Süchtig nach falschem Essen?

Hallo Manfred,

Dein angegebener Link funktioniert leider nicht... :rolleyes:


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Liebe Uta, Heather, Christiane und jede/r Interessierte, sowie Marcel,

hier stelle ich meine Anfangsgedanken zu einem „Krankheitsmodell HIT“ vor und bitte Euch um Kritik und Ergänzungen. So ein Modell, welches Erfahrungswissen mit Fachwissen zusammenführen sollte, wäre eine Hilfe für Betroffene, Zusammenhänge zu erkennen und so die Suche nach Ursachen ihrer Krankheiten zu erleichtern.
(Ich verzichte in dieser Phase auf tiefgründige Untermauerung und die Angabe von Quellen, um Zusammenhänge klarer darzustellen und um andererseits meine eigenen „Zutaten“ Eurer vorurteilsfreieren Kritik zu unterwerfen. Der Kritik aus berufenem Munde muss und will ich mich als Nichtmediziner gern stellen - auch der des Administrators, was die Eignung des Forums für ein solches Projekt betrifft, aber auch und besonders jedem mit eigenen Erfahrungen. Ich denke, dass mein fehlendes Medizinwissen dem Anliegen keinen Abbruch erteilt.)


- Das Modell stellt den Histaminstoffwechsel ins Zentrum der Überlegungen.
- Dabei wird postuliert, dass sich alle beobachtbaren Symptome um den von Prof. Pall definierten Formenkreis von Erkrankungen - einschließlich der Unverträglichkeiten - auf Anomalien im Histaminhaushalt des Betroffenen zurückführen lassen.
- Histaminspiegelerhöhungen sind in der Regel die 2. Stufe des körpereigenen Abwehrsystems nach der Auslösung eines Alarmzustandes in Stufe 1 auf außergewöhnliche Umweltstressoren. Ihre Funktion ist die unspezifische Vorbereitung aller Organsysteme auf einen Aggressor durch Weitstellung der Blut- und Lymphgefäße (Erhöhung der Temperatur und Durchlass-/Reaktionsgeschwindigkeit) sowie durch Erhöhung der Permeabilität (Durchlässigkeit) von Gefäßwänden sowie Gewebs- und Zellmembranen zum Zweck des Ein- und Durchschleusens der Immunglobuline und Botenstoffe sowie des Ausschleusens der Abfallprodukte.
- Die Auslösung des Alarmzustandes in der 1. Stufe ist von der Art des Stressors und des angesprochenen Sensors/Rezeptors abhängig und variiert dementsprechend die Histamin-Antwort in Bezug auf Lokalität, Intensität, Zeitverzögerung. („Fehleinschätzungen“ des Alarmsystems führen z. B. zu Unter- oder Überreaktionen, Langzeitbeanspruchung bei kleinen Stressordosierungen zu Gewöhnungs- und Bagatellisierungsverhalten, ohne dass dies einen Einfluss auf die trotzdem ablaufende Bereitstellung von Histamin hätte. Hier liegt die Gefahr darin, dass der Betroffene sich gut fühlt, solange der erhöhte Histaminspiegel noch weitgehend symptomlos/maskiert geblieben ist und damit eine Verhaltensänderung nicht oder nicht zielgerichtet zustande kommt, etwa auch, weil dies nicht für nötig angesehen wird. (Z. B. bei Sucht) Dazwischen liegt der Bereich eines „normalen“ Krankheitsgeschehens, wie einer Infektion, bei dem die Immunreaktionen in relativ kurzer Zeit den gesunden Zustand wiederherstellen - meist ohne erkennbare Nachwirkungen - außer: die Immunisierung gegen den Erreger.)
- Langzeitüberhöhungen des Histaminspiegels machen Histamin zu einem bedeutsamen Stressor mit Wirkung auf die 3. Stufe des Modells, in der die Gesamtheit der histaminbedingten Organerkrankungen - einschließlich Nervensystem - zusammengefasst sein soll. Alle diese Wirkungen (meist auf mehrere Organe gleichzeitig) und die Kombinationen aller organspezifischen Abwehrreaktionen stellen das vom jeweilig betroffenen Körper gefundene Muster einer Abwehr dar und sind in dieser Stufe nur noch ein mehr oder weniger guter Kompromiss. Dieser Kompromiss geht leider oft (immer?) mit Autoimmunreaktionen einher, die auch das Nervensystem betreffen können. Unwohlsein bis Schmerz/Ausfall von Körperfunktionen, Hirnleistungsstörungen sind als letzter Ausweg zu verstehen, das Bewusstsein des Betroffenen zu alarmieren. Sie finden schließlich in der Anamnese als Symptome ihren Niederschlag, nachdem bereits irreversible Organschäden eingetreten sind. Hierhin gehört auch das Problem der Gewöhnung an Schmerz als Notwehr.
- Die 4. Stufe des Modells stellen die Organe der Abfallbeseitigung dar, die bei Krankheit unter besonderen Voraussetzungen funktionieren müssen, und die ebenfalls von Histamin beeinflusst werden. Ihr Nichtfunktionieren erzeugt solche Krankheitsbilder wie Lymphstau, Ödeme, Nekrosen, wohl auch die unterschiedlichen Hautentzündungen. Inwiefern sich die 4. Stufe von der 3. Stufe abgrenzen lässt, ist mir auch noch nicht klar. Aber es ist notwendig, z. B. auf das von den meisten Ärzten stiefmütterlich beachtete Lymphsystem besonders einzugehen, weil es mindestens ebenso wichtig wie das Venensystem ist.

