Medikament Rituximab - Studie Norwegen

Scheibenbogen hat es mir verschrieben und nun lassen die mich alleine mit meinem Problem.
Vorher konnte ich zum Arzt,einkaufen,Mittag essen gehen usw.... Kleinigkeiten halt,aber eben nicht mehr.
Ich habe ja nach dem 3 Tag Rituximab Immunattacken bekommen,die sich keiner erklären konnte,das ging 2 Monate so.
Ich hab das den Ärzten geschildert,ich bekam nur Achselzucken.
Nach 8!!!!! Monaten sollte ich Blut nach Berlin in die Charite schicken,da haben sie dann festgestellt,dass ich allergisch auf Rituxima reagiert
Nach 5 Monaten kam der Crash,alle Viecher haben sich reaktiviert durch die starke Immunsuppression-nun liege ich seit 7 Monaten 24 Stunden im Bett und hoffe,dass meine B-Zellen irgendwann wieder kommen und sich mein Immunsystem von dem Zeug erholt.

Mensch Olaf, das ist wirklich eine üble Sache. Tut mir leid.
Ich finde das auch absolut Verantwortungslos, ein Medikament zu verordnen, das so gravierend in das Immunsystem eingreif, das nicht getestet ist bei dieser Indikation und einen dann alleine zu lassen!!
Hattest du denn keinen guten Internisten vor Ort, der dich betreute(Blutwerte..etc)?

Hier gibt es ja noch einige, die das Medikament testen, hast du ne Ahnung wie es denen geht?
Na ja das Medikament soll ja nach einigen Monaten seine Wirkung verlieren, da musst du nun geduldig sein und durchhalten..
Lieber Gruß
Tom1
 
Mensch Olaf, das ist wirklich eine üble Sache. Tut mir leid.
Ich finde das auch absolut Verantwortungslos, ein Medikament zu verordnen, das so gravierend in das Immunsystem eingreif, das nicht getestet ist bei dieser Indikation und einen dann alleine zu lassen!!
Hattest du denn keinen guten Internisten vor Ort, der dich betreute(Blutwerte..etc)?

Hier gibt es ja noch einige, die das Medikament testen, hast du ne Ahnung wie es denen geht?
Na ja das Medikament soll ja nach einigen Monaten seine Wirkung verlieren, da musst du nun geduldig sein und durchhalten..
Lieber Gruß
Tom1

Hatte einen Onkologen,aber auch nur Achselzucken.
Es hört jetzt schon langsam auf zu wirken,deswegen komen ja jetzt wieder die Grippesymptome,aber nur,weil durch Rituximab alles reaktiviert wurde,was der Körper vorher einigermaßen im Griff hatte.
Jetzt bin ich voll mit Viren ud Bakterien und nun muss mein Immunsystem nach dem Keulenschlag wieder alles einigermaßen unter Kontrolle kriegen.
Und jeder weiß,wie lange ein CFS geschädigtes Immunsystem braucht,um sich zu erholen.
Meine Hoffnung ist,dass wenn die B-Zellen wieder kommen es schneller geht als normal,denn soviel Immunsystem bekommt man durch keine Therapie zurück. Da fehlen ja zig Milliarden Zellen,selbst meine T-Zellen haben sich halbiert,dass heißt,es kommen hunderte Milliarden Zellen zurück,das wird hoffentlich helfen.
Mache ja auch alle möglichen immununterstützende Massnahmen.
 
Hallo,
ich finde es traurig, daß hier erst etwas zum Drum und Dran einer Rituximab Anwendung und vor allem auch dem Umgang der Charite damit berichtet wird, nachdem die Sache schief gegangen ist.
Aber das nur nebenbei.

Es muß Untersuchungen geben – aber ich habe sie noch nicht gefunden – die Virusinfektionen mit Störungen bei den B-Zellen in Zusammenhang bringen, evt. sogar in dem Sinn, daß die Behandlung der Virusinfektion die Veränderungen bei den B-Zellen verhindern könnte.

Jedenfalls findet man auf der To-Do-Liste des OMI an erste Stelle die Planung einer Studie mit Valganciclovir UND Rituximab:

ME/CFS (MERIT) | Open Medicine Institute
OMI-MERIT vorrangige Projekte
1. Behandlung: 1. Phase: Eine groß angelegte, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie mit Rituximab und Valganciclovir
Ziel: Diese streng wissenschaftliche Studie mit 4 Studien-Armen soll zwei der vielversprechendsten Therapien im Bereich [von CFS/ME] untersuchen und weiter validieren/bestätigen: durch Vergleiche von: Placebo, Rituximab allein, Valganciclovir allein und einer Kombinationsbehandlung von Rituximab UND Valganciclovir. Im Laufe dieser Versuchsreihen werden physiologische, genetische, virologische und immunologische Markern gemessen.
Bedeutung: Eine groß angelegte, streng wissenschaftliche Studie ist nötig, um die anfänglichen Ergebnisse aus kleineren früheren Studien zu bestätigen und ME/CFS damit zu einer Krankheit machen, die molekular nachvollziehbar ist. Ein Erfolg einer so angelegten Studie könnte CFS zu einem Mainstream-Prozess machen, der weitere Diagnostik- und Therapie-Studien nach sich zieht.
Goal: This rigorous, four-armed study will examine and further validate two of the most promising therapies in the field by comparing placebo, rituximab alone, valgancyclovir alone, and combination therapy of valgancyclovir plus rituximab. Measurements of physiologic, genomic, virologic, and immunologic markers will be made throughout the course of the trial. Importance: A large-scale, rigorous trial is needed to confirm the initial findings of earlier smaller studies and move ME/CFS to a molecularly trackable disease. Success of such a trial could move ME/CFS to a mainstream process for additional diagnostic and treatment trials.

ZUR ERINNERUNG:

Das OMI - Open Medicine Institute – das 2009 von Dr. Andreas Kogelnik gegründet wurde, denkt über den Tellerrand hinaus und wendet einen multi-disziplinären, "Big Data" Ansatz an, um das Verständnis von "schwierigen" Krankheiten voranzubringen und die Ergebnisse für Patienten zu verbessern. Dazu führen wir anerkannte klinische Expertise mit hochentwickelten Bio- und Computertechnologien zusammen, um die Gesundheitsinformationen aus vielen Quellen zu vereinen/ vereinheitlichen (?) (unify) und dort verfügbar zu machen, wo sie benötigt werden. OMI wurde auf den Grundsätzen der Open-Source-Bewegung gegründet, die fordert, daß Systeme und Informationen auf Community-basierte, gemeinschaftliche Art und Weise geteilt werden. Die Kombination aus Gemeinschaft und Technologie ist die treibende Kraft hinter unserem neuen Ansatz in der Medizin.

ME/CFS (MERIT) | Open Medicine Institute

…. ME / CFS betrifft mehr als 8 Millionen Patienten weltweit. Es gibt wenige Optionen für eine exakte Diagnose und Behandlung. Patienten mit CFS/ME brauchen dringend Antworten. Wir sind davon überzeugt, dass es diese Antworten ohne weiteres geben wird, wenn wir die besten Ressourcen in einer groß angelegten gemeinsamen Anstrengung nutzen.

Notwendige Voraussetzung für einen Erfolg, der auf diesem Gebiet so lange hat auf sich warten lassen, ist das Zusammenbringen der richtigen Experten und der fortschrittlichsten Technologien, wenn nachvollziehbare/ einklagbare (?) (actionable) Ergebnisse herauskommen sollen.

Die OMI-MERIT-Initiative – das Spiel für ME/CFS verändern

OMI-MERIT (ME Roundtable on Immunologie and Treatment) ist eine strategische Initiative des OMI und seiner Mitarbeiter, um führende Kliniker und Forscher zusammenzubringen, damit sie diese entkräftende vernachlässigte Erkrankung angehen/bezwingen (tackle). Die MERIT Gruppe ist, was das Finden neuer Lösungen für Diagnose und Therapie bei CFS/ME betrifft, auf die Entwicklung und Anwendung eines multifaktorielles Vorgehens ausgerichtet.

Im Juni 2012 hat OMI eine erste Gruppe solcher Leuten berufen, die das Spiel verändern sollen. Sie sollen die Konversation über dringend benötigte Behandlungen für CFS/ME vorantreiben und Schwerpunkte setzen. Wir haben engagierte, etablierte Wissenschaftler und Ärzte zu einer zweitägigen Sitzung eingeladen, um praktische Fragen anzusprechen und erreichbare Ziele zu identifizieren und das mit dem Fokus auf solchen Forschungsprojekten, die in dem kürzest möglichen Zeitraum Ergebnisse für Patienten bringen. Wir werden die Liste von OMI-MERIT Mitarbeiter erweitern und hoffen, daß wir, sofern unsere Mittel das erlauben, auch weitere Projekte hinzuzufügen können.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
B-Zellen

Altered functional B cell subset populations in patients with chronic fatigue syndrome compared to healthy controls - Bradley - 2013 - Clinical & Experimental Immunology - Wiley Online Library
Bradley, A. S., Ford, B. and Bansal, A. S. (2013), Clinical & Experimental Immunology, 172: 73–80. doi: 10.1111/cei.12043
Department of Immunology, St Helier University Hospital NHS Trust, Carshalton, Surrey, UK
Article first published online: 10 MAR 2013

Untergruppen veränderter funktioneller B-Zell-Populationen bei Patienten mit Chronic Fatigue Syndrom im Vergleich zu gesunden Kontrollen
Das Chronic Fatigue Syndrom (CFS) ist eine heterogene Erkrankung unbekannter Ätiologie, die durch lähmende Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und mehrere andere Symptome gekennzeichnet ist. CFS beginnt möglicherweise nach einer Virusinfektion oder einer Periode von Stress. Patienten mit CFS haben keine Hypogammaglobulinämie, keine Neigung zu rezidivierenden bakteriellen Infektionen oder Symptome von Autoimmunität. Bisher gibt es keine Veröffentlichungen in der Literatur zu Defekten bei der Zahl der B-Zellen oder ihrer Funktion. Vor kurzen hat jedoch eine gegen B-Zellen gerichtete Therapie, bei der Rituximab benutzt wurde, einen Nutzen für CFS-Patienten gezeigt. Wir sind daher von der Annahme ausgegangen, daß Patienten mit CFS eine subtile humorale Immun-Dysfunktion haben und haben eine erweiterte immunologische Phänotypisierung der B-Zellen durchgeführt. Bei 33 Patienten mit CFS , die die kanadischen und die Fukada Kriterien für CFS erfüllten, führten wir eine detaillierte Charakterisierung der Anteile der verschiedenen B-Zell-Untergruppen durch und verglichen diese mit 24 in Geschlecht und Allter entprechenden gesunden Kontrollen (HC).

