Immunsystem gelangweilt ?

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oli

Gestern sah ich auf dem ZDF-Dokukanal eine Reportage. In dieser wurde der fehlende Kontakt mit Bakterien und Parasiten der modernen Menschen dafür verantwortlich gemacht, dass Autoimmunkrankheiten und Allergien ausbrechen:
"Krieg im Körper":
Die moderne Welt lebt in Sicherheit und Sauberkeit - doch gerade aus dieser Welt droht große Gefahr für die Bewohner der westlich zivilisierten Welt: Vor 50 Jahren noch völlig außergewöhnlich, erkranken heute mehr und mehr Menschen an Allergien und Autoimmunkrankheiten.

In den letzten Jahren haben führende Wissenschaftler eine erschreckende Theorie zu dieser Epidemie "zivilisatorischer" Krankheiten entwickelt: die "Hygiene-Hypothese". Sie geht davon aus, dass gerade der unerbittlich geführte Kampf gegen Erreger, Viren und Bakterien die Ursache für die Er-krankung vieler Menschen ist. So lange wir nicht aufhören, unsere Lebensumwelt so steril und sauber wie möglich zu halten, könnten sich unsere eigenen Körper zu viel größeren Feinden entwickeln als all die winzig kleinen Organismen, denen unser Kampf gilt.

[Quelle: https://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung/6/0,1970,2825254,00.html]

Ganz besonders interessant war die Stelle, an der eine Asthma-Familie vorgestellt wurde. Das Tragische sei, dass die Familie den ganzen Tag im Haus verbringen müsse. Dieser Umstand mache Sie aber noch weiter krank. Hier kam allerdings leider kein Hinweis auf eventuelle Wohngifte, sondern der Reporter sprach von der großen Gefahr, die von den fehlenden Mikroorganismen im Haus ausgeht...
Selbst Multiple Sklerose wird in dieser Reportage den "heutzutage zu hygienischen Bedingungen" in der westlichen Welt zugeschrieben.

Sehr interessant für mich ist, dass Doktoren, Professoren und solche hochdotierten Menschen stundenlang (u.U. ihr ganzes Leben) damit zubringen, zu forschen, zu erklären und zu begründen, wie und wieso das Immunsystem kollabieren könnte und wie MS, Asthma, Neurodermitis entstehen. Nur kommt anscheinden KEINER darauf, dass evtl eine zu hohe Giftexposition (Umweltgifte, Zahnmetalle, Weichmacher, Farbstoffe, Nahrungsmittelzusatzstoffe usw.) mit Schuld haben könnte.

Am Ende dieses Films wurden zwei Menschen vorgestellt, die mit einem Bandwurm bzw mit speziellen Bakterien therapiert wurden. Beide bekamen eine "Dosis" der entsprechenden Lebewesen oral verpasst und ihre Beschwerden linderten sich um 80%. Der eine Mann sprach vom schönsten Tag seines Lebens und seitdem hätte sich seine Situation um 180Grad gewendet.

Scheint also doch (zumindendest ein bisschen) was dran zu sein, an der These, dass das Immunsystem nicht richtig "trainiert" wird dadurch dass wir so übertrieben sauber leben (was ich im Übrigen nicht unbedingt finde, denn ich bin als Kind immer barfuß gelaufen und heute auch noch manchmal. Im Salat ist oft Erde, Kinder essen alles was ihnen runterfällt trotzdem...). Trotzdem kann das keine alleinige Ursache sein, meine ich. Denn auch zb alte Leute, die im Krieg und danach oder davor aufwuchsen, sind alles andere als steril groß geworden. Trotzdem haben die heute 50 bis 90 jährigen auch oft Autoimmunkrankheiten.

Leider forschen diese tollen, hochkompetenten Wissenschaftler sehr einseitig. Ob diese Menschen betriebsblind sind, oder bestochen werden - das Thema Gifte scheint überhaupt kein Thema zu sein (außer, dass durch Gifte die ach so nützlichen Mikroorganismen zerstört werden).
 
wundermittel
Ich glaube auch nicht, dass die Hygiene die Ursache der Entwicklung ist.

Viele Grüsse
Wero
 
Vllt doch, wenn nämlich die Hygienemittel wichtige, mit uns Ko-existierende Bakterien töten.

LG
 
naturheilkunde
Wenn man sich bewußt macht, dass auf (keineswegs stark verschmutzten) Küchentüchern viele Milliarden Keime sitzen, müssen wir uns mit denselben einigermaßen vertragen, sonst wären wir ja dauernd krank. Ich habe noch keine eifrigen Keimvernichter kennengelernt, die sich besonders stabiler Gesundheit erfreuten.
Vermutlich liegt der für Normalos richtige Weg wie immer in der langweiligen Mitte. Weder im Dreck suhlen noch mit der Sagrotanflasche seinen Weg frei sprühen bringt gesundheitliche Vorteile.