- Kernaussage zu diesem Modell soll es sein, dass die Auseinandersetzung des Körpers mit Stressoren der Umwelt auf verschiedenen Wegen zu Erhöhungen des Blut-Histamingehaltes führen. (Stufe 1)
- ...dass es im Blutkreislauf Antihistaminfunktionen gibt, die für die Einhaltung bzw. schnelle Wiederherstellung des Histamin-Sollbereiches normalerweise sorgen, bei denen die Leber eine zentrale Rolle spielt.
- ...dass zuviel Histamin im Blut bei großer Häufigkeit oder langer Zeit lokalisierte Krankheitsherde an bevorzugten Stellen des Körpers induziert, die ein schwer zu beeinflussendes krankes „Eigenleben“ führen.
- ...dass die langzeitige Überdosis an Histamin durch eine normalerweise vorhandene (aber erschöpfbare) Potenz des körpereigenen Abwehrsystems lange Zeit maskiert bleiben kann. (Die Erschöpfung stellt sich dem Betroffenen nach einer langen, scheinbar symptomlosen Zeit wie ein plötzliches Unheil dar. In Wahrheit hat es vorher nicht wahrgenommene, ernst genommene oder fehlgedeutete Symptome gegeben.)
- ...dass Rückkopplungserscheinungen mit Verstärkerwirkung innerhalb aller Stufen des Modells, den Stufen untereinander als auch vom Output (Stufe 3/4) zum Input (Stufe 1) möglich sind. (In einem entzündeten Gelenk wird z. B. durch überlastende Bewegung selbst Histamin freigesetzt und über zusätzlich eingeschleuste Immunglobuline weiteres Histamin zugeführt und die Entzündung verstärkt. Eine damit verbundene Schwellung drosselt die Blutversorgung und den Abtransport der Stoffwechselendprodukte und kann als Schutzfunktion für den „Rest des Körpers“ unter weitgehender Aufgabe des kranken Organs angesehen werden. Diesem so isolierten Organ ist nur mit äußerer Unterstützung, also durch therapeutische, oft diffizile Maßnahmen zu helfen.)
Langandauernde Histaminerhöhungen können zustande kommen durch freiwillige oder unausweichliche Aussetzung eines oder mehrerer Stressoren (aus Teil 1 des Modells) z. B. auf dem Wege einer Lebensumgebung, einer Vorliebe, einer Sucht, ... aber auch einer Medikation(!). Dabei können in Anlehnung an Pall die Stressoren mit toxischen oder nur emotionalen Wirkungen unter Ausnutzung eines Lernprozesses im Gehirn tiefe Erinnerungsspuren und nachgeschaltete (Fehl-)Reaktionen hinterlassen und durch Rückkopplungsverstärkungen möglicherweise mehr Histamin in das Krankheitsgeschehen bringen als z. B. Nahrungsmittel in der Lage sind.

Zum Aufschreiben dieser Vorstellungen haben mich Eure letzten Beiträge mit den folgenden Link’s kommen lassen - aber auch mein Bestreben, Ordnung in einen Wust von Informationen und Gedanken zu dem Thema zu bekommen:
https://www.symptome.ch/threads/no-und-histamin.29245/
Ende der Kontroverse?, Allergienews, Pall
https://www.symptome.ch/threads/medizinische-oekologie.8660/
https://de.wikipedia.org/wiki/Plättchenaktivierender_Faktor
Eikosanoide - Wikipedia

Liebe Grüße
Manfred
 
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Ja, so könnte das funktionieren mit dem Histamin, wobei es ja nicht nur das Histamin ist, das aufgrund von Stressoren aller Art reagiert sondern ebenso andere biogene Amine wie Dopamin, Serotonin usw. Das ist ja ein großer Zusammenhang, und man kann meiner Meinung nach das Histamin nicht getrennt von den anderen biogenen Aminen (Hormonen, Neurotransmittern) betrachten.

Was mir in dieser sehr interessanten Ausführung fehlt, ist die Aufgabe von DAO und Histamin-N-Methyltransferase, die das Histamin abbauen. Beschwerden durch Histamin entstehen ja erst dann, wenn es dem Körper nicht gelingt, das Histamin wieder abzubauen oder anders ausgedrückt: wenn ein Ungleichgewicht zwischen dem entstehenden Histamin und den abbauenden Enzymen entsteht.

Das sind dann auch die beiden Punkte - soweit mir bekannt - an denen man ansetzen kann:
* der Versuch, möglichst nicht zu viel Histamin zu produzieren durch Meidung von Stressoren in Form von Nahrungsmitteln, Medikamenten, Allergenen, Stress usw., Darmsanierung, Zahnsanierung und weiteren Maßnahmen. Und auch durch die Aufarbeitung von "altem" Stress, also Traumata.

Hierzu gibt es bewußte Ernährung (d.h. auch suchtartigen Essens- und Trinkgelüsten nicht nachzugeben), Bewegung, gute Lebensbedingungen, Meditation, ausreichend Schlaf usw.

* Es kann der Versuch gemacht werden, DAO zu nehmen in Form von Daosin. Antihistamine können helfen.

Eine, leider nicht wirklich praktikable Lösung für Frauen mit einer HI wäre noch, ständig schwanger zu sein.
Wobei der Gedanke, dieses "Schwanger-Sein" künstlich zu erzeugen, um keine Symptome durch zu viel Histamin zu haben, zur Einnahme von Östrogen und Progesteron (beide in der Schwangerschaft erhöht) führen könnte. Nun ist ja gerade die Östrogeneinnahme nicht ohne Nebenwirkungen und sicher gut zu überlegen.
Ob die Anwendung des "natürlichen Progesterons" aus der Yams-Wurzel da eine Lösung wäre?
Östrogen - Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt auf 9monate.de

Gruss,
Uta

https://www.symptome.ch/wiki/histamin-intoleranz/
Histamin - Wikipedia
Biogene Amine - eine kleine Faktensammlung
 
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Hi Manfred,

ich kann das als Modell gut nachvollziehen, und könnte einiges an eigenen Auswirkungen gut belegen. Dieses Modell finde ich nun sehr logisch und gut aufgebaut, und einen extrem guten Ansatz, den tatsächliche Fachleute ernsthaft unter die Lupe äääähm Labor nehmen sollten.

