Der Königsweg bei Angst/Panikattacken ist das Verstehen.

Ich glaube ich habe dann losgelassen und mich in die Obhut Gottes gegeben.
Von da an wurde es besser...
Maler

ja, so ist der Mensch......in Notfällen wendet er sich Gott zu....ansonsten wurstelt er selber.
Vielleicht ist das ganze für Dich der Weg zu Gott....den Du einfacher haben kannst wenn Du Gott auch sonst in Dein Leben lässt.
Naja, ich weiss ja nicht ob Du das nicht bereits tust, kam mir einfach gerade so in den Sinn.:)
 
hallo tati,

hoffe das der schwindel wieder vorbei ist , hattest du den eine gürtelrose der ohrmuschel ?.

Meint ihr man kann sich Krankheiten in soweit einreden, das man auch wirklich was bekommt oder krank wird?
leider ,leider ja auch wenn durch untersuchungen nichts gefunden wird und die symptome dieser "eingeredeten erkrankung " sind identisch mit der „echten“ erkrankung .


lg ory
 
hallo maler ,

Bitte nur lesen wem solche Schilderungen nichts ausmachen, ich möchte niemanden damit aufwühlen!
das finde ich bemerkenswert und habe auch gleich eine frage ,würde es dich aufwühlen wenn du es im internet lesen würdest ?.

die beschreibung deiner panik-symptome sind wirklich das volle programm in dem kaum etwas ausgelassen wird und da kann man sich gut vorstellen das sich dadurch in deinem wesen eine riesen unsicherheit trotz aufklärung eingeschlichen hat .


Keine dieser Attacken wurden durch mir bekannte Verhaltensmuster ausgelöst.
sicherlich wurdest du schon von kopf bis fuß untersucht.!?

Gut Angst vorm Tod ist auch ein Verhaltensmuster, aber wie ich denke eoin sehr natürliches. Ob ich einen natürlichen Umgang mit dem Tod habe weiß ich nicht, es ist ein Thema bei meiner kommenden Therapie
.
vielleicht wäre es gut (wenn überhaupt)dieses thema in einer ruhigere phase durchzugehen .


Kommen wir aber zur Panikattacke zurück.
Wie ich schon am Anfang schrieb ist es bei mir immer der gleiche Ablauf.

1. komisches Gefühl
2. ich schaue was los ist. Höre auf meinen Körper er will mir was sagen.
3. wenn ich nichts finde, und das ist jetzt meist der Fall, sage ich mir: lenke dich ab, es ist nichts.
versuche doch einmal jetzt ( nicht erst bei 6) in einer papiertüte zu atmen .
mit dem tütenatmen kommt man "wieder runter" zur normalität ,wenn man es rechtzeitig macht ..... danach ein stück traubenzucker oder eine limo (hat viel zucker ) da lässt das verwirrte im kopf relativ schnell nach .
eine bewährte methode die funktioniert (eigene erfahrung)


4. ich werde unruhig, mich beschleicht ein bekanntes Gefühl der Nervosität
5. ich mache mir Sorgen und habe jetzt schon Beklemmungen das es schlimmer werden könnte.
6. ich wende Verhaltens und Entspannungstechniken an.
mich würde interessieren welche methoden du anwendest.

Ich weiß noch genau wie ich versucht habe locker zu werden um der Attacke keine Nahrung zu geben, ich weiß aber auch wie sehr ich gekämpft habe.
durch das kämpfen hast du dich aber noch mehr verkrampft und das gegenteil sollte sein
Ich glaube ich habe dann losgelassen und mich in die Obhut Gottes gegeben.
Von da an wurde es besser...
so wie hier ,du hast losgelassen .