Gruß, Horaz
 
Hallo Horez,

da stimme ich dir zu. Und es gibt eigentlich nichts hinzuzufügen.

Viele Grüsse von Juliette
 
Ja, aber es ging in dem Bericht nicht um kleinere oder größere Infekte, sondern um Autoimmunerkrankungen wie MS usw.

Dass die Anwesenheit verschiedener Keime evtl eine förderliche Wirkung haben kann, wenn es um zb Erkältungen oder so geht, kommt mir logisch vor. Das wäre der Trainingseffekt.

Aber dass wir tatsächlich so fundemental anders leben, als früher, wenn es um Keime geht, glaube ich nicht.

Die meisten zumindest gehen doch mal in Naturbadeseen schwimmen oder essen Brombeeren im Wald (ok, es sei denn man wird tatsächlich in der "echten" Großstadt groß).

Aber zb meine Schwester: Aufgewachsen mit Garten, natürlicher Kost (zwar nicht bio, aber immer frisches Gemüse ect, auch ohne Waschen). Im Sommer immer im Naturbadesee, der einmal sogar wg Kolibakterien geschlossen werden musste. Im Urlaub waren wir am Meer und sie war insgesamt viel draußen.

Sie hat seit sie etwa 17 oder so ist, Neurodermitis. Ausgelöst wurde der Schub durch eine homöopathische Behandlung mit etwa 19 Jahren. Der nächste Homöopath, der sie damals stets "DUtze" (obwohl volljährig), meinte irgendwas von Erstverschlimmerung und so.

In der Wohung (in der auch ich aufwuchs) liegt bis heute Steinkohleteer unter dem Holz, die Eltern rauchten, es wurde gerne mal "Pyrethrum" versprüht und der Vater ist Holzfan und Heimwerker (=Holzschutzmittel, Lacke, Kunstharz, Farben, Löt- und Schweissdämpfe, Lösungsmittel usw).

Nun frage ich mich, was da wohl eher der Auslöser für ihre und meine beschwerden sein kann: fehlende Mikroben oder zu viel Gifte ?

Natürlich muss man von Fall zu Fall abwägen, sieht man ja anhand der o.g. Beispiele, die mittels Würmern etc gesund wurden. Mich macht allerdings diese Verbohrtheit auf eine These wütend. Sind diese hochintelligenten Menschen (oder wofür wir sie halten) nicht in der Lage, daran zu denken, dass es auch multikausale Ursachen / Auslöser geben kann ?
Mir kommen diese Typen immer wie irgendwelche einfachen Prolos vor, die eine einmal aufgestellte These ("Frauen sind alle untreu", "Männer, die nicht so sind wie ich, sind schwul") nicht mehr loslassen wollen.
Das ist natürlich auf viel, viel höherem Niveau und nicht zu vergleichen, aber der Mechanismus scheint der selbe zu sein.

Irgendwie schade.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich kalkuliere, das Thema hängt eng mit dem Thema "Schulmedizin & Co" zusammen und dazu gibt es gerade eine interessante Anregung.

Viele Grüsse
Wero
 
Kommt ganz darauf an, wie man es sieht.

Ich habe auch schon einen Naturheilkundler, zwei Homöopathen, einen Klinghardt-Therapeuten, einen Enderlein-Dunkelfeld-Heilpraktiker, zwei TCM-Leute und vielleicht noch mehr (weiss ich nicht mehr) aus dem alternativen Spektrum kennengelernt.

In Verbohrtheit, was ihre Methoden betrifft, standen sie dem Standard-Mediziner in nichts nach.

Die Begriffe "alternative Medizin" oder "Naturheilkunde" stehen nicht für eine Geisteshaltung, nur für ein Sammelsurium an Methoden, die (meist) nicht an der Uni gelehrt werden.

Diese Menschen erwecken lediglich den Eindruck, als seien sie sehr offen. Das wird durch die feinfühlige Art, die solche Leute oft haben begünstigt und liegt auch an der umfassenden Anamnese.

Wenn man aber einem TCMler, der ganz traditionell vorgeht, mit Amalgam und DMPS kommt, erntet man oft Gegenargumente.
Ein Homöopath lehnt erstmal alles ab, was wie Symptommedizin aussieht und verscheibt auch gerne man Quecksilber, Gold, Eisen und sonstige Metallmittelchen.
Der Dunkelfeldmann hielt mir erstmal einen Vortag über gesunde Ernährung ("Initiative 5x5") und reichte mir Infos zu einem tollen Gemüsevitamin-konzentrat, was er zufällig vertreibt.

