Borreliose und Blut-Hirn-Schranke

Ich frage mich, ob es zum Stau (durch Entzündung) in den Nervenbahnen kommt, der sich dann immer mal wieder entläd. Weil ihr gerade bei den Neuro-Symptomen seid. Könnt ihr Folgendes bei euch auch bestätigen ?

„Elektrisierende“ Missempfindungen oder Schmerzen, die so kurz und heftig sind „wie bei einem Messerstich“ und die immer wieder an völlig verschiedenen Körperstellen auftreten können (Keine andere bisher bekannte Erkrankung weist diesen Schmerzcharakter auf.) Neurologin Dr. Petra Hopf-Seidel Die persistierende Borreliose (2007)
 
Ich kenne diese messerstichartigen Schmerzen ebenfalls. Sie können schon so manches Mal mir richtige Angst einflößen, wenn sie an bestimmten Stellen auftreten, wie z.B. im Kopf.:rolleyes:

Viele Grüße Quittie
 
Ich frage mich, ob es zum Stau (durch Entzündung) in den Nervenbahnen kommt, der sich dann immer mal wieder entläd. Weil ihr gerade bei den Neuro-Symptomen seid. Könnt ihr Folgendes bei euch auch bestätigen ?

Nein, bei mir eher nicht; da Frau Hopfen-Seidel ja extra verschiedene Körperregionen schreibt und bei mir nur so eine Art Druck-Stich direkt hinter den Augen urpötzlich und gewaltig stichartig drückt, wie Quittie schreibt, man bekommt Angst; in meinem Fall fürchte ich manchmal fast eine Erblindung.
 
Hi
Wenn du Druck auf der Stirn hast kannst dann noch richtig Denken :D

Bei mir in der Pet steht grossflägige Stoffwechselstörung Frontal das ist die Denkzone so Alzheimer mässig schätze mal kommt von Bo & Co.

Pit
 
Diese starken Schmerzen an verschiedenen Körperstellen kenne ich auch.
Treten plötzlich auf und sind genauso plötzlich wieder verschwunden.

LG
Rianj:wave:
 
Hi
Wenn du Druck auf der Stirn hast kannst dann noch richtig Denken :D

Bei mir in der Pet steht grossflägige Stoffwechselstörung Frontal das ist die Denkzone so Alzheimer mässig schätze mal kommt von Bo & Co.

Pit


Hi Hausel,

dieser Druck-Stich hinter den Augen ist ja höchstens ne halbe Minute, die Zeit fühlt sich, denke ich, länger an, weil dieser Stich unangenehm ist.

Und die Drucksymptome im Kopf/Stirn/Ohren sind nach der AB Behandlung nach und nach zurückgegangen, aber es gibt Phasen da kommt es Tage oder auch länger wieder durch und dann habe ich die Befürchtung dieser alte Zustand kommt zurück. Während der Druck-Akut-Phase konnte ich auch nicht Denken, richtig.

Na, Alzheimer hoffe ich mal nicht und will ich auch nicht haben:eek::wave:
 
Borreliose und Blut-Hirn-Schranke: Pseudotumor Cerebri

... Die meisten Symptome treffen auf mich zu und sind seit meinem "Schlaganfallerlebnis" unter Doxy vorhanden. Also, dauernder Kopfschmerz in der Stirn (zum Glück nicht so stark), Druckgefühl im Kopf, Sehstörungen (Probleme räumlich zu sehen, habe immer einen Tunnelblick), Tinnitus

Hallo Sam77,

was Du hier beschreibst entspricht genau meinen Erlebnissen mit Doxy.

Damit ist die Patientengruppe schon n=2, wir sind fast schon ein Studie! ;-)

Bei mir schwächten sich die einmal unter Doxy entwickelten Symptome zeitweise ab sind jedoch bisher nicht reversibel.

Übrigens habe ich sichtbare Auffälligkeiten im Auge (beidseitige Sehnerv-Excavation und vergrößerter Blinder Fleck, jedoch keine Stauungspapille).

Ich habe die "Lyme - Pseudotumor" - Studien grob gesichtet, dort wird eine 'schwere akute Form' eines durch Borrelien verursachten Hirnsyndroms beschrieben:
- mittelstarker frontaler Kopfschmerz, evtl. pulsierend
- evtl. akute Sehstörungen, Übelkeit, verzerrtes Sehen
- im Auge wird meist beidseitig eine Stauungspapille und ein vergrößerter Blinder Fleck gesehen.