Ich denke darin liegt meine Grundangst: Angst vorm Tod, Verlust des Grundvertrauens in mich und meinen Körper.
Evtl ist es auch eine mir unbekannte Grundangst.
Und solang ich diese nicht erkenne und genau wie alle anderen, schon erfolgreich abgebauten, "Aufbauängste" abstelle wird die Angst immer wiederkommen und Nahrung für neue und alte "Aufbauängste" geben.
was ich sehe ist das du , zu deinen ängsten , dir auch zu sehr gedanken über deine ängste machst auch wenn mal keine da sind.
vielleicht mal eine zeitlang nicht nach dem grund suchen dafür erst einmal wieder zur ruhe kommen .

meine letzte (nein vorletzte ) schlimmste panikattacke hatte ich während einer "rückführung" .
zwei wochen später habe ich beschlossen und das mit vollster überzeugung mit dem "suchen" nach dem grund aufzuhören .
eine einzige PA habe ich danach noch bekommen ,aber in einer situation die sicher vielen nicht wirklich gefiel .
das sind gut 15 jahre her .

lg ory
 
hallo tati,
leider ,leider ja auch wenn durch untersuchungen nichts gefunden wird und die symptome dieser "eingeredeten erkrankung " sind identisch mit der „echten“ erkrankung .lg ory
Das kann ich bestätigen, "Der Wille versetzt Berge", im Negativen aber zum Glück auch im Positiven.
Mal ein "schönes" Beispiel: ich war in meinem Garten und habe mit Unkrautvernichter Unkraut besprüht. Als ich damit fertig war dachte ich mir: ui hab gar kein Atemschutz verwendet, naja...
Später zu Hause bekam ich eine pelzige Zunge. Wieder etwas später wurde mir komisch. Erster Gedanke: ich hab mich vergiftet. Ich habe mich schlussendlich so in die Idee der vergiftung hineingesteigert dass es mir schlecht ging und ich paniscch und voller Angst durch die Wohnung lief. Erst ein Anruf bei meinem damaligen Schwiegervater und der Auskunft das dieses Mittel völlig harmlos sei, beruhigten mich und es ging mir allmählich besser.
Das war mal ein negatives Beispiel.
Es gibt aber auch viele Berichte wo sich Menschen nur mit Hilfe ihres Willens von schwersten Krankheiten geheilt haben.
Glaube versetzt Berge! (Sprichwörter kommen nicht von ungefähr sondern bergen ein über generationen gesammeltes Wissen!)

ja, so ist der Mensch......in Notfällen wendet er sich Gott zu....ansonsten wurstelt er selber.
Vielleicht ist das ganze für Dich der Weg zu Gott....den Du einfacher haben kannst wenn Du Gott auch sonst in Dein Leben lässt.
Naja, ich weiss ja nicht ob Du das nicht bereits tust, kam mir einfach gerade so in den Sinn.:)
Ich versuche es! Ich bin nicht christlich erzogen. Ich habe den Glauben an Gott oder wie ich es nenne "Kraft des Universums - der Natur" durch lesen von Büchern von Karl May im Kindesalter gefunden.
Leider habe ich den Glauben an diese Kraft, an mich im Laufe der späteren Erwachsenenjahre verlohren. Ich weiß das dieser Glaube wichtig ist, der Glaube an sich selbst, der Glaube daran dass alles Gut wird und natürlich nochmehr.

hallo maler ,

darf ich dich noch fragen :
wie diese aussehen .