Die CFS-Patienten hatten

- größere Zahlen naiver B-Zellen als Prozent der Lymphozyten: 6•3 gegenüber 3•9 % in HC (P = 0•034),
- größere Zahlen naiver B-Zellen als Prozent aller B-Zellen: 65 % gegenüber 47 % bei den Kontrollen (P = 0•003),
- größere Zahlen transitionaler B-Zellen: 1•8 gegenüber 0•8 % bei den Kontrollen (P = 0•025)
- und eine verringerte Zahl an Plasmablasten: 0•5 gegenüber 0•9 % bei den Kontrollen (P = 0•013).

Während die Ursache für diese Veränderungen nicht klar ist, denken wir darüber nach, ob sie eine subtile Tendenz zu Autoimmunität bedeuten könnten.
--------------------
Naive B-Zelle = B-Zellen, die noch keinen Antigenkontakt hatten
Nach Antigenkontakt entwickeln sie sich zu Gedächtniszellen oder Antikörper produzierenden Plasmazellen.
-------------------
Unverständlich finde ich daß es am Anfang heißt: „keine Neigung zu … Autoimmunität“ und am Schluß: „eine subtile Tendenz zu Autoimmunität bedeuten könnten

Sicher ließe sich das klären und wäre interessant, wenn man die ganze Arbeit lesen könnte, aber ich habe leider keinen Zugang dazu. Ich denke, der ganze Text könnte auch deshalb interessant sein, weil er veilleicht mehr über die Wirkung von Rituximab auf B-Zellen sagt. Vielleicht hat jemand Zugang zur ganzen Arbeit?

Merkwürdig ist nebenbei, daß man bei einer Internetsuche schon im September 2012 in amerikanischen Foren Hinweise auf diese Studie findet, z.B. bei Peoplewithme.com, obwohl in der Veröfentlichung ja steht: „Article first published online: 10 MAR 2013“. Wie kann das sein???
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Unverständlich finde ich daß es am Anfang heißt: „keine Neigung zu … Autoimmunität“ und am Schluß: „eine subtile Tendenz zu Autoimmunität bedeuten könnten

da steht NICHT "Neigung zu" sondern "Symptome von".
was ich so lese, dass keine typischen Symptome von Autoimmunerkrankungen vorliegen.

sie versuchen mit "subtiler Tendenz" wohl vorsichtig zu formulieren, dass ein Mechanismus vorliegen könnte, der in Richtung Autoimmunitätsreaktion geht.
bei präzise oder eng definierten/benutzten Begriffen muss man da vorsichtig sein.

Merkwürdig ist nebenbei, daß man bei einer Internetsuche schon im September 2012 in amerikanischen Foren Hinweise auf diese Studie findet, z.B. bei Peoplewithme.com, obwohl in der Veröfentlichung ja steht: „Article first published online: 10 MAR 2013“. Wie kann das sein???

pre-prints sind normal
_______________________________________________

aus dem Artikel:

Possible explanations for the improvement
of CFS symptoms as a result of B cell depletion include
allowing repopulation of the B cell compartment with normalized
proportions of the subset population; in other
words, ‘resetting’ the B cell compartment. An alternative
explanation includes the removal of autoreactive B cells that
could be responsible for the pathology of CFS. Additionally,
depletion of B cells may have resulted in the removal of the
niche and reservoir of one or more lymphotrophic B cell
viruses, such as Epstein–Barr virus (EBV). It is tempting to
favour the removal of autoreactive B cells, as the female preponderance
of CFS is also seen commonly in many autoimmune
diseases. In addition, the relapsing/remitting course
of CFS is similar to several autoimmune diseases.Moreover,
the raised frequency of patient-reported lymphadenopathy,
sore throat, myalgia and arthralgia that are seen in CFS
suggest an inflammatory process [12].

...

CFS patients do not suffer recurrent bacterial infections
such as those seen with primary immune deficiency, but it is
possible that subtle defects of B cell function may underlie
CFS.
...
Defective antibody class-switching and antibody
production would result in recurrent infection, as seen in
primary immunodeficiency states; however, a milder defect
may lead to inappropriate immune response and possibly
autoimmunity.

...
B cells produce antibodies and are potent antigenpresenting
cells. Impairment of B cell function or development
leads to recurrent infections, or a propensity to autoimmunity or allergy. The majority of early studies on CFS patients found no difference in B cell numbers or
immunoglobulin concentrations compared with HCs
[20,21]. Interestingly, one study found increased B cell lymphocyte
numbers in CFS patients, with a subset of these
patients (37%) having an expansion of CD5+CD19+ B cells.

...

Thus, CFS patients may have some unusual,
unrecognized autoimmune disease, or it is possible that CFS
patients are unable to control lymphotrophic viral infections
due to some defect of B cell memory or T cell
dysfunction. To our knowledge, extended B cell immunophenotyping
has not been reported in the CFS patients
who received Rituximab. Our earlier observation of persistent
fatigue in those with primary antibody deficiency, supported
by the beneficial effect of Rituximab in CFS,
prompted us to search specifically for a subtle defect in B
cell subsets, which would not have been detected previously
by a simple analysis of B cell numbers.

...

In patients with CFS it is possible that there are one or more
alterations of B cell maturation which may lead to an
increased tendency to autoimmunity and a subtle humoral
immune dysfunction
...
At
least two broad categories of genetic defects promote loss of
B cell tolerance and promote autoreactivity. If B cell thresholds
for cellular signalling, activation or proliferation are
altered this will increase the risk of self-reactive B cells
escaping the checkpoints and the potential of autoimmune
disease. Additionally, defective apoptotic genes increase B
cell life-spans, allowing survival of self-reactive B cell
clones, leading to the potential of autoantibody production
and possible autoimmune disease. A small number of
studies show an increased frequency of low-level autoantibodies
directed against nuclear, thyroid and other antigens
in CFS patients [30,31]. Others have proposed autoimmunity
to neuropeptide antigens [32].

...

However, the CFS patients examined in our cohort
were mainly moderate sufferers
...

In conclusion, we have observed patients with moderate
CFS to have increased proportions of transitional and naive
B cells and reduced plasmablasts. The precise basis for these
findings is unclear, and our work does not allow clarification
of whether or not these changes are the cause of the
CFS symptoms or the result of patient inactivity, sleep disturbance
or raised stress. The therapeutic response to
Rituximab suggests that B cells are somehow involved in the
pathogenesis or perpetuation of CFS symptoms.
 
da steht NICHT "Neigung zu" sondern "Symptome von".
was ich so lese, dass keine typischen Symptome von Autoimmunerkrankungen vorliegen.

sie versuchen mit "subtiler Tendenz" wohl vorsichtig zu formulieren, dass ein Mechanismus vorliegen könnte, der in Richtung Autoimmunitätsreaktion geht.
bei präzise oder eng definierten/benutzten Begriffen muss man da vorsichtig sein.



pre-prints sind normal
_______________________________________________

aus dem Artikel:

HalloPaule,
ist der Text der Studie entnommen, die Paula 3 einstellte?
Das bedeutet dann ja dass eine Störung der B- Zellen vorliegt?
Zu hoffen wäre dass die Forschung hier weitermacht und das genauer untersucht und verifiziert in bez. zu cfids.
 
Scheibenbogen hat es mir verschrieben und nun lassen die mich alleine mit meinem Problem.
.


Bei all dem Elend, was hier passiert ist, handelt es sich um ein OFF LABEL Medikament. Wenn man sich einmal die Studien anderer Off-Label Anwendungen ansieht, ist der Prozentsatz ziemlich hoch wo es Patienten danach schlechter geht. Das ist kein CFS-ME Problem. Auch diesen Patienten kann und wird nicht besser oder schlechter geholfen.
 
