Keine "Islamophobie" vor 11/9 2001

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Horaz

in memoriam
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05.10.06
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Zitat aus einem Spiegel-Artikel zu einer Talkschow

Keine "Islamophobie" vor dem 11. September 2001

Es geht nicht um Religion und Glauben. Die sind Privatsache. Ob jemand am Freitag, am Samstag oder am Sonntag betet, ob er koscher oder halal isst, ob er Alkohol oder Apfelsaft trinkt, ob er im Ramadan oder an Jom Kippur fastet, ob er an die Auferstehung Jesu oder an das baldige Erscheinen des Messias glaubt - all das ist vollkommen unwichtig. Das Einzige, worauf es ankommt, ist: Welche Assoziationen werden ausgelöst, wenn von einer Religion die Rede ist.

Würden wir nicht jeden Tag von Selbstmordattentaten im Namen Allahs lesen, bei denen Hunderte von Menschen massakriert werden, wären die Attentäter vom 11. September nicht gläubige Muslime gewesen, die davon überzeugt waren, dass sie göttlichen Willen vollstrecken und dafür im Paradies belohnt werden, wüssten wir nicht von öffentlichen Hinrichtungen an Homosexuellen und Steinigungen von Frauen im Gottesstaat der Ajatollahs, von Ehrenmorden in Amsterdam und Berlin, hätte kein Mensch Angst vor dem Islam und den Muslimen. Und die Frage, wie hoch Minarette in Köln und Paderborn sein dürfen, würde sich gar nicht stellen.

Es gab vor dem 11. September 2001 keine "Islamophobie", und wenn es sie heute gibt, dann ist sie nicht ein Ausdruck von Hysterie, sondern Folge der Erkenntnis, dass natürlich nicht alle Muslime Terroristen sind, aber so gut wie alle Terroristen der letzten Jahre Muslime waren. Was wiederum nicht zu einem "Generalverdacht" führen, aber doch die Frage erlauben sollte, ob der Islam von Natur aus die "Religion des Friedens" ist, als die er sich darstellt - unabhängig davon, wie Muslime ihren Glauben in die Tat umsetzen.

Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Horaz

danke, dieser Text bringt es auf den Punkt für eine Islam-Verwirrte. :confused:

Gruss
Kathy
 
Möchte mich anschließen. Prägnanter und sachlicher hat es noch keiner formuliert.:klatschen
mezzadiva
 
Kritik sollte an jeder Reiligion, Regierung, Gesellschaft und Ideologie möglich sein. Ich persönlich habe schon vor den 11.9. eine leichte Abneigung gegen den Islam gehabt; gegen die patriachalische Ausrichtung, gegen die Ungleichbehandlung von Mann und Frau, einfach gegen die gesamte Religion.
Trotzdem halte ich die neuerliche Medienstimmung für Propaganda, gezielt oder ungezielt.

Ich denke, die Anschläge haben weniger was mit der Religion zu tun, als mit den sozialen Verhältnissen. Das ist wie mit den Rechtsradikalen: da kommen ein paar Geldgeber und ködern sich verzweifelte junge Männer.

Diese Geldgeber sind nicht einmal immer selber Moslems. Ich sah einen Bericht über New York, dort wurde gesagt, dass in einem Moslemstadtteil immer wieder junge Männer von "Weissen" in Anzügen angesprochen worden wären, ob sie nicht Interesse hätten, mal was in die Luft zu jagen...