Undundund.

Ich sehe also vom Prinzip her keinen Unterschied zwischen Alternativ- und Schulmedizin.

Die Mediziner forschen wenigsten manchmal noch (vielleicht sind ja auch ein paar Studien nicht durch Bestechung verfälscht), wobei sich die Naturheilkunde leider zu oft auf Aberglauben verlässt.
 
naturheilkunde
Nun ja, oli, die Schulmediziner forschen, weil sie Geld dafür bekommen.

Viele Grüsse
Wero
 
Große Studien sind immer mit finanziellem Aufwand verbunden; insofern spielt dabei Geld doch immer eine Rolle.
Die kleineren Firmen bieten dann Studien mit 14 Leuten oder auch mal 39; die Frage ist nur, ob dabei tatsächlich eine verwertbare Aussage herauskommt. Und auch bei den alternativ orientierten Firmen gilt : wer zahlt, der gibt den Tenor der Studie an.

Was diesen Punkt angeht, lobe ich mir die Initiative von Bill Gates, der ja eine Menge Geld zur Verfügung stellt, um die großen Krankheiten diese Welt zu erforschen.
www.welt.de/data/2005/10/31/796674.html

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man bedenkt, dass nur jede zehnte Zelle von dem, was wir Mensch nennen, eine menschliche Zelle ist, dann ist das Argument des gelangweilten Immunsystems schwer nachzuvollziehen. Bakterien sind überall. Sie sind die „wahren Herrscher des Planeten“, und ohne die Symbiose mit ihnen könnten wir nicht existieren. Wenn man schon darüber simbuliert, ob wir ihnen zu sehr zu Leibe rücken, wären die Antibiotika ein besseres Thema.

Viele Grüsse
Wero
 
Die Antibiotika kamen auch kurz zur Sprache, aber nur kurz.

Schwerpunkt war eben die "Hygiene-These".

Ich denke auch, dass wir in Symbiose mit den unzähligen Bakterien leben müssen, vermute aber, dass es noch viele andere Arten gibt, das Immunsystem in die Knie zu zwingen, als "zu hygienisch" zu leben.
 
naturheilkunde
Lukas, vielleicht meint Wero "sinniert" - vielleicht auch nicht. Schlug im Duden nach, simbulieren taucht da auch nicht auf.
Vielleicht hat Vero auch dieses Verb geschaffen und kann somit Urheberrechte geltend machen. Es ist jedenfalls ein schönes Wort - wenn ich seine Bedeutung kenne - werde ich damit im Bekanntenkreis angeben. Alles sehr rätselhaft . . .;)

Bodo
 
Ich habe noch nie Urheberrechte geltend gemacht und weiß deshalb nicht, wie das geht. Natürlich wäre es reizvoll. Konkurrenz ist auch nicht in Sicht, denn Google meldet ebenfalls eine Null - werde mal simbulieren.

Viele Grüsse
Wortschöpfer Wero

PS: Wenn ich mich recht entsinne, habe ich das Wort vor 56 Jahren und 8 Monaten geschöpft. An einem Donnerstag. Aus sinnieren und fabulieren. Bin ganz aufgeregt.
 
... auch wenn wir immer noch nicht genau wissen was das "Immunsystem" nun genau macht oder auch nicht macht ... zumindest mit den Wortschöpfungen funktionuckuliert es ja ganz gut ... :)))
 
Zitat von oli: "ich denke auch, dass wir in Symbiose mit den unzähligen Bakterien leben müssen"

Das denke ich auch! Bakterien sind wichtiger als man vielleicht zunächst denkt. Manche stellen sogar Vitamine her, die der Körper braucht (Vitamin-K). Sie sichern eine gesunde Darmflora. Hygienefanatiker verändern immer auch ihre Darmflora und Hautflora. Dadurch werden unter Umständen schädliche, robustere, vielleicht resistente Bakterien und Pilze gefördert, empfindlichere zurückgedrängt. Bakterien verdauen auch Nahrung. Schließen Nährstoffe auf. Wenn nun einen Teil davon abgetötet wird, weil Desinfektionsmittel, chemische oder stark verarbeitete Kost, Antibiotika, Antibiotikareste im Fleisch, Pestizide im Gemüse, Obst oder sogar belastete Luft, Wohnraumgifte, etc. usw. in den Körper gelangt, könnten allein schon die dadurch eintretenden Nährstoffdefizite ein Problem sein.

Zitat von oli: "vermute aber, dass es noch viele andere Arten gibt, das Immunsystem in die Knie zu zwingen, als "zu hygienisch" zu leben."