Uta, ich kann bei dir nicht nachvollziehen dass du nicht nachvollziehen kannst, dass das Regelungssystem einschließlich DAO nicht "krank" sein müssen, um dieser Vehemenz der Abwehr HerrIn zu werden. Wenn die Soldaten die Übermacht haben, kann der Kaiser manchmal schreien was er möchte - die Soldaten sindlängst wild und unkontrollierbar zu dem Zeitpunkt. Es müssen andere Maßnahmen greifen, und davon sind auch bereits einige im Threda gefallen.

Die tatsächliche Fein-Interaktion der verschiedenen Botenstoffe ist natürlich ein Weiteres. Aber ich denke, dass das Histamin dabei schon ziemlich ausschlaggebend ist. Dennoch, viele Symptome sind natürlich in der Kausalkette dann nicht mehr eindeutig dem Histamin zuzuordnen. Manfreds Modell bezieht sich auch nicht ausschließlich auf das Histamin allein, ich denke, die Nebenregelkreise könnten eines Tages durchaus noch dazu stossen. Aber dazu wird es schon einige sehr komplex denkende Wissenschaftler benötigen, dieses zu analysieren und die genauen Abläufe im Organismus auszuarbeiten. :)

Gruss
Christiane
 
Hallo Christiane,

Uta, ich kann bei dir nicht nachvollziehen dass du nicht nachvollziehen kannst, dass das Regelungssystem einschließlich DAO nicht "krank" sein müssen, um dieser Vehemenz der Abwehr HerrIn zu werden. Wenn die Soldaten die Übermacht haben, kann der Kaiser manchmal schreien was er möchte - die Soldaten sindlängst wild und unkontrollierbar zu dem Zeitpunkt. Es müssen andere Maßnahmen greifen, und davon sind auch bereits einige im Threda gefallen.

Ich stehe offensichtlich auf dem Schlauch, weil ich tatsächlich auch diesen Satz nicht verstehe :confused:;)

Was genau meinst Du mit dem ersten Satz oben?
Ob man nun das Histamin-bedingte Verhalten eines Körpers, das doch direkt mit der DAO zusammenhängt, als krank oder nicht krank bezeichnet, spielt doch keine Rolle.
Es bleibt doch dabei, daß durch das nicht funktionierende Zusammenspiel von Histamin und DAO und vorher das Zuviel an Histamin und ein Zuwenig der DAO der Mensch sich krank fühlt?
Und dann geht es doch darum herauszufinden, wie man dieses Zusammenspiel (Regelkreis) so beeinflussen kann, daß es wieder ohne Schaden für den Menschen funktioniert?

Gruss,
Uta
 
Hallo Manfred,

das wird ja immer schöner... ;)!

Deine Ausführung ist jetzt präzise und informativ, wobei von der gewünschten Einfachheit nicht mehr viel übrig geblieben ist :D, aber davor hatten wir Dich ja gewarnt!

Mir sind auch noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen:
- Wie Uta schon erwähnt hat das Zusammenspiel der verschiedenen Neurotransmitter, z.B.:
Histaminose und Serotoninmangel: Häufige Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
- Die Nahrung, d.h. der Verweis darauf, ist bei einer Histaminose wohl ganz oben anzuführen. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass eine dauerhafte Anti-Histamin-Diät sinnvoll für den Organismus ist (bilden sich doch eventuell neue Mängel-Zustände die belasten), aber es sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall darauf hingewiesen werden, dass Nahrungsaufnahme und Symptome in ganz direktem Zusammenhang stehen.
- Und ganz wichtig würde ich finden, dass Nahrungsmittelintoleranzen bei der Diagnose "Psychische Erkrankung" eine ernstzunehmende Rolle spielen und man diese bei solchen Beschwerden unbedingt in Betracht ziehen sollte.

So, ich hoffe ich bin mit meinen Überlegungen noch "in der Spur" :tuer:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather

PS: Ich weiß ja nicht ob ich schon einmal gefragt habe, aber willst Du uns denn nicht verraten aus welchem Grund Du Dir die Mühe machst... :eek:)?
 
Uta: ... ebenso andere biogene Amine wie Dopamin, Serotonin usw. Das ist ja ein großer Zusammenhang, und man kann meiner Meinung nach das Histamin nicht getrennt von den anderen biogenen Aminen (Hormonen, Neurotransmittern) betrachten.
Was mir in dieser sehr interessanten Ausführung fehlt, ist die Aufgabe von DAO und Histamin-N-Methyltransferase ...
... Meidung von Stressoren in Form von Nahrungsmitteln, Medikamenten, Allergenen, Stress usw., Darmsanierung, Zahnsanierung und weiteren Maßnahmen. Und auch durch die Aufarbeitung von "altem" Stress, also Traumata.

Christiane: Aber ich denke, dass das Histamin dabei schon ziemlich ausschlaggebend ist.

Uta: Es bleibt doch dabei, daß durch das nicht funktionierende Zusammenspiel von Histamin und DAO und vorher das Zuviel an Histamin und ein Zuwenig der DAO der Mensch sich krank fühlt?
Und dann geht es doch darum herauszufinden, wie man dieses Zusammenspiel (Regelkreis) so beeinflussen kann, daß es wieder ohne Schaden für den Menschen funktioniert?

Hallo Uta und Christiane!