Scheibenbogen hat es mir verschrieben und nun lassen die mich alleine mit meinem Problem.
Mit dem besser hast du falsch verstanden.
Ich war durch Rituximab manche Tage Symptomfrei,aber ich konnte keinen Meter mehr gehen und Symptomfrei war ich,weil Rituximab das Immunsystem brutal suppremiert.
Vor Rituximab hatte ich auch kaum Symptome durch meine Immuntherapie,allerdings konnte ich mich nicht groß belasten,dann kamen die Symptome.
Vorher konnte ich zum Arzt,einkaufen,Mittag essen gehen usw.... Kleinigkeiten halt,aber eben nicht mehr.
Ich dachte Rituximab wäre die Lösung.
Hallo Olaf,
ich habe deinen anderen Beitrag hier auch gelesen, bzgl deiner Therapie bei Dr. H. Ich ließ mir vor einigen Jahren auch Infomaterial zusenden, doch konnte ichg mir das bei ihn nicht leisten, da man ja auch alle Laborwerte selber zahen muss uhnd weil er einfach teuer ist.
Na ja aber interessant ist sein Ansatz schon, ich las auch sein Buch "CFS_Chaos im Immunsystem", das er ja schon 1995 schrieb.
Leider hat die restliche Medizin scheinbar seeitdem keinen Fortschritt gemacht. H. erkenntnisse perpuffen anscheinend seit 20Jahren im luftleeren Raum!!!:(.

Welche Effekte hatten denn seine Behandlungsmaßnahmen bei dir , was half und was nicht?- und was verordnete er genau?
Warum warst du dann , als es dir nach Jahren wieder schlechter ging nicht nochmal bei ihn?
Gruß
tom
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Olaf,
ich habe deinen anderen Beitrag hier auch gelesen, bzgl deiner Therapie bei Dr. H. Ich ließ mir vor einigen Jahren auch Infomaterial zusenden, doch konnte ichg mir das bei ihn nicht leisten, da man ja auch alle Laborwerte selber zahen muss uhnd weil er einfach teuer ist.
Na ja aber interessant ist sein Ansatz schon, ich las auch sein Buch "CFS_Chaos im Immunsystem", das er ja schon 1995 schrieb.
Leider hat die restliche Medizin scheinbar seeitdem keinen Fortschritt gemacht. H. erkenntnisse perpuffen anscheinend seit 20Jahren im luftleeren Raum!!!:(.

Welche Effekte hatten denn seine Behandlungsmaßnahmen bei dir , was half und was nicht?- und was verordnete er genau?
Warum warst du dann , als es dir nach Jahren wieder schlechter ging nicht nochmal bei ihn?
Gruß
tom

Gemacht habe ich:
Ozontherapie
Bolusinfusionen mit Antioxidantien hochdosiert
Immunglobuline
Somatropin,ist ein Wachstumshormon

Das alles zusammen hat geholfen

Ich war 2010 wieder bei Ihm und es hat mir wieder geholfen,aber eben nicht so,dass ich wieder ein normales Leben hätte leben können.
Dann kam die Studie mit Rituximab und ich han halt den Fehler begangen und es genommen.
Ich mache die Immuntherapie ja die ganze Zeit weiter,aber solange Rituximab wirkt und die B-Zellen fehlen,kann diese Therapie nicht viel bewirken.
Ich hoffe,dass sie wieder greift,wenn mein Immunsystem wieder vollständig ist.
Das wird halt sehr viel Geduld und Zeit brauchen.
 
Na ja aber interessant ist sein Ansatz schon, ich las auch sein Buch "CFS_Chaos im Immunsystem", das er ja schon 1995 schrieb.
Leider hat die restliche Medizin scheinbar seeitdem keinen Fortschritt gemacht. H. erkenntnisse perpuffen anscheinend seit 20Jahren im luftleeren Raum!!!:(.

Hallo tom,

mit 20 Jahren hast Du ein gutes Zeitgefühl bewiesen. Man nehme nur das Beispiel TNF-alpha.

Zu einem „wissenschaftlichen“ Gutachten im Auftrag des MDK Nordrhein von Prof. Hermann Heimpel (Universität Ulm), betreffend die immunologische Spezialbehandlung von Dr. H., gibt es mit Datum 20.08.1993 eine das System entlarvende Stellungnahme des Prof. Wolfgang Schneider (Universität Düsseldorf). Insbesondere der Bestimmung der Serumspiegel von Zytokinen (Botenstoffe des Immunsystems) wird darin die Existenzberechtigung in der Diagnostik am Patienten abgesprochen. Zitat der Zusammenfassung:
„ Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die in Anlage zum Gutachten von Prof. Heimpel erwähnten, von Dr. Hilgers durchgeführten Zytokinspiegelmessungen im Serum methodisch problematisch sind und keine für diagnostische oder prognostische Fragestellungen notwendigen oder hilfreichen Ergebnisse bringen.
Die Analyse der an sich hoch interessanten und für den Organismus sehr bedeutsamen Zytokine muß, auch im Hinblick auf den hohen Kostenfaktor dieser Untersuchungen, derzeit dringend noch sorgfältig kontrollierten und dokumentierten wissenschaftlichen Studien vorbehalten bleiben und kann erst nach eindeutig erfolgtem und belegtem Nachweis diagnostischer und prognostischer Bedeutung Eingang in die Routine finden. Einige Parameter, wie beispielsweise TNF, werden aus den genannten Gründen möglicherweise nie gesicherten Stellenwert in der klinischen Diagnostik erlangen.
Unkontrollierte, voreilige praktische Anwendung in der ärztlichen Routine ohne sorgfältige Dokumentation der Ergebnisse mit diesen Regulatoren aber führt nicht zu weitergebbaren Therapieerfahrungen.

Der diagnostische Einsatz dieser Parameter durch Herrn Dr. Hilgers ist daher als unreflektiert und pseudo-wissenschaftlich anzusehen. Für klinische Diagnostik und Therapie der erwähnten Patienten sind diese Messungen bedeutungslos. Zudem sind die erwähnten Assays zur Zeit von den Herstellern ausdrücklich nicht für Diagnostik am Patienten bestimmt, sondern ausschließlich wissenschaftlichen Fragestellungen vorbehalten. Eine Erstattung der durch derartige Untersuchungen entstehenden Kosten durch die Krankenkassen ist daher indiskutabel.“
Mit dieser Stellungnahme stellt sich Prof. Schneider nicht nur selbst ein wissenschaftliches Armutszeugnis aus, sondern er beweist ungewollt – spätestens aus heutiger Sicht – einmal mehr die avantgardistische Vorgehensweise von Dr. H., einem Arzt, der von Funktionären des nordrheinischen Medizinfilzes immer wieder als „Scharlatan“ abgekanzelt wird. Wenn Prof. Schneider in der Stellungnahme an anderer Stelle völlig inkompetent und unqualifiziert von „schrotschußartigen Messungen“ spricht, dann dokumentiert er damit das katastrophale Niveau und die dogmatische Haltung deutscher Facharztfunktionäre. Diese systemimmanente Rückständigkeit zum Schaden der Patienten lässt sich nicht beschönigen.
Quelle: www.PatientenLobby.net


Schon dieses einfache Beispiel zeigt, dass der angebliche Forschungsnotstand überbewertet wird. Vielmehr müssen die Blockaden reaktionärer Ärztefunktionäre gebrochen werden, um den mittlerweile enormen disziplinübergreifenden internationalen Wissensfundus der molekularbiologischen Vorgänge endlich zu nutzen.

Solange der Wissenstransfer aus der Forschung in die klinische Praxis von skrupellosen Gesellen mit aller Gewalt verhindert wird, bleibt die Forschung im Elfenbeinturm der Wissenschaft leider reiner Selbstzweck. Noch 2012 wurde die Meinung von Heimpel*, Schneider, Nix*, Köbberling* und Arnold* als Referenz in einem Gerichtsgutachten verwendet.

* Autoren des Ärztekammer Positionspapiers


Grüße
Castor
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fußball: Vom Star zum Pflegefall: Die Leiden des Olaf Bodden - Fußball Nachrichten Bundesliga - Fußball News - Augsburger Allgemeine

Dort in Bezug auf Olaf Bodden Pointiertes zur norwegischen Rituximab-Studie:

"Er testete auf eigene Gefahr das Medikament Rituximab. Zwei positive Studien aus Norwegen hatten ihn zu diesem Schritt bewogen. Doch dadurch verschlechterte sich sein Zustand nur noch, und zwar rapide. Es folgte „der totale Crash“, wie er selbst sagt. Ein Crash, der mit Grippesymptomen seinen Anfang nahm. „Ich habe auf mich selber eine Wut, aber ich habe damals einfach die Riesenchance gesehen, wieder gesund zu werden“, so Bodden. Der Mannschaftsarzt des Bundesligisten FC Augsburg, Dr. Andreas Weigel, kann von solchen Experimenten nur abraten. „Das ist eine Studie, die ein paar Verrückte veröffentlicht haben. Daran waren 30 Patienten beteiligt. Anders wäre es gewesen, wenn sich 3000 daran beteiligt hätten.“
 
Fußball: Vom Star zum Pflegefall: Die Leiden des Olaf Bodden - Fußball Nachrichten Bundesliga - Fußball News - Augsburger Allgemeine

Dort in Bezug auf Olaf Bodden Pointiertes zur norwegischen Rituximab-Studie:

"Er testete auf eigene Gefahr das Medikament Rituximab. Zwei positive Studien aus Norwegen hatten ihn zu diesem Schritt bewogen. Doch dadurch verschlechterte sich sein Zustand nur noch, und zwar rapide. Es folgte „der totale Crash“, wie er selbst sagt. Ein Crash, der mit Grippesymptomen seinen Anfang nahm. „Ich habe auf mich selber eine Wut, aber ich habe damals einfach die Riesenchance gesehen, wieder gesund zu werden“, so Bodden. Der Mannschaftsarzt des Bundesligisten FC Augsburg, Dr. Andreas Weigel, kann von solchen Experimenten nur abraten. „Das ist eine Studie, die ein paar Verrückte veröffentlicht haben. Daran waren 30 Patienten beteiligt. Anders wäre es gewesen, wenn sich 3000 daran beteiligt hätten.“

Zeigt einzig auf, wie wenig Ahnung dieser Sportmediziner hat, nicht mehr und nicht weniger!
 