Sicher richtig. Wenn das so behauptet wurde, ist mir das als Ursache auch zu einseitig. Aber an der Hygienehypothese ist trotzdem was dran!

Ich glaube dieser Film lief auch schon auf arte und ich kenne ihn. Ich fand den Film trotzdem sehr gut und interessant.

Wichtiges Statement war: Während in westlichen Ländern Allergien und Autoimmunkrankheiten dramatisch zunehmen, sind in armen Ländern der Dritten Welt solche Beschwerden selten. Dafür haben die mehr mit Infektionen zu kämpfen.
 
Hier nun ein Erklärungsversuch, warum eine Therapie mit Würmern oder Bakterien bei Allergien und Autoimmunkrankheiten Linderung bringen kann:

Es ist ein Trick, das Immunsystem aus der Ruhephase in die Aktivphase zu überführen. Dabei werden die autoagressiven Prozesse einer Autoimmunkrankheit besser kontrolliert und evt. langsam abgeschwächt.

Ruhephase kann vorherrschen, wenn das Immunsystem seine gewohnte Arbeit verrichtet. Dazu kann auch der irrtümliche Angriff auf körpereigenes Gewebe zählen. Natürlich ruht nicht der Angriff. Ruhephase bezieht sich hier auf die Selbstkontrolle und Umstrukturierung des IS. Dauerhafte Gabe von Immunsupressiva, wie Kortison, erschweren die Umstukturierung noch zusätzlich.

Beispiel Rinderbandwurm:

Man wählt den Rinderbandwurm, weil man von ihm weiß, daß der eigentlich nicht den Darm verlässt und Organe wie die Leber schädigt (hoffentlich). Außerdem, weil er in der Regel mit nur einer Tablette abgetötet werden kann und ausgeschieden wird. Im arte-Film waren es andere Würmer (Wurmeier alle paar Wochen).

Die Hälfte des Immunsystems sitzt im Darm. Ein lebender Wurm im Darm wandert andauert umher. Dadurch stimuliert er das Immunsystem des Darmes immer aufs neue (kontinuierlich). Er wird als nicht bezwungener Gegner aufgefasst und seine eiweißhaltige Oberfläche muß ständig ständig neu bewertet werden.

Das selbe geschieht ja auch, wenn man Nahrung zu sich nimmt. Aber diese ist nicht aktiv beweglich und einmal bewertet beruhigt sich das Immunsystem sehr bald wieder. Auch weil sie recht schnell verdaut und zersetzt wird. Nicht so suspekte Lebewesen wie Würmer, die immer "frisch" bleiben.

Durch die ständige Auseinandersetzung der in der Darmwand befindlichen Wächter-Zellen mit dem Wurm, wird vermutlich ein Botenstoff in erhöhtem Maß produziert, der die Selbstkontrolle des ganzen Immunsystems derart anregt, daß auch der Irrtum einer Autoimmunerkrankung besser erkannt wird. Im besten Fall geht dies mit einem langsamen Abbau der Autoantikörper einher. Eine Linderung ist also durchaus möglich und in Studien nachgewiesen. Ich glaube nicht, daß es ein Placebo-Effekt ist.

Man sollte jedoch beachten: Ein hohe Keimbelastung des Körpers hat nicht automatisch den selben Effekt. Im Gegenteil! Wenn der Körper von bekannten Keimen, Erregern ständig angegriffen wird, wirkt sich dies auch auf eine Autoimmunkrankheit außerordentlich schlecht aus. Das Immunsystem wird auf agressiv hohem Niveau gehalten, hat keine Reserven mehr und kann sich nicht beruhigen. Hier handelt es sich nicht um neue Eiweiße, sondern eher um eine zusätzliche Belastung, die oftmals auch mit üblen Entzündungen verbunden ist. Eine solche parasitäre Belastung kann sogar selbst ein Auslöser einer Autoimmunkrankheit sein.

Ich leide selber an Autoimmunproblemen und habe bemerkt, daß sich der Erstkontakt mit Grippeviren einer neuen Saison sehr positiv auf die Symptome der Autoimmunkrankheit ausgewirkt hat, obwohl die Grippe selbst unangenehm und in Folge dann schwächend war. Aber in den ersten zwei drei Tagen, in denen das Immunsystem das Virus noch nicht kennt und bewerten muß, werden die Symptome einer parallel verlaufenden Autoimmunkrankheit gedrosselt und auch paar Auto-Antikörper abgebaut. Sobald das Immunsystem den Grippe-Erreger mal bewertet hat und man nur noch die Viren ausbrütet und eben die zwei Wochen vergehen, bis man sie wieder los ist, hatte ich natürlich nur Nachteile von der Grippe. Übrigens: Ein Bad im Natursee hat ähnliche immunregulatorische Effekte, jedoch nur kurzzeitig. Meistens ist sowas einmalig. Schlangengifttherapie könnte so ähnlich funktionieren, wobei noch die eiweißzersetzenden Enzyme eine Rolle spielen könnten.