Dank für Eure Antworten. Ich freue mich, dass es keine echten Widersprüche gibt. Dass Dir, Uta, einige Dinge fehlen, liegt mehr daran, dass ich nicht klar gemacht habe, dass es mir in dieser Form eines Modells zuerst darum geht, bekannte und vermutete Zusammenhänge in einer strukturierten Übersicht darzustellen, ohne in die Tiefe zu gehen. Diese Übersicht als Modell soll dazu dienen, tiefer gehende Erfahrungsberichte unserer Leidgenossen sowie Fachbeiträge besser einzuordnen, um bisher übersehene Zusammenhänge z. B. zwischen selbst erfahrenen Symptomen einer evtl. gemeinsamen Ursache auf die Spur zu kommen.

Ich will ja da nicht stehen bleiben. Vielmehr soll sich anschließend, darauf aufbauend - wie Ihr nun schon begonnen habt - eine Diskussion entwickeln, die das Modell durch Infragestellungen oder Unterstützungen verbessern hilft.

Ja, es bleibt dabei, Uta, dass ein nicht funktionierendes Zusammenspiel zwischen histaminfördernden und -abbauenden Prozessen einen krankmachenden Histaminspiegel zur Folge hat. Und genau dies sehe ich im Zentrum des Modells - im Teil 2. Wenn sich z.B. jemand wegen seiner Gelenkschmerzen jahrelang an einen Orthopäden gewandt hat und mit der Diagnose Polyarthritis sich nur noch mit Schmerzmitteln behandelt, vielleicht sogar einem Diätvorschlag seines Doktors folgt, kann dem Fortschritt seiner Beschwerden trotzdem nur noch zusehen. In unserem Modell bewegt der sich in den unteren Etagen (Teil 3/4).

Schaute er sich aber im Teil 2 um und dem dort zusammengetragenen Wissen, hält er es vielleicht nicht als abwegig, es einmal mit DAO oder anderen Antihistaminika zu versuchen. Bei Erfolg käme er schnell in die Spuren der HIT-Leute und müsste feststellen, dass die nichts anderes auf ihrem Diätplan haben als er, obwohl ihm bis dato niemand etwas von Histamin erzählt hatte. Ab jetzt würde er sich weniger mit Schmerzmitteln befassen, sondern vielmehr damit, wie man sich mit HIT arrangieren kann. Das aber ist nicht das Ende der Fahnenstange! Mit der Erkenntnis, dass HIT keine Histamin-Intoleranz und keine Krankheit ist, sondern eine natürliche, aber sehr „multiple“, Reaktion auf ein Zuviel an Histamin, kommt er dann vielleicht auf die Frage: woher kommt so viel Histamin, das ich nicht länger tolerieren kann? Hier kommen wir auf den Teil 1 des Modells und die anscheinend sehr weitläufigen Zusammenhänge mit dem Teil 2, den ich nach Uta’s Einwand deutlicher in Teil 2a: hi-erhöhend und Teil 2b: hi-senkend unterteilen will. Hier hinein gehören natürlich alle Prozesse, die für die Hi-Bilanz verantwortlich sind. Du hast sie wohl alle genannt, Uta, obwohl hier die Einsortierung in das Modell wichtig wäre. Dies betrifft das Auseinanderhalten von Stressoren und z.B. Botenstoffen und die noch vorzunehmende Sortierung der Stressoren nach der Eintrittspforte und dem Weg bis zum Teil 2a oder 2b und wahrscheinlich auch zum Teil 3. Einarbeiten muss ich auch die von Dir genannten Konkurrenten bei der Histaminverarbeitung und „Müllabfuhr“, die biogenen Amine.

Als nächstes bringe ich das Modell auf den neuen Stand.

Was mich z.Zt. auch beschäftigt: wer hat Erfahrung mit Glutaminsäure/ Glutamat/ Geschmacksverstärker? Nach Prof. Pall müsste dies ein wichtiges Thema sein wegen der Wirkung als Neurotransmitter und der vermutlichen Suchtförderung. Er weist ja darauf hin, dass diese in Schweden (?) ganz und bei uns in der Säuglingsnahrung verboten sind. Ich habe in Discounterregalen bei Tütensuppen & Co nachgeschaut: man muss lange suchen, bei BIO ist es schon besser. Aber: Knorr bereinigt sein Sortiment! Lt. Aufdruck: Knorr Initiative für vollen Geschmack ohne Geschmacksverstärker ... Nach dem, was ich in unserer Küche finde, fällt es schwer damit aufzuhören. Dieses Zeug war wohl und ist noch das probate Mittel für zufriedene Essengäste! Bei mir steht es im Verdacht, am „Störnebel“ eine Mitschuld zu tragen, der über der Ursachenfindung für meine MCS-Reaktionen liegt.
 
Hallo Heather,

ich freue mich, dass Du noch dabei bist! Ich hatte nicht bemerkt, das Du noch dazwischen dran gewesen wärst. Deine Zutaten sind unstrittig und das nächste Mal dabei.

Ich mache das, weil ich mein erlahmendes Rentnerhirn trainieren muss, und weil ich denke, dass wir auf diesem Wege allen auf Karriere angewiesenen und nach allen Seiten absichernden Fachleuten eine Nase vorauseilen können, dürfen, müssen. Wir können uns hier doch trauen, Halbwissen in die Waagschale zu werfen und ganz wichtig: eigene Erfahrung. Nichts beflügelt den Denkapparat mehr, als selbst empfundene Ungemach! Viel Halbwissen zusammen kann, kritisch bewertet, Wunder bewirken. - Apropos selbst empfundene Ungemach: Psychische Entgleisungen gehören ganz wichtig in das Modell und sind bereits berücksichtigt.
 