In den Studien erfolgte Akut-Behandlung mit Acetazolamid und AB-Infusion z.B. Ceftriaxon, damit Rückgang der Symptome.

Die Studien vermuten, daß der Auslöser des Syndroms eine Entzündungsreaktion im Gehirn ist, die den Liquordruck erhöht und im Extremfall auch die Liquor-Abflüsse behindern kann.

Dies bedeutet, daß das Syndrom per Beta-Laktam-AB Ceftriaxon wirksam behandelt kann.

In einer Dissertation von Christian Neumann ["Die Wirkung des Beta-Laktam-Antibiotikums Ceftriaxon ...", Berlin, Sep. 2009 wird über Ceftriaxon folgendes beschrieben:

"Bei Patienten mit einer neurologischen Manifestation der Lyme-Borreliose, bei denen die Funktion der Blut-Hirn-Schranke nur unwesentlich eingeschränkt war, wurden nach Gabe von 2 g Ceftriaxon i.v maximale Ceftriaxon-Konzentrationen von 2,25 mg/l im Liquor gemessen, welche 24 Stunden nach Applikation auf Werte von 1,36 mg/l abgesunken waren (Pfister 1991).
Der Transport von Ceftriaxon von der Blutbahn über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn erfolgt aufgrund der geringen Lipophilie und der ausgeprägten Ionisation nur langsam, wobei das Antibiotikum über passive Diffusion entlang eines Konzentrationsgradienten parazellulär durch die Blut-Hirn-Schranke gelangt (Lutsar 2000)... Durch die hohe Konzentration von nichtproteingebundenen Ceftriaxon wird dabei ein hoher Konzentrationsgradient für die passive Diffusion sichergestellt."
Ceftriaxon habe eine "gut untersuchte ZNS-Gängigkeit auch entlang einer intakten Blut-Hirn-Schranke".

Mein Fazit zum Thema "Entstehung einer Vorform des 'Pseudotumor Cerebri' durch Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin":

(A) Die Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin kann einen 'Pseudotumor Cerebri' auslösen

(B) Auch eine Vorform einer Liquorstauung durch Neuroborreliose kann - eventuell leichtere - Symptome hervorrufen und unbehandelt zur langfristigen Schädigung des Sehsinns führen

(C) Die Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin kann in manchen Fällen zu einer bleibenden Verstärkung von Symptomen einer Neuroborreliose führen.

Laut Studien (Suchbegriffe Lyme AND Pseudotumor) kann ein durch eine Neuroborreliose ausgelöster akuter 'Pseudotumor Cerebri' mit Acetazolamid und AB-Infusion (Ceftriaxon) erfolgreich behandelt werden.

Gruß,
Borabora
 
Zum Lyme-Cocktail von Klinghardt schaut einfach hier:

https://www.symptome.ch/threads/dr-klinghardt-zur-borreliose.73564/

Grüße

Hi,

was mich wundert, da wird angegeben "200-800mg Artemisinin (2 – 8 Messlöffelchen)", das ist inhaltlich falsch, da ArtemisinIN ein Wirkstoff in der Artemisia Annua ist.

Artemisinin ist nur zu ca 1% im Rohmaterial enthalten und beim Biopure Pflanzenpulver wird die Konzentration des Artemisinins gar nicht angegeben.

Ich habe Biopure danach gefragt und bisher keine Antwort erhalten.

Gruß,
Borabora
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

was mich wundert, da wird angegeben "200-800mg Artemisinin (2 – 8 Messlöffelchen)", das ist inhaltlich falsch, da ArtemisinIN ein Wirkstoff in der Artemisia Annua ist.

Artemisinin ist nur zu ca 1% im Rohmaterial enthalten und beim Biopure Pflanzenpulver wird die Konzentration des Artemisinins gar nicht angegeben.

Ich habe Biopure danach gefragt und bisher keine Antwort erhalten.

Hallo Borabora!

Ja, der Zusammenhang interessiert mich bzw. uns an anderer Stelle im Forum auch.