„Das ist eine Studie, die ein paar Verrückte veröffentlicht haben. Daran waren 30 Patienten beteiligt. Anders wäre es gewesen, wenn sich 3000 daran beteiligt hätten.“

Was? Der hat ja wirklich keine Ahnung. Diese Studie wurde (aus gutem Grund) klinisch durchgeführt. Wir in der Bananenrepublik Deutschland können von den Verhältnissen in Norwegen nur träumen.

Aber warum ärgern. Die meisten deutschen Mediziner sind in Sachen CFS/ME nicht nur hinterm Mond, sondern hinterm Pluto.
 
Hallo Olaf,
ich komme aus dem selben Ort wie du.
Ich habe das schon öfter gelesen von dir.

Wie ist das denn mit alternativen Diagnosen und Behandllungsformen ?
Ich habe jetzt auch noch nicht alles durchlesen können.
 
...
Bei allen Patienten (nicht nur bei Patienten mit einem Risiko für eine HBV-Infektion) soll in allen Indikationen vor Behandlungsbeginn mit Rituximab ein HBV-Screening durchgeführt werden.
Patienten mit aktiver Hepatitis-B-Erkrankung dürfen nicht mit Rituximab behandelt werden. Jeder Patient mit einer positiven HBV-Serologie soll vor Behandlungsbeginn mit Rituximab an einen Spezialisten für Lebererkrankungen überwiesen werden. Diese Patienten sollten während der Behandlung überwacht und angeleitet werden, um eine Hepatitis-B-Reaktivierung zu verhindern.
...

....
In Verbindung mit MabThera traten in der klinischen Praxis in onkologischen Indikationen und bei rheumatoider Arthritis Fälle einer Hepatitis-B-Reaktivierung auf. Diese Fälle schließen Berichte von fulminanter Hepatitis ein, manche mit tödlichem Ausgang.
Eine vor Kurzem durchgeführte Analyse ergab einen Zusammenhang der Anwendung von MabThera bei Patienten mit positivem HB-Oberflächenantigen (HBsAg-positiv) als auch bei Patienten mit negativem HBOberflächenantigen und positivem anti-HBc-Antikörper (HBsAg-negativ/HBcAb-positiv) mit einer Hepatitis-B-Reaktivierung, insbesondere bei Anwendung in Kombination mit Steroiden oder Chemotherapie.
....
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2013/20131114.pdf

Ich weiß nicht, ob diese "rote Hand" schon von Anfang an erhoben wurde oder ob das sich jetzt erst ergeben hat?

Grüsse,
Oregano
 
https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/RHB/Archiv/2013/20131114.pdf Ich weiß nicht, ob diese "rote Hand" schon von Anfang an erhoben wurde oder ob das sich jetzt erst ergeben hat?

Hallo,

Der Wirkstoff Rituximab hat ganz andere Indikationen: Krebs, Arthritis, Vaskulitis. Von CFIDS/ME ist dabei nicht die Rede. Es kann jedoch sein, daß der Hersteller die Ausweitung der Indikation wünscht und daher derartige Artikel, Mini-Studien ohne Aussagekraft, lanciert, um dafür eine erweiterte Zulassung zu erhalten. Er hofft also, daß Patienten das Medikament für CFIDS gehäuft nachfragen, um einen Grund für die Indikationserweiterung und den Zulassungsantrag zu generieren.

Ähnlich verfuhr seinerzeit der Hersteller von AZT, Folge: Patienten, die es einnahmen verspürten während ca. 3 Monaten eine Besserung, danach wurde die Todesrate so hoch, daß AZT vom Markt genommen werden mußte. Ursprünglich war AZT als Krebsmittel nicht zugelassen worden, weil es zu giftig war, doch dann verlangten AIDS Patienten die Zulassung und demonstrierten sogar dafür, zumal die Giftigkeit werbemäßig beschönigt worden war.

Wenn Rituximab keine Zulassung für CFIDS hat, heißt das, daß der Hersteller bislang nicht den Nachweis erbringen konnte, daß das Medikament für CFIDS überhaupt geeignet ist. Weil diese Diskussion hier schon recht lange läuft, stelle ich hier mal die Fachinformation dazu ein, die generell vollständiger ist, als der Beipackzettel:

Unterstrichenes ist im Original kursiv gedruckt.
... hier wurden Abschnitte weggekürzt
Man beachte besonders Angaben wie: "hierzu liegen keine Erfahrungen/Daten vor" oder "wurde nicht untersucht", steht hier ungewöhnlich oft!

Mab Thera - AMZV
Zusammensetzung
Wirkstoff: Rituximabum.
Hilfsstoffe: Natrii citras, polysorbatum 80 (aus gentechnisch verändertem Mais hergestellt), natrii chloridum, aqua ad iniectabilia.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Durchstechflasche mit 10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 100 mg Rituximab.
1 Durchstechflasche mit 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 500 mg Rituximab.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten
Non-Hodgkin-Lymphom ...
Rheumatoide Arthritis...
ANCA-assoziierte Vaskulitis (AAV)...

Dosierung/Anwendung
Die Infusionen von MabThera sollten in einer medizinischen Einrichtung durchgeführt werden, in der die Mittel für eine wirksame Reanimation sofort eingesetzt werden können. Die Infusionen sollten unter unmittelbarer Aufsicht eines im jeweiligen Anwendungsbereich erfahrenen Arztes verabreicht werden. MabThera kann ambulant verabreicht werden. Patienten, die respiratorische Symptome oder Hypotension entwickeln, sollten während mindestens 24 Stunden überwacht werden...

Die Patienten sind engmaschig auf Anzeichen eines beginnenden Zytokinfreisetzungssyndroms (Cytokine Release Syndrome) zu überwachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei Patienten, die Anzeichen von schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) zeigen, insbesondere schwere Dyspnoe, Bronchospasmus oder Hypoxie, ist die Infusion sofort zu unterbrechen... Bei allen Patienten darf die Infusion erst dann wieder begonnen werden, wenn alle klinischen Symptome vollständig verschwunden und die Laborwerte im Normbereich sind. Zu diesem Zeitpunkt kann die Infusion mit auf die Hälfte reduzierter Infusionsgeschwindigkeit wieder aufgenommen werden. Wenn dieselben schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen erneut auftreten, ist ein Abbruch der Behandlung zu erwägen.
Non-Hodgkin Lymphom (NHL)...
Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom...
Diffuses grosszelliges B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom...
Chronische lymphatische Leukämie (CLL)...
Folgende Dosisanpassungen werden empfohlen, wenn schwere Infektionen auftraten oder wenn am Tag 28 eines Zyklus Grad 3 oder 4 Zytopenien (Anämie, Neutropenie, Thrombozytopenie) auftraten...
Rheumatoide Arthritis...
ANCA-assoziierte Vaskulitis...
Spezielle Dosierungsanweisungen
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen...
Die Anwendung und Sicherheit von MabThera bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden...
Betagte Patienten
Bei betagten Patienten (>65 Jahre) ist keine Dosisanpassung erforderlich...
Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz
Über Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor...