Hier ein Beispiel, wie man moslemische Terroristen machen kann. In Bombay wurden 1993 an einem Tag zwölf Bombenanschläge von Moslems gezündet, an der Börse, in Banken und Hotels. Diese wurden nicht aus bloßer Bosheit gezündet oder weil es Alqaida so wollte. Die Naschläge waren eine verzweifelte Rache an den vorherigen Pogromen an der moslemischen Bevölkerung Indiens:
Alles spricht dafür, dass die Attentate vom März 1993 ein Vergeltungsschlag für die grausame Ermordung von mehr als 2.000 Muslimen wenige Monate zuvor waren, als sich ein fanatisierter Hindu-Mob, aufgehetzt von der damals in Bombay regierenden radikal hinduistischen Shiv Sena-Partei Bal Thackereys, nach der Zerstörung des Babri Masjid in einen Amoklauf stürzte. Einen anschaulichen Eindruck von den Ereignissen jener Zeit vermittelt Suketu Mehta in seinem Roman Bombay - Maximum City, in dem er sich von einem der Täter beschreiben lässt, wie man Jagd auf Muslime macht und wie man sich fühlt, "einen Menschen brennen zu sehen, den man selbst angezündet hat".

Große Teile der Polizei ließen damals den lynchenden Hindu-Gangs freie Hand, die auch nach dem Pogrom unter politischem Schutz standen. "Don" Dawood Ibrahim - haben Zeugen vor Gericht ausgesagt - lebte stets in dem Glauben, der Einzige zu sein, der die Bluttat an seine muslimischen Glaubensbrüder rächen könne. Dafür büßen müssen nun andere.

Viele der im Mammutprozess Verurteilten waren so arm, dass sie sich für 10.000 Rupees (das Monatsgehalt eines Lehrers), die ihnen wie ein Topf mit Gold erschienen, als Mittäter ködern ließen. Andere glaubten an das Versprechen der "Firma" auf einen lukrativen Job im Ausland - sie glaubten daran, bis die Gefängnistore hinter ihnen ins Schloss fielen. Wieder andere waren überzeugt, sie hätten nichts mehr zu verlieren. Unter den Angeklagten saßen ein Fischer, dem seine Hindu-Nachbarn Haus und Habe in Flammen steckten, und ein Rikscha-Fahrer, der zusehen musste, wie seine Mutter bei lebendigem Leib verbrannt wurde.
Quelle: www.freitag.de/2007/33/07330901.php
 
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Ich sehe das auch eher wie Oli. Das was der Spiegel da schreibt scheint mir in der Betrachtung ziemlich einseitig und oberflächlich zu sein. Seid Bush an der Regierung ist, wird "the terrorism" doch geradezu gepflegt. Seid dem ist wieder Unfrieden in Israel usw. Davor war dort ja endlich Ruhe eingekehrt! Daran können sich viele wahrscheinlich schon gar nicht mehr erinnern. Welch ein "Glück" für Bush, dass es den 11.9. gab und er so immer wieder darauf verweisen kann. Warum sonst müsste man den Terrorismus immer wieder bekämpfen, wenn es ihn nicht gäbe? Und wenn es ihn nicht gibt, dann muss man halt notfalls nachhelfen…

In Frankreich gibt es eine Satireserie "Les Guignols De L'info". Da haben sie vor ein paar Jahren mal eine Szene gespielt, in der die "Spielchen" der USA ziemlich gut dargestellt wurden. Die Quintessenz war, dass die Amis mit ihrer Politik, besonders seid Bush an der Regierung ist, und so die Öl- und Waffenlobby wieder besonders das Sagen haben, überall auf der Welt "zündeln" und Unfrieden stiften, damit es dort dann Krieg und Auseinandersetzungen gibt. Dann können sie ihre Waffen exportieren. Wenn die Menschen in Frieden leben würden, wie wollte man dann mit Waffen Geld verdienen? Also braucht man ein "Feindbild", Armut, Unfrieden, Hass und Neid… Leute, die in tiefer Armut leben, und die nichts mehr zu verlieren haben, kann man leicht "instrumentalisieren".