Ich unterscheide gerne zwischen Auslösern und Ursachen einer Autoimmunerkrankung. Zuerst müssen alle Auslöser beseitigt werden, bevor man die Ursachen angehen kann.

Keime oder Gifte können Auslöser sein, genauso wie extreme Hygiene. Die Ursachen liegen tiefer. Mit der Wurmtherapie beseitigt man keine Auslöser, sondern versucht die Ursache zu bekämpfen - den Verlust an Immunkompetenz etwas auszugleichen.

Auch sollte das Immunsystem alle Nährstoffe haben, die es braucht, um solche Veränderungen überhaupt möglich zu machen. Gerade bei einem chronischen Verlauf kann es zu einem Engpass von Spurenelementen etc. gekommen sein (Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Fettsäuren, Enzyme, Bioflavonoide).
 
naturheilkunde
Die genaue Ursache von Autoimmunerkrankungen ist trotz intensiver Forschung weiterhin unklar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Autoimmunerkrankung

Und ich habe starke Zweifel, dass es in vielen Fällen wirkliche "Autoimmunerkrankungen" sind. Finde auch in dem Zusammenhang immer wieder die Erkenntnisse/Meinung von Dr. Julius Hellenthal sehr interessant und (aus meiner Sicht) gut nachvollziehbar!

https://www.julius-hellenthal.de/

Multiple Sklerose
Dem wichtigsten Trigger-Mechanismus (Auslöser) der Multiplen Sklerose auf der Spur
2 Fälle von Neuritis Nervi Optici (Sehnervenentzündung, wichtigster Hinweis auf eine beginnende MS), die in einem großen Klinikum als solche diagnostiziert und abgeklärt worden waren.

Entgegen der Klinikempfehlung erfolgte keine Cortisontherapie, sondern nur eine Therapie mit verschiedenen hochdosierten und über einen längeren Zeitraum applizierten Antibiotika, Impfstoffen, Immunostimulantien und Enzymen. Empfehlungen zur änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten wurden gegeben und es wurden durchblutungsfördernde Maßnahmen eingeleitet.

Unter dieser Therapie kam es in beiden Fällen innerhalb von 14 Tagen zu einem Visusanstieg (korrigiertem Sehleistungsanstieg) von 0,2 auf 1,0, einer ophthalmologisch nachweisbaren restitutio ad integrum (völligen Heilung), innerhalb von 6 Wochen. Dies war sowohl subjektiv (Verschwinden des Grauschleiersehens) als auch objektiv anhand von Gesichtsfeld, Rauschfeld und Visus (korrigierte Sehschärfe) erkennbar.

Hochinteressant ist auch das hierbei gleichzeitige Verschwinden folgender, zu Beginn bestehender Probleme: subjektiver Herzrhythmusstörungen, Nycturie, Sensibilitätsstörungen und Morgensteifigkeit.

Bisher kam es weder in dem einen Fall (Beobachtungszeit 7 Monate), noch in dem anderen (Beobachtungsdauer 3 Monate) zu einem Rezidiv.

Man muss annehmen, dass es sich bei o. g. Beschwerden um die Auswirkungen einer bakteriellen Infektion handelte; diese sind nach ausreichender antibiotischer und im Wesentlichen immunstimulierender Therapie abgeklungen. Obwohl diese beiden Neuritiden in einer auswärtigen Klinik sorgfältig abgeklärt worden waren (auch im Hinblick auf eine fokale Ursache), ist davon auszugehen, dass es sich hier um eine bakterielle Ursache handelte, zumal es eine ganze Reihe von Bakterien gibt, die weder klinisch noch serologisch erfaßt werden.

Man schätzt z. B., dass man nur ca. 1,5 % aller Bakterien kennt. Von den bekannten Bakterien werden im günstigsten Falle ca. 50 % serologisch nachgewiesen.

Wenn man davon ausgeht, dass ca. 90 % aller Multiple Sklerose-Patienten mit einem ersten Schub, entweder allein oder unter anderem in Form einer Neuritis Nervi Optici aufwarten und wenn man des Weiteren davon ausgeht, dass der allergrößte Teil dieser Patienten hochdosiert mit Cortison per os behandelt wird, dann ist es für mich nicht verwunderlich, dass es bei diesen cortisonbehandelten Fällen zu „Rezidiven“ kommt, da es durch die Cortisontherapie zu einer Abschwächung der Immunabwehr kommt, und somit die Bahn für immer wieder neue Rezidive frei ist. (Cortison wirkt u. a. immunsupprimierend).