lg ory :wave:
Ja darfst Du :)
Ich wende sehr oft PMR (Muskelentspannung) an, meist vor dem Schlaf.
Es senkt die Grundanspannung und hat den schönen Nebeneffekt das es müde macht.
Dann wende ich Autogenes Training an. Manchmal als Ersatz für PMR, aber Hauptsächlich um mich in Situationen wenn ich nervös/panisch bin herunterzufahren, mich zu beruhigen.
Eine andere Technik ist verhaltenstherapeutisch. Wenn ich merke ich werde nervös bekomme Panik schaue ich ganz schnell ob nicht eine Fehlinterpretation einer Situation dahinter steht. In Anfangsphasen meines Umdenkens gab es solche Situationen oft. Ein Betrachten dieser - ein merken das ich diese Situation falsch interpretiert habe - ein merken das diese Interpretation mir Angst machte bzw. in mir etwas auslöste - eine neue Interpretation - ein merken das diese WAHRE Interpretation mir keine Angst machte - ich merkte dass ich ruhiger wurde.
Es ist schon harte Arbeit und nicht schön.
Ersteres weil das Unterbewustsein Situationen abspeichert und diese mit auftretenden Situationen vergleicht und meist nach dem gleichen Muster "wie immer" bewertet. Jetzt natürlich zu sagen: Halt Unterbewustsein, wir gucken jetzt mal ob du nicht Unrecht hast bzw. du in der Vergangenheit durch Traumas überreagierst.
Zweiteres weil man ja bei dieser Arbeit immer wieder mit der Krankheit/dem Defizit konfrontiert wird.
Ein ich sag jetzt mal "normaler" Mensch geht durchs Leben und kann sich unbekümmert auf sein Unterbewustsein verlassen. Dass dies nicht so ist weiß ich auch, ich habe es nur mal vereinfacht dazustellen versucht. ;)

hallo maler ,

das finde ich bemerkenswert und habe auch gleich eine frage ,würde es dich aufwühlen wenn du es im internet lesen würdest ?.
Jetzt nicht mehr. Aber vor einiger Zeit, als alles noch ganz "frisch" war. Da hätte mich dies aufgewühlt.


sicherlich wurdest du schon von kopf bis fuß untersucht.!?
Ich bin noch dabei, mehr dazu in meinem Thread

vielleicht wäre es gut (wenn überhaupt)dieses thema in einer ruhigere phase durchzugehen .
Ich glaube solche Tiefstphasen sind gerade nützlich weil der Geist offen ist!
Natürlich dann auch umso gefährlicher, weil falsche Behandlungen/Therapien Schaden können!

versuche doch einmal jetzt ( nicht erst bei 6) in einer papiertüte zu atmen .
Funktioniert da es den CO2-Normalzustand im Blut wieder herstellt und natürlich die damit einhergehende positive Veränderung des Blutes (pH-Wert, Stresshormone, etc.)


durch das kämpfen hast du dich aber noch mehr verkrampft und das gegenteil sollte sein
so wie hier ,du hast losgelassen .
Richtig, ich versuche loszulassen aber es funktioniert nicht immer. Oftmals kämpfe ich und wehre mich dagegen. Ich habe noch keine Technik gefunden die mir dies ermöglicht. Ich hänge zu sehr am Leben ohne aber wirklich zu leben. Es fehlt einfach der Glaube, wie weiter oben beschrieben.

zwei wochen später habe ich beschlossen und das mit vollster überzeugung mit dem "suchen" nach dem grund aufzuhören .
eine einzige PA habe ich danach noch bekommen ,aber in einer situation die sicher vielen nicht wirklich gefiel .
das sind gut 15 jahre her .

lg ory

Das habe ich auch gemacht und es hat schon funktioniert. Aber mit Abstrichen. Da ich hin und wieder Situationsanalysen gemacht habe und ich dann natürlich wieder erinnert wurde. Auch habe ich fast täglich irgendwelche Symptome, welche sich schwer vergessen lassen.

Und in Krisensituationen, wie z.B. bei mir jetzt da kommt es von tief innen, von ganz selber auch wenn ich nicht an meine Krankheit denke.

...so ich verabschiede mich von hier erstmal, gehe ab morgen in die Klinik.

Ich sage aber auf Wiedersehen, bis bald

Maler:wave:
 
hallo maler ,

toi,toi toi für dich .

liebe grüße
ory:wave:
 
Alles Gute in der KLinik, Maler
dadr.gif
.

Grüsse,
Oregano
 
Mal ein "schönes" Beispiel: ich war in meinem Garten und habe mit Unkrautvernichter Unkraut besprüht.

Ich finds Sche.... , dass Du Unkrautvertilger benutzt, deswegen funktioniert das Ökosystem nicht, weil das zuviele so machen im kleinen wie im grossen, ohne sich Gedanken darüber zu machen welche Folgen das hat, wo dieser Unkrautvertilger schlussendlich landet....