Viele Grüße
Sabine
 
Islam ./. Europa: Bedrohung und Faszination

tbn0.google.com/images?q=tbn:kx3Kx2wqr6WbVM:http:

.. schlage vor, das Verhältnis des Islam zu Europa als ein solches der jahrhundertelangen gegenseitigen "Bedrohung und Faszination" zu deuten. Beide haben einander bedroht, sei es durch Djihad-Eroberung, Kreuzzüge oder Kolonisation, zugleich aber auch einander kulturübergreifend befruchtet, zivilisatorische Anleihen gemacht, sei es durch die Übernahme des Hellenismus im mittelalterlichen Islam, sei es durch den Einfluss des islamischen Rationalismus auf die europäische Renaissance. Wir können die Muslime, die heute in Europa leben, in diese Geschichte einordnen. So spricht der US-Islamexperte www.dtsinfo.de/deutsch/p200206/Seite12.htm) vorgestellt, den ich als eine euro-islamische Brücke verstehe.

...
Der Euro-Islam als Brücke zwischen Islam und Europa - Perlentaucher.de, Kultur und Literatur Online

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Prof. Dr. Bassam Tibi, geboren 1944 in Damaskus, ist seit 1973 Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Göttingen und seit 2004 A.D. White Professor-at-Large an der US-Elitehochschule Cornell University. Außerdem trägt er den Titel eines Senior Fellows an der National University of Singapore.

Bassam Tibi kommt 1962 nach Deutschland und studiert Sozialwissenschaften, Philosophie und Geschichte, u.a. bei Adorno, Habermas und Horckheimer, in Frankfurt am Main, wo er 1971 promoviert. 1976 wird er deutscher Staatsbürger und erlangt 1981 – er ist bereits acht Jahre Professor in Göttingen - an der Hamburger Universität die Habilitation. Seit 1988 ist Prof. Dr. Tibi auch Direktor der im selben Jahr gegründeten Abteilung für Internationale Beziehungen in Göttingen....
Prof. Dr. Bassam Tibi · The London Speaker Bureau Germany  

Uta
 
Hallo Oli, Binni u.a.

Ich denke, die Anschläge haben weniger was mit der Religion zu tun, als mit den sozialen Verhältnissen. Das ist wie mit den Rechtsradikalen: da kommen ein paar Geldgeber und ködern sich verzweifelte junge Männer
Bei einigen kann es so sein, aber generell ganz klar nein! Die englischen Bombenleger waren guter Mittelstand, ja Osman Bin Laden gehört zu einer der angesehendsten und reichen Famile, reicher als wir alle hier. Ich finde es im Gegenteil sehr gefährlich zum meinen, die sozialen Verhältnisse seien die Ursache des islamistischen Terrors. Es gibt auch einige aus schlechten/tiefen sozialen Verhältnissen und die nicht zum Islam angehören. Alle Anschläge bzw deren Drahtzieher beziehen sich auf den Koran und der ist schliesslich (angeblich) direkt von Allah diktiert.
 
Wenn wir jetzt schon auf die Anschläge direkt zu sprechen kommen:
Bei jedem der Vorfälle gab es merkwürdige Ungereimtheiten, welche Teile der jeweiligen Regierungen betreffen und deren Beteligung oder Mitwisserschaft vermuten lassen (zufälligerweise wurde in London genau dasselbe Szenario geprobt, welches dann statt fand. Außerdem war die Flugabwehr der mächtigsten Militänation zufällig gerade mit Übungen beschäftigt, als die Flugzeuge auf NY flogen; der israelische Geheimdienst war jedes mal in der Lage ein paar Leute vorzuwarnen; selbst der amerikanische Geheimdienst hat vor 9-11 viele Warnungen erhalten usw usf).

Warum sollte also der Koran an den Anschlägen schuld sein, wenn es doch auch Moslems gibt, welche sagen, Terroristen seien keine Gläubigen ?
In USA gibt es ja auch Christen, die Leuten mit dem Tode drohen, weil sie Abtreibung befürworten. G.W.Bush hält sich ja auch für einen gläubigen Christen und plündert auf der halben Welt mit seinen Truppen, offziell bringt er Demokratie (so zum Beispiel), in Wirklichkeit baut er das amerikanische Imperialreich weiter aus und wird vom militär-industriellen Komplex fett bezahlt.
 