Es passt zwar nur teilweise hierher, aber ich fand diese Seite vom ToxCenter jetzt doch ganz interessant:

Diagnostik:
* Hautpricktest und IgE zum Ausschluss einer Sofortallergie
* Serumtryptase zum Ausschluss einer Mastozytose
* Das histaminabbauende Enzym heißt DAO, Diaminooxidase. Das Labor benötigt 2ml Serum. Die Untersuchung kostet 43,72 €; Krankenkassen zahlen sie noch nicht. [email protected]
* Zwei typische Symptome von HIT: Gesichtsrötung, Juckreiz, juckende Pickel; Übelkeit, Erbrechen,Blähungen,Durchfälle; Kopfschmerzen, Schwindel; Blutdruck niedrig,Herzrasen,Herzrhythmusstörungen; verstopfte Nase, Fließschnupfen, Menstruationsstörungen.
* bei unauffälliger DAO und zwei obigen Symptomen Bestimmung des Histaminspiegels im Blut oder sein Abbauprodukt N-Methylhistamin im Urin.
* Bestimmung der DAO-Cofaktoren Vitamin B6, Kupfer und Vitamin C im Blut.
Doppelblind placebokontrollierte Provokationstestung im Anschluss an eine histaminarme Diät.

Therapie:
* Verminderung der Histaminzufuhr beim Essen in Form von lang gereiften oder gegärten, und daher histaminrerichen Nahrungsmitteln wie alter Käse, Gepökeltes, Hefebackwaren sowie Spinat oder Tomaten.
* Ausschaltung aller allergisierenden Alltagsgifte wie Zahn- oder Wohngifte
Medikamente s.o. meiden (Allergiepass dafür!)
* Schlaf senkt den Histaminspiegel auf Null
* Aponal (Doxepin, eine Ampulle trinken, da hierin keine Allergika oder eine halbe Tablette zu 50 mg) senken Dopamin am besten, auch im anaphylaktischen Schock (als Spritze i.v.) Willkommen bei Roche in Deutschland
* DAO-Kapseln oder als Gel, mäßige Wirkung
Histaminintoleranz durch Enzymmangel

Das "Rezept", bei einer Reaktion zu schlafen, finde ich weiter genial - wenn es möglich ist.

Womit ich keinerlei Erfahrung habe, ist Aponal. WEiß da jemand mehr bzw. hat eigene Erfahrungen?

Wirkungsweise von Doxepin
Doxepin gehört zu den trizyklischen Antidepressiva. Es besitzt ausgeprägte beruhigende sowie angstlösende und stimmungsaufhellende Wirkungen.

Als Wirkungsmechanismus für den Effekt im Gehirn wird eine Beeinflussung der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin angenommen. Doxepin hemmt deren Wiederaufnahme in die Zellen, erhöht also deren Konzentration im Gehirn und entfaltet so seine positive Wirkung.

Doxepin hemmt auch die Wirkung des Gewebshormons Histamin, indem es die H1- und H2-Rezeptoren blockiert. In verschiedenen Versuchsanordnungen wurde durch Doxepin die Magensaftabsonderung und Entstehung von Magengeschwüren unter Stress-Belastung gehemmt.

Doxepin zeigt sowohl im Gehirn wie im übrigen Körper eine schwach anticholinerge und krampflösende Wirkung. So wie andere trizyklische Antidepressiva hemmt es in hohen Dosen die Erregungsleitung am Herzen (Verlangsamung des Herzschlags) und senkt den Widerstand innerhalb der Blutgefäße geringgradig (Blutdrucksenkung).

Folgende Wirkungen von Doxepin wurden außerdem tierexperimentell nachgewiesen: Wirkungsverstärkung von Schmerzmitteln, Verminderung einer Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln, Unterdrückung von Entzugserscheinungen bei Morphinabhängigkeit.
Aponal 25: Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

das mit dem Schlaf ist mir zwar auch bekannt, doch wenn Du "stark" reagierst kannst Du gar nicht lange genug schlafen bis alles wieder im Lot ist. Sonst müsste ich manchmal schon 24-36 Stunden einplanen und manche HIT´ler sogar noch länger ;).
Und erschwerend kommt hinzu, dass man mit den passenden Beschwerden gar nicht richtig schlafen kann :sleep:. Z.B. RLS (Restless Legs Syndrom), Herzrasen/-hämmern oder auch Kratzen im Hals (eines meiner "schönsten" Symptome :cool:) machen es ohne ensprechende Medikation (Antihistamine, etc.) fast unmöglich überhaupt ein Auge zuzumachen.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Bei mir ist es oft anders (gewesen), so lange ich nichts von der Histamin-Geschichte wußte: ich wurde nach manchem Essen so müde, daß mir gar nichts anderes übrig blieb als zu schlafen.
Auch bei Stress (vor Prüfungen z.b.) wurde ich oft so müde, daß ich nur noch gähnte, was die MitkandidatInnen immer sehr wunderte.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

jaaaa, müde werde ich auch... aber ich kann einfach nicht einschlafen.

Ich bin dann zwar wirklich aber sowas von am Ende und muss mich hinlegen, doch an Schlaf ist absolut nicht zu denken :eek:.