Vermutlich ist damit das Artemisia annua-Pulverextrakt gemeint, in dem dann auch Artemisinin erhöht enthalten ist. Auf meiner Dose steht:

Artemisinin 500
Artemisiakapseln


PZN 6571956

und bei den Inhaltsstoffen steht:

1 Kapsel enthält: 500 mg reines Artemisia annua Pulverextrakt mit Artemisinin

Bei wikipedia habe ich folgendes gefunden:

Artemisinin

Also 500 mg Pflanzen-Extrakt sind wohl definitiv nicht 500 mg ursprüngliches Pflanzenpulver. Also wird der Artemisinin-Anteil im Extrakt wohl auch prozentual höher als in der Pflanze sein.

Grüße

hitti



Ergänzung (vom 04.03.2012):

Habe von einer Versandapotheke auf meine Nachfrage hin folgende Antwort per mail erhalten:

"ARTEMISIA ANNUA Kapseln

Zusammensetzung je veg. Kapsel Artemisia annua Extrakt 30:1
mit 16,67 mg Artemisinin 500 mg

Inhaltsstoffe: Artemisia annua Extrakt (Blätter), Hydroxypropylmethylcellulose, mikrokristalline Zellulose, L-Leucin"




Ich interpretiere das folgendermaßen:

In einer dieser 500 mg Kapseln mit Artemesia annua Pflanzenextrakt sind ca. 16 g Artemisinin (> 3 %).
Daher gehe ich weiter davon aus, dass Klinghardt bzw. das ink nicht direkt das Artemisinin meinen bei der Mengenangabe, sondern mg Pflanzenextrakt.

(Habe auch schon gehört bzw. gelesen, dass die Übersetzungen aus dem amerikanischen ins deutsche nicht immer so gut bzw. richtig sein sollen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo hitti und borabora :)

so wie ich nachlesen konnte, wird z.B. zur Behandlung von Malaria das Pulver der Artemisia Annua eingesetzt, also auch kein reines Artemisinin. Mag ja sein, dass einige Artemisinin in Reinstform einnehmen, aber ich persönlich würde zum Pflanzenpulver tendieren, das ja sicherlich auch noch andere Wirkstoffe enthält, welche kombiniert zu einem Effekt führen.

Artemisia annua, einjähriger Beifuß, wächst in China, Brasilien, Afrika und in Deutschland. In der Forschung steht das Artemisin aus der Pflanze an erster Stelle im Kampf für die sehr verbreitete Malariakrankheit in den Tropenländern.Die Ganzheit der Pflanze, dessen voller Rohstoff, hat aus den jahrelangen Erfahrungen der Anamed-Gruppe-International in der Naturheilkunde, große Erfolge aufzuweisen. Auch wenn es wichtig ist, Wirkungen einzelner Wiekstoffe zu kennen, so ist die Verwendung der ganzen Pflanze mehr als die Summe ihrer Einzelteile.


Wenn jemand einen Garten hat und Lust hat es selbst zu züchten:

Artemisia annua, die Wunderpflanze! - Hannelore Klabes - 34131 Kassel

Lieben Dank für Eure Infos.:wave:
 
Borreliose und Blut-Hirn-Schranke: Pseudotumor Cerebri

Laut Studien (Suchbegriffe Lyme AND Pseudotumor) kann ein durch eine Neuroborreliose ausgelöster akuter 'Pseudotumor Cerebri' mit Acetazolamid und AB-Infusion (Ceftriaxon) erfolgreich behandelt werden.
Gruß,
Borabora


Moin Borabora,

lieben Dank für Deine Sichtung und Deine Zusammenfassung :)
Lese ich jetzt hieraus, Du würdest , trotz der AB-Malesche, es nochmals mit Cetriaxon versuchen?

Weiterhin habe ich auf einer Gesundheitsseite gelesen, dass unter bestimmten Druckverhältnissen in Kombi mit einer sauerstoffreichen Umgebung die Spirochäten nicht überleben.

Überdruck-Sauerstoff-Therapie bei Borreliose

Diese Form der Sauerstofftherapie (HBOT, engl.: Hyperbaric Oxygen Therapy) zeigte in den USA bereits positive Ergebnisse bei der Behandlung einer chronischen Borreliose. Dr. Kenneth Stoller, Präsident der International Hyperbaric Medical Association (IHMA), erklärt, dass - wenn die Borreliose chronisch wird - die Spirochäten-Bakterien sich so verändern, dass sie von Antibiotika nicht mehr angegriffen werden können.