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium IV). Rituximab in Kombination mit Chemotherapie inklusive Methotrexat während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Um die Rückverfolgbarkeit von biologischen Arzneimitteln zu verbessern, ist der Handelsname MabThera in der Patientenakte klar zu vermerken. Die Substituierung durch ein anderes biologisches Arzneimittel erfordert die Einwilligung des verschreibenden Arztes. Die Angaben in dieser Fachinformation treffen nur auf MabThera zu.
Progressive multifokale Leukoenzephalopathie
Während oder nach der Anwendung von MabThera sind Fälle von progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie (PML) gemeldet worden. Darüber hinaus wurden in einer klinischen Phase III-Studie zwei Fälle einer tödlich verlaufenden PML bei NHL-Patienten erfasst, die nach Fortschreiten der Krankheit und Wiederbehandlung aufgetreten waren. Die Mehrzahl der Patienten hatten MabThera in Kombination mit einer Chemotherapie oder im Rahmen einer Transplantation hämatopoetischer Stammzellen erhalten. Bei der Differenzialdiagnose von Patienten, die neurologische Symptome entwickeln, ist an die Möglichkeit einer PML zu denken.
Die Patienten müssen in regelmässigen Abständen hinsichtlich neu auftretender oder sich verschlimmernder Symptome, die auf eine PML hinweisen können, überwacht werden. Eine PML verläuft oftmals tödlich und resistent gegenüber sämtlichen Therapien. Die Symptome der PML sind vielfältig, schreiten über Tage bis Wochen fort und können zunehmende Schwäche einer Körperseite oder Ungeschicklichkeit der Gliedmassen, Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen sowie Veränderungen des Denkens, des Gedächtnisses und der Orientierung umfassen, die zu Verwirrung und Persönlichkeitsveränderungen führen.
Im Zweifelsfall sind weitere Untersuchungen einschliesslich MRT-Aufnahmen, vorzugsweise mit Kontrastmittel, Untersuchung des Liquors auf JC-Virus-DNA und wiederholter neurologischer Beurteilungen in Betracht zu ziehen. Der Arzt sollte auf Symptome achten, die auf eine PML hinweisen, insbesondere solche, die der Patient nicht bemerkt (z.B. kognitive, neurologische oder psychiatrische Symptome). Den Patienten sollte ausserdem geraten werden, ihren Partner oder ihre Pflegepersonen über ihre Behandlung zu informieren, da diese vielleicht Symptome bemerken, die der Patient selbst nicht wahrnimmt.
Wenn eine PML vermutet wird, sollte unverzüglich eine neurologische Abklärung erfolgen und die Therapie unterbrochen werden bis eine PML ausgeschlossen ist. Wenn eine PML besteht, muss MabThera dauerhaft abgesetzt werden.
Im Anschluss an eine Rekonstitution des Immunsystems ist bei immunsupprimierten Patienten mit PML eine Stabilisierung oder Verbesserung beobachtet worden. Es ist nicht bekannt, ob ein früher Nachweis einer PML und das Aussetzen der Therapie mit MabThera zu einer vergleichbaren Stabilisierung oder Verbesserung führen können.
Patienten mit hämatologischen malignen Systemerkrankungen
Tumorlysesyndrom
MabThera vermittelt die rasche Lyse benigner und maligner CD20-positiver Zellen und kann ein Tumorlysesyndrom mit Hyperurikämie, Hyperkaliämie, Hypokalzämie, Hyperphosphatämie, erhöhten LDH-Spiegeln und akuter Niereninsuffizienz auslösen. Patienten mit einer grossen Zahl (>25'000/mm3) maligner Zellen im Kreislauf oder mit hoher Tumorbelastung (Läsionen >10 cm), bei denen ein erhöhtes Risiko bezüglich eines Tumorlysesyndroms besteht, sollten mit äusserster Vorsicht behandelt werden. Bei Patienten mit Risiko für die Entwicklung eines Tumorlysesyndroms sollte eine entsprechende Prophylaxe in Erwägung gezogen werden. Bei diesen Patienten sollte im ersten Zyklus, sowie in allen nachfolgenden Zyklen falls die Lymphozytenzahl weiterhin >25'000/mm3 beträgt, die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die Infusion auf zwei Tage verteilt werden. Die Patienten sollten während der Verabreichung der ersten Infusion besonders eng überwacht werden.
Infusionsreaktionen
Die Behandlung mit MabThera führt zur Freisetzung von Zytokinen und ist insbesondere bei der ersten Verabreichung mit Infusionsreaktionen assoziiert. Die Inzidenz der Infusionsreaktionen sank von 77% (7% Grad 3/4) bei der ersten Infusion zu ungefähr 30% (2% Grad 3/4) bei der vierten Infusion und zu 14% (kein Grad 3 und 4 Ereignis) bei der achten Infusion. Schwere Infusionsreaktionen können klinisch eventuell nicht von Überempfindlichkeitsreaktionen oder dem Zytokinfreisetzungssyndrom unterschieden werden. Über schwere Infusionsreaktionen mit letalem Ausgang ist berichtet worden. Schwere Infusionsreaktionen, charakterisiert durch pulmonale Ereignisse, setzten üblicherweise innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach Beginn der ersten MabThera-Infusion ein und umfassten in einigen Fällen auch eine rasche Tumorlyse und Kennzeichen eines Tumorlysesyndroms zusätzlich zu Fieber, Schüttelfrost, Rigor, Hypotonie, Urtikaria, Angioödem und weiteren Symptomen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Es wird angeraten, Infusionsreaktionen mit Diphenhydramin und Acetaminophen zu behandeln. Eine Zusatzbehandlung mit Bronchodilatatoren oder intravenöser Kochsalzlösung kann angezeigt sein. In den meisten Fällen kann die Infusion mit einer um 50% verringerten Geschwindigkeit (z.B. von 100 mg/h auf 50 mg/h) fortgesetzt werden, nachdem die Symptome vollständig abgeklungen sind. Die meisten Patienten konnten, wenn nicht lebensbedrohliche Infusionsreaktionen aufgetreten sind, den Therapiezyklus mit MabThera zu Ende führen. Die Weiterbehandlung von Patienten nach vollständigem Abklingen von Anzeichen und Symptomen hat selten zu erneuten schweren Infusionsreaktionen geführt.
Es ist über anaphylaktische Reaktionen und andere Überempfindlichkeitsreaktionen nach intravenöser Verabreichung von Proteinen an Patienten berichtet worden. Für den Fall einer Überempfindlichkeitsreaktion auf MabThera sollten Epinephrin, Antihistaminika und Glukokortikoide für den sofortigen Einsatz zur Verfügung stehen.
Pulmonale Ereignisse
Als pulmonale Ereignisse sind Hypoxie, Lungeninfiltrate und akute respiratorische Insuffizienz aufgetreten. Manchen dieser Ereignisse gingen schwere Bronchospasmen und Dyspnoe voraus. In einigen Fällen fand im Lauf der Zeit eine Verschlimmerung der Symptomatik statt, während in anderen Fällen auf eine anfängliche Besserung eine klinische Verschlechterung folgte. Patienten mit pulmonalen Ereignissen oder anderen schweren Infusionsreaktionen sind daher bis zum vollständigen Abklingen ihrer Symptome engmaschig zu überwachen. Bei Patienten mit anamnestisch erhobener Lungeninsuffizienz oder mit pulmonaler Tumorinfiltration besteht ein grösseres Risiko eines ungünstigen Ausganges, und solche Patienten sind daher mit erhöhter Vorsicht zu behandeln. Eine akute respiratorische Insuffizienz kann von Ereignissen wie einer auf dem Thoraxröntgenbild sichtbaren pulmonalen interstitiellen Infiltration oder Ödemen begleitet sein. Das Syndrom tritt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Stunden nach Beginn der ersten Infusion auf. Bei Patienten mit schweren pulmonalen Ereignissen muss die Infusion sofort abgebrochen und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Herz-Kreislauf
Da es während der MabThera-Infusion zu vorübergehendem Blutdruckabfall kommen kann, sollte erwogen werden, antihypertensive Medikationen gegebenenfalls 12 Stunden vor der Infusion für die Dauer der Infusion zu unterbrechen. Bei der Verabreichung von MabThera sind Fälle beobachtet worden, bei denen eine vorbestehende ischämische Herzerkrankung manifest wurde und zu Symptomen wie Angina pectoris und Myokardinfarkt sowie Vorhofflimmern und Vorhofflattern führte. Patienten mit Herzerkrankungen in der Anamnese (z.B. Angina pectoris, Herzarrhythmien wie Vorhofflattern und -flimmern, Herzinsuffizienz oder Myokardinfarkt) sollten während der Infusion engmaschig überwacht werden. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium IV) sollten nicht behandelt werden.
Überwachung des Blutbilds
Eine Behandlung von Patienten mit Neutrophilenzahlen <1,5× 109/l und/oder Thrombozytenzahlen <75× 109/l sollte nur unter Vorsicht erfolgen, da die klinischen Erfahrungen bei diesen Patienten limitiert sind.
Eine regelmässige Kontrolle des kompletten Blutbefundes einschliesslich einer Thrombozytenzählung ist wie bei anderen Tumortherapien indiziert.
Schutzimpfungen
Die Sicherheit einer Immunisierung mit Impfstoffen, insbesondere mit Lebendimpfstoffen, nach einer Therapie mit MabThera wurde nicht untersucht. Ob eine primäre humorale Antwort auf Impfstoffe möglich ist, wurde ebenfalls nicht untersucht.
Patienten, die mit MabThera behandelt werden, dürfen keine Lebendimpfstoffe erhalten. Falls erforderlich, können sie Immunisierungen mit Nicht-Lebendimpfstoffen erhalten, es ist aber mit einer reduzierten Ansprechrate zu rechnen. In einer nicht-randomisierten Studie hatten Patienten unter Monotherapie mit MabThera im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen eine niedrigere Ansprechrate auf die Testung mit Tetanus-Recall-Antigen (16% vs. 81%) und Keyhole Limpet Haemocyanin (KLH) (4% vs. 76%). Als Ansprechrate wurde ein >2-facher Anstieg der Antikörpertiter beurteilt.
Die mittleren prä-therapeutischen Antikörpertiter gegenüber einer Auswahl von Antigenen (Streptococcus pneumoniae, Influenza A, Mumps, Rubella, Varicella) blieben während mindestens 6 Monaten nach der Behandlung mit MabThera erhalten.
Hautreaktionen
Schwere mucokutane Reaktionen, einige davon mit tödlichem Ausgang, wurden bei vereinzelten Patienten unter MabThera beschrieben. Diese Reaktionen traten zwischen 1 und 13 Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Die betroffenen Patienten dürfen keine weiteren Infusionen mehr erhalten und müssen sofort medizinisch untersucht werden. Zur Differenzierung verschiedener Hautreaktionen und Festlegung der anschliessenden Behandlung ist eine Hautbiopsie hilfreich.
Die beschriebenen mucokutanen Reaktionen beinhalteten paraneoplastischer Pemphigus, lichenoide Dermatitis sowie vesiculobullöse Dermatitis. Über die Sicherheit der Wiederbehandlung mit MabThera in diesen Fällen ist nichts bekannt.