Aber ich habe schon oft gelesen, dass auch das durchaus ein typisches Symptom ist.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Mit der Erkenntnis, dass HIT keine Histamin-Intoleranz und keine Krankheit ist, sondern eine natürliche, aber sehr „multiple“, Reaktion auf ein Zuviel an Histamin, kommt er dann vielleicht auf die Frage: woher kommt so viel Histamin, das ich nicht länger tolerieren kann?
Und da sind wir auf der Ebene der Ursachenforschung welche, handelt es sich bspw. um psychische Stressoren, eventuell der/diejenige nicht heran kann oder will. Eventuell sollte dieser Punkt mal aussen vor gelassen aber dennoch gemerkt werden. Für mich wären das absolut wichtige zu untersuchende mögliche Ursachen mit welchen ich mich nach einer gewissen Betroffenheit dann auf Meta-Ebene auseinandersetzen könnte, für manche würde ihr gesamtes Weltbild und damit erst einmal sie selbst komplett zusammenstürzen, würden sie sich erlauben bestimmte Zusammenhänge zu betrachten.
Was mich z.Zt. auch beschäftigt: wer hat Erfahrung mit Glutaminsäure/ Glutamat/ Geschmacksverstärker? Nach Prof. Pall müsste dies ein wichtiges Thema sein wegen der Wirkung als Neurotransmitter und der vermutlichen Suchtförderung. Er weist ja darauf hin, dass diese in Schweden (?) ganz und bei uns in der Säuglingsnahrung verboten sind. Ich habe in Discounterregalen bei Tütensuppen & Co nachgeschaut: man muss lange suchen, bei BIO ist es schon besser. Aber: Knorr bereinigt sein Sortiment! Lt. Aufdruck: Knorr Initiative für vollen Geschmack ohne Geschmacksverstärker ... Nach dem, was ich in unserer Küche finde, fällt es schwer damit aufzuhören. Dieses Zeug war wohl und ist noch das probate Mittel für zufriedene Essengäste! Bei mir steht es im Verdacht, am „Störnebel“ eine Mitschuld zu tragen, der über der Ursachenfindung für meine MCS-Reaktionen liegt.
Meine Küche war seit ca. 20 Jahren hpts. mediterran, seit ca. 10 jahren zusätzlich stark thailändisch geprägt - klar gab es auch mal Reiberdatschi mit Apfelmus, aber alle gekochten Geichte waren eine der beiden angeführten. Zur mediterranen brauch ich nicht viel weiter zu sagen - exakt das was einen HITler hochpusht - und die thailändische: Ebenfalls, wenn man die Gewürzpastennicht selbst zu bereitet, und natürlich habe ich die fertig gekauft. Dazu kommt die (leichte) Sojasauce, welche bei uns ausser fürs Nudel- und Kartoffelwasser komplett das Salz ersetzt hat. Eier aller Art - bspw. lieb(t!)en wir nur Sojasauce (Soja, Gärung, Glutamat). Thaliländische Knorr-Brühwürfel - Glutamat, die einzige hier normal erhältliche Fertig-Gemüsebrühe, welche ich zu vielen Gerichten zum Abschmecken mit benutzt habe, ebenfalls. Daher kann ich aus eigener und der Kinder Erfahrung bestätigen, dass das Zeug Suchtcharakter hat. Wie du aus meinen Erzählungen unschwer erkennen kannst und warum Heather möglicherweise diesen Thread gestartet hat, scheint es wohl tatsächlich so zu sein dass sich der süchtige HITler den gewissen Kick holt, um den Histaminlevel hoch zu halten.

Was im übrigen auch durch die (unbewusst absichtliche) Produktion von Stress möglich wäre! Und solche Menschen gibt es durchaus, wobei ich aus dem Verhalten nicht zwingend auf Histamin-Sucht schließen würde, aber es könnte rein theortisch eine mögliche Ursache sein.

Hallo Uta,

jaaaa, müde werde ich auch... aber ich kann einfach nicht einschlafen.

Ich bin dann zwar wirklich aber sowas von am Ende und muss mich hinlegen, doch an Schlaf ist absolut nicht zu denken :eek:.

Aber ich habe schon oft gelesen, dass auch das durchaus ein typisches Symptom ist.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
Das kenne ich auch :).


Liebe Uta, ich versuche ein anderes Mal einen neuen Ansatz, denn ich weiss nicht, wie ich es noch erklären kann. Die DAO kann ganz normal oder vielleicht sogar sehr gut funktionieren, doch wenn der Histaminlevel permanent (unwissend oder auch unbewusst) hoch gehalten / hoch geschossen wird, können die Regulatoren schlicht nicht mithalten. So weit ich das Histamin bis jetzt verstehe, ist es doch ein ziemlich mächtiges Transmitterchen.

Lieben Gruss,
Christiane
 
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Hallo Heather, Uta und Christiane,

zu Eurem Thema Schlaf - ich kenne da zwei andere Bilder: Einschlafen nach bekanntem Ritual ohne Probleme, dann
1.) Aufwachen nach 15 bis 30 min durch trockenen Hustenreiz, Herzhämmern, Gefühl aufzublähen, Atemnot, leichter Schwindel >> Lösung: Verlassen des Schlafzimmers und Wechsel sämtlicher Schlafwäsche - als Ursache Waschmittel erkannt. Meine Diagnose: MCS.
2.) Aufwachen etwa 4 Uhr +/- 30 min mit Sauerstoffmangel und fast dichter Nase, Herzhämmern und leicht bis mäßig geschwollene Finger und Unterschenkel und jetzt entdeckt: geschwollene Lippen (Quincke ?)
Nachdem Punkt 1 gelöst ist (man hofft, dass das Waschmittel so bleibt), kann ich zum Punkt 2 Folgendes besser beobachten: Diese Erscheinungen variieren in ihrer Stärke wahrscheinlich mit dem Histamingehalt meines Abendbrotes und mit der Ein- bzw. Nichteinnahme von Daosin bzw. Lorallerg und ganz besonders, wenn ich meinem Affen wieder mal Schokolade gegeben habe! Letzteres nach zu langer Enthaltsamkeit, wenn eine Tafel gerade so gereicht hat!! Und außerdem: sehr wahrscheinlich auch wie weit mein Schlafzimmerfenster offen ist - im Sommer schlafe ich länger!
Gern würde ich die Schlaftherapie übernehmen!