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Der Islam ist, weitaus weniger als die jüdische Religion , aber viel mehr als das Christentum, eine Gesetzesreligion. Das heißt, die beiden Herzstücke, die den Islam ausmachen - der Koran und die Hadithen - regeln viele Bereiche des Alltages. So macht der Koran Aussagen über privatrechtliche Zusammenhänge, wie zum Beispiel das Erbrecht, die Ehe, Erziehung und weiteres Familienleben, er regelt auch das öffentliche Recht, wie Religion und Staatswesen, das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Andersgläubigen, also die Fragen des Friedens und auch die des Krieges.

Wir sollten nicht den selben Fehler begehen, den die Terroristen in der geistigen Jüngerschaft von Umar Abdel Rahman Umar Abd ar-Rahman - Wikipedia begehen, den Islam auf nur die eine Komponente, nämlich die des Krieges, zu reduzieren. Die Frage sollte nicht sein, ob der Islam nun eine Relgion des Friedens oder des Krieges ist, denn die ist so nicht zu beantworten. Sondern welche Komponente heute von der Mehrheit der Muslime getragen wird - und immer schon getragen wurde.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Keine "Islamophobie" vor 9/11 2001

Ich möchte wenigstens erwähnt haben, dass der Ausgangspunkt des Threads weder Bush-bashing noch die Verschwörungstheorien zu 9/11 waren, sondern dass das was an Terror zur Zeit zu registrieren ist, im hohen Maß einen islamischen Hintergrund hat. Was die Sympathie zum Islam nicht gerdae ansteigen läßt.

Viele Grüße, Horaz
 
Keine "Islamophobie" vor 9/11 2001

Ich möchte wenigstens erwähnt haben, dass der Ausgangspunkt des Threads weder Bush-bashing noch die Verschwörungstheorien zu 9/11 waren, sondern dass das was an Terror zur Zeit zu registrieren ist, im hohen Maß einen islamischen Hintergrund hat. Was die Sympathie zum Islam nicht gerdae ansteigen läßt.

Viele Grüße, Horaz
Trotzdem ist es so, dass das Thema Terrorismus und Islam besonders seit dem 9.11.2001 und unter Bush an Bedeutung gewonnen hat. Unter Clinton war das einfach kein solches Thema gewesen. Und allein der Titel des Threads legt da ja schon einen Zusammenhang nahe. D.h. ganz sicher nicht, dass ich eine Befürworterin des Islams wäre, eher im Gegenteil. Einmal scheint mir durch bestimmte Aussagen im Koran schon eine gewisse Gewaltbereitschaft vorhanden zu sein, die z.B. im Christentum so nicht zu finden ist. Außerdem gefällt mir die Ungleichheit zwischen Mann und Frau natürlich auch nicht. Aber ich denke, wie gesagt, dass das "Feindbild" Islam von den Machthabern und Bush ganz gezielt auch eingesetzt und gepflegt wird und das sind für mich auch die eigentlichen Schuldigen am Terrorismus.

Viele Grüße
Sabine
 
Keine "Islamophobie" vor 9/11 2001

das sind für mich auch die eigentlichen Schuldigen am Terrorismus.

Viele Grüße
Sabine

man kann Bush für Vieles verantwortlich machen, aber die Schuldigen am Tod der vielen Terror-Opfer sind diejenigen, die zur Waffe gegriffen haben.

Gruss
Kathy
 
Ich halte Bush für einen Kriegsverbrecher. Der Einmarsch in den Irak war völkerrechtswidrig, außerdem dumm, unüberlegt und auch noch schlecht geplant. Aber es ist nicht die Schuld von Bush, wenn sich ein wahnsinniger Terrorist in einem Haufen Schulkinder in die Luft sprengt.