Ich denke, dass alles was ein Mensch tut zurück kommt.
Irgendwo hatte ich mal gelesen über Raucher die ihren Zigarrettenstummel einfach auf die Erde werfen (soll biologisch nicht abbaubar sein) für jeden weggeworfenen Stummel eine Krebszelle zurück bekommen.
Warum nur bedenkt der Mensch nicht, dass die Erde unsere Mutter ist und jedes Tier und jede Pflanze im Ökosystem seinen Sinn hat.... und wir sie tagtäglich quälen.
 
Hallo Maler,

Mal ein "schönes" Beispiel: ich war in meinem Garten und habe mit Unkrautvernichter Unkraut besprüht. Als ich damit fertig war dachte ich mir: ui hab gar kein Atemschutz verwendet, naja...
Später zu Hause bekam ich eine pelzige Zunge. Wieder etwas später wurde mir komisch. Erster Gedanke: ich hab mich vergiftet. Ich habe mich schlussendlich so in die Idee der vergiftung hineingesteigert dass es mir schlecht ging und ich paniscch und voller Angst durch die Wohnung lief. Erst ein Anruf bei meinem damaligen Schwiegervater und der Auskunft das dieses Mittel völlig harmlos sei, beruhigten mich und es ging mir allmählich besser.

Ich sehe das eher als Beispiel an, daß es Menschen gibt,die Pestizide z.B. als verträglich ansehen, obwohl sie tatsächlich schädlich sind für Mensch und Getier.
Die pelzige Zunge dürfte ein Zeichen für eine Reaktion gewesen sein; - die Vergiftung muß ja nicht schlimm gewesen sein, aber sie war da, und beim nächsten Mal könnte sie schlimmer ausfallen.
Also lieber vorsichtig mit solchen Dingen umgehen als großzügig.

Übrigens auch aus dieser Ecke: Pyrethroide werden oft als harmlos bezeichnet. Dabei haben sie mit den Stoffen der Chrysantheme herzlich wenig zu tun, weil sie ja synthetisch hergestellt werden. Und: sie sind schädlich.
Pyrethroide

Grüsse,
Oregano
 
hallo zusammen ,

mein erster gedanke war das es ein gutes beispiel von maler auf die frage
von tati war :
Meint ihr man kann sich Krankheiten in soweit einreden, das man auch wirklich was bekommt oder krank wird?
die übersteigerte angst vor einer“ eventuellen“ vergiftung wie es maler erlebte zeigt ganz deutlich wie stark seine vorstellungskraft ihn in panik versetzte .
wäre der anruf bei seinem schwiegervater nicht gewesen ……..na ja den rest kann man sich denken .

@ tati ..........ständige gedanken an einer krankheit erkrankt zu sein obwohl real nicht zu diagnostizieren nennt man hypochondrie und die hypochondrie ist die ängstliche und vor allem unbegründete befürchtung, krank zu sein oder krank zu werden.


lg ory
 
hallo ninch ,

erst einmal herzlich willkommen hier im forum:)



hast du denn eine ahnung warum du plötzlich unter panikattacken leidest ?

sicherlich hast du dich schon durchchecken lassen , so das du alle anderen möglichkeiten zbs: die solche symptome , wie bei einer panikattacke auch aufweisen können/könnten ausgeschlossen werden können .

lg ory

Hallo Ory,

Leider weiß ich nicht, wieso ich diese Panikattacken habe. :-(

Kann mir nicht vorstellen, dass irgendwas körperliches dafür verantwortlich sein soll. Wenn man zB vergiftet ist, dann sollten diese Attacken ja nicht immer nur in bestimmten Situationen aufterten oder?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo ninch ,

magst du hier vielleicht beschreiben wann /wobei deine /die panikattacken auftreten ?

lg ory :wave:
 