Speziell für Christiane, weil Du immer wieder darauf kommst: Ich habe 6 Jahre mit einem Borderliner in unserem 2-/3-Generationenhaus zusammengelebt. Er war einer (ist es auch noch) der gefährlichen Sorte. Rückblickend war das eine histaminträchtige Zeit für uns, aber: >>> das was in der Liste zu Verhaltensänderungen in den Stadien einer Sucht bei Frau Dr. Prochazka https://www.symptome.ch/threads/medizinische-oekologie.8660/ nachzulesen ist, passt zu den Verhaltensstörungen, die unser Kandidat in einem Zyklus von 4 - 6 Wochen in der ganzen dort beschriebenen Breite bei und mit uns vorgeführt hat. Übrigens war ihm seine innere Spannung mitunter schon Tage vor einem Wutausbruch anzusehen. Und eine sehr ähnliche Liste habe ich schon einmal - aber im Zusammenhang mit dem Histaminspiegel gefunden. Ob ich die noch finde?

Vielleicht schlafe ich heute besser!

Viele Grüße:wave:
Manfred
 
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Hallo zusammen,

ich habe wieder zu wenig geschlafen. Vielleicht wegen aktueller Fragen zum Thema Glutamat: Wenn das Zeug unsere Geschmacksnerven sensibilisiert, warum nicht auch andere? Anders gefragt bzw. im erweiterten Sinn: macht es uns nicht empfindlicher gegen alles, so auch gegen Chemikalien oder Stress? Und vielleicht auch überempfindlich mit nachfolgenden Überempfindlichkeitsreaktionen, wie MCS oder gar Reizbarkeit??? Der Gedanke, dass dann erst Histamin ins Spiel kommt, ist mir (nicht nur wegen meines Modells) viel sympathischer!

LG:wave:
Manfred
 
Hallo Manfred,

das Glutamat ist wahrscheinlich nicht die Mutter allen Übels, jedoch ist es durchaus an einigen Beschwerden mitverantwortlich:
https://www.symptome.ch/threads/glutamat-und-histaminintoleranz.5986/
https://www.symptome.ch/threads/glutamat-allenthalben.1433/

Und wenn ich hier noch von "suchterzeugende Aminosäureverbindung" lese:
Geschmacksverstärker Glutamat
:schock: :schock: :schock:

Solange die Nahrungsmittelindustrie dies so einfach verwenden kann wird sich wohl nix an dieser Problematik ändern lassen.
Aber für Deine erarbeitete These ist dieser Punkt auf jeden Fall wichtig :).


Liebe Grüße 👋.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Glutaminsäure / Glutamat

Aus Glutaminsäure, einer nicht essentiellen Aminosäure, wird im Gehirn Glutamat gebildet. Glutamat fungiert dort als Neurotransmitter. Einige schwere Erkrankungen, wie z.B. Parkinson, Alzheimer, Chorea Huntington gehen mit einer Störung des Glutamin-/Glutamatstoffwechsels im Gehirn einher.
Glutamat ist das Salz der Glutaminsäure. Deshalb werden die Begriffe Glutaminsäure und Glutamat häufig synonym benutzt.
Die kritische Seite zur Milch - Problemzonen - Glutaminsäure / Glutamat

Wenn man sich diese Info so durchliest, ist man vor Glutamat ja nicht wirklich geschützt.
Das war mir gar nicht klar.

Gruss,
Uta
 
Die kritische Seite zur Milch - Problemzonen - Glutaminsäure / Glutamat

Wenn man sich diese Info so durchliest, ist man vor Glutamat ja nicht wirklich geschützt.
Das war mir gar nicht klar.

Gruss,
Uta
Hi Uta,

Ohne den Artikel detailliert gelesen zu haben möchte ich dennoch meinen, dass es einen Unterschied ausmacht ob dem Körper eine Vorstufe zugeführt wird, aus welcher er Substanzen generieren kann, oder die Substanz selbst, welche so zwangsläufig aktiv ist sofern sie nicht abgebaut wird / werden kann. Vielleicht ist das eine weitere Diskussion wert.

Auf den Faktor Stressoreneinwirkung möchte ich kurz noch einmal näher eingehen, da ich diese Diskussion immer wieder überdenke, und insbesondere die Zusammenhänge versuchen will zu verstehen. Wie gesagt ist mein Ansatz der des Körpers als aktiv handelndem Organismus. Dabei re-agiert der Körper mit einem ihm bis dato als erfolgreich bekannten Muster auf gleiche Weise auf psychische wie physische Stressoren. Der Körper als Organismus kennt nur eine Re-Aktion auf beide Arten von Bedrohung, da sie aus seiner Sicht gleich-wertig sind.

Wenn ich es genauer betrachte, muss ich latent stets eine Histamin-Intoleranz bzw. -Über-Reaktion "gehabt" haben. Als Kind hatte ich die klassischen eingerissenen Mundwinkel, weiterhin Eiterbeulen bei Zahnwechsel (gleiches bei meiner Tochter, welche ausserdem zeitweilig unter aften-ähnlichen Entzündungen im Mundbereich leidet, Spangenträgerin), und in der Jugend stetig wiederkehrende Reizhusten, welche mir den Beinamen "Bello" einbrachten. Ich betone dieses, da allzu gerne Husten bis hin zu bronchitischen Zuständen ausschließlich mit Rauchen in Verbindung gebracht wird - ich war als Jugendliche extrem sportlich aktiv und ausserdem extrem viel an der frischen Luft, und habe natürlich noch nicht geraucht.

