Es ist nur so, dass das anorganische Hg im Körper zu unbestimmten teilen methyliert wird.
Ja der Körper von Säugetieren selbst macht das nicht aber bestimmte Baktieren die sich in unserem Körper befinden tun das. Vor allem im Darm wo die in grösseren Mengen zu finden sind. Ein Teil der Darmflora kann Quecksilber auch wieder demethylieren.
Der Prozess der Umwandlung durch Bakterien im Körper ist aber nicht sonderlich effizient und betrifft nur einen kleinen Teil des Quecksilbers. Man hat div. Studien und Experimente gemacht mit unterschiedlichen Ergebnissen sowohl in vitro/in vivo und die Mengen die erzeugt werden konnten betrafen nur einen sehr kleinen Teil des Quecksilbers zb. 0.16-0.25% des Quecksilberchlorids in einer Rattendarmflora.
Man hat anhand der Ergebnisse bei einer Studie versucht zu schätzen wie viel eine menschliche Flora am Tag theoretsich produzieren könnte und die Mengen waren im Nanogramm Bereich, ich kann mich jetzt nicht an die genaue Zahl erinnern aber es war umgerechnet nicht mehr als du durch eine Fischmahlzeit alle 1-2 Monate konsumiert bekommen würdest oder so etwas in der Art. Also der Methylationseffekt durch Baktieren im Körper ist real, aber begrenzt.
Und das ist nicht einmal das eigentliche Problem bei der Sache die "Kräfte" die im Körper das Quecksilber umwandeln tendieren stark dazu es in die anorganische Form unzuwandeln weil unser Körper selbst(nicht die Baktieren) effizient Methylquecksilber demethylieren kann und Elementarer Quecksilberdampf sehr rasch und effizient in anorganisches Quecksilber umgewandelt wird. Wenn es mal in der anorganischen Form ungewandelt und eingelagert ist wird es nur schwer wieder methyliert werden können. Methylquecksilber hat auch eine relativ kurze Halbwertszeit im Körper im Vergleich zu anorganischem Quecksilber.
Das führt dazu dass wir bei einer Vergiftung(unabhängig vom Quecksilbertyp)die über einen langen Zeitraum geht(Jahre) wir unweigerlich zu einem grossem Teil anorganisches Quecksilber ansammeln/speichern müssen. Eine chronische Vergiftung sollte nach Expositionstopp deshalb nicht als eine Vergiftung mit organischem Quecksilber behandelt werden sondern als eine Vergiftung mit anorganischem Quecksilber.
Das Hg unterliegt sowieso einer ständigen Umverteilung aufgrund von mit der Nahrung aufgenommenen Proteinen und Enzymen mit Sulfhydryl-Gruppen
Ja das tut es. Allerdings wenn du dich an die Mäusestudie erinnerst hatten die Mäuse die NAC bekommen haben(In sehr grossen Mengen natürlich) eine signifikante eher ungünstige Verlagerung von Hg im Vergleich zu den Mäusen die ja auch mit der Nahrung, wie wir Menschen auch Thiole konsumieren aber kein NAC bekommen haben. Man könnte also daraus ableiten dass die Mengen NAC die in der Lage sind die Ausscheidung von Methylquecksilber signifikant zu erhöhen auch in der Lage sind anorganisches Hg in signifikanten Mengen umzulagern.
Es gibt keinen Nutzen ohne Nachteil würde ich in diesem Fall sagen.
Wenn du eine Menge NAC nimmst die klein genug ist passiert warscheinlich gar nichts mehr sowohl positiv als negativ.
Sobald du genug nimmst um einen Effekt zu erzielen hast du den Vorteil und auch den Nachteil.
Nur ist der Nutzen in diesem Fall (beschleunigte Methylquecksilberausscheidung)eher fragwürdig weil er nur einen wirklichen Vorteil bei akuten Methylquecksilbervergiftungen hätte.
Und der Nachteil überwiegt weil auf unsere hauptsächlich anorganische HG Vergiftung negativ eingewirkt werden könnte.
Möglicherweise gibt es so etwas wie ein "therapeutisches Fenster" bei NAC wo du die Ausscheidung von MeHg signifikant beeinflussen kannst, und positive Veränderungen im Stoffwechsel hervorrufst und die mögliche Umverlagerung von anorganischem Hg gleichzeitig so gering ist dass sie sich nicht mehr auswirken kann aber selbst wenn es das gäbe müsste man genau wissen wie hoch die Dosis ist, und das wäre wieder individuell usw. Laut Cutler gibt es so ein therapeutisches Fenster bei (manchen) Leuten (abhängig vom Plasma-Cystein Spiegel des Individuums) aber in Bezug auf die subjektiven Vergiftungserscheinungen nicht die Ausscheidungsrate von MeHg.
Aber NAC ist trotzdem kein Ersatz zu DMSA oder DMPS, aber sicher eine sinnvolle Ergänzung.
Als generelle Unterstützung in begrenzten Mengen ist es eventuell gegebenenfalls sinnvoll aber als aktiver "Chelator" auf keinen Fall finde ich.
In erster Linie weil es eben aufgrund der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz bei einer Vergiftung mit anorganischem Hg kontraproduktiv wäre. Warum sollte ich eine Substanz zuführen die sich schon in Tierexperimenten als kontraproduktiv erwiesen hat? Es ist schon schlimm wenn die Tiere leiden mussten ich muss das selbst nicht auch noch an mir wiederholen.
Ich persönlich glaube ausserdem das Risiko signifikante Mengen Hg umzulagern ist grösser als du vermutest und es gibt warscheinlich noch einen anderen Mechanismus durch den das NAC quecksilberbedingte Schäden verstärken kann sofern du über eine gewisse Dosis kommst die man durch Supplementation durchaus erreichen könnte.
In begrenzten Mengen kann es sicher unterstützend auf deinen Stoffwechsel wirken aber es ist wie gesagt kein Chelator von anorganischem Hg.
Sehe keinen Grund es zu verwenden weil es andere Antioxidantien gibt von denen man sicher ausgehen kann dass sie nicht direkt auf Quecksilber wirken und kontraproduktiv sein können sind und die deinen Stoffwechsel auch positiv unterstützen können.
Also zumindest denke ich das nach den Dingen die
ich über NAC gelesen habe, vielleicht gibt es auch Quellen die das ganze in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lassen, vielleicht hast du selbst in anderen seriösen Quellen genau das Gegenteil gelesen keine Ahnung
Also ich persönlich verwende NAC nicht weil dass was ich darüber gelesen habe mich nicht überzeugt hat, eher das Gegenteil.
Also wenn wir vor kurzem akut mit Methylquecksilber vergiftet worden wären , und wir kein Amalgam hätten dann wäre es etwas was Potential hätte wenn es gleich nach der Exposition gegeben werden würde. Zumindest laut der Studie.
LG