...wie soll man Panikattacken und Angst verstehen??Wenn man am Tag im Minutentackt Panikattacken hat und Angst wie Blut durch den Körper fließt, hilft kein verstehen mehr!Bei leichten vielleicht, aber diejenigen die hier nicht schreiben sitzen in der Klappse!Weiß der Teufel was ne Angststörung ist, aber ne heftige endogene Angststörung versteht kein Mensch mehr!Es gibt keinen Königsweg, aber Krankenhäuser voll Angstpatienten!Mal heftiger mal weniger!
Der Königsweg ist wenn man das Glück hat daraus zukommen!
Es ist eine Art Krebs im Gehirn, die leider fast nicht heilbar ist!
Bin selber betroffen!
Gruß Hardy
 
hallo hardy ,

das tut mir leid das du betroffen bist .

Sicher ist es das innerhalb einer attacke wirklich nur noch die angst besteht. .
aber die zeit „außerhalb“ könnte man nutzen um zu verstehen (durch info) das der ablauf einer panikattacke oft gleich abläuft und das es keine lebensgefährliche erkrankung ist .
lg ory
 
:idee: wie sieht das eigentlich mit einer "übertragenen " angst aus :confused:

zbs.großmutter überträgt (ihrerseits unbewusst ) eine allgemeine ängstlichkeit auf die tochter,die wiederum auf ihre tochter die wiederum auf deren tochter usw……

vorstellen kann ich mir , wenn eine überempfindlichkeit /ängstlichkeit sich in laufe der zeit festgesetzt hat , ist der betroffene sicher auch anfälliger/sensibler für allgemeine probleme/ emotionen die so im leben auf jeden einzelnen zukommen und dadurch eventuelle probleme anders verarbeiten als nicht "vorbereitete " (das wort kam mir gerade beim schreiben:eek:) ).

möchte damit andeuten das eventuell /womöglich auch hier ein grund vorliegen kann warum man(n)/frau plötzlich an einer angst und panikattacke erkrankt .

sicherlich ist da etwas dran .

lg ory



Hallo Ory,

ich bin vor kurzem zufällig auf die Bücher und die Website (unzählige spannende Leserbriefe, Artikel, etc.) von Alice Miller gestoßen:

Ihre Bücher auf Amazon: www.amazon.de/Alice-Miller/e/B000APM0AI/ref=ntt_athr_dp_pel_pop_1

Ihre eigene Homepage: Alice Miller
https://www.alice-miller.com/artikel_de.php

Beim Lesen ihrer Werke ist mir klar geworden, dass der Großteil der Psychologie auf völlig veralteten und falschen Grundannahmen basiert, die zerstörerisch wirken.

Theorien tragen immer den Mantel der Zeit, in der sie entstanden sind, in sich:

Die Theorien von Sigmund Freud (auf dem wiederum ein Großteil anderer Psychologiewerke aufbauen) basieren auf der „Schwarzen Pädagogik“, mit der unsere Eltern und Großeltern noch erzogen worden sind
(ich bin es auch).

Dabei wurde durch „Erziehung“ die Seele des Kindes abgetötet, der Wille gebrochen. Alle Lebendigkeit, Natürlichkeit wurde weggeschnitten, als „böse“ angesehen – die Menschen wurden und werden beschnitten, gefügig und zu einem Bonsai gemacht, obwohl sie eigentlich eine große starke Eiche sein könnten.

Es ist das Recht jedes Menschen, man Selbst sein zu dürfen – das gilt auch für Kinder!
Jeder Mensch hat ein Recht auf sein authentisches Selbst, darauf, seine Gefühle furchtlos zu erleben und bei sich zu bleiben. Man ist es niemandem schuldig, sich zu verleugnen und sich auf diese Weise zu zerstören. Jeder hat das Recht, sich für sich selbst einzusetzen und sich zu wehren, und sei es gegen die eigenen Eltern.