Es ist zum Beispiel hinlänglich bekannt, dass weder eine syphilitische Spirochätose, noch eine Lyme-Borreliose (die serologisch extrem schwierig zu beweisen ist) oder eine floride Tuberkulose oder eine floride Herpesinfektion hochdosiert mit Cortison behandelt werden sollte, vor allem dann nicht, wenn nicht gleichzeitig ein entsprechender antibakterieller Schutz vorliegt. Wenn die Multiple Sklerose eine multiple Genese hat (evtl. teils viralen, teils bakteriellen Ursprungs) ist immer auch eine antibakterielle Therapie vonnöten. (Auch Viren profitieren von einer zu Grunde liegenden Schwäche des Immunsystems; so ist z. B. der Entdecker des AIDS-Virus, Luc Montagnier, vom Institut Pasteur, nicht umsonst der Meinung: die AIDS-Krankheit könne meist nur dann ausbrechen, wenn gleichzeitig eine Chlamydien-Infektion vorliege).

Es wäre eine Sensation, wenn einer der wesentlichen letztendlichen Auslöser der Multiplen Sklerose somit herausgefunden wäre; sie bestünde nämlich darin, dass beim 1. Schub einer derartigen Neuritis in aller Regel fälschlicherweise weltweit hochdosiert Cortison gegeben wird und es somit durch Immunsuppression (Unterdrückung des Immunsystems) zu einem chronisch rezidivierenden „Angehen“ einer cerebralen Entzündung kommt.

Ich könnte mir also vorstellen, dass bei einer weltweit anders gelagerten Initialtherapie – ähnlich wie in diesen beiden oben geschilderten Fällen – es zu einer wesentlich geringeren Inzidenz der Multiplen Sklerose kommen würde.

Fälle, wo zuerst jahrelang Cortison verabreicht wurde und dann erst 6 Jahre nach der initialen MS-Diagnose die Diagnose Lyme-Borreliose gestellt wurde – nachdem nun schon mittlerweile der Patient weitestgehend manövrierunfähig im Rollstuhl sitzt – und eine antibiotische Therapie nur noch einen marginalen Erfolg bringen konnte – würden dann wohl der Vergangenheit angehören (auch dieser Fall ist mir bekannt).

April 1997

Zusatz:

Im Anhang zu „Dem wichtigsten Trigger-Mechanismus der MS auf der Spur“.

Fallbeschreibung:

23-jähriger Patient mit „aus heiterem Himmel“ aufgetretener Neuritis Nervi Optici; (Sehnervenentzündung einseitig, links) auch in auswärtiger Klinik als solche bestätigt. Bei der Focus-Suche waren alle sonstigen fachärztlichen Untersuchungen ohne besonderen Befund.

Ehe eine Cortisontherapie diskutiert werden konnte, ergab die letzte noch ausstehende Untersuchung des Rückenmarkwasserpunktats: Verdacht auf Neuroborreliose. Zum Glück für den Patienten war es nicht zu einer Cortisontherapie gekommen, da Cortison immunsupprimierend wirkt. Aufgrund jedoch einfacher immunstimulierender Maßnahmen stieg innerhalb von 4 Wochen seine Sehleistung (exzellenter Gradmesser der Verbesserung der Sehnervenentzündung von 0,2 auf 1,0, d. h. von 20 % auf 100 % wieder an).

Die damals noch ausstehende Liquor-Untersuchung seitens des Neurologen ergab den Verdacht auf eine Neuroborreliose, d. h. Verdacht auf eine entzündliche encephalitische Veränderung durch eine chronisch bakterielle Ursache, bedingt durch den Erreger der Lyme-Borreliose, einer Spirochätose und einem engen Verwandten der Syphilis (Erwerb im wesentlichen durch Zecken- und Insektenstich); hätte nämlich in diesem Fall eine hochdosierte Cortisontherapie stattgefunden – was wohl in aller Regel bis mindestens 1990 in allen Uni-Kliniken geschah, weil die Labortests auf Lyme-Borreliose völlig insuffizient bis dahin waren und es auch heute noch weitgehend sind – wäre nämlich durch Cortisonimmunsuppression, das Schicksal MS wohl definitiv besiegelt gewesen, mit ihren häufigen Rezidiven. (Insbesondere dann, wenn der Patient bei jedem Schub erneut hohe Dosen von Cortison erhalten hätte).

