle Isolation des Erregers aus einer Gewebeprobe sichert die Diagnose der
Aspergillose.
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Risikofaktoren für das Auftreten invasiver Aspergillosen
- Renovierungsmaßnahmen und Bauarbeiten im Innenbereich
- Bauarbeiten und Abbrucharbeiten im Außenbereich
- Nicht dem Stand der Technik entsprechende Belüftungssysteme
- Eröffnung von Zwischendeckenbereichen
- Krankenzimmer im Eingangsbereich der Station
- Häufige Krankenbesuche
- Topf- und Zimmerpflanzen
- Durchfeuchtete Baumaterialien
- Eintrag von aerosolisiertem Taubenkot
Quelle: Willinger/Aspöck 1998
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