Alice Miller geht davon aus, dass psychische Beschwerden wie Ängste, Depressionen, Zwänge, … durch eine Verdrängung der zerstörerischen Kindheit (Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, …) entstehen. All diese im Erwachsenenalter destruktiven Verhaltensweisen stellten im Kindesalter Überlebensmechanismen dar. Diese Reaktionsweisen wurden sehr früh gelernt.

Alice Miller beschreibt Dinge, die ich zuvor kaum zu denken und zu fühlen gewagt hatte, die aber immer bereits in mir drinnen waren. Es tut gut, all das ausformuliert lesen zu können und in seinen eigenen Gefühlen bestärkt zu werden.

Warum wird etwas, dass ein Erwachsener einem anderen Erwachsenen antut, mit Gefängnis bestraft … und wenn er dasselbe in seiner Elternfunktion seinem eigenen Kind antut, soll das in Ordnung sein?? Warum macht Missbrauch jeglicher Art emotional betroffen, wenn man ihn im TV sieht, in einer Zeitschrift liest, ist einem beim eigenen Kind aber völlig egal?
Ich habe festgestellt, dass unsere Gesellschaft mit zweierlei Maß mißt. Viele Schmerzen und Reaktionsweisen, die bei einem Erwachsenen verständlich erscheinen, werden einem Kind nicht zugestanden – wie kann das sein? Und dann wundert man sich, dass jeder zweite Mitteleuropäer einmal depressiv wird? Dreht sich viele Jahrzehnte lang im Kreise, um die Eltern beschützende theoretische Erklärungen für all diese psychischen Beschwerden zu finden, anstatt an das Nächstliegende zu denken??

Es gibt so viele Fragen! Ich habe das Gefühl, hier einen ganz großen Schlüssel entdeckt zu haben! Hier wird mir vieles klar, ich fühle, dass meine Empfindungen berechtigt sind.

Schöne Grüße,
Waldläufer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

in der Psychoanalyse und vielen darauf aufbauenden Theorien werden die Eltern per se in Schutz genommen, viele Themen werden ausgespart. Hat ein Therapeut für sich seine Kindheit noch nicht aufgearbeitet, dann kann er seinen Klienten nicht in die eigene Kindheit begleiten und ihm eine Stütze sein – das würde ihn selbst mit seinem eigenen verdrängten Leiden konfrontieren.

Das erklärt, weshalb auch hier im Forum immer wieder davon berichtet wird, dass diese und jene Therapie nichts bewirkt: weil die wirklich wichtigen Punkte gar nicht angesprochen werden! Die Kindheit ist die Basis des späteren Lebens – wie soll man etwas heilen, wenn man die Wurzeln übersieht? Das ist ja schon bei einer Topfpflanze völlig einleuchtend … hat sie zuviel / zuwenig Wasser oder Dünger bekommen … wie soll ich das beurteilen, ohne den Boden anzuschauen?

Und selbst wenn man die Kindheit in einer Therapie beleuchtet: Nach Freudscher Psychoanalyse wird dabei gerne dem Kind die Schuld gegeben (Ödipus!) und der Elternteil wird in Schutz genommen. Man müsse Verständnis haben mit den Eltern … aber wer hat bitte für das kleine Kind Verständnis??
Im Psychologie-Studium und in der Psychoanalyse-Ausbildung werden leider all diese alten Sachen gelehrt und weitergegeben, mit denen der Patient sich weiter im Kreis dreht, anstatt die Emotionen auflösen zu können.
So haben selbst sehr engagierte Therapeuten manchmal kaum die Möglichkeit, wirklich langfristig helfen zu können, solange sie diese falschen Theorien nicht entlarvt und bei sich selbst verstanden haben.

Ich möchte damit sagen: So wie es eine Schul-Medizin gibt, gibt es auch eine Schul-Psychologie bzw. Schul-Psychotherapie. All diese „Schulen“ sind nur an der Symptombekämpfung interessiert, die den Patienten in einen profitablen Kreislauf hinein treibt, anstatt an den Wurzeln anzusetzen.