Schwere Hautreaktionen wie toxisch-epidermale Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom, einige davon mit tödlichem Ausgang, wurden berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Im Fall eines solchen Ereignisses sollte die Behandlung abgebrochen werden. Eine erneute Verabreichung muss unter Berücksichtigung des individuellen Nutzen-Risiko-Profils des Patienten sorgfältig abgewogen werden.
Schwere virale Infektionen
Patienten mit schweren viralen Infektionen sollten nicht mit MabThera behandelt werden. Schwere virale Infektionen, bei denen es sich entweder um Neuinfektionen oder die Reaktivierung bzw. Exazerbation von Infektionen handelte und die vereinzelt fatal verliefen, sind unter der Therapie mit Rituximab gemeldet worden. Die Mehrzahl der Patienten hatte Rituximab in Kombination mit einer Chemotherapie oder im Rahmen einer Transplantation hämatopoetischer Stammzellen erhalten. Beispiele solcher schwerer viraler Infekte sind: Infektionen durch Herpesviren (Zytomegalie, Herpes-zoster, Herpes-simplex), durch das JC-Virus (progressive multifokale Leukoenzephalopathie [PML]) sowie durch Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren.
Fälle von Reaktivierung einer Hepatitis B – einschliesslich fulminanter Hepatitis, von denen einige tödlich verliefen – wurden gemeldet; die Mehrheit der betroffenen Patienten erhielt zusätzlich eine zytostatische Chemotherapie. Die Kausalität ist nicht klar abgrenzbar.
Bei allen Patienten sollte vor Beginn einer Behandlung mit MabThera entsprechend den lokalen Richtlinien ein Screening auf Hepatitis B Viren (HBV) durchgeführt werden. Patienten mit aktiver Hepatitis B Krankheit dürfen nicht mit MabThera behandelt werden. Patienten mit positiver Hepatitis B-Serologie sollten einen Hepatologen konsultieren, bevor mit der Behandlung begonnen wird, und zur Prävention einer Hepatitis B-Reaktivierung nach der vor Ort üblichen medizinischen Standardpraxis überwacht und behandelt werden.
Magen-Darm-Trakt
Eine gastrointestinale Perforation oder Obstruktion, die in einzelnen Fällen zum Tod führte, wurde bei Patienten beobachtet, die zur Behandlung eines Non-Hodgkin-Lymphoms Rituximab in Kombination mit einer Chemotherapie erhielten. Falls die Patienten über Bauchschmerzen klagen, insbesondere zu Beginn der Behandlung, sollte eine gründliche Abklärung und geeignete Behandlung durchgeführt werden.
Störungen des Nervensystems
Im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung wurden Fälle des posterioren reversiblen Enzephalopathiesyndroms (PRES)/reversiblen posterioren Leukenzephalopathiesyndroms (RPLS) gemeldet. Die Anzeichen und Symptome umfassten Sehstörungen, Kopfschmerzen, Krampfanfälle und veränderte mentale Verfassung mit oder ohne begleitende Hypertonie. Für die Diagnose eines PRES/RPLS ist die Bestätigung durch eine bildgebende Untersuchung des Gehirns erforderlich. In den gemeldeten Fällen bestanden anerkannte Risikofaktoren für PRES/RPLS einschliesslich der Grunderkrankung der Patienten, Hypertonie, immunsuppressiver Therapie und/oder Chemotherapie.
Patienten mit rheumatoider Arthritis & ANCA-assoziierter Vaskulitis
Die Wirksamkeit und Sicherheit von MabThera für die Behandlung von anderen Autoimmun*erkrankungen als der rheumatoiden Arthritis und der ANCA-assoziierten Vaskulitis wurden nicht untersucht.
Vor Beginn der Behandlung der ANCA-assoziierten Vaskulitis sollte ein Elektrokardiogramm durchgeführt werden.
Infusionsreaktionen
Die Verabreichung von MabThera kann mit Infusionsreaktionen verbunden sein, die mit der Freisetzung von Zytokinen und/oder anderen chemischen Mediatoren zusammenhängen. Symptome, die auf eine Infusionsreaktion hinweisen sind Kopfschmerzen, Juckreiz, Fieber, Urtikaria/Exanthem, Schüttelfrost, Pyrexie, Niesen, angioneurotisches Ödem, Halsirritation, Husten und Bronchospasmus – mit oder ohne gleichzeitige Hypotonie oder Hypertonie. Vor jeder MabThera-Infusion soll stets eine Prämedikation mit einem Analgetikum/Antipyretikum und einem Antihistaminikum verabreicht werden. Bei RA-Patienten soll zur Verringerung der Häufigkeit und des Schweregrades von Infusionsreaktionen ausserdem eine Prämedikation mit Glukokortikoiden verabreicht werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Bei ANCA-assoziierter Vaskulitis Patienten wurden höhere Dosen intravenöser Glukokortikoide verabreicht.
Bei RA-Patienten waren die meisten der im Rahmen von klinischen Studien gemeldeten Infusionsreaktionen leichten bis mässigen Grades. In klinischen Studien trat bei 14 von 3’095 Patienten (<1%) mit rheumatoider Arthritis, die eine erste Infusion von MabThera erhielten, unabhängig von der Höhe der Dosis, eine schwere Reaktion während der Infusion auf.
Im Rahmen der Post-Marketing-Erfahrung ist bei RA über vier schwere Infusionsreaktionen mit letalem Ausgang berichtet worden (bei total ca. 150'000 behandelten RA-Patienten). Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen sowie Patienten, bei denen bereits früher unerwünschte kardiopulmonale Wirkungen aufgetreten sind, sollten engmaschig überwacht werden.
Im Allgemeinen war der Anteil an Patienten, die eine Infusionsreaktion durchmachten, nach der ersten Infusion eines Zyklus höher als nach der zweiten Infusion. Folgezyklen mit MabThera wurden von den Patienten besser vertragen als der erste Zyklus.
Die gemeldeten Reaktionen waren im Allgemeinen reversibel, wenn die Infusion von MabThera langsamer verabreicht oder unterbrochen wurde und ein Antipyretikum, ein Antihistaminikum sowie – vereinzelt und bei Bedarf – Sauerstoff, eine i.v. Kochsalzlösung oder Bronchodilatatoren und Glukokortikoide verabreicht wurden. Je nach Schweregrad der Infusionsreaktionen und den erforderlichen Massnahmen muss MabThera vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt werden. In den meisten Fällen kann nach vollständigem Abklingen der Symptome die Infusion mit einer Verlangsamung der Infusionsgeschwindigkeit um 50% (z.B. von 100 mg/h auf 50 mg/h) weiter verabreicht werden.
Anaphylaktische sowie andere Überempfindlichkeitsreaktionen sind bei Beginn, während und nach der i.v. Verabreichung von Proteinen an Patienten gemeldet worden. Arzneimittel zur Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Adrenalin, Antihistaminika und Glukokortikoide, sollten zum sofortigen Gebrauch bereitstehen, falls es während der Verabreichung von MabThera zu einer allergischen Reaktion kommt.
Infusionsbedingte Reaktionen bei ANCA-assoziierter Vaskulitis Patienten waren vergleichbar mit denjenigen, die bei RA Patienten beobachtet worden sind.
Es sind keine Angaben über die Sicherheit von MabThera bei Patienten mit mittelschwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III) verfügbar. Bei der Behandlung mit MabThera wurden Fälle von Angina pectoris, Herzarrhythmien wie Vorhofflattern und -flimmern, Herzinsuffizienz oder Myokardinfarkt beobachtet. Daher ist bei Patienten mit Herzerkrankungen in der Anamnese vor der Behandlung mit MabThera an das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen infolge Infusionsreaktionen zu denken; während der Verabreichung von MabThera sollten die Patienten engmaschig überwacht werden. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium IV) sollten nicht behandelt werden.
Da während der Infusion von MabThera eine Hypotonie auftreten kann, ist in Erwägung zu ziehen, ob in den 12 Stunden vor der Infusion von MabThera auf die Verabreichung blutdrucksenkender Medikamente verzichtet werden soll.
Infektionen
Nach der Behandlung mit MabThera besteht ein potenziell erhöhtes Infektionsrisiko. MabThera sollte Patienten nicht verabreicht werden, bei denen eine aktive Infektion oder eine stark eingeschränkte Immunabwehr vorliegt (z.B. Hypogammaglobulinämie, stark reduzierte CD4- oder CD8-Zellzahlen). Vorsicht ist bei der ärztlichen Verordnung von MabThera an Patienten geboten, die rezidivierende oder chronische Infekte in der Anamnese aufweisen oder an Grundkrankheiten leiden, die das Auftreten schwerer Infektionen begünstigen (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Patienten, bei denen im Anschluss an eine Behandlung mit MabThera eine Infektion auftritt, sollten rasch abgeklärt und entsprechend behandelt werden.
Hepatitis B-Infektionen:
Bei RA- und AAV-Patienten, die MabThera erhielten, wurden Fälle von Reaktivierung einer Hepatitis B-Infektion gemeldet, darunter solche mit tödlichem Ausgang.
Bei allen Patienten sollte vor Beginn einer Behandlung mit MabThera entsprechend den lokalen Richtlinien ein Screening auf Hepatitis B-Viren (HBV) durchgeführt werden. Patienten mit aktiver Hepatitis B-Krankheit dürfen nicht mit MabThera behandelt werden. Patienten mit positiver Hepatitis B-Serologie sollten einen Hepatologen konsultieren, bevor mit der Behandlung begonnen wird, und zur Prävention einer Hepatitis B-Reaktivierung nach der vor Ort üblichen medizinischen Standardpraxis überwacht und behandelt werden.
Hautreaktionen
Schwere Hautreaktionen wie toxisch-epidermale Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom, einige davon mit tödlichem Ausgang, wurden berichtet (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Im Fall eines solchen Ereignisses sollte die Behandlung abgebrochen werden. Eine erneute Verabreichung muss unter Berücksichtigung des individuellen Nutzen-Risiko-Profils des Patienten sorgfältig abgewogen werden.
Schutzimpfungen
Bei RA-Patienten sollte der Arzt den Impfstatus vor der Therapie mit MabThera überprüfen und die lokalen/nationalen Richtlinien für Schutzimpfungen von Erwachsenen gegen Infektionskrankheiten beachten. Die Impfung sollte mindestens vier Wochen vor der ersten Verabreichung von MabThera abgeschlossen sein.
Impfungen mit viralen Lebendimpfstoffen sollten während der Therapie mit MabThera nicht durchgeführt werden.
Das Ansprechen auf inaktivierte Impfstoffe kann unter und nach der Therapie mit MabThera vermindert sein. Beim Vergleich von Patienten, die entweder mit MabThera und Methotrexat oder nur mit Methotrexat behandelt wurden, wurden 6 Monate nach Behandlungsende mit MabThera vergleichbare Ansprechraten auf Tetanus-Recall-Antigen (39% vs. 42%) und verminderte Ansprechraten auf Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (43% vs. 82%) gezeigt.
Bei wiederholter Behandlung mit MabThera über den Zeitraum von einem Jahr war der Anteil der Patienten mit positiven Antikörpertitern gegen S. pneumoniae, Influenza, Mumps, Rubella, Varizellen und Tetanus-Toxoid im Allgemeinen ähnlich wie zu Beginn der Behandlung.