Weltneuheit:


Fazit:

Unbedingt auch bei jeder Neuritis Nervi Optici (oder auch jedem anderen sonstigen 1. Schub einer „MS“) auch nach allen o. g. subjektiven Auffälligkeiten eines labormäßig scheinbar noch so gesunden Patienten fragen und forschen und ihn unter keinen Umständen hochdosiert mit Cortison (und schon ganz und gar nicht ohne antibiotischen Schutz) therapieren. Meiner Ansicht nach wird oder kann hierdurch MS ausgelöst werden; außerdem sind alle MS-Patienten auf o. g. anfängliche Symptome zu befragen und ein oder mehrere antibiotische, langandauernde Behandlungsversuche, evtl. auch mit verschiedenen Antibiotika zu unternehmen.

April 1997

Lehrbuchmäßig wird die Multiple Sklerose (MS) als Autoimmunerkrankung definiert: demnach kommt es im Hirn- und Rückenmark des Patienten zu einer Zerstörung durch körpereigene Abwehrmechanismen, nämlich der Schutzhüllen der Nervenfasern, die als Myelin bezeichnet werden. Folge der „Entmyelinisierung“: die Nervenimpulse können nicht mehr ungehindert im Nervensystem weitergeleitet werden; Folge: Muskelschwäche, Gehbehinderungen, Sehstörungen, Lähmungen, schleppende Sprache, evtl. auch Blasen- und Darmstörungen. (Im Nachhinein betrachtet, beginnt die Multiple Sklerose bei ca. 90 % der Patienten mit einer Sehnervenentzündung und somit einer Sehleistungsminderung meist lediglich auf einem Auge.)

Und nun erfolgt im Dezember 1998 die medizinische überraschungsbombe.

Laut: DPA-Wissenschaftsdienst („Frau im Spiegel“ 53. Ausgabe Dez. 98)

Multiple Sklerose durch Bakterien

Nach neuesten amerikanischen Forschungsarbeiten (Vanderbilt-Universität, Nashville/Tennessee) soll multiple Sklerose (MS) nun doch durch Bakterien verursacht werden. Verantwortlich werden die besonders winzigen Chlamydia pneumoniae gemacht. Studien über eine Therapie von MS-Kranken mit Antibiotika sollen diese These untermauern (Quelle: dpa-Wissenschaftsdienst)

Während eines wissenschaftlichen Symposiums anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Uni-Augenklinik Ulm wurde obiger Trigger-Mechanismus vor mehreren 100 ärzten in Neu-Ulm im April 1997 vorgetragen. Meine These, dass die Multiple Sklerose bakteriell verursacht und dann durch die fälschlicherweise verabreichte Cortisontherapie ausgelöst würde und dass dies durch die oben zitierte Therapie ex iuvantibus bewiesen sei (als beweisendes Hilfsmittel diente die erfolgreiche Therapie durch Antibiotika, d. h. Bakterien müssen die Ursache der Erkrankung sein), löste damals im Wesentlichen Erstaunen unter meinen medizinischen Kollegen aus. Insbesondere war schwer verständlich, wieso – wie von mir behauptet – gerade durch Cortisongabe die Grundlage für erneute MS-Schübe (durch Immunosuppression durch Cortisongabe) geschaffen würde.

Folgerichtig wurde von mir eine Langfristantibiose und entsprechende Immunotherapie bei einem 37-jährigen Patienten begonnen, der bereits 5 MS-Schübe (innerhalb von 12 Jahren) hatte. Dieser antibiotische Therapieversuch läuft nun schon in meiner Praxis seit 6 Monaten und – wie es aussieht – mit großem Erfolg. Hierüber werde ich in meinem nächsten Büchlein berichten. Die große Weltmedizin wird sich hierzu erst noch entschließen müssen.

Somit gelang einem Günzburger, weltweit meines Wissens als erstem, eine erfolgreiche, adäquate und dokumentierte Langfristantibiotika-MS-Therapie bereits vor 2 Jahren.

Fazit:

Bei der MS handelt es sich ursprünglich um schädigende Bakterien im cerebralen Bereich (auch wenn begleitend Viren – wie z. B. die der Herpes Gruppe – mit im Spiel sind). Durch Störungen im Immunsystem (z. B. ungesunden Stress, finanzielle Probleme, Eheprobleme) kommt es zu einer ersten Nervenentzündung (1. MS-Schub). Durch fälschlicherweise angewandte, hochdosierte immunsupprimierende Cortisontherapie wird in aller Regel das Schicksal „MS“ mit seinen immer wieder auftretenden Schüben, zementiert. Diese immer wieder verabreichte („nötige“) Cortisontherapie erinnert mich an das Bild eines „Heroinsüchtigen“, der kurzfristig „nötig“ seinen „Stoff“ braucht, auf Dauer aber durch diesen Stoff zum körperlichen Wrack zerfällt.