**
Das Schlimmste beim Lesen der Erkenntnisse von Alice Miller war für mich jedoch, festzustellen, dass ich von Vorneherein Kindern auch alle Rechte abspreche. Ich denke nur aus der Perspektive eines Erwachsenen.

Wenn man sich aber einmal die Seite des Kindes anschaut, bekommt man plötzlich ganz viele logische Zusammenhänge und Antworten geliefert. Hier erkennt man, wie gehirngewaschen und manipuliert unsere Gesellschaft eigentlich ist. Kaum zu fassen, dass das finstere Mittelalter, wo im Kleinkind das „Böse“, der Teufel gesehen wurde, das mit strenger Erziehung ausgetrieben werden muß, leider zu oft immer noch aktuell ist …

Schöne Grüße,
Waldläufer
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

bei Pankistörungen geht es um Überlebensängste. Überlebensängste sind Grundängste, die, so vermute ich, in vielen Fällen aus dem frühesten Kleinkindalter stammen, wo das Baby nicht den Schutz, die Geborgenheit, die Liebe, die Fürsorge erhalten hat, die es gebraucht hätte.

**

Eine kognitive Verhaltenstherapie, wie sie von Windpferd im ersten Beitrag empfohlen wird, ist in meinen Augen nichts anderes als Symptombehandlung. Das Denken des Patienten soll falsch sein, also soll er halt etwas anderes denken, soll sich überwinden! Doch das kommt in meinen Augen einer Selbstvergewaltigung gleich! Jeder rät dazu, sich doch der Angst auszusetzen, sie zu überwinden … aber ich fühle mich nicht besser, wenn ich sie mit Kampf und Zwang überwunden habe. Das mag vielleicht bei den klassischen Alltagsängsten der Fall sein, an denen man innerlich wächst – aber nicht bei starken Ängsten, die einem den ganzen Körper verkrampfen und das Ausleben der Situation verunmöglichen.

Auch wenn ich mich in die Situation hineinzwinge, sie durchstehe, kann ich sie nicht frei erleben – was soll daran gut sein? Die Ängste können bei jedem Durchleben wiederkommen.
Es mag einige Zeit gut gehen, aber die Wahrheit, die im Körper gespeichert ist, setzt sich langfristig immer durch und sucht sich notfalls ein anderes Ventil.

Ich meine, das Denken, die Ängste des Patienten sind berechtigt und richtig … nur gehören sie nicht zur aktuellen Situation, sondern zu verdrängten Situationen in der Kindheit. So wie Windpferd das Beispiel mit dem Schwimmen im tiefen Wasser schildert, ist es normal, dass ein Kind Angst bekommt – wenn der Vater hier einfühlsamer gewesen wäre, dann wäre diese Angst nie entstanden!

Es reicht nicht, nur die Gefühle in der Kindheit zu verstehen. Man muß sich auch erlauben, sie als berechtigt zu empfinden, anstatt sie weiterhin zu verdrängen oder zu entschuldigen, so wie bisher.

Schöne Grüße,
Waldläufer
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend,

zur Irrelevanz des "Verstehens" (im Sinn von Einsicht in Kausalzusammenhänge): Möglicherweise liegt die daran, daß wir die Frage falsch stellen.

In fast allen westlichen Therapien herrscht die implizite Annahme, "die Welt" habe uns früh oder kürzlich irgendwas zuleide getan - und deshalb gehe es uns jetzt schlecht. Eine Grundhaltung von Selbstmitleid: irgendwie lecken wir fortgesetzt unsere Wunden. (Einige wenige Methoden setzen in der Gegenwart an, etwa Focusing (Gendlin), moderne Verhaltenstherapie, Initiatische Therapie, gestaltende Ansätze - da taucht die Illusion des Verstehens [oder die von dessen Bedeutung] gar nicht auf.)

Die "richtige" Frage, nämlich die nach unserem eigenen Verhalten beherrscht eine hierzulande kaum bekannte Therapieform, die in Japan beheimatet und verbreitet ist, NAIKAN. Darüber im Einzelnen:

https://www.symptome.ch/threads/mein-protokoll.81123/page-12#post-761592 (Beitrag #225).