Viele Grüße, Horaz
 
Ich halte Bush auch für einen Kriegsverbrecher, und eine Anklage wurde bereits von Matthias Rath in Den Haag eingereicht. Eines Tages wird er sich verantworten müssen.(wohl nicht in Den Haag)

Gruss
Kathy
 
Hallo Horaz,

noch mal zu dem Eingangs - Posting. Denkst du wirklich, dass es vor 2001 keine Vorbehalte gegen den Islam, mehr noch: gegen die, dieser Religion angehörenden Menschen gegeben hat? Hier in Deutschland, meine ich?

Bassam Tibi hat seinen "Kampf der Kulturen" Mitte der Neunziger verfasst. Die Huntington - Thesen aus "Kampf der Zivilisationen" stammen von 1993 - oder von 92? Ich bin ja schon mit den bekannten Animositäten gegen türkische Gastarbeiter, Marokkaner und "Araber" aufgewachsen! Es gehört schon eine gehörige Portion Naivität dazu, zu meinen, die Islamophobie - und das schreibe ich mit vollem Ernst ohne Anführungszeichen - sei erst nach 2001, wie vom Himmel gefallen.

Nein, seit dem Bestehen der Nationalstaaten gibt es diesen west - östlichen Konflikt. Naja, und vorher gab es den auch schon.
Vielleicht hat selbst Friedrich II. von Staufen, als er mit Sultan Al Chamil verhandelte, gedacht: "Du bist doof, hast Hasenzähne und stinkst!":D

Für mich besteht die Frage, ob man den ohnehin bestehenden Dissenz denn durch das Verteufeln von Religionen auch noch verschärfen muss, oder ob man sich mal kurz und knapp auf die Hypothese einigen könnte, dass wohl alle Menschen keinen Stress verursachen wollen. Naja, die meisten nicht. Und dass man sich dann irgendwie auf geringst mögliche Nenner einigen müsste, um gemeinsam leben zu können.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiss nicht so viel über den Islam, sträube mich aber dagegen, ihn generell als Gefahr dargestellt zu sehen. Dafür gibt es zuviele friedliche Moslems.

Im Christentum gibt es auch mehr als viele unrühmliche Momente (Kreuzzüge, Hexenjagd, Vertuschungen der Pädophilie anstatt Bestrafung der Priester usw). Selbst im Namen des Buddismus fanden Schlachten statt und die heutige Regierung auf Sri Lanka ist auch buddistisch (singalesisch) und tyrannisiert die tamilischen Teile der Bevölkerung.

Aber diese Diskussion gab es ja schon mal an anderer Stelle....
 
9/11 hat meiner Meinung nach stark dazu beigetragen, daß die vielen Türken und anderen Muslime, die hier an ihrer "Tracht" zu erkennen sind, bewußter wahrgenommen werden als vorher. Die Angst vor Terrorismus ist latent immer da; auch das hat sich verändert seit den großen Terrorattacken. Und ich glaube, daß der Mensch sich dann ein Ziel für seine Ängste aussucht - in dem Fall die Muslime - , ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, ob er damit richtig liegt oder nicht.

Gruss,
Uta
 
Hallo Oli

Warum sollte also der Koran an den Anschlägen schuld sein, wenn es doch auch Moslems gibt, welche sagen, Terroristen seien keine Gläubigen ?
Ganz einfach, weil es im Koran so steht. Es ist wichtig einen Unterschied von der Lehre und der Grundlage (hier Koran) von den Menschen (hier Moslems) zu machen.
Zur Ideologie von Nazideutschland gehört die Vernichtung von Juden. Es gab aber viele deutsche die nicht für die Vernichtung der Juden waren. Daraus folgt einerseits, dass viele Menschen in Nazideutschland friedlich waren, aber daraus folgt auch andererseits, das dei Ideologie Nazideutschland trotzdem menschenverachtend war.