In einer sauerstoffreichen Umgebung unter bestimmten Druckverhältnissen jedoch überleben die Spirochäten nicht. Eine HBOT-Kammer erinnert ein wenig an die Dekompressionskammern für Taucher, die dafür dienen, die sog. Taucherkrankheit zu heilen, die dann auftritt, wenn Taucher beim Auftauchen nicht ausreichend dekompressieren.

Nun habe ich mich wieder gefragt, ob mein gespürter Druck evtl. vom Immunsystem aufgebaut wurde zur Abwehr der Spirochäten. :idee:
 
Hallo Kayen,

hmm, viele Symptome entstehen ja erst aufgrund der Reaktion des Immunsystems auf die Erreger. Allerdings ist das auch ein Zeichen einer aktiven Infektion und meist wird das Immunsystem jedoch nicht allein mit den Borrelien fertig, was ich schon zur Genüge bei mir feststellen durfte.:mad: Obwohl mein Immunsystem insofern nicht geschwächt ist, denn es arbeitet oft sogar hyperaktiv - was aber auch nicht grad von Vorteil ist.:rolleyes:

Ich vermute eher, und so auch mein Arzt und HNO, dass das Druckgefühl bzw. der Schwindel und die "Kopfsymptome" aufgrund von Durchblutungsstörungen in den Kapillaren aufgrund der Borrelien ausgelöst werden. Ich habe diese Symptome in der Hochphase so gut wie durchgehend dann, aber auch ansonsten attackenweise. Letzteres könnte dann dafür sprechen, dass die Durchblutung durch zeitweises Verkrampfen ausgelöst durch Borrelien z.B. an den Nerven oder Gefäßen selbst, wird.:idee:

Viele Grüße Quittie

Diese messerstichartigen Schmerzen könnten auch durch eine kurzzeitige Ischämie verursacht sein...
 
Hallo Sam77,

was Du hier beschreibst entspricht genau meinen Erlebnissen mit Doxy.

Damit ist die Patientengruppe schon n=2, wir sind fast schon ein Studie! ;-)

Bei mir schwächten sich die einmal unter Doxy entwickelten Symptome zeitweise ab sind jedoch bisher nicht reversibel.

Übrigens habe ich sichtbare Auffälligkeiten im Auge (beidseitige Sehnerv-Excavation und vergrößerter Blinder Fleck, jedoch keine Stauungspapille).

Ich habe die "Lyme - Pseudotumor" - Studien grob gesichtet, dort wird eine 'schwere akute Form' eines durch Borrelien verursachten Hirnsyndroms beschrieben:
- mittelstarker frontaler Kopfschmerz, evtl. pulsierend
- evtl. akute Sehstörungen, Übelkeit, verzerrtes Sehen
- im Auge wird meist beidseitig eine Stauungspapille und ein vergrößerter Blinder Fleck gesehen.

In den Studien erfolgte Akut-Behandlung mit Acetazolamid und AB-Infusion z.B. Ceftriaxon, damit Rückgang der Symptome.

Die Studien vermuten, daß der Auslöser des Syndroms eine Entzündungsreaktion im Gehirn ist, die den Liquordruck erhöht und im Extremfall auch die Liquor-Abflüsse behindern kann.

Dies bedeutet, daß das Syndrom per Beta-Laktam-AB Ceftriaxon wirksam behandelt kann.

In einer Dissertation von Christian Neumann ["Die Wirkung des Beta-Laktam-Antibiotikums Ceftriaxon ...", Berlin, Sep. 2009 wird über Ceftriaxon folgendes beschrieben:

"Bei Patienten mit einer neurologischen Manifestation der Lyme-Borreliose, bei denen die Funktion der Blut-Hirn-Schranke nur unwesentlich eingeschränkt war, wurden nach Gabe von 2 g Ceftriaxon i.v maximale Ceftriaxon-Konzentrationen von 2,25 mg/l im Liquor gemessen, welche 24 Stunden nach Applikation auf Werte von 1,36 mg/l abgesunken waren (Pfister 1991).
Der Transport von Ceftriaxon von der Blutbahn über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn erfolgt aufgrund der geringen Lipophilie und der ausgeprägten Ionisation nur langsam, wobei das Antibiotikum über passive Diffusion entlang eines Konzentrationsgradienten parazellulär durch die Blut-Hirn-Schranke gelangt (Lutsar 2000)... Durch die hohe Konzentration von nichtproteingebundenen Ceftriaxon wird dabei ein hoher Konzentrationsgradient für die passive Diffusion sichergestellt."
Ceftriaxon habe eine "gut untersuchte ZNS-Gängigkeit auch entlang einer intakten Blut-Hirn-Schranke".