Hier stelle ich gerade den Zusammenhang her mit meiner familiären Situation, nämlich offenbar erfahrene Gewalt meines Vaters gegenüber der Mutter, und Trennung der beiden. Ich schreibe dieses hier, zum einen um die Wichtigkeit solcher Ereignisse auch in der teils verdrängten Kindheit hervorzuheben, zum anderen um diese Art von Tabu zu brechen, da mir wohl bekannt ist dass familiäre Gewalt weitaus öfter an der Tagesordnung ist als dieses öffentlich zugegeben oder berücksichtigt wird. Betroffene haben sich auch in keiner Weise zu schämen oder zu verstecken. Erst durch Zulassen der Tatsachen können wir unser eigenes Leben aktiv verändern.

In Schritt 2 ergab sich - zwangsläufig?- eine Wiederholung der Situation: Der Kindesvater meiner Tochter entwickelte sich ab meiner Schwangerschaft gewalttätig und tyrannisch (dumme Partner-Prägung, ebenfalls in der Kindheit, aber so ist dies wohl einmal). Ich distanzierte mich und das Kind nach einiger Zeit, auch räumlich durch einen längeren Auslandsaufenthalt.

Bei Rückkehr in den Einwirkungsbereich dieses Menschen, welche ich nicht vermeiden konnte da ich schließlich mein Leben zugunsten meines Kindes weiterzuführen habe, entwickelte sich erstmalig eine der von mir weiter oben beschriebenen eitrigen Wunden. Der Arzt rätselte von Parasiten bis hin zu Sonstigem, etliche Untersuchungen wurden eingeleitet aus deren Ergebnissen die Ärzte aber keine tatsächliche Ursache analysieren konnten. Bei dem "auslösenden" Eiter-Erreger handelte es sich um einen Erreger, welcher überall und bei fast jedem Menschen ständig auf der Haut vorhanden ist. Bei mir hatte ein winziges Kratzen an einer leicht juckenden Stelle am Knöchel jedoch gereicht um ein Fünf-Markstück-grosses Abszess entstehen zu lassen, wobei das gesamte Bein sich über Wochen derart entzündete dass ich das Gefühl hatte, es werde "ausgebrannt". Und so ging es dann leider mit weiteren Belastungen weiter.

Mittlerweile sehe ich die Ursache für die extremen physischen Reaktionen in einer extremen körper-erlernten Abwehr durch enorme Histamin-Ausschüttung. Das Histamin lässt insbesondere partiell das Gewebe durchlässig werden, so dass Entzündungen welche als einfache Follikulose beginnen, sich flächig ausbreiten, und hier bekämpft das Histamin den Herd dann weiter.

Im weiteren Verlauf, und wieder durch existenzielle Bedrohung ausgelöst, hatte ich eine eitrige Entzündung am Knie, in welche ich nach Abreinigen des Eiters eine Murmel in die Wunde hätte stecken können. Die Entzündung entflammte wieder das gesamte Bein über ganze zwei Monate, so dass ich erstens ein Brennen wie Feuer durchgehend darin verspürte und zweitens das Bein durch die Schwellung steif und bewegungsunfähig war (ganz hervorragend, wenn mensch kleine Kinder alleinverantwortlich zu versorgen hat).

Letzendlich hatte ich, wiederum nach Einwirken eines (subjektiv? zumindest aus Sicht meines Körpers) existenziell bedrohlichen Stressors eine Entzündung im Gesicht, begonnen mit einem einfachen leicht eitrigen Pickelchen, welche nach einiger Zeit die Gesichtshälfte auf die Grösse eines Fussballes anschwellen liess. Dass das alles sehr schmerzhaft war, kann mensch sich denken. Bei dieser letzten Form habe ich mich auch freiwillig ins KH begeben und Antibiotika intravenös bekommen, wobei ich auf solche i.d.R. versuche zu verzichten.

Dieses waren die Symptome stets nach Einwirken einer psychisch als existenziell wahrgenommenen Bedrohung.


Rein physische Einwirkungen und Reaktion darauf habe ich einmal nach Einwirken unangemessen vieler Mückenstiche erlebt (ich Dummerchen hatte in Moskito-Gebiet ungeschützt im Freien übernachtet): Mein gesamter Körper war angeschwollen wie das Michelin-Männchen. Ein von aufgesuchten Arzt gegebenes Antihistamin hat sofort Abhilfe geschaffen. Damals wurde seitens des Arztes als Ursache Sea-Food gesehen - ich hatte nur zu der Zeit gar keines zu mir genommen. Ich nehme daher an, dass es die Mückenstiche waren, auf welche der Körper mit derartiger "histaminiger" Abhilfe reagiert hatte.


So, und ich wollte diesen Roman als mögliche Information auch für andere Betroffene gerne einmal loswerden. Bis dato scheint es, sind haut-entzündliche Reaktionen bei Histamin-Intoleranz offensichtlich noch nicht in der Ärzteschaft angekommen. Den Ansatz, dass der Körper auf psychische Bedrohungen gleiches Reaktionsmuster einsetzt wie auf physische, halte ich aus dem Grund für besonders wichtig, da anderenfalls Betroffene als "psychisch krank" eingestuft werden, oder wie mir geschehen, die Diagnose "Artifizielles Syndrom" aufgeklebt bekommen, was ihnen erstens kein bisschen weiterhilft bei der Ursachenevaltuation und zweitens eine weitere psychische Belastung darstellen kann, so dass der Teufelskreis nur weitergeführt wird.

Wir können Tabus brechen, indem wir darüber sprechen. ;)


Lieben Gruss
Christiane
 
:) Und der Kontext zu diesem Thread:

Um diesen Abwehrmechanismus am Laufen zu halten, führt sich der Organismus schlauerweise entsprechende histaminhaltige Nahrungsmittel zu, bzw. triggert die eigene Abwehr und Histamin-Ausschüttung durch entsprechende Nahrungsmittel.


Und deshalb wäre es sicherlich auch einmal gut, die positiven Aspekte des hohen Histaminlevels zu sammeln! :D


Christiane
 
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