In USA gibt es ja auch Christen, die Leuten mit dem Tode drohen, weil sie Abtreibung befürworten.
Siehe oben, hier im umgekehrten Sinne

sträube mich aber dagegen, ihn generell als Gefahr dargestellt zu sehen. Dafür gibt es zuviele friedliche Moslems.
Es gab viele friedliche Menschen in Nazideutschland. War Nazideutschland deswegen keine Gefahr?

Im Christentum gibt es auch mehr als viele unrühmliche Momente (Kreuzzüge, Hexenjagd, Vertuschungen der Pädophilie anstatt Bestrafung der Priester usw).
Oh ja, das gab es leider auch und da der Mensch eben nicht (nur) gut ist, werden auch die Organisationen (Religionen) imme wieder Fehler machen und Böses tun. Aber es gibt einen wichtigen Unterschied: Die Grundlage des Christentums (Bibel, speziell das NT) befürwortet solche Sachen nicht, ganz im Gegenteil!!
 
Hi Leòn

ich finde, VORBEHALTE und Terror sind 2 verschiedene Paar Schuhe. Vorbehalte hat es noch vor nicht allzu langer Zeit zwischen Katholiken und Protestanten gegeben. Durch Vorbehalte (auf beiden Seiten) kommt niemand zu Tode.

Ich sehe auch nicht, dass in dem ersten Zitat von Horaz eine Religion verteufelt wird; mir erscheinen die Aussagen sehr sachlich - deutlich, aber sachlich.

Gruss
Kathy
 
Hallo Leon und andere

Der Islam ist, weitaus weniger als die jüdische Religion , aber viel mehr als das Christentum, eine Gesetzesreligion. Das heißt, die beiden Herzstücke, die den Islam ausmachen - der Koran und die Hadithen - regeln viele Bereiche des Alltages. So macht der Koran Aussagen über privatrechtliche Zusammenhänge, wie zum Beispiel das Erbrecht, die Ehe, Erziehung und weiteres Familienleben, er regelt auch das öffentliche Recht, wie Religion und Staatswesen, das friedliche Zusammenleben von Muslimen und Andersgläubigen, also die Fragen des Friedens und auch die des Krieges.
Danke Leon, dieser Fakt ist seeeeehr wichtig.
Gerade für uns Westler ist dies nämlich auch zum Verständnis des Islams äusserst wichtig. Wir Westler wollen den GLAUBEN IMMER PRIVATISIEREN, JA SOGAR vom weltlichen Leben etc trennen (obwohl letzteres ja gar nicht möglich ist, wen man den Glauben lebt). Dies ist im Islam nicht möglich. Gemäss dessen verständnis muss sich das Privatleben, die Geschäftswelt, Politik, Gesetze etc nach dem Islam ausrichten. Deshalb gibt es in islamischen Ländern auch keine Gleichberechtigung und viele anderen Sachen, weil der Koran dazu etwas anderes vorschreibt.

Die Frage sollte nicht sein, ob der Islam nun eine Relgion des Friedens oder des Krieges ist, denn die ist so nicht zu beantworten. Sondern welche Komponente heute von der Mehrheit der Muslime getragen wird - und immer schon getragen wurde. Wirklich? War es damals in Nazideutschland relevant welche Komponente von der Mehrheit der deutschen Bürger getragen wurde? Hätte man damals (auch international) jedoch auf die Ideologie geschaut, die geprüft und entsprechend gehandlet, wäre vieleicht vieles nicht passiert und Millionen nicht umgekommen.

Für mich besteht die Frage, ob man den ohnehin bestehenden Dissenz denn durch das Verteufeln von Religionen auch noch verschärfen muss, oder ob man sich mal kurz und knapp auf die Hypothese einigen könnte, dass wohl alle Menschen keinen Stress verursachen wollen.
lso darf man zb die Naziideologie (oder eben auch den islamischen Fundamentalismus) nicht verurteilen (Dein Wort verteufeln) und soll sich auf die Hypothese einigen, dass alle mensxchen keinen stress verursachen wollen und es keine Menschen/Idelogien mit böser Gesinnung gibt?
 
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