Februar 1999

Die bei diesen Patienten über Jahre hinweg kontinuierlich angewandte Antibiotika- und Immunostimulantientherapie erscheint mir zwar auf Dauer gesehen sehr aufwendig – insbesondere jedoch für den Patienten am erfolgsversprechendsten.

Januar 2001

Zusatz:

In den 90er Jahren gab es vergleichende Untersuchungen bei erstmals aufgetretenen Neuritiden nervi optici (vermuteterweise erster Schub einer Multiplen Sklerose). Indem nämlich eine Gruppe von Patienten mit dem entzündungshemmenden, aber immunsystemunterdrückenden Cortisol und die andere Gruppe von Betroffenen nicht mit dem immunsystemunterdrückenden Cortisol behandelt wurden.

Ergebnis war: Nach einem Monat Cortisol radikale und schnelle Erholung der Sehnervenentzündung, jedoch nach einem Jahr der Langfristerfolg eindeutig besser ohne Cortisolanwendung; insbesondere kaum noch Rezidive ohne Cortisolanwendung.

Hier spätestens hätte doch jedem Mediziner klar werden müssen, dass

die Ursache des sogenannten oder vermuteten ersten MS-Schubes ein entzündliches Agens (z. B. Bakterien) sein muss.
durch die immunsystemunterdrückende Cortisolgabe es zu einem „Angehen“ der Infektion und es somit ständig zu neuen neurologischen/cerebralen Entzündungsschüben kommen muss.
Ergebnis à la longue: Rollstuhl durch Cortisolanwendung

Weitere logische Folge: Wenn man einen Langzeitpatienten züchten will – Cortisol geben!

Oktober 2001

Im März 2002 erschien in der berühmten medizinischen Zeitschrift „The Lancet“ eine Publikation zu „Beste Therapie beim Tennisellenbogen“.

Bei der Untersuchung, welche Therapieform am besten beim Tennisellenbogen, einem schmerzhaften Entzündungsprozess im Armgelenk, hilft, kamen die Mediziner der Universität von Amsterdam zu folgendem Ergebnis:

Bei einer kurzzeitigen Betrachtung von nur 6 Wochen war die Cortison-Spritze am erfolgreichsten im Gegensatz zur reinen Krankengymnastik und auch im Gegensatz zu einer Nicht-Behandlung mit irgendeinem Medikament. Nach 6 Wochen lag die Erfolgsquote unter der Cortisonbehandlung bei 92 %. Jedoch bei einer langfristigen Betrachtung (1 Jahr) lag die Physiotherapie (Krankengymnastik) mit ihrem Erfolg an erster Stelle (91 %). Auch eine Nicht-Therapie führte in 83 % zu einer Beschwerdebesserung. Am schlechtesten schnitt langfristig die Cortison-Behandlung mit einer Erfolgsquote von lediglich 69 % ab.

Dies zeigt doch eindeutig, was Cortison macht: Kurzfristig entzündungshemmend – langfristig immunsystemsupprimierend. Dies ist in Korrelation zu sehen zur auch bei uns immer noch – beim ersten Schub der Multiplen Sklerose – angewendeten Behandlung mit Cortison, d. h. im Klartext eine Nulltherapie – auch bei der Multiplen Sklerose – ist langfristig erfolgreicher als eine Cortisontherapie, wie heute immer noch in aller Regel auch universitär bei uns angewendet.

Lieben Gruß X
 
Habe vergessen zu erwähnen, daß ich eine solche Wurmtherapie oder intravenöse Therapie mit Bakteriencocktail noch nie versucht habe, um meine Beschwerden zu lindern. Ist mir (noch) zu eklig und wahrscheinlich auch zu teuer.

Nachdem ich viel versucht habe, alle möglichen Auslöser zu beseitigen, versuche ich derzeit die Ursachen mit Katzenkrallentee, Teufelskrallentee, Thymuspeptiden und optimaler Nährstoffversorgung zu bekämpfen. Vielleicht ähneln die Wirkstoffe der Katzenkralle den Botenstoffen, die bei der Wurmtherapie vermehrt produziert werden. Thymuspeptide versorgen dann den Thymus mit Thymus-Rohstoffen und das Immunsystem mit Thymosinen, damit es eher bereit ist, sich umzustrukturieren - seine Allergien und Autoimmunkrankheiten selbst zu verlernen und die entsprechenden Immunkomplexe zu vernichten.

Die Ursachen für die häufig anzutreffende Therapieresistenz trotz Beseitigung der Auslöser sind wahrscheinlich:

- altersbedingter Thymusschwund (auch Thymusatrophie oder Thymusinvolution genannt)
- weitere erbliche Veranlagung (Gendefekte, Enzymdefekte, etc.)
 
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