Hier können wir lernen, uns selbst nicht primär als Opfer zu betrachten – von früher Kindheit an - sondern als Täter. Aus unseren Taten werden keine Schlüsse gezogen (nichts der Art, daß wir an unserer Misere selber schuld seien); sie werden nur betrachtet. Dadurch können Reue (incl. Tränen der Reue) und Umkehr spontan resultieren. Es geht um fortgesetzte Selbst-Demütigung – mit der Wirkung, daß ich weicher werde, nicht mehr sooo sehr zentriert auf mein eigenes kleines Drama. Es kann sich intelligentes, unsentimentales Mitgefühl mit der eigenen Person entwickeln – diesseits des gewohnten, angeblich normalen Narzissmus.

Und plötzlich, wenn wir die „richtige“ Frage stellen, funktioniert das Gedächtnis ganz anders: Während meiner ersten Woche Naikan sind bei mir mehr frühe Erinnerungen aufgetaucht als in vorangehenden ca. 600 Sitzungen analytischer Psychotherapie. Zugleich entsteht nebenbei das Bewusstsein von eigener Handlungskompetenz und Selbstverantwortlichkeit. Auch wenn die Inhalte unerfreulich sind: es wird klar, daß ich’s in Zukunft anders machen kann und will. Quälende Symptome verschwinden dann eher nebenbei.

Gute Nacht und liebe Grüße
Windpferd

Hallo Windpferd,

möchtest Du damit sagen, ein Baby, ein Kleinkind ist ein Täter? Ich muß Reue empfinden und mich zur Umkehr bewegen, weil ich in meiner Kindheit misshandelt, vernachlässigt wurde und dadurch Depressionen, Ängste bekommen habe? Wo bleibt hier die Verantwortung der Eltern?

Babys und Kinder sind nie schuldig, nie die Täter, sondern Opfer!

Viele der vorgeblichen „Heilsysteme“ sind so verlogen, dass man nicht einmal mehr sagen darf, dass das Opfer ein Opfer ist – wie soll das Opfer da gesund werden, wenn es seine Verletzung verleugnen muß? Da kann Heilung ja gar nicht erst beginnen, denn dafür müsste es zuerst einmal kognitives Verständnis dafür geben.
Sehr viele der vorgeblichen „Heilsysteme“ betreiben nur eines: Täterschutz!

Das ist in der Tat fortgesetzte Selbst-Demütigung, bei der ich noch mehr gebrochen werde, anstatt endlich zu mir, zu meinem Selbst zu finden.

Ein „intelligentes, unsentimentales Mitgefühl“ – das klingt nach kopfgesteuertem Verstehen, aber keiner gefühlten Empathie mit dem Leiden des kleinen Kindes.

Es gibt verschiedene Formen, Narzismus zu leben – einer davon ist der „Demütige“, der einem gebrochenen Kind (meist Frauen, Stichwort Helfersyndrom) von Anfang an abverlangt wird (siehe:
https://www.amazon.de/Narzißmus-innere-Gefängnis-Heinz-Peter-Röhr/dp/3423341661 ).

Für ein gesundes Selbst ist es wichtig, auf sich zu schauen:
Die Kunst, ein Egoist zu sein: Das Abenteuer, glücklich zu leben, auch wenn es anderen nicht gefällt: Amazon.de: Josef Kirschner: Bücher

In der heutigen Zeit wird einem das aber abgesprochen, man müsse für alles Verständnis haben, v.a. für die eigenen Eltern, und das eigene Selbst unterordnen.

Viele Grüße,
Waldläufer
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo, mir ging es schlecht, heute alles super!meine angst kam von innen!da gabs nichts zu verstehen!endogene depression...12 jahre gelitten, seid drei jahren gut!
gruß hardy
 
Hallo Hardy,

..und wie hast Du das in den Griff bekommen?
nimmst Du Anti-Depressiva? oder Vitamine o.ä. ?
 
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