Mein Fazit zum Thema "Entstehung einer Vorform des 'Pseudotumor Cerebri' durch Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin":

(A) Die Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin kann einen 'Pseudotumor Cerebri' auslösen

(B) Auch eine Vorform einer Liquorstauung durch Neuroborreliose kann - eventuell leichtere - Symptome hervorrufen und unbehandelt zur langfristigen Schädigung des Sehsinns führen

(C) Die Behandlung der Borreliose mit Doxycyclin kann in manchen Fällen zu einer bleibenden Verstärkung von Symptomen einer Neuroborreliose führen.

Laut Studien (Suchbegriffe Lyme AND Pseudotumor) kann ein durch eine Neuroborreliose ausgelöster akuter 'Pseudotumor Cerebri' mit Acetazolamid und AB-Infusion (Ceftriaxon) erfolgreich behandelt werden.

Gruß,
Borabora

Hallo Borabora,

vielen Dank erstmal für das Sichten der Studien! Ich habe jetzt auch nochmal etwas mehr über pseudotumor cerebri gelesen und es sacken lassen und muss doch sagen, es könnte auch auf mich zutreffen.

Bei meinem MRT vom 22.09.10 schrieb der Radiologe folgenden Satz in dem Befund:

Das Ventrikelsystem ist mittelständig, symetrisch und von altersentsprechender Weite, wobei lediglich beide Vorderhörner relativ verplumpt wirken

Ich hatte nun gerade eben mal gegoogelt, was so eine Formulierung bedeuten könnte und entdeckte zumindest einen Zusammenhang mit Liquor und Hirndruck.

Allerdings habe ich eben zu den beschriebenen Symptomen Kopfschmerz in der Stirn, Druckgefühl im Kopf, Sehstörungen auch eine Art Lähmung der linken Körperseite erfahren. Es ist keine richtige Lähmung, da ich alles bewegen kann, aber irgendwie doch eine Lähmung, da die Bewegungen ungelenker und mechanischer sind. Auch eine Physiotherapeutin stellte bei mir fest, dass z. B. die Muskeln im Schulter-Nacken Bereich linksseitig seltsam erschlafft sind.

Solche Symptome sind bei einem pseudotumor cerebri nirgends beschrieben. Aber es ist ja durchaus möglich, dass sozusagen der "pseudotumor cerebri doxyciclinus" solche Symptome auslöst. Vielleicht werden durch den erhöhten Hirndruck bestimmte Hirnbereiche abgedrückt? Oder es entsteht eine Enge im Rückenmarkskanal und die Reizweiterleitung der Nerven wird gestört?

Borabora, wirst du dich jetzt mit Ceftriaxon behandeln lassen? Für mich wäre es sicher auch sinnvoll, das Ganze nochmal abzuklären, ich zweifle nur, welcher Arzt sich damit auskennen könnte. Die meisten Ärzte sind ja nicht erfreut, wenn man als Patient die Diagnose schon selbst mitbringt...

Sam
 
Ich denke, wenn man einem guten Augenarzt erklärt, dass man eine Borreliose hat und während der AB-Einnahme so eine krasse Symptomatik aufgetreten ist, wird er gewillt sein, alles zu tun, um die Diagnose entweder zu verhärten oder sie auszuschließen.

Ich denke, der Augenarzt wäre hier erstmal die ersten Anlaufstelle.
Hier ein Link, (zwar betrifft es Kinder u. Jugendliche, wird wohl bei uns nicht anders sein)


Erster Schritt ist dabei immer eine ausführliche neuroophthalmologische Diagnostik:

- Dokumentation der Stauungspapille (Photodokumentation!!)
- eine Pseudo-Stauungspapille (z.B. Drusenpapille) muss ausgeschlossen werden.
- Daneben gehört die Suche nach Augenmotilitätsstörungen (Abduzensparese) ebenso dazu wie eine Visustestung, eine Gesichtsfeldprüfung (typisch: Vergrösserung d. blinden Flecks und inferior nasale Gesichtsfeldausfälle; meist von den Patienten nicht bemerkt!) sowie ein Farbsehtestung.
- von einigen Autoren wird die Testung der "contrast sensitivity" empfohlen (z.B. Pelli-Robson Test). Hier wird bei immer geringer werdenden Kontraststärken getestet ob Buchstaben noch gelesen werden können. In einer Studie zeigten 50% der Pseudotumor-Patienten hier Auffälligkeiten (Wall & George 1991)

- der Wert der VEP-Untersuchung wird kontrovers beurteilt. VEP sind typischerweise beim Pseudotumor cerebri normal. Am ehesten können sie im Rahmen der Differentialdiagnostik von Wert sein (z.B. wenn auch an eine Opticusneuritis gedacht wird)


Nach Objektivierung der ophthalmologischen Befunde ist die zerebrale Bildgebung zum Ausschluss einer intrakraniellen
Pathologie zwingend.

- MRT

- MR-Venographie (Cave: Sinusvenenstenose)


Nach unauffälliger Bildgebung muss eine methodisch korrekte Messung des Liquoröffnungsdrucks erfolgen (Patient in Seitelage, mit gering angewinkelten Beinen, entspannt oder sediert).
Sedativa, die potenziell den Hirndruck er höhen (v.a. Ketanest) (2), sollten ebenso vermieden werden wie eine Hyperkapnie (erhöhtes CO2) bei Messung in Narkose. Letztlich muss man aber einschränken, dass potentiell jede Form von Analgosedierung die Druckmessung verfälschen kann. Dies ist ein ungelöstes Dilemma.


Die Pseudotumor cerebri Informationsseite

Und wenn sich diese Diagnose erhärten sollte, würde ich dahingend in Behandlung gehen und sehen, inwieweit sich die Symptome: Sehstörungen, Kopfschmerzen und diese Art von Lähmungserscheinungen bessern.
Weiterhin habe ich mehrmals gelesen, u.a. im Wiki, erstmal AB's meiden.


Liebe Grüße
Kayen
 
Borreliose und Blut-Hirn-Schranke: Pseudotumor durch Doxycyclin

Borabora, wirst du dich jetzt mit Ceftriaxon behandeln lassen? Für mich wäre es sicher auch sinnvoll, das Ganze nochmal abzuklären, ich zweifle nur, welcher Arzt sich damit auskennen könnte.

Hallo Sam77,

ich werde mich mit Acetazolamid und Ceftriaxon behandeln lassen, falls meine Hirn-Probleme 'anfallsartig' zunehmen, z.B. Verschlechterung des Sehvermögens innerhalb von Stunden bis Tagen.

Obwohl ich nach meinen Erfahrungen mit Doxy/Mino "Bedenken", auch Angst genannt, habe.

Da es grundlegende Unterschiede zwischen Tetrazyklinen und Cefalosporinen gibt, ist meine Angst für mich jedoch 'relativierbar':

(A) Tetrazykline 'interagieren' mit den bakterienähnlichen Ribosomen der Mitochondrien, d.h. es wird unterschiedslos auf Bakterien UND auf unsere wertvollen 'Kraftwerke der Zellen' draufgeballert.
Man sägt am Ast auf dem man selbst sitzt: manche Mikrobiologen warnen drum vor Tetrazyklinen.

Ja, wieso nimmt der Depp dann das Zeug in Hochdosis? Weils empfohlen wird... Ja, nun äh jetzt bin ich auch schlauer...

UND! Bei Leuten mit chronischen, latenten Entzündungen im und ums Hirn herum IST die Blut-Hirn-Schranke VIEL durchlässiger als bei einem hirnmäßig gesunden Menschen der halt mal ne Halsentzündung hat und Doxy toll verträgt (200mg, 14 Tage: Kunststück!).

Bedeutet, daß bei Neuroborreliose die Doxy/Mino-Einlagerung ins ZNS viel massiver stattfindet als beim Gesunden. Und darum auch viel mehr Hirn-Mitochondrien zerballert werden können.

(B) Ceftriaxon behindert den Zellwand-Aufbau in der Wachstumsphase der Bakterien, wirkt also ganz 'außen' an den Bakterien und auch nicht intrazellulär in unseren Körperzellen.
"ß-Lactam-Antibiotika wirken bakterizid, indem sie bakterielle Enzyme für die Peptidoglykansynthese irreversibel hemmen. Die Zellwand von Bakterien besteht aus Peptidoglykan (auch Murein genannt)." (Quelle https://www.ages.at/ages/ernaehrung...nrueckstaende/penicilline-und-cephalosporine/).

Daher ist Ceftriaxon durchaus als 'Notfallmedikament' für die Borre nützlich, immer dann, wenn viele Borrelien frei im Körper unterwegs sind.
Für die intrazellulär lebenden L-Formen/Zysten ist Ceftriaxon nicht geeignet, daher wird es die Borre auch nicht heilen sondern nur eine z.B. Hirnentzündung runterdrücken können.

FAZIT: ich halte die Verwendung von Doxycyclin und Minocyclin bei Neuroborreliose inzwischen für grundsätzlich kontraindiziert, gerade WEIL sich die Stoffe bei geschädigter Blut-Hirn-Schranke stark im ZNS anreichern.

Gruß
Borabora

PS: welcher Arzt für Neuroborreliose? Ich hab noch keinen gefunden. (AN ALLE: wer weiß einen? ;-) Man könnte mal Neuroborre-Studien durchschauen und die Namen rausschreiben! (AN ALLE: wer hat Lust? ;-)

Jedoch gibt es durchaus nette geduldige Ärzte, die sich freuen, wenn interessierte Patienten zum Pläuschchen kommen. Nur die Diagnose- und Therapie-Ideen muß man selbst mitbringen...
 
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Borreliose und Blut-Hirn-Schranke: Sauerstofftherapie

Moin Borabora,
... habe ich auf einer Gesundheitsseite gelesen, dass unter bestimmten Druckverhältnissen in Kombi mit einer sauerstoffreichen Umgebung die Spirochäten nicht überleben.

Nun habe ich mich wieder gefragt, ob mein gespürter Druck evtl. vom Immunsystem aufgebaut wurde zur Abwehr der Spirochäten :idee:

Hallo Kayen,

ich bin mir sicher, daß die Sauerstofftherapie wirkt, in jeder Form, ich las mal: "Exercise is key to recovery" (ILADS 2010 Conference Takeaways).

Die Borre hat mir eine Insulinresistenz eingebracht, die mich manchmal schlapp macht, ich behandle das mit Ceylon-Zimt und Alpha-Liponsäure.
Und überwinde mich, trotz Schmerzen und Schlappheit Joggen zu gehen.

Ich bin sicher, daß die Druckreaktion im Kopf auch vom Immunsystem mit ausgelöst wird, im Sinne eines "Spülens durch mehr Liquor" (neben Kapillargefäß-Mikroentzündung und Meningitis/Meningismus als weitere Ursachen).

Gruß,
Borabora

PS: Die Druckkammer auszuprobieren wäre auch toll, ich glaube jedoch, das wird richtig teuer?
 
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* Praxis fr Naturheilmedizin * - Die groe Sauerstoff/Ozon-Eigenbluttherapie
Immunsystemstärkend:

Die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut nimmt zu und ihre Aktivität wird gefördert. Das gilt auch für die „Tumor-Killer-Zellen“ – eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Dadurch ist der Körper besser gegen Krankheitserreger und vor der Entstehung von Tumoren geschützt. Bei akuten und/oder chronischen Infektionen kann das Ozon die Erreger abtöten. Indikationen: alle viralen und bakteriellen Erkrankungen, z. Borreliose, Grippe, akute und chronische Hepatitis, Immunschwäche, Allergien und familiäre Tumordisposition.

Deutsche Borreliose-Gesellschaft e.V. - de - Tagungen, Fortbildung - 2011 Wuppertal - Abstracts - Mller, Kurt 2

wenn es zu keiner Normalisierung des Stimulationsindex (SI) im Lymphozytentransformationstest (LTT) nach wiederholten und unterschiedlicher antibiotischer Behandlung gekommen war
wenn es zu raschen Rezidiven der Erkrankung nach zwischenzeitlicher Normalisierung des LTT gekommen war
wenn Kontraindikationen (Allergien und Polymorphismen des Cytochrom P450 Systems) den Einsatz von Antibiotika erheblich einschränkten oder unmöglich machten.
 
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