Weitere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Die Wirksamkeit und Sicherheit von MabThera für die Behandlung anderer Autoimmunkrankheiten als rheumatoide Arthritis wurde nicht untersucht.
Es liegen keine Daten bei Patienten mit einer schweren Lungenerkrankung vor. MabThera sollte deshalb bei diesen Patienten mit Vorsicht angewandt werden.
Es liegen keine Daten bei Patienten mit Anämie (Hb <8,5 g/dl) oder Neutropenie (Neutrophile <1500/μl) vor.

Interaktionen
Zurzeit liegen nur wenige Daten über mögliche Wechselwirkungen zwischen MabThera und anderen Arzneimitteln vor. Insbesondere sind die Interaktionen von Rituximab in Kombination mit Chemotherapie (z.B. CHOP, CVP) nicht untersucht worden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Fludarabin oder Cyclophosphamid mit Rituximab führt nicht zur Beeinflussung der Pharmakokinetik der einzelnen Komponenten, ebenso nicht die gleichzeitige Verabreichung von Methotrexat mit Rituximab.
Patienten, die Titer von humanen Anti-Maus-Antikörpern oder humanen antichimären Antikörpern (HAMA/HACA) aufweisen, können allergische oder Überempfindlichkeitsreaktionen entwickeln, wenn sie zusätzlich mit anderen diagnostischen oder therapeutischen monoklonalen Antikörpern behandelt werden.
Es liegen keine pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Daten über die gleichzeitige Anwendung von MabThera und TNF-Hemmern vor. Nach Abschluss der Therapie mit MabThera sollten während mindestens 8 Wochen keine TNF-Hemmer verabreicht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaft
Es ist bekannt, dass Immunglobuline der Klasse G die Plazentaschranke passieren. Aufgrund der langen Retentionszeit von MabThera in Patienten mit B-Zell-Depletion sollten Frauen im gebärfähigen Alter während und bis zu 12 Monate nach der Behandlung mit MabThera wirksame kontrazeptive Methoden anwenden.
In Untersuchungen zur Reproduktionstoxikologie am Affen wurden keine Schäden beim Foeten festgestellt. Bei Neugeborenen von Muttertieren, die während der Schwangerschaft gegenüber MabThera exponiert wurden, wurden B-Zell depletierte Populationen in der postnatalen Phase festgestellt. Studien über B-Zell-Populationen in menschlichen Neugeborenen nach maternaler Exposition gegenüber MabThera wurden nicht durchgeführt. Es gibt keine ausreichenden und gut kontrollierten Daten aus Studien mit Schwangeren, aber bei einigen Säuglingen von Müttern, die während der Schwangerschaft Rituximab erhalten hatten, wurden eine vorübergehende B-Zelldepletion und Lymphozytopenie festgestellt. Aus diesen Gründen darf MabThera nicht bei Schwangeren angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig. Frauen im gebärfähigen Alter sollen eine effektive kontrazeptive Methode anwenden und bis 12 Monate nach Ende der Behandlung mit MabThera weiterführen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Rituximab in die Muttermilch übertritt. Da jedoch mütterliche IgG in die Milch übertreten und MabThera in der Milch von stillenden Affenweibchen nachgewiesen wurde, sollten Frauen nicht stillen, wenn sie mit MabThera behandelt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von MabThera auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Die pharmakologische Wirkung und die bisher beobachteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen lassen derartige Auswirkungen nicht erwarten. Der Einfluss einer Prämedikation mit Antihistaminika ist jedoch zu beachten. Nach Infusionsreaktionen sollte die Stabilisierung des Patienten abgewartet werden, bevor Fahrzeuge geführt oder Maschinen bedient werden.

Unerwünschte Wirkungen
Erfahrungen aus klinischen Studien bei NHL
Die Häufigkeiten der bei einer MabThera-Monotherapie oder der Kombination mit einer Chemotherapie berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind im Folgenden zusammengefasst. Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind innerhalb einer jeden Häufigkeitsgruppe in absteigender Reihenfolge des Schweregrads aufgeführt. Die Häufigkeiten sind definiert als sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1’000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1’000), sehr selten (<1/10'000).
Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen aller Schweregrade in der folgenden Liste basieren auf Daten aus Studien mit etwa 2’300 Patienten, in welchen MabThera als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie verabreicht wurde.
Infektionen und Infestationen
Sehr häufig: Bakterielle Infekte, virale Infekte, Bronchitis.
Häufig: Sepsis, Pneumonie, febriler Infekt, Herpes zoster, Atemwegsinfekte, Mykosen, Infekte unbekannter Ätiologie, Sinusitis, Hepatitis B.
Einzelfälle von Zytomegalieinfektion, Herpesinfektion, JC Virus assoziierter progressiver multifokaler Leukoenzephalopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Hepatitis C, fulminante Hepatitis.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr häufig: Neutropenie (eventuell verlängert und/oder verzögert einsetzend nach Abschluss eines Behandlungszyklus), Leukopenie, febrile Neutropenie, Thrombozytopenie.
Häufig: Anämie, Panzytopenie, Granulozytopenie.
Gelegentlich: Gerinnungsstörungen, aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Lymphadenopathie.
Störungen des Immunsystems
Sehr häufig: Angioödem.
Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Sehr selten: Vaskulitis.
Einzelfälle von Serumkrankheit-ähnlichen Reaktionen.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Hyperurikämie, Hyperglykämie, Gewichtsabnahme, erhöhte LDH, Hypokalzämie.
Psychiatrische Störungen
Gelegentlich: Depression, Nervosität.
Störungen des Nervensystems
Häufig: Parästhesie, Hypoästhesie, Unruhe, Schlaflosigkeit, Vasodilatation, Schwindel, Angststörungen.
Gelegentlich: Dysgeusie.
Einzelfälle: periphere Neuropathie, sensorische Störungen, Fazialisparese.
Im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung wurden Fälle des posterioren reversiblen Enzephalopathiesyndroms (PRES)/reversiblen posterioren Leukenzephalopathiesyndroms (RPLS) gemeldet.
Augenleiden
Häufig: Lakrimationsstörungen, Konjunktivitis.
Einzelfälle von schwerem Sehverlust.
Funktionsstörungen des Ohrs und des Innenohrs
Häufig: Tinnitus, Ohrenschmerzen.
Einzelfälle von Hörverlust.
Funktionsstörungen des Herzens
Häufig: Myokardinfarkt, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Tachykardie, Herzinsuffizienz.
Gelegentlich: linksventrikuläre Insuffizienz, supraventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Angina pectoris, myokardiale Ischämie, Bradykardie.
Funktionsstörungen der Gefässe
Häufig: Hypertonie, orthostatische Hypotonie, Hypotonie.
Atmungsorgane
Häufig: Bronchospasmus, Schmerzen im Brustraum, Dyspnoe, Husten, Rhinitis.
Gelegentlich: Asthma, Bronchiolitis obliterans, respiratorische Insuffizienz, Hypoxie
Selten: Lungenödem.
Sehr selten: Todesfälle durch Atemversagen.
Häufigkeit nicht bekannt: Interstitielle Lungenerkrankungen, einige davon mit tödlichem Ausgang.
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Übelkeit.
Häufig: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerz, Dysphagie, Stomatitis, Verstopfung, Dyspepsie, Anorexie, Rachenreizung.
Gelegentlich: Vergrösserung des Abdomens.
Einzelfälle von gastrointestinaler Perforation oder Obstruktion.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Sehr selten: Hepatitis.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Pruritis, Hautausschlag, Alopezie.
Häufig: Urtikaria, Alopezie, Schwitzen, Nachtschweiss.
Einzelfälle von Hauterkrankungen wie zum Beispiel schwere bullöse Hautreaktionen, einschliesslich tödlicher Fälle von toxisch-epidermaler Nekrolyse (TEN) und Stevens-Johnson-Syndrom (SJS).
Muskelskelettsystem
Häufig: Myalgie, Arthralgie, Rückenschmerz, Hals-/Nackenschmerz, Schmerz.
Niere
Sehr selten: Akute Niereninsuffizienz (in Zusammenhang mit Tumorlysesyndrom).
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr häufig: Fieber (48,3%), Schüttelfrost (31,3%), Asthenie, Kopfschmerz.
Häufig: Müdigkeit, Zittern, Tumorschmerzen, Rötungen, Unwohlsein, Erkältungssyndrom, peripheres Ödem, faziales Ödem.
Gelegentlich: Schmerzen an der Infusionsstelle.
Untersuchungen
Sehr häufig: Abfall des IgG-Spiegels.
Erfahrungen aus klinischen Studien in der rheumatoiden Arthritis und bei ANCA-assoziierter Vaskulitis
Die Häufigkeiten sind definiert als sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1’000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1’000), sehr selten (<1/10'000).
Infektionen und Infestationen
Sehr häufig: Infektion der oberen Atemwege, Harnwegsinfekte, Infektionen (61,6%).
Häufig: Pneumonie, Bronchitis, Sinusitis, Gastroenteritis, Tinea pedis.
Einzelne Fälle progressiver multifokaler Leukoenzephalopathien (PML), Serumkrankheit-ähnliche Reaktionen und Reaktivierung einer Hepatitis B-Infektion.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr häufig: Anämie (16,2%), Leukopenie (10,1%).
Unter der Behandlung mit MabThera wurden bei RA-Patienten neutropenische Ereignisse beobachtet, welche mehrheitlich vorübergehend und von leichtem oder mässigem Schweregrad waren. Neutropenien können mehrere Monate nach der Verabreichung von MabThera auftreten.
In Placebo-kontrollierten klinischen Studien entwickelten 0,94% (13/1382) der mit Rituximab behandelten Patienten und 0,27% (2/731) der Patienten unter Placebo schwere Neutropenien.
Selten: Nach der Markteinführung wurden neutropenische Ereignisse einschliesslich schwerer, spät einsetzender und persistierender Neutropenien gemeldet, darunter einige, die mit tödlich verlaufenden Infektionen verbunden waren.
Bei Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis entwickelten 24% der Patienten in der Rituximab-Gruppe und 23% der Patienten in der Cyclophosphamid-Gruppe eine Neutropenie CTC Grad 3 oder höher. Die Auswirkung von mehreren Rituximab-Behandlungszyklen auf die Entwicklung einer Neutropenie bei Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis wurde in klinischen Studien nicht untersucht.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von MabThera bei pädiatrischen Patienten ist nicht geprüft worden. Bei mit MabThera behandelten pädiatrischen Patienten wurde Hypogammaglobulinämie festgestellt; bei einigen Fällen war sie schwer und erforderte eine längerdauernde Substitutionsbehandlung mit Immunglobulinen. Die Folgen eines Langzeitmangels an B-Lymphozyten bei pädiatrischen Patienten sind nicht bekannt.
Störungen des Immunsystems
Sehr häufig: Infusionsreaktionen (12,1%).
Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Gelegentlich: Generalisierte Ödeme, Bronchospasmus, Stenoseatmung, Larynxödem, angioneurotisches Ödem, generalisierter Juckreiz, Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktion.
Selten: Anaphylaktische Reaktionen, Kehlkopfödem, Angioödem.
Sehr selten: Im Rahmen der Post-Marketing Erfahrung ist über schwere Infusionsreaktionen mit letalem Ausgang berichtet worden.
Bei RA-Patienten und bei ANCA-assoziierter Vaskulitis wurden Hypogammaglobulinämien (IgM, IgG oder IgA unterhalb des Normbereichs) beobachtet.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Hypercholesterinämie, Hitzewallungen.
Psychiatrische Störungen
Sehr häufig: Schlaflosigkeit (14,1%).
Häufig: Depression, Angst.
Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (17,2%).
Häufig: Migräne, Parästhesie, Schwindel, ischialgiforme Schmerzen.
Funktionsstörungen der Gefässe
Sehr häufig: Hypertonie (12,1%).
Häufig: Hypotonie.
Atmungsorgane
Sehr häufig: Husten (13,1%), Epistaxis (11,1%), Dyspnoe (10,1%).
Selten: Bronchospasmus, Stenoseatmung.
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Übelkeit (18,2%), Diarrhöe (17,2%).
Häufig: Dyspepsie, Oberbauchschmerzen, gastroösophagealer Reflux, Mundulzeration.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag (10,1%).
Häufig: Urtikaria, Alopezie.
Selten: Juckreiz.
Über Einzelfälle von toxisch-epidermaler Nekrolyse (TEN) und Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), einige davon mit tödlichem Ausgang, wurde aus post-marketing Erfahrungen berichtet.
Muskelskelettsystem
Sehr häufig: Muskelspasmen (17,2%), Arthralgie (13,1%).
Häufig: Muskelschmerzen, Osteoarthritis, Bursitis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Sehr häufig: Periphere Ödeme (16,2%), Müdigkeit (13,1%).
Untersuchungen
Sehr häufig: Erhöhter ALT-Wert (13,1%).
Allgemeines
Häufig: Asthenie, Schüttelfrost.

Überdosierung
Aus klinischen Prüfungen am Menschen liegen keine Erfahrungen mit Überdosierungen vor. Einzeldosen von mehr als 1'000 mg sind nicht in kontrollierten klinischen Studien untersucht worden.
Die bisher höchste Dosis, die an Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie getestet wurde, betrug 5 g. Es wurden keine zusätzlichen Sicherheitssignale identifiziert. Bei Patienten mit einer Überdosierung sollte die Infusion umgehend abgesetzt oder reduziert, und der Patient sollte engmaschig überwacht werden. Bei Patienten mit B-Zell-Depletion sollte das Blutbild regelmässig überprüft und dem erhöhten Infektionsrisiko Beachtung geschenkt werden.

Eigenschaften/Wirkungen
ATC-Code: L01XC02
Wirkungsmechanismus
Rituximab ist ein monoklonaler chimärer Antikörper (Maus/Mensch), der spezifisch an das Transmembran-Antigen CD20 bindet. Dieses ist auf prä-B- und auf reifen B-Lymphozyten lokalisiert, nicht jedoch auf hämatopoetischen Stammzellen, Pro-B-Zellen, normalen Plasmazellen oder anderem normalem Gewebe. Das Antigen wird auf >95% aller Zellen von Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) des B‑Zell-Typs exprimiert. Nach der Antikörperbindung wird CD20 nicht internalisiert oder von der Zellmembran in die Umgebung abgegeben. CD20 zirkuliert nicht als freies Antigen im Plasma und konkurriert somit nicht um die Bindung des Antikörpers. In den bisherigen Studien ist kein Zusammenhang zwischen der Intensität der CD20 Expression auf den malignen Zellen und dem Therapieansprechen gefunden worden.
Rituximab bindet an das CD20-Antigen auf B-Lymphozyten und bewirkt eine B-Zell-Lyse. Mögliche Mechanismen der Zell-Lyse sind eine komplement-abhängige Zytotoxizität (CDC) sowie eine Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC) und Induktion von Apoptose.
Die Zahl der peripheren B-Zellen sank nach der ersten Dosis von MabThera unter den Normalwert. Bei Patienten, die aufgrund hämatologischer Malignome behandelt wurden, begannen sich die B-Zellen innerhalb von 6 ​Monaten nach Abschluss der Therapie zu regenerieren, wobei innerhalb von 12 ​Monaten nach Behandlungsende in der Regel wieder Normalwerte gemessen wurden. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis war die Dauer der B-Zell-Depletion variabel. Die Mehrzahl der Patienten erhielt vor der vollständigen B-Zell-Repletion eine weitere Behandlung. Bei ANCA-assoziierter Vaskulitis Patienten verminderten sich die CD19-B-Zellen im peripheren Blut nach den ersten beiden Infusionen von Rituximab auf weniger als 10 ​Zellen/µl und verblieben bei den meisten Patienten auf diesem Niveau bis zum 6. Monat.
Humane anti-Maus Antikörper (HAMA) wurden bei keinem der 67 untersuchten Patienten nachgewiesen. Humane anti-chimäre Antikörper (HACA) wurden bei 4 von 356 untersuchten Patienten (1,1%) mit Non-Hodgkin-Lymphom nachgewiesen.
Bei 96 von 1’039 (9,2%) Patienten mit rheumatoider Arthritis wurden humane anti-chimäre Antikörper (HACA) nachgewiesen. Das Auftreten von HACA war bei diesen Patienten weder mit einer klinischen Verschlechterung noch mit einem erhöhten Risiko bezüglich Reaktionen auf anschliessende Infusionen verbunden.
Insgesamt 23 von 99 (23%) mit Rituximab behandelten Patienten mit ANCA-assoziierter Vaskulitis wiesen nach 18 Monaten ein positives Testergebnis für HACA auf. Die klinische Relevanz der Bildung von HACA bei Patienten, die mit Rituximab behandelt werden, ist unklar.
Schliesslich haben in-vitro-Studien gezeigt, dass Rituximab arzneimittelresistente humane B-Zell-Lymphomlinien für die zytotoxische Wirkung einiger Chemotherapeutika sensibilisiert.

Hier weiterlesen: compendium.ch - MabThera®
Wirksamkeit von Kombinationstherapien u.ä.m.
Bei dieser außergewöhnlich langen Liste von unerwünschten Wirkungen bzw. Nebenwirkungen fragt man sich unwillkürlich, was der Gesundheit mehr schadet: Rituximab oder CFIDS!

Vor der Anwendung eines Medikaments für Zwecke, die nicht der Indikation entsprechen, muß ausdrücklich gewarnt werden!!! Sind oft schon die Daten für die eigentliche Indikation relativ spärlich und werden erst vervollständigt nachdem sie schon auf dem Markt sind, was nichts anderes als ein Großversuch am Menschen ist, so fehlen die Daten für andere Indikationen völlig. Bei anderweitiger Anwendung geht man ein sehr hohes Risiko ein!

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben